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Wirtschaftlichkeit von PV-Systemen, kritische Betrachtung

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(@arch86)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 10 Monaten
Beiträge: 82
 

@teflondon Finanzierung: ja, aber da würde ich empfehlen dann sehr genau die Versicherungen usw anzuschauen, wenn die 16k€ ein Thema wären.
Ja, PV und ETF sind zwei asset classes, aber da man hier im thread es ja aktiv anschaut, geht schon. Ich hätte auch gesagt dass das Risikoprofil von der PV deutlich kleiner ist. Es ist sogar vorteilhaft jetzt gerade in der Wirtschaftszyklus statt mit einem lump sum von 16k€ in den ETFs zu steigen mittels cash flow (Ersparung monatlichen Kosten) DCA (dollar cost averaging) in den ETFs anzulegen.

Risiko für PV wäre dass der Klimawandel in Richtung kälter/viel Regen geht. Aber sogar dann erwarte ich dass strom zwar an sich, rein in der Erzeugung, viel billiger wird, aber die overheadkosten (Steuer, Gebühren) hochgehen damit Infrastrukturprojekten finanziert werden können.


   
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Stefanelo
(@stefanelo)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 843
 

@harry solar

Es kommt immer darauf an, was du für Schwerpunkte legst. Ich sehe in meinem Bekanntenkreis eine Menge Leute, die sich darüber beschweren wie teuer Solaranlagen sind und dass sie abgezockt werden, sich dann aber Teslar, Daimler, BMW u.v.a. Autos kaufen. Da rechnet seltsamerweise keiner mit Amortisation, Sinnhaftigkeit und so weiter. Es muss halt einfach sein.

Ich habe 2012 mit Solaranlage angefangen, da ich unabhängig sein wollte. Da damals die Akkus extrem teuer waren und die Leistung eher witzlos war, habe ich nur mit Einspeisung 18,7 cent und Selbstverbrauch gearbeitet. Alleine damit haben sich die 15000 Euro, die das gekostet hat (alles von Solateur gemacht, ich habe nur geholfen) letztes Jahr bezahlt. Die Anlage hat 8,4 kwp auf 70 % gedrosselt und einen SMA WR. Der war tatsächlich kurz vor 5 Jahren Betriebszeit kaputt und wurde ausgetauscht (Glück gehabt innerhalb der Garantiezeit). Um den Rest habe ich mich nicht gekümmert. Hatte eine eigene Firma und einfach keine Zeit. Das heisst: einmal investiert -> nix getan      -> nach 11 Jahren bezahlt. Bei ETFs KANN das gut laufen muss aber nicht. In der gleichen Zeit haben einige meiner Bekannten fleissig in Wirecard investiert und die die früh genug verkauft haben, haben auch gut verdient, die anderen haben viel Geld verloren.

Es gibt und gab halt immer zwei Dinge. Möglichst viel Geld ansammeln egal wie (da kann man auch Wetten auf Schweinehälften und Buschbrände und sonstiges abschliessen und mit dem Leid der anderen Geld verdienen oder verlieren) oder Geld verwenden, um die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.

Für mich ist Geld (ich habe leider keine reichen Eltern oder viel geerbt) eingesetzte Lebenszeit. Hat das die Generation vor mir eingesetzt und ich kann davon profitieren, haben eben andere ihre Lebenszeit geopfert. Wenn ich einen Beruf habe, der mir positive Lebenszeit beschert und dabei noch Geld einbringt. Toll !!! Ich beneide dich. Falls nicht ist die Frage wie finde ich einen ausgleich zwischen eingesetzter Lebenszeit und notwendiger Geldmenge.

Auf dieser Grundlage betrachtet lohnen sich meist andere Invests denn die Solaranlage.

Will ich die Dinge eher selbst in der Hand haben und flexibler reagieren, dann lohnt sich aus meiner Sicht eine Solaranlage mit kleinem Akku am meisten. Ich kann durch mein Verhalten relativ unabhängig von den Stromkosten sein und damit mit meinem Verhalten MEIN Leben beeinflussen. Habe ich keine Solaranlage kann ich auch den Verbrauch ändern, bin aber abhängig von den Lieferanten, da ich einen gewissen Anteil an Energie brauche.

Lege ich mich komplett auf einen Energieträger fest (Wäremepumpe, E-Auto) bin ich von diesem Energieträger abhängig. Das kann sehr günstig sein, wenn es gut läuft oder ne Katastrophe, wenn es schief läuft.

Ich hatte ausschließlich gas zum heizen und sollte statt 3000 Euro bei 6 cent Gaspreis nun 21000 Euro bei 42 cent zahlen. Kam dann alles anders weil Regierung deckelte und heute ist Gaspreis wieder bei 10 cent. Aber das konnte niemand vorhersehen.

Habe ich also Gastherme abgeschaltet und Winter mit Holz geheizt, da ich noch zwei Öfen hatte und damit flexibel war. Hätte ich Holz kaufen müssen, wäre ich aufgeschmissen, da es keines gab.

Somit ist eine reine Armortisationsrechnung für eine Solaranlage zwar sinnvoll, aber aus meiner Sicht nicht der Grund warum man sie installieren sollte.

Für mich sprechen für eine Solaranlage hauptsächlich: Flexibilität, Berechenbarkeit, gewisse Unabhängigkeit

auch noch: Klimaverbesserung (sehe ich aber eher nachrangig), sinnvoller Einsatz von liquiden Mitteln (Solaranalage finanzieren halte ich für nicht sinnvoll, auch wenn andere das oft empfehlen)

In deinem Fall würde ich den Rat, der hier schon häufig kam befolgen und klein anfangen. Bei 2500 kwh pro Jahr würde ich auch zunächst mal ein Balkonkraftwerk, einsetzen. Wenn du weisst wie die Nacht/Tag Verteilung des Verbrauchs ist, eventuell mit kleinem gebrauchtem Speicher.

Dann siehst du was es bringt und kannst ausrechnen welche installierte Leistung ideal wäre. Meist rechnet es sich tatsächlich nicht, wenn man die ganzen Änderungen am Zählerkasten noch dazu machen muss.

Was die meisten nur vergessen ist, irgendwann will man ja mal ne moderne Installation haben, da diese auch Vorteile bringt. Und dann muss oft der Zählerschrank eh umgebaut werden.

Stefan


   
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(@mottes)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 111
 

Veröffentlicht von: @stefanelo

In deinem Fall würde ich den Rat, der hier schon häufig kam befolgen und klein anfangen. Bei 2500 kwh pro Jahr würde ich auch zunächst mal ein Balkonkraftwerk, einsetzen. Wenn du weisst wie die Nacht/Tag Verteilung des Verbrauchs ist, eventuell mit kleinem gebrauchtem Speicher.

Seh ich genau so. Mine Mutter verbraucht ähnlich viel, und zwar vor allem tagsüber, abends geht sie früh zu Bett. Die bekommt nächste Woche eine Balkonanlage mit 4 Modulen 430 Watt. Kostenpunkt 650, Montagematerial 150, opendtu und Hichi-Zählerleser noch mal 80. Die Anlage hat schom beim Testlauf im verregneten April mehr als 700 Watt gemacht. Ich bin sehr optimistisch, dass die sich schnell rechnet. Ein Speicher würde noch mal soviel kosten, und würde die Amortisationszeit nur verlängern.


   
JensDecker reacted
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(@alabama369)
Newbie
Beigetreten: Vor 3 Monaten
Beiträge: 1
 

@solartester oh, unter 2500 kWh sind überhaupt kein Problem! Ich brauche 2000 kWh/Jahr und da ich zu Hause arbeite läuft hier den ganzen Tag 1-2 Rechner inkl. Festplatten, 3 Monitore... Aber trotzdem bin ich jetzt in der Photovoltaikpflicht!!! (Baden-Württemberg) 30 Jahre nachhaltiges, ökologisch bewusstes Leben inkl. Minimierung vom Stromverbrauch, dann braucht man nicht mehr kWh. Und ich bin kein Einzelfall. Hier gibt es sehr viele kleine Häuser mit 1-2 Personen und geringem Verbrauch. Nicht nur ich brauche dringend eine sinnvolle Lösung, sonst fällt die ganze Dachsanierung flach!
Also toll, wenn du deine Erfahrungen teilst.
Was wäre denn deine Empfehlung bei so einem geringen Verbrauch? Balkonkraftwerke werden bei der Photovoltaikpflicht nicht angerechnet! Nur meine Solarthermie darf ich von den Mindest-qm bzw. Mindest- kwp abziehen...


   
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voltmeter
(@voltmeter)
Yoda
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 7550
 

Veröffentlicht von: @alabama369

Aber trotzdem bin ich jetzt in der Photovoltaikpflicht!!!

wieviel pv ist da bei dir gefordert?

Projekt 48kWh / 12kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
Sind Photovoltaik-Inselanlagen meldepflichtig?
Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
-- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh.


   
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(@tigger)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 10 Monaten
Beiträge: 236
 

Veröffentlicht von: @alabama369

Nicht nur ich brauche dringend eine sinnvolle Lösung, sonst fällt die ganze Dachsanierung flach!

Du brauchst halt sehr teure Angebote für die Netzanschluss- und sonstigen Systemkosten...

c) Absatz 3 wird wie folgt gefasst:
„(3) Bei einer grundlegenden Dachsanierung eines Gebäudes gilt die Durchführbarkeit des Bauvorhabens im Sinne des Absatzes 1 als insgesamt gefährdet, wenn die mit der Installation einer Photovoltaikanlage verbundenen Netzanschluss- und sonstigen Systemkosten nach § 2 Absatz 5 einen Anteil von
mehr als 70 Prozent der gesamten Kosten einer Photovoltaikanlage ausmachen.“


   
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(@henkelalex)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 100
 

Find das Thema auch interessant und hatte ich damit auch beschäfigt hier, daher meine Kalkulation immer sehr konservativ gemacht. Aber ich denke es gibt Hoffnung (auch rein wirtschaftlich):

1. PV ist eine langfristige Renditeanlage, die sehr sicher ist (im Vergleich zu ETFs und Aktien zumindest - von der Sicherheit her wäre es denke ich eher mit Festgeldanlagen zu vergleichen)

2. Der Punkt mit der Inflation betrifft aber nicht nur die PV, sondern auch den Strompreis. Insofern gibt's da auch eine Komponente die das zumindest zum Teil wieder abfedert

3. Das ganze war absolut richtig wo man 10kWp Anlagen für 20k kaufen musste (ohne Batterie). Ich habe heute hier ein Angebot gesehen für 15kWp Anlage inkl. 13kWh Batterie inkl. Montage, Anmeldung etc. für grade mal knapp über 20.000€ - d.h. der Preis pro kWp liegt wieder bei knapp über 1000€ - das letzte Jahr war natürlich einfach nur verrückt was die Solateure aufgerufen haben und korrigiert sich grade endlich.

4. Bzgl. Eigenverbrauch gibt es glaube ich 2 Richtungen: Du hast E-Auto und/oder Wärmepumpe und/oder du machst DIY oder du baust dir ein Balkonkraftwerk. Wenn du 2500kWh Eigenverbrauch hast und mit Gas heizt und Benzin fährst ist das ganze natürlich recht unattraktiv, bzw. wenn dann vermutlich mit einer Volleinspeiseanlage attraktiver bei höherer Einspeisevergütung.

5. PV Anlagen haben eine sehr lange Lebensdauer, von den Wechselrichtern mal abgesehen. 25 Jahre Garantie, mit 30 Jahren hat man noch konservativ gerechnet.

6. Balkonkraftwerke sind nobrainer und rentieren sich immer (250€ für HMS-800W-2T + 810Wp Module gibt es ja grade)

 

Aber es bleibt, für nicht DIY und ner Annahme von 10% Wertsteigerung auf 25 Jahre bist du bei einem ETF sicherlich besser oder ähnlch gut - aber das ist fair, denn du hast auch deutlich höheres Risiko. Du kannst beim ETF das Kapital zwar entnehmen, wenn du das nicht tust hast du aber die Inflation hier genauso die gegen dich arbeitet - und das ETF zahlt dir nicht die höheren Stromkosten.

 

Sprich: Bei vernünftigen Handwerkerpreisen und kWp Preisen von ~1000€ (die wieder realistisch werden) kann so ne Anlage selbst bei einem sehr konservativen Stromrpeis von 26ct/kWh sich durchaus in 10 Jahren amorisieren und dann nochmal 20 Jahre kostenlosen Strom liefern. Und wenn man nur finanziell denkt kann man per PV durchaus autark sein. Ich bin das hier (muss noch im Winter zukaufen, verkaufe aber im Sommer so viel, dass sich das ganz gut ausgeht). Dazu kommt dann natürlich noch der Beitrag zur Energiewende und Umwelt.


   
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