Moin,
ich wollte mal meine grade entstehende Anlage vorstellen und mir dann auch gern Tipps, Anregungen abholen und mich möglicher Kritik stellen.
Vorab: Ich bin gelernte Elektro-Fachkraft für Veranstaltungstechnik und hab auch 15 Jahre in dem Bereich gearbeitet, bin da jetzt aber seit ein paar Jahren aus der Branche raus.
"Anlagen-technisch" habe ich bis dato meinen Bus verstromt (400Wp+200Ah LiFePo), habe mehrere 18650-E-Bike-Akkus repariert (kompletter Zellaustausch) und habe mir einen 4S40P-18650-Akkukoffer gebaut. Die notwendige Technik ist vorhanden & die kompletten Abläufe hinsichtlich 18650 hab ich glaube ich ganz gut drauf.
Bin was Elektrik angeht also nicht komplett grün hinter den Ohren, allerdings waren jetzt direkt (Groß-)Batterie- und PV-Anlagen sowie Hausinstallationselektrik nicht wirklich Bestandteil meiner Ausbildung oder gehören auch nicht wirklich vollumfänglich zu meinem Erfahrungsschatz.
Hier erstmal ein Wenig was zum "Hintergrund" der Anlage:
Wir haben ein großes Grundstück am Rand eines 40-Seelen Dorfs, welches wir zur Zeit als "Wochenend-Grundstück" nutzen. Verwaltungstechnisch liegt das Grundstück leider (noch) im Aussenbereich, es war allerdings mal Innenbereich und wir arbeiten aktuell dran, es wieder "hinein" zu bekommen.
Als "Fernziel" wollen wir erst eins und dann noch weitere Modul- bzw. Kleinsthäuser aufstellen um dann da dauerhaft hizuziehen.
Die Anlage soll das dann alles möglichst "langfristig" mit Energie Versorgen. Außer einer Mini-Biogas-Anlage (fürs gelegentliche Kochen) ist (vorerst/eigentlich) kein anderer Energieträger außer PV geplant.
Zurzeit (und bis auf Weiteres) nutzen wir auf dem Grundstück "nur" unseren Bus (mit Solar), einen Bauwagen (mit Solar) und einen Schuppen.
(Es gibt noch eine Scheune, die wir retten wollen um da Werkstatträume usw. einzurichten.)
Wir haben uns dann aktiv gegen die Wiederherstellung des Stromanschlusses vom Grundstück entschieden, da wir eh maximal mögliche Autarkie als Ziel haben.
Der örtliche Versorger hätte min. 4,5k€ für den Hausanschluss + Schrank haben wollen. "Das Geld" haben wir jetzt direkt in PV, Speicher und WR gesteckt/verplant, da wir so oder so PV+Speicher wollten. Jetzt halt direkt (und für "immer") ohne Netzanschluss, also reine Insel.
Hier was ich Anlagen-technisch vorhabe:
Es wird wie gesagt eine volle Insel-Anlage und soll auch immer so bleiben.
Um möglichst "lange" mit dem WR last-technisch auszukommen und sich nicht über asymetrische Belastung mehrerer Phasen den Kopf zerbrechen zu müssen, hab ich mich für den PIP-11KW-MAX von MPP-Solar entschieden.
Da ich durch meinen aktuellen Job gut an Batterien mit 18650-Zellen komme, wo eigentlich immer nur das BMS schrott ist, hab ich angefangen einen Speicher aus 18650-Panasonic/Sanyo-GA-Zellen zu bauen.
Der 18650-Speicher wird auf 2 Batterien aufgeteilt um es etwas einfacher im Handling zu machen und um schneller ein Teil-Ergebnis zu haben. 😉
Es wird eine 14S80P- und eine 14S100P-Batterie geben, jeweils mit eigenem JK-BMS und Hauptsicherung. Bei der durchschnittlichen Restkapazitäten der Zellen müsste ich dann irgendow um die 30kWh Gesamt-Kapazität rauskommen.
Der Aufbau und die Vorgehensweise bei den Batterien orientiert sich sehr an den Anleitungen von @stefanseiner -> Da möchte ich auch gleich mal ein fettes fettes Danke für loswerden! 👍
Die "kleine" Batterie ist fast fertig und wir wollen das System dann auch möglichst zeitnah in Betrieb nehmen. Mit dem JK-BMS der Batterie und mit dem WR wird die Last dann erstmal auf ca. 100-120A DC und ca. 22A AC begrenzt um die Busbar-Leitungsquerschnitte der Pakete der 1. Batterie im Rahmen zu halten.
Wenn die 2. Batterie dann mit dran hängt, kann volle Leistung am WR gefahren werden.
An PV liegt zur Zeit erstmal 10x JAM54D40 im Schuppen, wovon dann so viele wie möglich als ein String auf den WR gehen sollen.
Da es jetzt auch an den Bau vom Verteiler-/Anschlusskasten gehen soll, wollte ich mal das Schwarmwissen darauf ansetzten, um eventuell rauszufinden, ob ich da jetzt irgenwelche (groben) Fehler eingeplant habe und ob die Bauteile/Komponenten die Richtigen/Passenden sind.
Hier mal meine "Plannungs-Skizzen": 😲 😖
Und hier noch eins von der 1. Batterie im Bau:
Falls noch Interesse an bestimmten Daten besteht, gerne mal kurz drunter schreiben oder in die Liste hier unten gucken.
- WR:
MPP-Solar PIP-MAX 11kW - PV:
vorerst 10x JAM54D40 - BMS je Batterie:
JK-BMS B2A20S20P - Hauptsicherung Batterie:
NH00-Trenner Jean-Müller Keto-00-1/F mit 160A Sicherung - Anschluss-Busbar-Batterien: Kupferschiene (10x4x1cm)
- Tiefenerder: Durchmesser 20mm, 3m Länge
"HAK"
- Haupt-LS:
32A Hager MCN132 (bei 5kW)
64A Hager MCN163 (bei 11kW) - Hauptleiterabzweigklemme:
Pollmann HLAK 25-1/6M2 grau - USS/SPD:
Dehn 95220 - 1x LS/FI 10A & 1x LS/FI 16A (bei 5kW):
Siemens 5SU1356-6kk10
Siemens 5SU1356-6kk16
"GAK"
- PV-Sicherungshalter +/-:
Phoenix Contact UK 10,3-HESI 1000v - Sicherung +/-:
Schurter 10,3x38mm, gPV. 1000V, 30A - Trenn-/Verteilerklemme +/-:
je 2x Wago 2006-1671 mit Brücke - Lasttrennschalter:
Benedict & Jäger/ETI LS25SMA2+2 besser LS32SMA2+2 - ÜSS/SPD
Dehn 952510
Classic - FAQ's/Regeln nich gelesen und weg sind die Links 🤣 😆
Bin wohl doch schon zu lange aus dem "Foren-Game" raus...
Was für ein Pech.... Willkommen!
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
Für eine Insel solltest du auch einen Notfallplan haben, da im Winter oft tagelang keine Sonne scheint. Ich habe ca. 16KWp und im Winter öfters Tage mit nur 2KWh Ertrag. Wenns dumm läuft auch mal viele Tage hintereinander.
Plane mal mindestens 30KWp PV und eher 60KWh Akku ein. Ein Notstromer sollte auch nicht fehlen.
Und falls du den WR noch nicht gekauft hast, schau dich nach einem effizienteren WR um, weil der PIP einen sehr hohen Grundverbrauch hat und an vielen Wintertagen mehr Verbraucht wie vom Dach kommt.
Ansonsten ein sehr spannendes Projekt und die Akkupaks sehen schonmal sehr ordentlich aus.
9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20
2,7KWp Axitec AC-300M, Victron BlueSolar 150/60-Tr
4,235KWp an Hoymiles
48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS
2 Victron MP2
Panasonic Aquarea 9KW Split
Vectrix VX-1
Smart Forfour EQ
Schonmal vielen Dank für die Antworten.
Wir haben auch nochmal überlegt und die Anlage soll eigentlich mittelfristig nur so Lasten stemmen, wie z.B. Werkstatt (Kappsäge, Ladegeräte, Schweißgerät, u.ä.) & 1-2 Kühlschränke und noch etwas Licht. Den "Rest" machen wir mit den "dezentralen" kleinen 12V-Anlagen im Bauwagen und Bus. Geheizt wird mit unserem Holz bzw. mit der Standheizung.
Der PiP ist schon da.
Es hängt kein Ein-Familien-Haus dran und wird es auch nie und EV's sollen da auch nicht dran geladen werden.
Die Anlage soll zeitnah erstmal stehen und "funktionieren". Der "Voll-Ausbau" (deutlich mehr Solar, eventuell Windkraft & Biogas) wird dann sukzessive passieren.
Die vorhanden Module sollen in bestmöglicher Winter-Ausrichtung aufgeständert.
Viel mehr geht es mir daher erstmal um die Schaltschrank-Geschichte, ob das so wie aufgezeichnet funktioniert, ob es die richtigen/passeneden Komponenten sind und das es zu einem gewissen Maße erweiterbar/"zukunfts-sicher" ist. Da bin ich mir etwas unsicher.
Ich hab mal am WR/LR gemessen und N und PE sind am AC-Ausgang vom WR/LR verbunden (0 Ohm).