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Zellen driften auseinander

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(@sbamamoto)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 16
Themenstarter  

Hallo zusammen,

ich habe eine DIY 5,6kWp PV Anlage, die ich mit einem Voltronic WR und einer 5,6kWh Batterie eines chinesischen Herstellers im Off-Grid Modus betreibe. Da ich recht nur ein wenig Grundwissen über Batterien besitze habe ich ein fertiges Produkt gekauft. Das System funktioniert gut. Jetzt habe ich mich durch eine Reihe Beiträge in diesem Forum gewühlt und die Daten die das BMS liefert ausgewertet.

Dabei ist mir aufgefallen, dass die Spannung der Zellen stark auseinander driften, sobald der Ladestrom unter 2,3 A fällt. Das starke schwankend es Stroms wird durch eine Bewässerungspumpe verursacht.

Mein Frage ist, ist das kritisch ? Also schädige ich die Zelle stärker all notwendig ?
Wenn das ein Problem ist, kann ich selbst beheben oder muss der Hersteller das fixen ?

Wenn jemand ein paar Tipps hätte wäre das toll.


   
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(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 611
 

So ganz werde ich aus dem Chart nicht schlau: welche Skala gilt denn für die Y-Achse: rechts oder links? Rechts sieht man, dass auch die Strombelastung der Zellen offenbar sehr unterschiedlich ist, das würde mir Sorge machen? Sind das Zellen die in Reihe geschaltet sind (typ. Fertigbatterien)? Dann macht das so überhaupt keinen Sinn, denn alle Zellen tragen automatisch den gleichen Strom in einer Reihenschaltung?

Die Skala auf der linken Seite zeigt offenbar die Zellenspannung. Wenn das so stimmt, driften die Zellen recht weit auseinander und würden die unterschiedliche Strombelastung erklären. Entweder taugt das BMS nicht oder die Auswertung ist falsch oder die ganze Batterie (Zellenpaket) taugt nichts. Wer billig in China kauft, kauft oft mehrfach...


   
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(@sbamamoto)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 16
Themenstarter  

@paddy72 Auf der linken Seite ist die Zellspannung, auf der rechten Seite ist der Strom der aus dem Batteriepaket raus/rein fließt. Die grüne Kurve bildet den Strom ab dafür gilt die rechte Skala, für die einzelnen Zellen ist die linke Skala relevant.
Die Daten stammen direkt vom BMS und sind so wie sie angeliefert worden sind in den Chart übernommen.


   
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(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 611
 

Naja, dann liegen die Zellen nach der Belastung zwischen 3,35 und 3,55 V. Vorher sind sie ja alle etwa auf gleichem Nieveau, nach der Belastung driften sie dann auseinander.

3,55V heißt 100% voll und 3,35V heißt ca. 95% voll, vom SoC her sind sie doch ziemlich gleich, aber eben nicht gut gebalanced. 3,55V im Leerlauf ist schon eher etwas viel und kann die Zelle schon schädigen. Wenn Du mit wenig Strom lädst, dann eher nur bis 3,4 - max. 3,45V - dann sind die Zellen auch voll. Hängt davon ab, wie dein BMS arbeitet, manche Balancen erst bei höherer Spannung, was wiederum schädlich sein kann.


   
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 CHP
(@chp)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 127
 

Veröffentlicht von: @sbamamoto

Also schädige ich die Zelle stärker all notwendig ?
Wenn das ein Problem ist, kann ich selbst beheben oder muss der Hersteller das fixen ?

Diese china-akkus werden oft mit einer Art Seplos-BMS ausgeliefert, welches nur sehr geringfügig balanced. Mit guten Zellen, gut initialisiert mag das ausreichend sein, aber hier werden oft B-Zellen verwendet. 

Die Zellen werden dadurch schneller altern, wieviel kann ich nicht sagen, aber dazu gab es hier im Forum schon Quellen.

Kurzfristig kann man die Ladespannung herabsetzen, dann werden die akkus nicht ganz voll geladen, was nicht schlimm ist, aber langfristig wird sich das verschlimmern. 

Ich habe auch solche Akkus und habe in zwei davon einen NEEY balancer eingebaut. Normalerweise würde man den an die terminals der zellen anschließen, aber da kam ich nicht ohne weiteres heran und habe sie stattdessen direkt ins Kabel vom BMS mit eingelötet. Das führt dazu, daß die Spannungsmessung vom BMS während des balancing stark rauscht. Mit Reduzierung des Balancingstromes auf 1 Ampere funktioniert das dann aber trotzdem noch gut genug.


   
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(@sbamamoto)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 16
Themenstarter  

@paddy72 Ah OK, ich meine ich kann im Balancer die Startspannung einstellen. Im Moment steht die bei 3,5V. Ich lade das gesamte Paket das 16 Zellen enthält (der export zeigt leider nur 15 Zellen, in der GUI sieht man dann alle 16) mit 53,9 V (3,36V) und habe den Ladestrom auf 5A gedeckelt.
Wenn ich die Spannung höher einstelle steigt die Spannung auf meiner Problemzelle (9) bis das BMS Overvoltage Protection anzeigt.

Kurios finde ich, das solange der Ladestrom über 3A ist die Zellen recht dicht beieinander liegen. Sobald der runtergeht treiben die Zellen auseinander. Liegt das an den unterschiedlichen Innenwiderständen der Zellen oder wie kann man sich das vorstellen ?

Was denkst du wäre eine sinnvolle Änderung der Startspannung des Balancers ?


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6954
 

Sorry, ich sehe den normalen  *Quirl"der Zellspannung eines schlecht balancierte. Akku bei Ladeende.

dein Ratschlag zum Laden ist richtig. Falls der Balancer arbeitet .

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
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 CHP
(@chp)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 127
 

So sieht es dann mit einem falsch angeschlossenem NEEY aus, aber funktioniert trotzdem.


   
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(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 611
 

Ja, ich würde den Startvorgang für das Balancing deutlich runterstellen! Vielleicht auf 3,35 oder 3,4V. Bei 3,5 sind die Zellen eigentlich schon ganz voll, wenn noch geladen wird! Durch das schlechte Balancing, sind dann einige schon bei 3,55 oder 3,6 und laden unnötig weiter. Das Balancing erfolgt bei billigen BMS nur mit (sehr) wenig Strom, da kann ein Ladestrom von 2A schon zu viel sein! Bei 3,45V würde ich das Laden ganz abbrechen. Wenn möglich, würde ich das Pack aufmachen und manuell nachbalancieren - ist aber auch schwierig, wenn man da keine Erfahrung hat. Wieviel Ah hat denn die einzelne Zelle bzw. das ganze Pack? Daraus kann man dann den opt. Ladestrom errechnen und weiß, wo man dann bei Erreichen einer def. Ladeschlußspannung (z.B. 3,45V) abschalten muß.


   
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(@sbamamoto)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 16
Themenstarter  

@paddy72 OK das mit dem runterstellen des Balancers sollte ich hinbekommen, das ist nur ein Setting in der BMS Software. Gibt es da noch etwas, das ich beachten sollte ?

Die GUI des BMS bietet mir die folgenden Settings an:

 

 


   
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(@sbamamoto)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 16
Themenstarter  

@chp Ich kann zwar recht anständig mit einem Lötkolben umgehen, aber ein parasitäres BMS einzubauen das traue ich mir nicht zu. Selbst kleinere Fehler werden sicher hart abgestraft von den Batterien und der Leistung die in ihnen schlummert. Die Batterie ist auch mechanisch ganz gut verarbeitet, innen ist alles verklebt und verpackt, man kommt also an fast nichts ohne weiteres ran.


   
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(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 611
 

@sbamamoto 

Constant V würde ich auch noch runtersetzen, das entspricht ja 3,5V/Zelle bei 16S. Hier würde ich max. auf 3,45/Zelle gehen.

Die Sleep Values sind mir nicht klar. Das Balancing muß klar vor dem Constant V liegen, sonst macht es keinen Sinn.

Du solltest noch herausfinden, wie hoch der Balancing-Strom ist, falls es ein Handbuch/manual gibt?


   
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(@linuxdep)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 2908
 

Was mich wundert, bei Null Ladestrom steigen die Zellspannungen noch an??? Entweder die Messung vom Ladestrom ist murks und der lädt trotzdem mit geringem Strom, was ich vermute, oder das ist nicht der Ladestrom in dem Bild.

Top Balancing scheint bei dem Akku aber nicht gemacht worden zu sein, oder die Zellen sind so unterschiedlich

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stromsparer99
(@stromsparer99)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 3754
 

Veröffentlicht von: @paddy72

Ja, ich würde den Startvorgang für das Balancing deutlich runterstellen! Vielleicht auf 3,35 oder 3,4V. Bei 3,5 sind die Zellen eigentlich schon ganz voll, wenn noch geladen wird! Durch das schlechte Balancing, sind dann einige schon bei 3,55 oder 3,6 und laden unnötig weiter. Das Balancing erfolgt bei billigen BMS nur mit (sehr) wenig Strom, da kann ein Ladestrom von 2A schon zu viel sein! Bei 3,45V würde ich das Laden ganz abbrechen. Wenn möglich, würde ich das Pack aufmachen und manuell nachbalancieren - ist aber auch schwierig, wenn man da keine Erfahrung hat. Wieviel Ah hat denn die einzelne Zelle bzw. das ganze Pack? Daraus kann man dann den opt. Ladestrom errechnen und weiß, wo man dann bei Erreichen einer def. Ladeschlußspannung (z.B. 3,45V) abschalten muß.

Sorry aber genau das macht die Sache schlimmer. Balancen kann man Lifepo4 immer erst in dem Bereich wo die Zellen den Wettlauf nach oben beginnen. und mit 3,35V bist du ganz weit weg und machst die Sache eher schlimmer. Selbst bei 3,4V kannst du einen Ladezustand zwischen 73% u.95% haben, wie soll ein Balancer bei der Spannung wissen was er machen soll. Er wird die Sache eher schlimmer machen.

 

 

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 CHP
(@chp)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 127
 

Veröffentlicht von: @sbamamoto

aber ein parasitäres BMS einzubauen das traue ich mir nicht zu. Selbst kleinere Fehler werden sicher hart abgestraft von den Batterien und der Leistung die in ihnen schlummert. Die Batterie ist auch mechanisch ganz gut verarbeitet, innen ist alles verklebt und verpackt, man kommt also an fast nichts ohne weiteres ran.

Kein parasitäres BMS sondern einen symbiontischen Balancer. Laut deinem Screenshot hast du in der Tat das gleiche BMS wie ich. Das Ändern der "Starting V" hatte bei mir keinen Effekt. "Constant V" ist wohl der Wert bei dem das BMS den SOC einfach auf 100% setzt und seine vorherige Berechnung verwirft.

Ja, innen verklebt, man kommt nicht so einfach an die Terminals der Zellen. Macht aber nichts, du kannst den Stecker vom BMS abziehen und dann das Balancerkabel einspleißen. Immer nur eine Ader nach der anderen, dann kann selbst mit ungeschickten fingern kein versehentlicher kurzschluss entstehen. Noch einfacher wäre es wenn man irgendwie an diese 17 poligen Stecker und Buchsen herankommen würde, dann könnte man den NEEY einfach anstecken, aber leider konnte ich die nirgends finden, die Suche auf aliexpress ist einfach furchtbar.


   
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