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120V DC Hausnetz?

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(@ragnar)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 9 Monaten
Beiträge: 61
Themenstarter  

Hi.

Zur Zeit nutze ich eine 24V Akkuanlage. Problem sind, trotz hoher Querschnitte, die Verluste. Die Akkuanlage steht aus Sicherheitsgründen nicht im Haus, sondern ist über 18m NYY 5x10mm² angebunden. Je 2 Adern parallel für Plus und Minus (also 20mm²). Von der kleinen DC Verteilung geht es mit 2,5mm² oder 6 mm² zu den Verbrauchern, zum Teil nochmal 15m. Am Ende sitzen dann DCDC Wandler auf 12V oder einfach KFZ USB Adapter zur Versorgung der Geräte. Vieles hab ich auch über POE angeschlossen.

Zusätzlich hab ich an der Akkuanlage noch einen 1 kW Inselwechselrichter, um 230V Verbraucher im Gartenhaus versorgen zu können. Mit 3x1,5 geht es aber noch weiter bis ins Haus und ich kann im Keller auch noch 230V von der Insel abnehmen. Der Wechselrichter ist aber nicht immer an.

Wenn die Batterie voll ist, speise ich darüber hinaus über einen Mikrowechselrichter direkt ins normale 230V Netz ein. Dafür ist eine zweite 3x1,5mm² Leitung zum Gartenhaus vorhanden.

 

Ich wollte die Akkuanlage vergrößern, und dann auch mit der Spannung hoch gehen. Die 24V Anlage würde ich trotzdem behalten, aber diese nur noch lokal verwenden und die 24V nicht mehr durchs ganze Haus schicken.

Für die große Anlage würde ich dann wohl auf 48V oder sogar auf 120V DC gehen.

48V ist ja mittlerweile schon relativ gängig.

Aber bei 120V DC kommt man in einen Bereich, wo man schon wieder handelsübliche Schaltnetzteile und Leuchtmittel verwenden kann. Die sind zwar eigentlich für AC, aber ich hab schon diverse handelsübliche Netzteile und LED Leuchtmittel testweise an 120V DC angeschlossen, und die funktionierten. Manche funktionierten sogar schon knapp unter 100 V DC.

Nun ist ja das Problem, dass die Gefahr von Lichtbögen bei größeren DC Spannungen steigt.

Ich hab schon ein paar Versuche mit 120V DC gemacht. Eine normale Geräte-Feinsicherung hat nicht ohne einen deutlichen Lichtbogen getrennt. Dabei wurde sie komplett zerstört. Da müsste man wohl die US-Version nehmen, die ist länger.

Bei 120V DC würde ich dann wahrscheinlich schon Neozed Sicherungen verwenden und zweipolig absichern. Und für die Endstromkreise normale B6 oder B10 Sicherungsautomaten, damit man auch schalten kann. Zweipolig, und dann Plus und Minus schalten, um die Trenn-Strecke zu vergrößern. Im Versuch hat es mit 2 Poligen Sicherungsautomaten zumindest funktioniert.

Was sagt ihr zu 120V DC? Oder würdet ihr nicht über 48V gehen?

 

 


   
Zitat
(@rasti)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 955
 

Veröffentlicht von: @ragnar

Was sagt ihr zu 120V DC?

 

Ich hab nicht genau verstanden was du machen willst. Einen Akku mit 120 VDC ? Könnte ich mir mit Bauchschmerzen vorstellen.

Eine 120VDC Stromverteilung mit Steckdosen, Leuchtmittel etc  würde ich in keinem Fall machen. Viel zu gefährlich, Finger weg. 

 

Oder würdet ihr nicht über 48V gehen?

Ja da 48V DC noch ungefährliche Spannung

 

 

 


   
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 Wilm
(@wilm)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 76
 

Veröffentlicht von: @ragnar

Was sagt ihr zu 120V DC? Oder würdet ihr nicht über 48V gehen?

 

Vielleicht solltest Du Dir zuerst Dir die Grundlagen der Elektrotechnik zu Gemüte führen. Wechselstrom war schon immer vorteilhafter, wenn es um Leitungsverluste geht. In Europa haben wir uns auf 220-240V geeinigt. Dies nicht ohne Grund.
Für ein normales Hausnetz, selbst wenn es ein paralleles Inselnetzwerk ist, stehen Standardkomponenten zur Verfügung. Darunter auch RCD, die Dir bei dieser Bastelwut das Leben retten können.

Bei 48V DC bist Du an der Grenze zum Berührungsschutz. Du kannst mit trockenen Händen beide Pole anfassen und es passiert so gut wie nichts.

Solltest Du schon mal am 230V-Netz einen "Gewischt" bekommen haben, dann kannst Du der Wechselspannung mit 50 Hz danken, denn es gibt 100 Nulldurchgänge pro Sekunde. Die Muskulatur zuckt und mit ausreichend Glück, löst Du Dich auch wieder.

Bei 120V und den entsprechenden Strömen, bleibst Du kleben. Die Muskulatur verkocht. Es ist ein elektrischer Stuhl auf "Kleinspannung".

Natürlich funktionieren primär getacktete Schaltnetzteile auch mit 120V DC.  Die funktionieren auch mit 400 Hz aus der Avionik. Funktionieren bedeutet aber nicht sicher.

Mein Rat: Lass die Finger davon, spiel vielleicht mit 48V und such Dir für Dein Haus eine Versicherung, die groben Unfug auch absichert.

Bei solchen Fragen streuben sich meine Nackenhaare

 

 

Multiplus II 3000/48 GX
Süd-Ost: Jinko Solar 4,92kWp
West: Jinko Solar 2,15kWp
Nord-West: No Name 720Wp
Süd: Jinko Solar 820Wp an Hoymiles HM-600 und OpenDTU
Seplos Mason 280Ah LFP Akku
Homebrew. 100Ah LFP Akku

Betrieb als ESS mit erweiterter Steuerung über Node-Red


   
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(@tageloehner)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 4 Monaten
Beiträge: 476
 

Alle gewöhnlichen Schaltgeräte eignen sich für bis zu 32V=. Darüber beginnt erhöhter Verschleiß, dann stehender Lichtbogen. Bei nennenswerter Leitungsinduktivität wirds noch viel lustiger.


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6948
 

Finger weg von sowas.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
Eugenius reacted
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(@oliverso)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1269
 

In deinem ganzen Text hier fehlt mir das Stichwort "PV". Wie lädst du denn deine Akkus aktuell? Und wenn über PV, womit willst du dann den 120V-Akku laden?

 

Dein DC-Konzept mit dutzenden and Kleingeräten/Wandlern/... ist zwar anfangs nett, weil man mit wenig Invest anfangen kann, es skaliert aber nicht sinnvoll mit steigender Leistung. Der sinnvolle Schritt wäre, den ganze DC-Kram zu verkaufen, und auf einen normalen Hybrid-Umrichter (DEYE, ...) umzusteigen, mit 48V-Batterie und 230V-Wechselstromnetz hinten dran.

 

Oliver

 


   
saugnapf reacted
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(@leverkusen3)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 927
 

@wilm 

Hallo

Bevor du anfängst anderen Nachhilfe zu geben, solltest du vielleicht selbst erst mal ein Buch zum Thema lesen.

Wo bitte ist der Vorteil von AC gegenüber DC bei der Leitungsübertragung?

Ganz besonders übel ist das nachplappern von Märchen, bei denen man bei 120V "festklebt" um zu verkochen.

Ein elektrischer Stuhl funktioniert nämlich nicht mit Gleichspannung.

Bei solchen Antworten sträuben sich bei mir die Nackenhaare.

mit freundlichen Grüßen

Thomas


   
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(@auric)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 1741
 

Klingt halt dramatisch wenn man FUD verbreitet...

Man könnte aber auch sich erkundigen dann würde man z.B. sowas finden

und da sind die 120V DC schon nicht mehr so hoch, dass man sich damit sofort lebensgefährlich umbringen kann.


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6948
 

Veröffentlicht von: @leverkusen3

Bevor du anfängst anderen Nachhilfe zu geben, solltest du vielleicht selbst erst mal ein Buch zum Thema lesen.

Sei doch bitte etwas umgänglicher. Man kommt bei einem solchen garnicht einfachen Thema zu leicht in die Gefahr, selber auf der falschen Strassenseite zu stehen.

Veröffentlicht von: @leverkusen3

Wo bitte ist der Vorteil von AC gegenüber DC bei der Leitungsübertragung?

Bei der Tatsache, dass bei nur geringen Verlusten mit dem guten alten Trafo transformiert werden kann. Dass schalte über 48 V leicht zu bauen sind. Ganz besonders die Brandgefahr durch Lichtbogen,Fred viel übler abläuft als bei Wechsel Strom. Dass die Gefahr für den Menschen bei 220 VAC geringer ist als bei DC. Dass bei 220 V AC die Ströme nur halb so groß sind wie bei 120 V. Hast du schonmal einen US Fön gesehen? Dessen Kabel?

Veröffentlicht von: @leverkusen3

Ganz besonders übel ist das nachplappern von Märchen, bei denen man bei 120V "festklebt" um zu verkochen.

Das mag richtig sein, aber bei ziemlich wahrscheinlich tot sind solche  Details ziemlich unwichtig.

 

 

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
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(@auric)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 1741
 

@Ragnar Das mit der Elektrik ist schon seit über 100 Jahren kein "Neuland" mehr, was da geht was sich bewährt hat, wie man es macht ist alles bekannt.

Du hast da eine Steinzeit Batterie schätze ich, also irgend was mit Blei Säure, da kannst Du noch zusätzlich Zellen oder Batterien in Reihe schalten um in den Bereich von 60 V zu kommen und dann da ausserhalb vom Batteriehäuschen (Knallgasexplosion...) mit einem Inverter den seit 100 Jahren bewährten Wechselstrom zu machen, für den hast Du reichlich (5 x 10 mm2) Kupfer verlegt.

Das geht alles innerhalb der VDE und anderen Normen, alles andere speziell über 60 V ist unüblich und damit besonders teuer oder besonders riskant.

 


   
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(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 611
 

Ich würde von 120 V DC - zumindest als Hausverteilung - auch Abstand nehmen. Ich war auch mal der Meinung, man könnte vieles auch direkt mit DC erledigen. In den meisten Geräten wird ja AC sofort in DC umgewandelt (mit entspr. Verlusten) und intern eigentlich nur DC genutzt (nahezu alle motorlosen Geräte können meist mit DC genutzt werden - müßten aber entsprechend am Eingang umgebaut werden - da ja oft ein Netztrafo verbaut ist, der die 230 VAC auf interne 12 oder 24 (oder...) VDC heruntertransformiert und gleichrichtet. Wenn der Netztrafo nun 120VDC sieht, brennt die Primärwicklung sofort durch! Ebenso kannst Du weder Staubsauger, Fön, Waschmaschine, Bohrmaschine oder Kreissäge etc. an DC verwenden. Beim Wasserkocher ist es eigentlich egal, so lange die Spannung passt.

120 VDC auf alle Steckdosen zu geben halte ich für brandgefährlich! Du bist mal nicht zuhause oder deine Gäste nutzen eine Steckdose um ihr Handy zu laden und das Ding fliegt ihnen im besten Fall nur um die Ohren! Und du dürftest wohl auch keinen Elektriker mehr in die Wohnung lassen und müßtest das Kleingedruckte in den div. Gebäude- und Hausratversicherungen nochmal lesen!

Ich habe stattdessen z.B. viele Lampen im Durchgangsbereich (Flure, Treppenhäuser, Keller, tlw. auch Bad) mit 12-LED-Leuchten bestückt die über Bewegungs-IR-Sensoren bei Dämmerung das Licht einschalten - gespeist aus 12V Liion-Batterien (z.B. alte Laptopakkus sind oft geeignet). Die Kapazität reicht je nach Jahreszeit und Nutzung ca. 4-6 Wochen - dann muß ich wieder nachladen.


   
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(@ragnar)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 9 Monaten
Beiträge: 61
Themenstarter  

Hi,

ich wollte die 120V nicht direkt auf handelsübliche Steckdosen oder Lichtschalter geben. Es sollen nur ausgewählte Geräte (fest) angeschlossen werden. Der Hintergedanke ist, bei 120V laufen meistens viele handelsübliche Schaltnetzteile schon. Von 120V kommt man daher relativ günstig auf z.B. 12 oder 24V. Und die Leitungsverluste sind geringer als direkt mit 24V oder gar 12V Stecke zu machen.

Klar, man kann auch mit einem Wechselrichter auf 230VAC direkt an der Batterie wandeln, aber die Leerlauf-Verluste sind enorm.

Und ja, es wäre eine Bleibatterieanlage die ich günstig erworben habe. Im Original sind es sogar 18 Stück in Reihe. Also 216V (Leerlaufpannung 242 V DC zwischen + und - am Ladegerät) 

242V DC ist mir aber dann tatsächlich too much. 

Schutzkleinspannung geht ja bis 120V, also wäre das meine Grenze, so dass ich die Akkus auf 9S2P anschließen würde.

Ich müsste dann nur noch sehen, wie ich das am Besten mit PV laden würde. Wahrscheinlich würde ich AC Überschussladen machen.

Das vorhandene (originale) Ladegerät ist ja relativ simpel, das ist grob gesagt einfach ein dicker, schwerer Trenntrafo mit Gleichrichter dahinter der stumpf 242V DC in die Akkus drückt. Das kann man mit 121 V dann ja genauso machen.

Es handelt sich übrigens um eine Sicherheitsbeleuchtungs-USV Anlage, welche Ende der 90er gebaut wurde.


   
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(@oliverso)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1269
 

Veröffentlicht von: @ragnar

Und ja, es wäre eine Bleibatterieanlage die ich günstig erworben habe.

Jeder ist seines Glückes Schmid…

 

Oliver


   
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(@ragnar)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 9 Monaten
Beiträge: 61
Themenstarter  

@oliverso Ich weiß, Bleiakkus sind nicht das Gelbe vom Ei. Mein "Batteriehaus" ist allerdings unbeheizt, und ich habe gehört, dass Li Akkus unter 5 Grad schnell kaputt gehen, wenn sie dann benutzt werden.

Entweder müsste ich sie dann im Winter abklemmen oder beheizen. Weil der Strom so knapp ist im Winter, würde es eigentlich nur Sinn machen, sie abzuklemmen/abzubauen und das bisschen PV Ertrag dann über einen Mikro-Wechselrichter direkt ins Hausnetz einzuspeisen.

Meine 24V Bleiakku Bank hat den Winter gut überstanden. Aber die Kapazität hat im allgemeinen doch schon merklich nachgelassen. 

 


   
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ThorstenKoehler
(@thorstenkoehler)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1388
 

@paddy72 In Bohrmaschinen oder auch in Kreissägen sind Reihenschluß- oder auch Allstrommotoren verbaut. Sofern die keine Drehzahlsteuerung haben, laufen die auch mit Gleichstrom. Erklärt sich dadurch, dass in Anker- und Erregerwicklung der Strom in der gleichen Richtung fließt und sich abstoßende Magnetfelder bilden.

@TE

Viel Spaß mit dem bei Bleibatterien anfallenden Wartungsaufwand. Wasserverlust und entstehendes Knallgas, falls es keine Geltypen sind.

Lasst grüne Männchen die Daumen senken


   
paddy72 reacted
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