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Insel-PV mit "Netz-Brücke"?

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(@pvuser79)
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Moin,

ich wohne in einem Mietshaus und habe durch ein langjähriges Hobby (Meerwasseraquaristik) - vor allem tagsüber - eine sehr hohe Grundlast.

Im Garten habe ich ein Gartenhaus (mein Eigentum) mit ca. 25m2 Flachdach in unverschatteter Südausrichtung.

Ich suche nach einem Weg, wie ich diese Fläche legal für PV ausreizen kann, ohne dass etwas am Übergabepunkt des Hauses geändert werden muss.

Das Aquarium besteht aus einer Reihe von Komponenten, die 24h am Tag laufen (Förderpumpen, Strömungspumpen, Abschäumer, Heizung, etc.) sowie die Beleuchtung, die ungefähr synchron mit dem Sonnenstand gedimmt wird. Die Spitzenlast liegt bei ca. 1.8kW. Mein Wunsch wäre also eine Anlage, die per separatem Stromkreis (ohne Bürokratie und größeren Änderungen am Fremdeigentum) im Mai zur wolkenfreien Mittagssonne das Aquarium möglichst autark versorgt, aber jedes fehlende Watt an Leistung aus dem öffentlichen Stromnetz bezieht.

Gibt es eine technische Lösung (z.B. ein spezieller WR oder entsprechende Zusatzmodule), die es mir erlauben würden eine Inselanlage zu betreiben, deren Leistung durch das Netz dynamisch aufgestockt wird, aber nicht Teil des öffentlichen Netzes ist und damit mit geringen rechtlichen Hürden betrieben werden kann?

Hat jemand eine Idee?


   
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Win
 Win
(@win)
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Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Veröffentlicht von: @pvuser79

Gibt es eine technische Lösung (z.B. ein spezieller WR oder entsprechende Zusatzmodule), die es mir erlauben würden eine Inselanlage zu betreiben, deren Leistung durch das Netz dynamisch aufgestockt wird, aber nicht Teil des öffentlichen Netzes ist und damit mit geringen rechtlichen Hürden betrieben werden kann?

So ganz offiziell geht das glaube ich nicht, weil sich das ausschließt. Eine Inselanlage ist dann eine Inselanlage, wenn sie weder unmittelbar noch mittelbar mit dem öffentlichen Netz verbunden ist. Genau das hast du hier aber, egal wie du es technisch löst.

Wenn du dann auch noch auf Akku verzichten willst, der ja hohe Kosten verursacht, wirds auch technisch gesehen noch schwierig. Wenn deine Grundlast 600 W nicht übersteigt, dann könntest du ein normales Balkonkraftwerk nutzen, was von den Modulen stark überbelegt ist. Also einen String-Wechselrichter, an dem man zahlreiche Module anschließen kann, der aber bei 600 W abregelt, später vielleicht auch mal 800W, wenn erlaubt.

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DocEmmettBrown
(@docemmettbrown)
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Veröffentlicht von: @win
Veröffentlicht von: @pvuser79
Gibt es eine technische Lösung (z.B. ein spezieller WR oder entsprechende Zusatzmodule), die es mir erlauben würden eine Inselanlage zu betreiben, deren Leistung durch das Netz dynamisch aufgestockt wird, aber nicht Teil des öffentlichen Netzes ist und damit mit geringen rechtlichen Hürden betrieben werden kann?
So ganz offiziell geht das glaube ich nicht, weil sich das ausschließt. Eine Inselanlage ist dann eine Inselanlage, wenn sie weder unmittelbar noch mittelbar mit dem öffentlichen Netz verbunden ist. Genau das hast du hier aber, egal wie du es technisch löst.
Da bin ich mir absolut nicht sicher, aber den berühmten Satz kenne ich natürlich. Wenn der Threadersteller den berühmten 1-0-2-Schalter hätte und einen selbstgeführten WR mit eigenem IT-Netz dahinter ausschließlich für das Aquarium, dann ist das in jedem Fall galvanisch getrennt (ist ja ein IT-Netz), hat mit dem öffentlichen Netz nichts zu tun und wäre anmeldefrei.

Diesen 1-0-2-Schalter kann er auch in das WR-Gehäuse einbauen, dann wäre es dahinter immer noch ein IT-Netz. Und wenn der 1-0-2-Schalter jetzt ein Relais ist, wäre es immer noch eines. Wichtig ist nur, daß er niemals und zu keinem Zeitpunkt keine auch noch so geringe Menge einspeist. Das wäre mit dem Victron Multiplus II kein Problem und ich meine, daß der Deye Hybrid-WR das ebenfalls kann. Aus Netzsicht ist das ein reiner Verbraucher, also sowas wie'n Toaster oder meinetwegen so etwas wie das Notfall-Solarradio, was ich damals meinem Vater zum Geburtstag geschenkt hatte, welches den eingebauten Akku sowohl mit der eingebauten Solarzelle als auch mit dem Steckernetzteil laden konnte - ebenfalls anmeldefrei. Der Trick ist, daß niemals und zu keinem Zeitintervall und sei dieses noch so klein, eingespeist wird. Darauf kommt's an!

Ansonsten wären diese ganzen Notfall-Solarradios nämlich alle anmeldepflichtig, denn im Prinzip ist das nichts anderes.

Für @pvuser79 ist nur wichtig, daß die Ausgänge vom Victron MP2 direkt und nicht über das Hausnetz zum Verbraucher (Aquarium) gehen, also elektrisch gesehen ein IT-Netz darstellen. Aufgrund des recht hohen Verbrauchs kann es gut sein, daß die ganze PV-Energie vom Aquarium aufgefressen wird. Einen Akku würde ich dennoch einplanen, aber weniger, um den letzten Sonnenüberschuß noch zu speichern, sondern mehr deswegen, um Netzunterbrechungen, welche die BNetzA ja schon angekündigt hat, abpuffern zu können - also im Prinzip als kleine, virtuelle USV für einen kurzen Zeitraum, damit nicht gleich die Fische bei sowas eingehen.

Daniel

 


   
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 hger
(@hger)
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@win Da gibt es noch die Bedingung "ortsfest". Eine Powerstation muss man nicht anmelden. Ab wann etwas selbst gebasteltes "ortsfest" ist, ist eine Grauzone. 


   
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stromsparer99
(@stromsparer99)
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Eine Powerstation ist keine PV-Anlage, ein Solar Notfallradio speist auch nichts ins Hausnetz.

Eine Insel kann keinen Strom aus dem Netz beziehen. Wenn man einen Strom Anschluss hat, hat man keine Insel.

Auch ein 1-0-2 Umschalter ändern da nichts.

Notstromagregate sind Meldepflichtige, wenn sie nicht ausschlieslich bei Netzausfall genutzt werden.

9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20
2,7KWp Axitec AC-300M, Victron BlueSolar 150/60-Tr
4,235KWp an Hoymiles
48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS
2 Victron MP2
Panasonic Aquarea 9KW Split
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Smart Forfour EQ


   
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(@pvuser79)
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@docemmettbrown Aber ein 1-0-2-Schalter schaltet ja nur zwischen beiden Quellen um, oder?

Was ich ja unbedingt verhindern möchte: Das Aquarium zieht gerade 1000W und die PV-Anlage liefert bei leicht bewölktem Himmel 500W. Dann sollen jeweils 500W von der PV-Anlage UND aus dem Netz kommen und nicht die 500W von der PV-Anlage weggeschaltet werden - sonst wäre das ja extrem ineffizient.


   
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stromsparer99
(@stromsparer99)
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Veröffentlicht von: @pvuser79

@docemmettbrown Aber ein 1-0-2-Schalter schaltet ja nur zwischen beiden Quellen um, oder?

Was ich ja unbedingt verhindern möchte: Das Aquarium zieht gerade 1000W und die PV-Anlage liefert bei leicht bewölktem Himmel 500W. Dann sollen jeweils 500W von der PV-Anlage UND aus dem Netz kommen und nicht die 500W von der PV-Anlage weggeschaltet werden - sonst wäre das ja extrem ineffizient.

Da bleibt ja nur Netzparallel.

 

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(@pvuser79)
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@stromsparer99 Warum kann eine Inselanlage kein Verbraucher sein?

Man könnte doch z.B. (auch wenn das nicht besonders effizient wäre) am Hausanschluss mehrere 36V-Netzteile anschließen, die vor dem Insel-WR weitere PV-Module emulieren und das Aquarium kommt direkt hinter den WR. Dann bräuchte man nur noch eine WR-Schaltung, die den echten PV-Modulen Vorrang gibt.

Damit wäre doch gewährleistet, dass zu keinem Zeitpunkt eine Wechselspannung in's Hausnetz eingespeist werden kann.

Die einzigen Verbindungen vom Hausnetz führen zu reinen Verbrauchern. Was mit dem Output der Verbraucher gemacht wird, geht doch den Energieversorger nichts an - oder irre ich mich da?


   
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(@pvuser79)
Vorsichtiger Stromfühler
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Beiträge: 5
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@docemmettbrown Die Fische sind nicht das Problem - die können bei dem Beckenvolumen vermutlich einen tagelangen Totalausfall wegstecken. Die Korallen zicken aber schon rum, wenn die Strömung für nur 1-2h ausfällt...


   
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DocEmmettBrown
(@docemmettbrown)
Heroischer Stromgenerator
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Veröffentlicht von: @stromsparer99
ein Solar Notfallradio speist auch nichts ins Hausnetz.
Aber genau das schrieb ich doch, daß er nicht einspeisen darf. Nochmal zur anschaulichen Erklärung, was so ein Notfall-Solarradio ist:

  1. Solarzellen im oberen Gehäuseteil
  2. Eingebauter Akku (meist NiMH, aber die Chemie spielt keine Rolle)
  3. Verbraucher (Empfänger, Verstärker, Lautsprecher, eingeb. Taschenlampe usw.)
  4. Buchse für Netzbetrieb mit nicht-einspeisendem Steckernetzteil

...und der ganze Plunder in einem Gehäuse mit eigener Verkabelung untergebracht, welches aber elektrisch gesehen keine Rolle spielt. So, nun der Vergleich:

  1. Gartenhaus mit PV-Modulen
  2. Externer LFP-Akku wegen der Größe
  3. Verbraucher (hier das Aquarium), aber mit eigener Verkabelung
  4. Schuko- oder, was ich dringend vorzöge, CEE-Stecker mit nicht-einspeisendem Hybrid-WR

Im Prinzip ist beides das gleiche, nur im oberen Fall haben wir ein µIT-Netz mit DC-Kleinspannung mit 0 Hz und im unteren ein IT-Netz mit AC-Niederspannung mit 50 Hz. Die Höhe der Spannung oder die Frequenz spielen rechtlich aber keine Rolle. Und ob er alles in ein einziges Gehäuse packt oder das verschiedene Bestandteile der Anlage sind, ist rechtlich auch nicht geregelt. Solange er zu keinem Zeitpunkt etwas einspeist, sind beide Varianten aus Netzsicht reine Verbraucher.

Der einzige Wermutstropfen ist, daß er für den Verbraucher (Aquarium) ein eigenes "Hausnetz" braucht, also nochmal separat bei sich ein NYM-Kabel vom WR zum Aquarium verlegen muß, damit es tatsächlich ein IT-Netz ist.

Daniel

 


   
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stromsparer99
(@stromsparer99)
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Beigetreten: Vor 3 Jahren
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Sorry aber in deiner Beschreibung hast du aber sehr viel Phantasie.

Wenn du lesen und verstehen kannst, dann steht hier alles drin.

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DocEmmettBrown
(@docemmettbrown)
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Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Veröffentlicht von: @stromsparer99
Sorry aber in deiner Beschreibung hast du aber sehr viel Phantasie.
Nein, keine Phantasie, sondern ich denke strikt logisch. Wie ich oben schon schrieb, kenne ich den Text beim MaStR natürlich. Aber versuch doch einfach mal, ein Notfall-Solarradio anzumelden. Mach's doch mal!

Daniel

 


   
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 hger
(@hger)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1043
 

https://www.marktstammdatenregister.de/MaStRHilfe/subpages/registrierungVerpflichtendAnlagen.html

"Die Registrierung ist grundsätzlich für alle ortsfesten Stromerzeugungs-Anlagen verpflichtend"

Deswegen sind Elektroautos (mit Solarzellen auf dem Dach) oder Powerstations oder Notfall Solarradios mit Netzteil nicht meldepflichtig. Sie sind nicht "ortsfest". 

Das mit dem mittelbar etc.. kommt später auf der Seite für die Definition von Inselanlagen.

Du kannst eine Bluetti AC200Max nehmen. Die habe ich für 1167,55 Euro bei Akkurat GSV bekommen, einschließlich Lieferung (im Moment wollen die 200 Euro mehr dafür haben, die Preise schwanken irgendwie sehr stark, ich vermute mit etwas Abwarten kriegt man die weiter für unter 1200 Euro). Dann noch einen charging enhancer für 140 Euro (solarkontor Preis gerade nachgesehen) und Du kannst 3 Module zu 410 Watt direkt an die Bluetti anschließen und eins an den charging enhancer. Damit kann die mit 1400 Watt geladen werden.

Zur Umschaltung kannst Du eine Netzvorrangschaltung nehmen (bei Solarkontor etwa 70 Euro), die schaltet automatisch um, wenn eine Spannungsquelle weg fällt.

Tricky bei der Sache ist, dass die Bluetti sich bei 0% Batteriestand abschaltet und nicht automatisch wieder anschaltet, wenn wieder genügend Strom da ist. Das muss man also dann doch händisch machen, oder eben zuverlässig verhindern, dass sie auf 0% kommt.

Das müsste mit passenden W-lan Steckosen und Schalter gehen. Ich habe da ein paar von Shelly gekauft, programmieren soll das mein Sohn. Da ist er noch nicht zu gekommen, also mache ich das noch händisch.


   
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(@und-mehr)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1140
 

Ja, so sieht es aus, für die Fuevu Installation wurde noch kein Name vergeben, die Diskussion darüber wiederholt sich ständig.
Das saisonalautarke Haus ist Neuland, es existiert, aber man will es nicht haben, es existiert trotzdem.

..,-


   
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 hger
(@hger)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1043
 

Genauer: der AC Wechselrichter wird abgeschaltet bei 0% Batteriestand. Die angeschlossenen Module laden auch bei 0% Batteriestand und abgeschaltetem AC Wechselrichter, die Steckdosen an der Powerstation sind dann aber tot.


   
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