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Korrektes Laden und Absichern von Pylontech US5000 (100Ah, 48V)

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 Leoo
(@leoo)
Batterielecker
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Manche sind vielleicht schon in meinem Projektthread vorbeigekommen: https://www.akkudoktor.net/forum/panels-wechselrichter-laderegler/15-4kwp-10kwh-lifepo4-heizstab-crypto-mining-vielleicht/paged/2/#post-79651

Ich hab 2 Pylontech US5000, die zusammen 9600Wh (200Ah) nomineller Kapazität haben. Der empfohlene Lade-/Entladestrom beträgt 80A.

Victron hat für die die Konfiguration von Systemen mit Pylontech Akkus einen extra Artikel veröffentlicht: https://www.victronenergy.com/live/battery_compatibility:pylontech_phantom

Hier wird empfohlen den Ladestrom pro Einheit auf 25A zu begrenzen, wenn die Batterien ihre angegebene Lebenszeit erreichen sollen. Das wären dann im meinem Fall 50A, denn ich hab ja 2 Stück.

Kurzum: Laut Hersteller 160A (2x80) und laut Victron 50A (2x25)

Nun sind die Pylontech Akkus leider mit diesem unsäglichen Amphenol Surlock+ Stecker in der 5.7mm Variante ausgestattet, der auf 120A begrenzt ist. Ich hab mich also entschieden die Multis in meinem 3-Phasensystem mit jeweils 35A laden zu lassen. Das sind dann 105A in Summe und irgendwo zwischen den Herstellerangaben und denen von Victron.

So möchte ich die DC-Seite absichern:

Wie komme ich auf die Bemessungen?

Wie gesagt ist der Stecker am Pylontech auf 120A ausgelegt, das Kabel von Pylontech packt knapp 180A.

Wenn ich nun mit 105A lade und wir sagen, dass wir im Normalbetrieb bei 2/3 des Bemessungsstroms der Sicherung fahren wollen, dann sind das 140A. Ich bin zuversichtlich, dass der Stecker hält, bis die Sicherung fliegt. Das Kabel hälts auch aus und die Pylontechs halten (pro Stück) auch 200A für 15s aus. 140A gibts aber nicht, also 150A.

Die Multis laden mit maximal 70A. Die gehen in den NH00 Trenner und hier wird die gleiche Rechnung Angewandt: 4/3 * 70 = 93.3 ~ 100A.

 

Dieser Aufbau hat den charmanten vorteil, dass ich so das nur 2m lange Anschlusskabel mit dem Surlock+ Stecker von Pylontech verlängern kann. Denn das geht ja nur bis zur 150A Sicherung, danach kommen 70mm² von meinem Kabel. Für die negative Seite müsst ich dann eine "leere" Sicherung einsetzen (500A), bzw. einen Kupferblock als Verbinder nehmen, sodass der Widerstand möglicht gering ist. Die Busbars kann ich leider nicht näher zur Batterie führen weil die hinter eine Wand sind.

Was denkt ihr? Ist das grundsätzlich so richtig gedacht?


   
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enegyView
(@enegyview)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Servus! Ich würde die beiden Speicher mit dem Cerbo verbinden und das Pylontech-BMS es regeln lassen. Das gibt entsprechend die Werte an Victron vor und steuert es per DVCC. Mehr musst Du nicht machen. Was mir in Deiner Installation aufgefallen ist:

  • Die beiden Pylontech-Speicher sind für Deine Installation von der Leistung zu klein
  • Die Absicherung der Multiplus-Geräte ist nicht korrekt, schau Dir dazu die Kennlinie der NH00 Sicherungen an
  • Die Absicherung des Pylontech-Speichers ist nicht korrekt, da wäre eine 58V 200er-Sicherung korrekt

Grüße - Andre

Meine PV-Anlage: 12kWp, 3-Phasenbetrieb Victron Multiplus 5000, Victron MPPP 450/200, Speichersystem 64KW (netto)
Überschuss: 4,5KW-Heizpatrone im Pufferspeicher


   
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 Leoo
(@leoo)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Veröffentlicht von: @enegyview

Servus! Ich würde die beiden Speicher mit dem Cerbo verbinden und das Pylontech-BMS es regeln lassen. Das gibt entsprechend die Werte an Victron vor und steuert es per DVCC. Mehr musst Du nicht machen. Was mir in Deiner Installation aufgefallen ist:

  • Die beiden Pylontech-Speicher sind für Deine Installation von der Leistung zu klein
  • Die Absicherung der Multiplus-Geräte ist nicht korrekt, schau Dir dazu die Kennlinie der NH00 Sicherungen an
  • Die Absicherung des Pylontech-Speichers ist nicht korrekt, da wäre eine 58V 200er-Sicherung korrekt

Grüße - Andre

 

Die Pylontechs werden über DVCC gemanaged und via VE.Can am GX angeschlossen 👍

  • Die beiden Pylontech-Speicher sind für Deine Installation von der Leistung zu klein
    Das stimmt und das ist erst der Anfang, hier werden weitere folgen, der Überschuss wird erstmal vom ESS auf NUlleinspeisung weggeregelt und nächstes Jahr, wenn sich die Gesetzeslage ändert ins Netz gespeist bis ich weitere Akkus besorgt habe (E-Auto kommt auch noch, an verbrauchern wird es also nicht mangeln)
  • Die Absicherung der Multiplus-Geräte ist nicht korrekt, schau Dir dazu die Kennlinie der NH00 Sicherungen an
    So wie ich das sehe, lösen NH00 Sicherungen langsam aus und die 100A scheinen überdimensioniert, weil die Sicherung bei 100A nicht auslöst.

    (Das ist die AC Kennlinie, DC wird nicht getrennt ausgewiesen)

    Selbst eine 80A Sicherung würde bei 100A nicht auslösen, nur eine 63A, und die liegt bei 70A schon sehr knapp an der Grenze. Da scheint irgendwie vorne und hinten nicht so recht zu passen. Aber wenn NH00, dann müssten es hier anscheinend 63A (oder etwas in der nähe) sein. Richtig?

  • Die Absicherung des Pylontech-Speichers ist nicht korrekt, da wäre eine 58V 200er-Sicherung korrekt
    Ich behaupte mal frech, dass die Absicherung nur falsch ist, wenn sie zu groß ist 😁.
    Ich habe die Multis auf 35A Lade-/Entladestrom eingestellt, also 105A in Summe. Ich möchte die Batterie nicht stärker belasten, um die Lebenszeit nicht zu stark zu reduzieren. 200A würde sie zwar aushalten (2x100), aber der Surlock Stecker nicht, hier ist bei 120A Schluss. Mache ich einen Fehler, wenn ich vorsichtiger absichere?

    Der Hinweis auf die 58V wird dankend angenommen 👍

Habe bei der Recherche habe ich diesen sehr hilfreichen Thread "von der anderen Seite" gefungenden: 

Ich könnte die beiden Pylontechs auch einzlen an die Bus-Bar anbinden und jeweils mit 75A absichern (statt gemeinsam mit 150A). Verbinden kann man sie via CAN im Stack ja trotzdem, sollte dem BMS recht egal sein, ob die Batterien direkt oder über die Bus-Bar miteinander verbunden sind.

 


   
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(@oliverso)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Ich habe bei nur einem Multiplus an der Pylontech 5000 eine NH00 mit 100A in der Plusleitung zum Busbar, Minus geht direkt zum Busbar. Die Sicherung ist ein Leitungsschutz, kein Batterieschutz.

 

Oliver


   
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 Leoo
(@leoo)
Batterielecker
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Hi Oliver, das hätte ich genau so beurteilt. Die Batterieschutz kommt hier nach der Busbar wie in der Zeichnung dargestellt. 150A auf V+ (oder 2x 75A, wenn die beiden Pylontechs getrennt zur Busbar geführt werden). Wie viele Multis es sind ist ja abschließend auch egal, es kommt auf den addierten Ladestrom an.


   
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enegyView
(@enegyview)
Batterielecker
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@leoo Die NH-Sicherungen sind für den Zweck einfach "nicht die richtigen". Ich würde hier auf Mega Fuse gehen und die Absicherung mit 125A (5000er) bzw. 100A (3000er) durchführen. Achte immer drauf, dass Du 58V Sicherungen verwendest. Beim Speicher hast Du die Sicherung als Leistungsschutz, ich würde hier mit 200A absichern. Wenn Du es zusammen, nicht getrennt, anbindest, dann würde ich pro Strang einen 100er oder gar 150er für Zukunft nehmen. Du hast ja 3x 5000er? oder doch 3000er?

Meine PV-Anlage: 12kWp, 3-Phasenbetrieb Victron Multiplus 5000, Victron MPPP 450/200, Speichersystem 64KW (netto)
Überschuss: 4,5KW-Heizpatrone im Pufferspeicher


   
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 Leoo
(@leoo)
Batterielecker
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@enegyview 

Sind 5000er, das hast du schon richtig gesehen. Die NH haben neben der Absicherung noch über den Trenner, in dem sie verbaut sind die Funktion als Batterie Lasttrennschalter zu fungieren, weil ich sonst keine Möglichkeit hätte die Batterie zu trennen (könnte man sicher anders lösen).

Wieso würdest du die Leitung zur Batterie mit 200A absichern, die laut Hersteller für 180A zugelassen ist und deren Stecker für 120A zugelassen ist?

 


   
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enegyView
(@enegyview)
Batterielecker
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Veröffentlicht von: @leoo

@enegyview 

Sind 5000er, das hast du schon richtig gesehen. Die NH haben neben der Absicherung noch über den Trenner, in dem sie verbaut sind die Funktion als Batterie Lasttrennschalter zu fungieren, weil ich sonst keine Möglichkeit hätte die Batterie zu trennen (könnte man sicher anders lösen).

Wieso würdest du die Leitung zur Batterie mit 200A absichern, die laut Hersteller für 180A zugelassen ist und deren Stecker für 120A zugelassen ist?

Sind Daten des Herstellers die Nennleistung oder die max. mögliche Belastung? Die Batterie kann weit mehr als 200A liefern, im Falle eines Kurzschlusses. Ich schaue auf die 3x 5000, darauf richte ich die Anlage und die Sicherungen aus. Du wirst sicher weiteren Speicher installieren und hier würde ich vorab schon mal 2x Anschlussset von Pylontech nutzen um eben 50mm² zu haben. Die Sicherungsgrößen dazu habe ich Dir geschrieben.

P.S.: Den Querschnitt von 70mm² zum Multiplus brauchst Du auch nicht im ESS. Unter 2m Länge reichen sogar 35mm².

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Jahr von enegyView

Meine PV-Anlage: 12kWp, 3-Phasenbetrieb Victron Multiplus 5000, Victron MPPP 450/200, Speichersystem 64KW (netto)
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(@oliverso)
Heroischer Stromgenerator
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Veröffentlicht von: @enegyview

Die NH-Sicherungen sind für den Zweck einfach "nicht die richtigen".

 

Das klingt zwar erst mal wichtig, aber etwas mehr Fakten würde diese Behauptung dann doch benötigen. Als: Was ist daran "nicht richtig"?

 

Oliver


   
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 Leoo
(@leoo)
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@enegyview die 180A/Kabel und 120A/Stecker sind die maximal zugelassenen Belastungen nach Herstellerangaben. Natürlich können höhere Belastungen im Falle eines Kurzschluss auftreten, aber genau dagegen möchte ich die Komponenten durch die Verwendung von Sicherungen ja schützen.

Ich glaube ich habe noch nicht verstanden, worauf du hinauswillst. Denn ich glaube nicht, dass du dich dafür einsetzt eine für 120A zugelassene Komponente höher als das abzusichern, da muss ich etwas falsch verstehen.

Bezüglich Querschnitten hast du recht, die 70mm² sind aber schon da und schaden nicht.

 

"Zukunftssicherheit" ist ein gutes Thema. Ich will die Anlage erstmal für den Ist-Zustand und das gegebene Nutzungsszenario absichern. 5€ für eine größere Sicherung geb ich dann gerne aus, wenns soweit ist. Ich hab 2 von den Pylontech anschluss-kits rumliegen. Ich kann das System entsprechend gleich so anschließen:

Da die NH Sicherungen eh zu langsam für den Geräteschutz auslösen kann ich hier auf 125er nehmen (ist eigentlich wurst) und die als Leitungsschutz nehmen. Die Multis müssen sich dann eben selbst schützen, sind ja auch intern mehrfach abgesichert.


   
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 Leoo
(@leoo)
Batterielecker
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Alternativ könnte man auch so einen verwenden

um sowas zu bauen (entweder mit 80A oder einer 150A)

 

Da ich schon 2 Pylontech connection kits habe wäre das vielleicht sogar die beste variante (die 2m kabel reichen bei mir nicht bis zu den großen busbars wegen örtlicher gegebenheiten)


   
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(@leverkusen3)
Heroischer Stromgenerator
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Hallo

Wie wäre es mit einem oder zwei ordentlichen Lynx Distributoren von Victron.

Alles andere ist doch nur gebastelt.

mit freundlichen Grüßen

Thomas


   
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 Leoo
(@leoo)
Batterielecker
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@leverkusen3 Naja aber so ein Lynx ist auch nix anderes als ein teures stück kupfer mit plastik drum rum. Die leute bauen hier im Forum eigene Batterien 😀 Da muss eine busbar schon erlaubt sein. Ist jetzt auch nicht die untypische art batterien zusammenzuschalten. Spricht ja nichts dagegen die erzeuger seite (3xMulti) auf einer Busbar zusammenzuschalten und alle batterien ebenfalls und dann abschließend diese busbars zu verbinden.

 

 


   
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enegyView
(@enegyview)
Batterielecker
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Veröffentlicht von: @leoo

@enegyview die 180A/Kabel und 120A/Stecker sind die maximal zugelassenen Belastungen nach Herstellerangaben. Natürlich können höhere Belastungen im Falle eines Kurzschluss auftreten, aber genau dagegen möchte ich die Komponenten durch die Verwendung von Sicherungen ja schützen.

Ich habe Dir oben geschrieben, dass Deine Absicherung nicht passt. Der Hersteller schreibt explizit rein, dass eine Speichereinheit über einen Zeitraum X bis zu 200A liefern kann. Du hast 2 Stück. Zum Thema Anbindung der Pylontech habe ich Dir empfohlen auf 2x 25mm² zu gehen. Die Aufteilung der Sicherungen habe ich Dir auch geschrieben.

Zu den NH-Sicherungen, schau Dir die Auslösecharakteristik der "normalen" Leitungsschutzschalter und bei welchem Stromfaktor sie auslösen und dann vergleiche es mit der Kennlinie der NH-Sicherungen.

Alle von mir vorgeschlagenen Größen sind für Dein Nutzungsszenario.

 

Meine PV-Anlage: 12kWp, 3-Phasenbetrieb Victron Multiplus 5000, Victron MPPP 450/200, Speichersystem 64KW (netto)
Überschuss: 4,5KW-Heizpatrone im Pufferspeicher


   
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(@oliverso)
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Veröffentlicht von: @enegyview

Ich habe Dir oben geschrieben, dass Deine Absicherung nicht passt. Der Hersteller schreibt explizit rein, dass eine Speichereinheit über einen Zeitraum X bis zu 200A liefern kann.

Das ist halt das Problem mit den Pylontech-Herstellerempfehlungen. Die Originalkabel sind für mehr als eine 5000er Batterie zu schwach ausgelegt. All deren Empfehlungen basieren auf den 2000er-Akkus, und selbst dort ist das teilweise fragwürdig.

 

Ansonsten ist es relativ einfach: Ein Kabel, welches 125A nominell verträgt, muß und darf maximal mit einer 125A Sicherung abgesichert werden. Diese hat dann eine Auslösecharakteristik, die das Kabel zuverlässig schützt. Was u.a. auch beinhaltet, daß die bei 200A erst nach einem Zeitraum X durchbrennt.

 

Oliver

 


   
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