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Was passiert unter - 15°C mit Klimaanlagen?

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(@martinthoma)
Vorsichtiger Stromfühler
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Ich überlege mit Luft-Luft Wärmepumpen zu heizen. Die Normaußentemperatur ist hier - 14°C, also muss ich schon damit rechnen das es mal unter die - 15°C kommt. Bei einigen Klimaanlagen habe ich "ermöglicht einen Heizbetrieb bis zu -15 °C Außentemperatur" gelesen

( https://www.obi.de/klimageraete/comfee-split-klimageraet-3-2-kw-weiss-eek-a-/p/4614491)

 

Was passiert wenn es kälter wird?

Ich sehe aktuell folgende Möglichkeiten :

1. Defekt: Das Gerät wird zu kalt und irgendwas geht kaputt.

2. Betriebsstop: Kein defekt, aber solange es so kalt ist macht das Ding gar nichts.

3. Glühdraht: Die Pumpe ist aus, aber ein glühdraht sorgt dafür, dass ich immer noch die Heizleistung erhalte. Ist halt ineffizient / teuer, aber ich muss nicht frieren.... Oder erhalte ich eventuell nur einen Teil der Heizleistung? 


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 5993
 

Die heizt einfach weiter, jedoch erreicht sie nicht mehr die Leistung und den COP, der bei -15 spezifiziert ist. Wie weit man das treiben kann, lässt sich nur schwer sagen. Durchaus möglich, dass Hersteller dann irgendwann die Pumpe abschalten. Einen Außentemperaturfühler haben die ja alle.

Einen Heizdraht oder was Ähnliches gibts bei Split-Klima nicht. Als Backup müsstest du dann auf Heizlüfter setzen.

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Mitsubishi Heavy SRC/SRK20-ZS-W (SCOP 4,6)
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MartinThoma reacted
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 Ulli
(@ulli)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 337
 

Dieser Heizdraht bei der Comfee aus Deinem Link heizt bei tieferen Temperaturen das Öl, bzw. Schmierflüssigkeit des Kompressors, damit die nicht zu stark eindickt. Mit dem Heizen des Gebäudes hat das nichts zu tun. Bei mir sind das 26 Watt. Wobei diese Comfee schon 2015 so verkauft wurde, da gibts inzwischen effektivere Anlagen mit besserem Wirkungsgrad, die leiser sind. Ich hab manchmal den Eindruck, die wissen oft selbst nicht, was sie in die Angebotstexte schreiben.

https://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/202885376_-xtreme-save-pro12-3-5-kw-mono-split-midea.html

Diese hab ich auch als 2,6 kW Variante. Die ist auch bis -20°C spezifiziert. Wobei ich bei solch tiefen Temperaturen mit der Gasheizung heizen würde. Die 65% aus EE hast Du i.d.R. schon mit einer dieser Split Anlagen erreicht. Gerade bei Deiner tiefen NAT bietet sich die LLWP doch vor allem für die Übergangszeit an. Klar geht das auch nur mit Wärmepumpen, wenn es denn unbedingt so sein soll.

Schreib doch mal wie Du jetzt heizt und was Du möchtest und Dir vorstellst. Raumgrößen, jetziger Verbrauch, Bausubstanz im Hinblick auf Dämmung, usw.

 


   
MartinThoma reacted
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(@martinthoma)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 7 Monaten
Beiträge: 16
Themenstarter  

@ulli Super, danke! Die Frage wäre für mich (fast) beantwortet. Der letzte Aspekt wäre:

 

Kann eine LL-WP jemals einen Wirkungsgrad < 100% haben? Also kann eine LL-WP ineffizienter sein also ein Heizlüfter?

 

In https://www.akkudoktor.net/forum/heizungssysteme/kosten-einer-luft-wasser-waermepumpe-wp-incl-installation/#post-173852 habe ich mehr über mein Haus geschrieben. Ich wollte das hier recht "kompakt" auf diese spezielle Frage halten, damit andere das leicht finden können die vielleicht die gleiche Frage haben 🙂 


   
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 Ulli
(@ulli)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 337
 

Theoretisch ja sicher, das hängt ursächlich mit der Außentemperatur zusammen. Der SCOP von 4,6 ist der Jahresdurchschnitt (Mittelwert), der COP einer bestimmten Temperatur zugeordnet.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen und es einordnen zu können, noch zwei Links.

https://www.eurovent-certification.com/de/catalog/program/certificate/participant/model/show/201710755 Das ist z.B. die SCOP 4,6 Midea. Schau Dir "Heating PL CondA bis D" an. Dort sind die COP für unterschiedliche Temperaturen aufgeführt.

https://www.waermepumpe.de/normen-technik/klimakarte/ Hier gibst Du Deine PLZ ein und kannst für jede Außentemperatur die Jahresdauer in Stunden ablesen. Bei mir sind das für 10 °C im gesamten Jahr gerade mal fragmentierte 8 Stunden, bei Dir auch nicht viel mehr.

Bei -7 °C hat die Anlage unter Normbedingungen aber noch einen COP von 3,22, produziert somit noch das 3,22-fache des Heizlüfters.

Der Heizlüfter ist ganz sicher keine regelmäßige Option. Aber je nach Verhältnis Gas- und Strompreis kann sich bei tiefen Temperaturen das Heizen mit Gas oder Öl lohnen. Meinen 23 Jahre alten Niedertemperaturkessel will ich schonen, weil das noch simple Technik ist, die sich fast immer günstig auch mit gebrauchten Teilen reparieren lässt. Die können 35 -40+ Jahre machen, während ein Brennwertgerät nach 15 bis 20 Jahren erneuert werden muss, wenn man den Heizungsinstallateuren glaubt.

Es ist auch ab 2024 noch zulässig, sich eine gebrauchte Niedertemperaturheizung einbauen zu lassen. Viele Leute schmeißen aus purer Angst und Verzweiflung, die unsere Regierung und die Medien verbreiten, solche Juwelen noch schnell raus und lassen sich eine teure Brennwertheizung installieren, die wahrscheinlich früher ausgetauscht werden muss.


   
MartinThoma reacted
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(@leverkusen3)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 929
 

Veröffentlicht von: @martinthoma
 

Kann eine LL-WP jemals einen Wirkungsgrad < 100% haben? Also kann eine LL-WP ineffizienter sein also ein Heizlüfter?

 

Hallo Martin

Selbstverständlich ist eine LLWP ab einer bestimmten Temperatur schlechter als ein Heizlüfter.

Denn wenn der Wirkungsgrad auf 1 gefallen ist, bleiben die Verluste der Ausseneinheit, die an die Umgebung abgegeben werd, ohne deine Wohnung zu heizen.

Das wird je nach Wetter bereits bei wenigen Graden unter Null der Fall sein, wenn der Kondensator bei hoher Luftfeuchtigkeit zufriert und von der Anlage abgetaut werden muss. Während dieses Vorgangs heizt dein LLWP auch nicht, was sehr unkomfortabel ist.

mit freundlichen Grüßen

Thomas

 


   
MartinThoma reacted
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Die heutigen Klimas werden im typischen Temperaturbereich deutlich über COP 1 sein. Meine recht preiswerte Daikin ATXF, die gerade mal SCOP 4 hat, schafft noch einen COP von 2,55 bei -15 Grad. Die Abnahme des COPs ist auch recht linear unter 0 Grad. Dann hat die bei -25 Grad sehr wahrschenlich noch einen COP von 2, aber vielleicht nur noch 1kW Heizleistung. Eine Daikin Coldregion schafft selbst bei -25 Grad noch 4kW Nennleistung und hat dort eine COP von 1,9. 

Wenn es so kalt ist, hat man auch kaum eine Vereisung, weil die Luft in aller Regel sehr trocken ist.

Wer deutlich von der Leistungsgrenze der Anlage entfernt bleibt, hat auch bei niedrigen Temperaturen noch einen guten COP. Denn entscheidend ist vor allem die Temperaturdifferenz zwischen den Wärmetauscher zwischen IG und AG. Wenn es außen -25 Grad ist, aber man hält den Wärmetauscher innen auf maximal 35 Grad, dann ist das ganz ähnlich, wie bei -10 Grad und 50 Grad Wärmetauscher innen. Und letzteres ist ja etwas, was jede Split-Klima völlig problemlos mit COP >1 kann.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 4 Monaten von Win

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MartinThoma reacted
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(@rasti)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Veröffentlicht von: @martinthoma

Ich überlege mit Luft-Luft Wärmepumpen zu heizen. Die Normaußentemperatur ist hier - 14°C, also muss ich schon damit rechnen das es mal unter die - 15°C kommt. Bei einigen Klimaanlagen habe ich "ermöglicht einen Heizbetrieb bis zu -15 °C Außentemperatur" gelesen

Was passiert wenn es kälter wird?

Wenn du auf Splitklima gehen willst oder auch später mal eine Luft-Wasser Wärmepumpe anschaffen willst dann musst du vor allem auch auf dem Schirm haben, dass mit fallender Aussentemperatur nicht nur der COP sinkt,sondern auch die Leistung, die die Wärmepumpe bringen kann. Hier mal ein  Diagramm einer 9KW Luft-Wasser-Wärmepumpe

Wie du schön sehen kannst, hat die 9 KW nur wenn es draussen so um die 10°C hat, bei -20° C Aussentemperatur hat es nur noch 2,5....3kW...das ist nicht viel.

Dummerweise braucht man gerade dan mehr kW Heizleistung wenn es draussen kälter wird :=)

Wenn man ein Haus hat, das 10KW oder mehr Heizleistung bei -20°C braucht und man meint die Wärmepumpen Heizung auf solche Temperaturen auslegen zu müssen, dann hat man ein Problem.  Viele Heizungsbauer gehen daher auf "Nummer sicher" und bauen eine große Wärmepumpe ein, was wiederum einige Nachteile mit sich bringt. 

Ich würde folgendes empfehlen

-Splitklima 3kW oder so an zentraler Stelle im Haus als Grundlast oder Komplettheizung in der Übergangszeit (z.B. 16°C bis 8°C Aussentemp)

- Luft-Wassser-Wärmepumpe (5-7kW) hinzuschalten unter 8°C .Die Luft.Wasser-WP einfach in Reihe schalten zur bestehenden Öl-Heizung (Rücklaufanhebung)

- Wenn es an ein paar Tagen im Jahr bei -5°C oder kälter nicht reichen sollte, geht die Ölheizung mit an. Oder wenn die Ölheizung rausfliegen soll, dann ein Kaminofen oder so.

Luft-Wasser-WP machen nur dann Sinn,wenn du deine Vorlauftemperaturen senken kannst. Ansonsten ist der COP zu schlecht d.h. die kWh Wärme wird teurer.

Auch deswegen : Splitklima sind da sehr effizient, weil die NIE einen Temperaturunterschied von 60°C sehen werden, aber Luft-Wasser-WP durchaus (z.B. -10°C  aussen nach +50°C Heizungsvorlauftemperatur ) 

 


   
MartinThoma reacted
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(@uschi)
Autarkiekönig
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rasti die Jeisha 5 kW hat da aber schon gravierend höhere Heizleistung bei starkem Frost.

Hier schön zu sehen - bei -15° hat die 5 kW Maschine immer noch 5 kW Heizleistung bei einem COP von 2,xx:

 


   
MartinThoma reacted
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 Ulli
(@ulli)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 337
 

Mein Reden. Du hast ja ein Haus von 1990, also schon mit mind. 5 cm Wärmedämmung. Da sollte eine zentrale Beheizung über offene Türen bei kleineren Räumen funktionieren. Da bieten sich LLWP geradezu an.

Wobei man ja nicht immer alle Räume voll heizen muss, das wäre ja sowieso rausgeschmissenes Geld. Und damit sinkt ja auch der Leistungsbedarf.

Da Du ja eigentlich schon eine Niedertemperaturheizung hast, müsste eben die Außenregelung nachgerüstet werden. 

Mit einer LWWP würde ich nicht anfangen. In meinen Augen in mehrerer Hinsicht weggeworfenes Geld. Sehr hohe Investitionskosten und viel höhere Betriebskosten ggü. LLWP, mit Heizkörpern. Das macht nur Sinn mit Fußbodenheizung und 30° C Vorlauftempertur. Bei 50° Vorlauftemperatur ca. doppelter Energiebedarf. @rasti hat es schon anschaulich erklärt.

Dann läuft das Wasser noch durch die vorhandenen, schlecht isolierten Heizungsrohre, was zu weiteren Verlusten führt. Aber vor allen Dingen haben wir bei der LWWP ein unglaublich träges System. In der LWWP selbst ist erstmal das Kältemittel, wie in Klimas, Kühlschrank auch. Über einen Wärmetauscher im Gerät wird ein Wasserkreislauf erwärmt. Dieser Wasserkreislauf heizt über einen weiteren Wärmetauscher einen Pufferspeicher. In diesem Pufferspeicher wird über einen 3. Wärmetauscher das Wasser der Heizung erwärmt. Träge bis unbrauchbar, vor allen Dingen, wenn man ich ständig zu Hause ist.

Nachdem Du die Heizung, sprich die Wärmepumpe, eingeschaltet hast, kannst Du erstmal einen Kurzurlaub im Hotel oder bei Freunden machen, um nicht zu frieren. 😀    

Diese Verluste und Einschränkungen hast Du bei einer LLWP nicht. Die funktioniert direkt mit dem Kältemittel und bläst einige Minuten nach dem Einschalten auf Wunsch jede Menge warme Luft in den Raum und heizt schnell auf. Auch noch schneller, als eine Gas- oder Ölheizung mit Heizkörpern. So gesehen kann man damit dann auch gut bedarfsmäßig heizen, was zu weiteren Einsparungen führt. 

 


   
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(@gorch)
Vorsichtiger Stromfühler
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Beiträge: 148
 

Veröffentlicht von: @ulli

Wobei man ja nicht immer alle Räume voll heizen muss, das wäre ja sowieso rausgeschmissenes Geld. Und damit sinkt ja auch der Leistungsbedarf.

Abtrennen von Räumen ist nur dann sinnvoll, wenn die verbleibenden Heizkörper in der Lage sind, die weggenommene Heizleistung weiterhin zu übertragen. Rein rechnerisch müsste mit einer erhöhten VL Temperatur gegengesteuert werden. Das Heizprinzip offener Türen lebt gerade davon, alle Heizkörper bei optimierter Temperatur in den Vorgang einzubinden.

Veröffentlicht von: @ulli

Nachdem Du die Heizung, sprich die Wärmepumpe, eingeschaltet hast, kannst Du erstmal einen Kurzurlaub im Hotel oder bei Freunden machen, um nicht zu frieren. 😀

So ist es natürlich nicht. Die Heizsaison startet im Herbst bei milden Temperaturen und hat genügend Zeit einzuschwingen. Selbst wenn die Installation im tiefsten Winter stattfindet, ist die Balance im Laufe eines Tags wieder hergestellt. Beim "Brenner"-Wechsel ließe man das Haus ja nicht auskühlen.

 

https://umap.openstreetmap.de/de/map/drbacke-forum_28799#6/51.337/9.492


   
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Win
 Win
(@win)
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Beiträge: 5993
 

Veröffentlicht von: @gorch

Abtrennen von Räumen ist nur dann sinnvoll, wenn die verbleibenden Heizkörper in der Lage sind, die weggenommene Heizleistung weiterhin zu übertragen. Rein rechnerisch müsste mit einer erhöhten VL Temperatur gegengesteuert werden. Das Heizprinzip offener Türen lebt gerade davon, alle Heizkörper bei optimierter Temperatur in den Vorgang einzubinden.

Bei LWWP. Ich glaube, Ulli bezog sich auf LLWP.

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gorch reacted
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