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Warum alle China (Seplos, JK, Daly, usw.) BMS im Winter Schrott sind und was man dagegen machen kann

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(@mobilesinmobile)
Autarkiekönig
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Veröffentlicht von: @linuxdep

Ich habe auch Deye 12k und Seplos BMS im Einsatz, bekomme im Winter, so wie heute, auch meinen Akku 100% voll, runter auf 0% geht leider nicht, weil er ja bei 10% immer Erhaltungsladung anfordert... Also ist bei der Konfiguration von Deye+BMS wohl was nicht richtig gelaufen, denn da kann es erst mal nicht zur Tiefeinentladung kommen. Erstens trennt das BMS den Akku und zweitens lädt der Deye unter 10% nach (ob man will oder nicht).

Ja, das BMS kann den SOC nicht richtig bestimmen (errechnen) weil es unter 0,5A im Blindflug unterwegs ist. Angenommen, du schaltest bei 11% SOC ab und er entlädt den Akku weiter mit 0,49A --> ~23,5W, bei 11% SOC und 280Ah Zellen sollten noch 1470Wh drin sein. Damit kommst dann 62 Stunden bis er bei 0% SOC angekommen ist. Was aber mit richtig eingestelltem BMS auch nicht passieren kann, weil diese ja bei spätestens 2,5V Zellspannung abschaltet. Aber eigentlich sind es eher <100mA und da hält es noch länger.

 

Du hast da vermutlich einen Teil nicht ganz verstanden bzw. dir den nicht so relevanten herausgezogen, Es geht primär nicht darum dass das BMS Strome unter 0,xA nicht erkennt sondern dass sich durch das Laden und Entladen im Bereich von, ich sag mal 10% (je nachdem was man eingestellt hat) bis hin zu einem Wert der knapp unter SOC Rest liegt, sich die Messfehler im lauf der Tage Adieren und so das BMS dann glaubt dass der SOC bei >10% ist Dementsprechend lässt es dann ja auch ein Entladen zu nur da greift dann plötzlich die Unterspannungsüberwachung der einzelnen Zellen und das BMS trennt. Anm: Es werden tendenziell die Akkus betroffen sein bei dem niedrige % SOC Werte erlaubt sind. Wenn wer für den Winter einen min SOC von 30% eingestellt hat ist das Risiko sicher viel geringer als wie wenn wer seinen Akku auch im Winter auf 10% entladen lässt.

 

@stromsparer99 "Nix", das ist genau so ein präziser Shunt nur dass der gleich die Elektronik in einem Gehäuse sitzen hat (und Victron ein paar € mehr verlangt) Wenn du (mit Bastelaufwand) einen anderen Shunt einbauen willst dann muss er aber den gleichen A bereich und mV haben wie der im jeweiligen BMS den sonst stimmt die Berechnung vom BMS nicht. Du hast aber das Problem dass der Shunt nur die halbe Miete ist, der IC der die Auswertung macht spielt da ein noch ne Rolle. Wenn du genau weist was das für einer ist könnte man sich auf die Suche machen nach einer Alternative die besser ist - ob es sie gibt??

Ich glaub da würde man besser fahren wenn man sich ein zweites Unabhängiges Anzeigeelement zulegt, soweit ich weis gibt es so was fix fertig z.B. von Murata Das sind aber alles Unnötige Kosten die eher wenig Sinn machen. Wenn man weis dass das BMS da anfällig ist dann setzt man eben im Winter alle 2 Wochen mal nen Status dass der WR den Aku voll macht, idealerweise an nem Tag wo davor mal die Sonne den Akku zumindest teilweise geladen hat.

 

Victron ist einer der Marken wenn es um Autake Systeme geht, vor allem im Maritimen Bereich. Und da willst du genau wissen wie viel Saft noch in deinen Zellen ist und wie lange der reichen wird. Wäre ausgesprochen Beschissen wenn die Bordelektronik ausfällt wenn du grad bei nacht und Stömung durch die Gegend Schipperst.

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Monaten von MobilesInMobile

   
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stromsparer99
(@stromsparer99)
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Beigetreten: Vor 3 Jahren
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Veröffentlicht von: @mager

Zum Thema xy bit DACs empfehle ich diesen Artikel: https://northcoastsynthesis.com/news/dacs-resistors-and-switches/ - 20bit Genauigkeit gibt es nicht in echt (zumindest nicht für den Preis); das ist virtuell! Die Diskussion ist richtig und wichtig - aber das Fazit ist meiner Meinung nach nicht, dass man keine China-BMS mehr kauft, sondern dass man zusätzlich die Spannung überwacht um den Akku nicht tiefzuentladen.

 

Wie will man denn den Akku tief entladen? Das BMS trennt doch im Normalfall. Mit der Restkapazität kann der Akku dann immernoch Monate lang überleben.

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Monaten von stromsparer99

9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20
2,7KWp Axitec AC-300M, Victron BlueSolar 150/60-Tr
4,235KWp an Hoymiles
48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS
2 Victron MP2
Panasonic Aquarea 9KW Split
Vectrix VX-1
Smart Forfour EQ


   
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stromsparer99
(@stromsparer99)
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Bei REC kann man beliebige Schunt anschliesen.

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(@linuxdep)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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Veröffentlicht von: @mobilesinmobile

sich die Messfehler im lauf der Tage Adieren und so das BMS dann glaubt dass der SOC bei >10% ist Dementsprechend lässt es dann ja auch ein Entladen zu nur da greift dann plötzlich die Unterspannungsüberwachung der einzelnen Zellen und das BMS trennt

Na ja, da jetzt wieder fett Sonne ist, gehe ich auch runter bis auf 10%, wobei es Tage gab, wo er nur unten bis Mitte SOC gelaufen ist, aber viel konnte ich aber nicht feststellen von Abweichung oder das er mal nachladen musste aus dem Netz. Bin immer noch der Meinung, schlechte Zellen sind da viel mehr dran schuld als die Messung(Rechnung) vom BMS. Da müsstest schon über einen Monat immer nur im mittleren SOC Bereich fahren damit sich das auswirkt bei guten Zellen. oder aber keinen richtiges Top Balancing gemacht.

Victron MPPT Rechner
Leitungsrechner by polz
SolarRechner HTW-Berlin
Akkutester A40L zu verleihen
Anleitung Deye 12k Einrichtung mit Bildern


   
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(@nimbus4)
Vorsichtiger Stromfühler
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Mich würde interessieren, ob hier jemand Elektronik ( BMS, SmartShunt ... ) zur SOC-Bestimmung über mehrere Wochen open-loop ( also ohne regelmäßige Rekalibrierung bei 100% SOC ) betreibt und dadurch Erfahrungswerte hat, welche Genauigkeit erreicht wird.
Also z.B.

< +-5 Ah Abweichung pro Woche

oder

< +-10 Ah Abweichung pro geladene und entladene 1000 Ah

 

Dass für HW, die durch eine große Totzone um 0 A starke Nichtlinearitäten erzeugt, kaum eine sinnvolle Aussage möglich ist, ist mir klar.


   
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stromsparer99
(@stromsparer99)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
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Veröffentlicht von: @nimbus4

Mich würde interessieren, ob hier jemand Elektronik ( BMS, SmartShunt ... ) zur SOC-Bestimmung über mehrere Wochen open-loop ( also ohne regelmäßige Rekalibrierung bei 100% SOC ) betreibt und dadurch Erfahrungswerte hat, welche Genauigkeit erreicht wird.
Also z.B.

< +-5 Ah Abweichung pro Woche

oder

< +-10 Ah Abweichung pro geladene und entladene 1000 Ah

 

Dass für HW, die durch eine große Totzone um 0 A starke Nichtlinearitäten erzeugt, kaum eine sinnvolle Aussage möglich ist, ist mir klar.

Ich lade über den ganzen Winter mit dem BHKW bis auf max 95%, in Summe über 3000KWh ohne auf 100% zu syncen, ohne Probleme zu haben. Wenn dann im Frühjahr das erste mal die Sonne aussreichend scheint, macht der SOC auch keinen Sprung. Das passt schon relativ gut.

Einzig die Zelldrift ist etwas größer und dauert etwas länger.

 

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 Wilm
(@wilm)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 76
 

@nimbus4 

Meine letzte Vollladung war im Oktober, die Akkus schwirren bei einem eingestellten SoC von 50-60% herum.  60%, da hier bei Eisregen auch mal der Netzstrom komplett verschwinden kann.

Akku 1:  100Ah mit Victron Smartshunt:  SoC 48,7%
Akku 2:  280Ah mit Seplos BMS:             SoC 60,1%

Die Zellspannung liegt im Schnitt bei 3,281V, sollte also weit unter 50% sein.

Ich hoffe die Daten helfen Dir weiter. Ich werde im nächsten Winter meine Akkus wohl einmal im Monat auf 100% SoC laden um diese fehlerhaften Werte zu vermeiden.

Multiplus II 3000/48 GX
Süd-Ost: Jinko Solar 4,92kWp
West: Jinko Solar 2,15kWp
Nord-West: No Name 720Wp
Süd: Jinko Solar 820Wp an Hoymiles HM-600 und OpenDTU
Seplos Mason 280Ah LFP Akku
Homebrew. 100Ah LFP Akku

Betrieb als ESS mit erweiterter Steuerung über Node-Red


   
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(@sarowe1972)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 921
 

Ich habe ein victron smartshunt und 2 Daly Bms. Mein System läuft seit Anfang Dezember über DESS und lädt ab und an ein paar kWh über Tibber aber bisher max auf 60% Soc und nicht in den Kalibrierungsbereich. Auch etwas PV hat das System in den Akku geladen und später wieder verbraucht. 

Lange Rede kurzer Sinn. Shunt und BMS Soc Erfassung sind parallel gelaufen ohne Kalibrierung, ca 6 Wochen 

Stand heute Morgen 

Spannung der Zellen liegen im Bereich von 3,18-3.22 V Victron sagt 14,6% Soc.             

Daly sagt 76% bzw 82% Soc!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 

Resumee: Die Soc Erfassung vom BMS zumindest Daly ist auf gut deutsch gesagt "für den Arsch". Und als meine Schlussfolgerung daraus: Sämtliche Steuerungsparameter laufen über Victron. FERTIG 


   
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SolarHeini
(@solarheini)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 1019
 

@sarowe1972 

Ich würde auch nennen wollen wovon ich berichte.
Die dunkle Jahreszeit bedeutet auch oft niedrige Temperaturen.
Meine Akkus werden nicht unter 8°C geladen und bis zu 2° entladen.
Im Sommer können dort auch schon einmal 35° herrschen.
Mir ist keine SOC Berechnung bekannt, welche die Batterietemperatur einbezieht.

Einfluss der Temperatur auf Lithium-Eisenphosphat-Batterien(LiFePO4 Ak – CREABEST-DE
Z.B. zeigt dort die Abbildung 1 das 25°K auch 10% Kapazitätsänderung und Spannungsverschiebungen um ~100mV bedeuten können.
Mit drei Unbekannten wird das schwierig: ANFANG, ENDE und SPANNE.

Bei vorherrschend geringen Erträgen und gewollt geringem Verbrauch wird man Ströme um bzw. nahe Null haben.
Die Blindheit durch eine untere Erfassungsgrenze wird besonders wichtig. Vieles wird in dieser Zeit nicht erfasst!
„Bei den DALYs steht oft eine Schwelle von 1,5 bis 2A (!) als kleinster detektierbarer Strom drin.“
„Ja, das BMS kann den SOC nicht richtig bestimmen (errechnen) weil es unter 0,5A im Blindflug unterwegs ist.“
„Dass für HW, die durch eine große Totzone um 0 A starke Nichtlinearitäten erzeugt, kaum eine sinnvolle Aussage möglich ist, ist mir klar.“
Jetzt kennen wir nicht einmal DELTA?

Eigentlich kann man mit vertretbarem Aufwand weder nur SOC noch nur Spannungen heranziehen, wenn nicht die Bedingungen möglichst konstant sind und die Parametrierung/Vorgaben im BMS sinnvoll sind.

Was das DALY angeht gab es hier bereits mehrere Gewinde.
Dort sind die BMS Parameter ab Werk unbrauchbar.
Im DIY Bereich ist es nicht unüblich, dass Optimierung, Einstellungen und Kalibration beim Endkunden liegt?
(Auch wenn DALY das sehr gut versteckt)

Mir scheint es als stünden Leute um ein Fahrzeug, an dem ein Rad fehlt.
Einige raten mit Würde zu bezahlen (BMW BezahleMitWürde).
Andere meinen präzisionsgewuchtet und mit goldenen Ventilkappen sollte es auch auf drei Rädern gut fahren.

SolarHeini 😶

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Monaten von SolarHeini

   
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(@sarowe1972)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 921
 

Gut dann will ich noch 1-2 Sachen ergänzen. Meine Akkus und alles andere hat einen Standort mit kontinuierlich 15-22°C das dürfte keinen Einfluss auf meine Parameter. 

Natürlich sind die gesetzten Parameter bei Daly bei der Auslieferung Grütze und ich habe mich bemüht sie zu optimieren. 

Mehrere Bekannte von mir, haben sogenannte Fertigakkus, wo ich nicht sagen kann welche BMS verbaut sind. Aber die Probleme der soc Ermittlung sind eigentlich immer die gleichen. Auch wenn man hier im Forum etwas mitliest ist das Problem sehr sehr oft das gleiche 


   
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(@carbo)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 6 Monaten
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Veröffentlicht von: @solarheini

Im DIY Bereich ist es nicht unüblich, dass Optimierung, Einstellungen und Kalibration beim Endkunden liegt?
(Auch wenn DALY das sehr gut versteckt)

Mir scheint es als stünden Leute um ein Fahrzeug, an dem ein Rad fehlt.

Hmm, das sehe ich nicht so. Wer ein DIY-BMS kauft, sollte in der Lage sein, auch die passenden Pramater einzustellen und die Strom-Kalibrierung vorzunehmen. Wer z.B. eine Mediensteuerung in seinem PKW nachrüstet, muss auch ein paar Dinge konfigurieren. DIY <> plug & play.


   
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SolarHeini
(@solarheini)
Heroischer Stromgenerator
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@carbo 

OK.

Es beginnt damit, dass es fast unmöglich ist zu entscheiden welches DALY man hat und wo das passende Werkzeug zu finden ist.
Dann weiß man nicht um die Vorgehensweise und exakte Funktion der Parameter. Was für viele andere Hersteller sicher auch gilt.
Ich sehe die Probleme einen SOC zu bestimmen.
Ich sehe aber auch nicht, dass auch nur annähernd der Aufwand eines E-Autos betrieben wird.

Dann muss man halt mitdenken.


   
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(@sarowe1972)
Heroischer Stromgenerator
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Das E-Auto oder Probleme darum haben doch aber in diesem Fall überhaupt nichts mit der oben genannten Problematik zu tun. 

Ich habe die letzten Tage hier und auch in anderen Foren zig Berichte gelesen das die Probleme der fehlerhafte Soc Erfassung richtig große Auswirkungen gehabt hat, bis hin zu tiefenentladenen Akkus 


   
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(@nimbus4)
Vorsichtiger Stromfühler
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Vielen Dank für die Erfahrungswerte zum "open-loop Betrieb" der SOC-Schätzung.

Mein Fazit:

Das REC scheint ja insbesondere im Hinblick auf den realitiv kleinen 100 mOhm Shunt ziemlich anständige Ergebnisse zu liefern.
Weiß jemand, ob das REC rein übers Coulomb-Counting arbeitet oder auch über die Spannung nachkorrigiert?

Der Victron Shunt scheint mir nach euren Erfahrungen mindestens brauchbar zu sein.

Daly, Seplos und JK sind durch ihre große Totzone prinzipiell nicht wirklich für den "open-loop Betrieb" geeignet.

Mein Interesse an solchen Erfahrungswerten kommt daher, dass ich seit ~ 15 Monaten ein selbst entwickeltes BMS betreibe, bei dem eines der Ziele eine möglichst genaue SOC Schätzung im "open-loop Betrieb" war.
Inzwischen betreibe ich das BMS an vier 16s 280 Ah Packs verteilt auf 2 Anlagen und habe somit relativ belastbare Erfahrungswerte zur Genauigkeit.

Zunächst aber noch einige Infos zum besseren Verständnis:

Mein Stromshunt ist auch eine Art Eigenentwicklung:

Ich nutze 5 parallele 3W 0.002Ω ±50ppm/℃ ±1% SMD shunts, also 400 µOhm.
Das ganze wird bei mir kopfüber direkt auf den Zellpol verschraubt und die Auswertelektronik sitzt auf einer weiteren Platine direkt darüber.

Ein signifikanter Unterschied zu euren Anlagen dürfte allerdings sein, dass die Packs hier nur selten Ströme über +-20A sehen.
Dementsprechend erfahren die Zellen und die Elektronik hier über den Tag praktisch keinen nennenswerten Temperaturzyklus.

Über das Jahr habe ich zwar einen Temperaturzyklus von ~ 18° - 28°.
Dieser hat über den Temperaturkoeffizieten der Shunts und der Strommessverstärkung aber praktisch keinen Einfluß aufs Couloumb-Counting, da der Fehler sich praktisch identisch auf Laden und Entladen auswirkt und dadurch also im wesentlichen nur die Genauigkeit der insgesamt geladen/entladenen Ladungsmenge leicht beeinflußt wird.

Der dominierende Restfehler hier dürfte also der Temperaturkoeffizient ( und möglicherweise auch Alterungskoeffizient ) der Offset-Spannung des Strommessverstärkers sein.

Die Auswertelektronik wird hier im Moment aber nur für wenige Stunden im Jahr warm ( bis ~ 80° ) wenn das Balancing aktiv ist.

Die Strommessverstärkung und das Coulomb-Counting übernimmt bei mir ein BMS IC von TI
Die Auflösung der Strommessung ist so fein, dass selbst die 2.5 mA Eigenstromaufnahme des BMS im Coloulomb-Counting sichtbar wird.

Nun zu den bisherigen Ergebnissen:

Nov 2022 bis Feb 2023 habe ich mit zwei Packs den ersten Langzeit "open-loop Test" durchgeführt.
Nach ~ 3 Monaten und jeweils gut 2000 Ah waren knappe bzw. gute 2 Ah mehr notwendig um SOC100 zu erreichen, als das Coulomb Counting geschätzt hat.

Der zweite Test lief von Feb 2023 bis August 2023 an den selben Packs aber mit anderer Auswertelektronik ( neue HW Revision mit Bluetooth ... ).
Nach ~ 6,5 Monaten und ~ 2200 bzw. 2800 Ah waren jeweils ~ 2.5 Ah mehr notwendig als das Coulomb Counting geschätzt hat.

Die nächste Auswertung steht in ein paar Wochen an. Zwei der vier Packs liefen dann 12 Monate open loop.

Mir ist bewußt, dass die Rahmenbedingungen für diese Tests nicht representativ für das Nutzungsverhalten von vielen hier sein dürfte.
Dass die Batteriekapazität hier gemessen an der aktuellen Nutzung obszön groß ist, ist mehr ebenso bewußt.

Dennoch hoffe ich, dass meine Erfahrungen aufzeigen, welche Genauigkeit unter nahezu idealen Bedingungen möglich ist, wenn man dies bei der Auslegung des BMS berücksichtigt.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Monaten von nimbus4

   
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Carolus
(@carolus)
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Veröffentlicht von: @mobilesinmobile

sich die Messfehler im lauf der Tage Adieren und so das BMS dann glaubt dass der SOC bei >10% ist Dementsprechend lässt es dann ja auch ein Entladen zu

Das BMS lässt nicht das entladen zu. Das BMS liefert einer erwartbar unsicheren oder falschen Wert, und ein falsches gesamt Konzept macht im blinden vertrauen auf das BMS etwas falsches.

Und das BMS macht das, wofür es einzig und alleine da ist: bei Unterspannung trennen. 

Es ist nämlich nicht dafür da, die Entladung zu steuern oder Messwerte zu liefern.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
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