Der NDR hat eine Sendung produziert, die aufzeigt, daß das hochgelobte LNG (verflüssigtes Erdgas) unter dem Strich noch viel teurer, schmutziger und klimaschädlicher ist als Kohle. Die von der Bundesregierung eingeläutete Energiewende zu mehr Klimafreundlichkeit könnte also genau das Gegenteil bewirken. Die Sendung wird am 16. Oktober ausgestrahlt.
Gleichzeitig gibt es eine Machbarkeitsstudie, mindestens sechs, möglicherweise sogar acht der überhastet abgeschalteten Kernkraftwerke wieder zurück ans Netz zu bringen. Dies würde vor allem eines bringen: Zeit! Denn hier wurden funktionierende Kraftwerke ohne Not abgeschaltet, obwohl Alternativen noch gar nicht einsatzfähig sind. Eine zeitweilige Rückkehr zur Kernenergie könnte uns genau diese Zeit verschaffen, die wir derzeit so dringend benötigen.
Aber nun würde mich Eure Meinung dazu interessieren.
Daniel
Natürlich wäre das besser... selbst wenn LNG "sauber" wäre. Es ist teuer. Aber ich glaube nicht daran... Vorher bauen unsere Nachbarländer alles Mögliche zu und verkaufen es uns teuer und wir feiern uns als sauberes Deutschland.
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verkaufen es uns teuer
Wir begeben uns doch nicht von der einen Abhängigkeit (Gas) in eine andere (Strom)? 😉
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Vielen Dank und schöne Grüße Chris
PV 8,3kWp an DEYE 12K 3Ph + LFP 16* EVE LF280K; Go-E (openWB) Charger für e-Golf;
Im April kam ein Beitrag im MDR dazu, mit dem Ergebnis:
Also das LNG soll laut diesem Bericht 20-30% "sauberer" sein, als Braunkohle. Der riesen Vorteil bei Gaskraftwerken ist, das sie sich viel besser für Wasserstoff umbauen lassen. Darin sehe ich auch den großen Vorteil.
Gehen wir mal davon aus, ich wäre Wirtschaftsminister (will ich das ? ), nun dann liefen bei mir die Kernkraftwerke so lange, bis die erneuerbaren min. 80% vom Strommix ausmachen und die Wasserstoffkraftwerke einige GW erzeugen können.
9,8KW/p Ost/West Fronius 8K 2020
1,2KW/p Süd 46° Micro-WR 2022
4,1KW/p Süd-Fassade 84°
14,4KW LiFePO4-Akku 2023
Deye 12K 2023
2,4KW/p Süd-Terrassendach 13° 2023
Das Problem beim Erdgas ist halt, daß beim Fracking nicht alles, was im Boden frackiert wird, auch nachher in der Pipeline landet. Ein hoher Anteil des Methans entweicht in die Umwelt und die Wirkung vom Methan auf's Klima ist bekannt. Außerdem verwenden die Amerikaner hochgiftige Chemikalien für's Fracking. In Österreich hat man mal vor noch nicht allzu langer Zeit komplett ungiftige Chemikalien gefunden, die das gleiche leisten, allerdings löst das immer noch nicht das Problem mit dem Entweichen des Erdgases in die Umwelt und die Amis arbeiten derzeit weiterhin mit der giftigen Frackingchemie.
Mit H2 kann man einige Probleme davon lösen, aber H2-Anlagen stehen nicht über Nacht zur Verfügung. Sowohl die Merkel- als auch die Ampelregierung hat das meiner Ansicht nach nicht zu Ende gedacht, als sie völlig überhastet von der Kernkraft ausstieg. Es ist die zeitliche Abstimmung, die hier von beiden Regierungen vermurkst wurde.
Ich hätte zum Thema noch einen interessanten Vortrag von Prof. Dr. Rieck, denn das GEG hat ja auch etwas mit Strom und Gas zu tun:
Daniel
Gleichzeitig gibt es eine Machbarkeitsstudie, mindestens sechs, möglicherweise sogar acht der überhastet abgeschalteten Kernkraftwerke wieder zurück ans Netz zu bringen.
Link dazu? Freund Google wirft als ersten Treffer Deinen Post aus und ein paar Treffer weiter kommt eine Forderung der AfD Rheinland-Pfalz nach einer Machbarkeitsstudie. Ansonsten finde ich auf Anhieb auf der ersten Seite mit Treffern nichts Relevantes.
Zu US LNG vs russisches Pipeline Gas:
https://freepolicybriefs.org/2023/03/14/impact-russian-gas-squeeze/
Die grobe Schätzung hier ist, dass die Reduktion der Lieferungen und der Switch zu Alternativen zu einer moderaten Reduktion der CO2 Emissionen geführt haben. Dabei gibt es viel Unsicherheit bezüglich der relativen Upstream Emissionen von US LNG gegenüber russischem Gas, ganz besonders bei letzerem sind die Möglichkeiten der Überprüfung von Leckagen besonders groß.
Was den Energieverbrauch beim Transport angeht, Yamal (in West Sibirien, ist eine Halbinsel im arktischen Ozean) ist so weit weg, dass da Pipelines gar nicht mehr groß im Vorteil sind.
Zurück zu Aktomkraft und Laufzeitverlängerungen:
In Belgien ist der Atomausstieg für zwei AKW Blöcke um 10 Jahre verschoben worden. Da wurde lange drüber verhandelt. Der Betreiber war nicht bereit, die Blöcke alleine weiter zu betreiben. Man hat sich geeinigt auf eine 50% Staatsbeteiligung an den notwendigen Investitionen und eine feste Einspeisevergütung. Über deren Höhe soll es eine Prinzipeinigung geben und es gibt eine grobe Vorstellung über die Größenordnung (8 Cent die kWh), aber der Betrag steht nach über einem Jahr Verhandlungen immer noch nicht endgültig fest.
In den USA gibt es ebenfalls Subventionen, um alte AKW am Netz zu halten.
Von einer Wiedereinschaltung schon abgeschalteter Reaktoren habe ich in noch keinem Markt gehört. Ich vermute, dass die Hürden da sehr hoch sind. Allein schon die Personalgewinnung dürfte ein großes Problem sein, da schon länger niemand neu ausgebildet worden ist und die Leute sich neue Jobs gesucht haben werden, bzw. schon in Rente sind.
Was mir bekannt ist, sind ein paar Reaktoren mit sehr langen Pausen beim Bau oder nach Fukushima.
Das mit den bereits verrenteten oder beruflich umorientierten Fachkräfte der Kernkraftwerke ist in der Tat ein Problem. Daß Pipelines ungünstiger sind als die Verflüssigung und Verschiffung von Erdgas ist im Kopf nur sehr schwer vorstellbar. Wie dicht oder undicht die Erdgasfelder der Russkijs im Vergleich zu den US-Frackingfeldern sind, kann ich kaum abschätzen, aber natürlich sind die Russen durch den Krieg bei uns allen, nehme ich mal an, etwas in Ungnade gefallen - völlig klar.
Belgische Kernkraft
Inwieweit die Situation bei unseren belgischen Nachbarn mit uns vergleichbar ist, kann ich nicht beurteilen. Was die Sicherheit der Anlagen betrifft, waren unsere im Vergleich zu Belgien oder Frankreich mit Sicherheit nicht die allerschlechtesten. Und nach unserem Kernkraftausstieg blasen unsere Nachbarn gerade zum Angriff und wollen in Grenznähe zu Deutschland neue Anlagen bauen, um uns zu beliefern. Ob der deutsche Atomausstieg damit so wahnsinnig sinnvoll war, kann sich jeder an seinen fünf Fingern abzählen.
Daß die Kernkraft auch Nachteile hat wie z.B. die Brennelementebeschaffung (leider schon wieder aus Rußland), ist völlig unbestritten. Es ging mir auch wirklich nur um eine Laufzeitverlängerung, bis neue Kraftwerke einschaltbereit verfügbar wären.
Der von Dir gewünschte Link (englischsprachig) war mein erster Googletreffer.
Daniel
Danke für den Link, ich habe mich vielleicht zu sehr an Deinem Wortlaut orientiert bei der Google Suche und hätte mal ein paar ähnliche Suchbegriffe ausprobieren können.
https://blog.energybrainpool.com/en/tutorial-gas-market-6-natural-gas-transportation-and-storage/
In dem Tutorial zum Gasmarkt von vor ein paar Jahren findest du eine Graphik, nach der ab etwa 4000 km LNG günstiger sein soll als onshore Pipelines. Yamal ist etwas weiter weg und Pipelines sollen da genommen worden sein, weil die Häfen einen Teil des Jahres zufrieren.
Ich habe kein grundsätzliches Problem mit Kernkraftwerken und bin da extremst pragmatisch. Wegen mir muss das keine Übergangslösung sein und ich hätte auch kein Problem mit dem Import von ein paar chinesischen AKW. Die werden wenigstens einigermaßen pünktlich und ohne große Budgetüberschreitungen gebaut.
Ich habe vor allem Zweifel an der Wirtschaftlichkeit und sehe viel Kompetenzverlust in dem Bereich. Bei den Zahlen in dem Link von Dir sehe ich die massiven Unterschiede zu Belgien.
Nach dem Link von Dir soll die Ertüchtigung für den Weiterbetrieb Größenordnung 100 bis 200 Millionen Euro kosten pro Reaktor und der Strom nur 2,5 Cent kosten. Engie setzt in Belgien aber etwa das Zehnfache an und sieht die zwei Reaktoren keineswegs als Gelddruckmaschine. Die haben auf ein Joint Venture mit 50% Beteiligung durch den Staat bestanden. In dem Investor Call ist die Preisvorstellung sehr vage beschrieben. Mein Verständnis ist, dass es Minimum 8 Cent garantierter Preis pro kWh werden sollen.
Und obwohl die Reaktoren noch laufen, wird im Investor Call davon gesprochen, dass die mit dem Szenario ein Jahr Pause rechnen, auch wenn sie daran arbeiten, das zu vermeiden. Da erscheinen mir im Vergleich die Schätzungen in Deinem Link von weniger als einem Jahr zwischen politischer Entscheidung und Stromproduktion extrem optimistisch.
Beim Vergleich mit Belgien geht es mir nicht um die Sicherheit der Reaktoren. Mir sind die sicher genug. Mir geht es vor allem um die wirtschaftlichen Kennzahlen und da die Reaktoren ähnlich alt sind und in Belgien auch noch in Betrieb brauche ich halt gute Argumente, warum das in Deutschland so viel besser gehen soll.