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Ri Testen: YR1030 oder YR1035 - best buy?

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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6964
 

Vermutlich ist das Anpassen an die verwendete Meßleitung gemeint indem man die Spitzen aufeinanderhält und nullt ? Ansonsten ist wie schon geschrieben die Werkseinstellung verwenden, da Du selber die Grundeinstellung sicher nicht besser machst.

Eine gute Gelegenheit, mal ein paar Begrifflichkeiten zu erläutern...

Das Zusammenhalten der Messpitzen ist tatsächlich "nur" Nullen.

Nimmt man das Messgerät, schliesst ein zweites "Genaues" an, und "dreht" das erste auf die gleiche Anzeige, so ist das "Justieren". In der Hoffnung, dass das dann "genau" ist.

Die Vergleichsnormale für "genau" sind sogenannte "A-Normale" und "B-Normale".
Letztere gibt es beim PTB, die werden mit den besten bekannten Phsyikalischen Methoden auf "Genauigkeit" getrimmt. Und man bestimmt dabei auch ihre möglichen Toleranzen.

Nehme ich ein Gerät umd justiere es im Vergleich mit einem B-Normal, so wird es zum A-Normal. Dabei erhält es eine eigene neue Toleranz, die sich aus der Summe der Messtoleranz des A- und des B-Normals ergibt.

A-Normale stehen in Firmen und Kalibrierlaboren, um Messgeräte zu "Kalibrieren", mit denen man dann genau , verkaufsfähig, Produkte messen kann.

Damit kommen wir endlich zum "Kalibrieren". Das ist ein Bürokratischer Vorgang, wie ein TÜV beim Auto.
Man nimmt ein "gutes" Multimeter, vergleicht es mit einem A-Normal (oder einem B-Normal) und stellt die Abweichungen fest (!).
(Man kann dabei Justieren, muss aber nicht !)
Für diese wird dann ein Prüfprotokoll erstellt, in dem diese Abweichungen bestätigt werden, und berechtigen den Anwender, dies für z.B. 1 jahr als "genaues Messgerät" also kalibriert (innerhalb der bestätigten Abweichungen) zu benutzen.

(Notwendig z.b. für das messen von Eigenschaften, die einem Kunden zugesichert sind.,)

Danach verfällt die Kalibrierung und muss neu gemacht werden. (Was nichts damit zu tun hat, ob das Gerät nun noch genau ist oder nicht)

Als "kalibrierbar" gilt ein Gerät, welches in der Genauigkeit stabil genug ist, um z.B. noch in einem oder 2 jahren die gleiche Genauigkeit zu haben....

Mein uraltes Fluke Multimeter, 3 1/2 Stellen, ist im Vergleich mit einem A normal bis auf die letzte Stelle genau. Seit 30 Jahren. Das heisst, klar, dass es kalibrierbar wäre, dass alle Stellen jeweils "genau" sind, aber nicht, dass es kalibriert ist.

Ich hoffe, dass diese kleine Geschichte für euch nicht nur unterhaltsam war.... Grin

PS: Damit kommen wir zu der Frage, ob z.B. ein BMS kalibrierbar ist. Ich denke, normalerweise schon. Die sind ziemlich stabil. Ob sie "Genau" sind, hängt damit ab, ob sie richtig "Justiert" worden sind.... ( leider steht das in der Software als "kalibrate". Das ist mit eine Ursache des Chaos....)

Wenn man das Prüfprotokoll erstellt, und das BMS dann von einem Labor Prüfen lässt, ist man für (wahrscheinlich) ein paar hundert Euro dabei.

PS2: Ganz früher gab es mal das "Eichen" und das Eichamt, vor allem für Waagen. Aus dieser Urform ist das heutige Gesamtsystem weiterentwickelt worden.

PS3: damit ihr Mal wisst,;"was geht", es gibt ein uraltes digitalvoltmeter von HP, bHP 56irgendwas, das längst nicht mehr hergestellt wird, aber reparierbar ist und im Gebrauchtmarkt etwa 8000 Euro kostet. das ist auf 6 Stellen kalibrierbar ( und dann dafür auch "genau".
Das wäre dann 900 V auf ein Millivolt, oder eine Akkuzellen auf 10 Mikrovolt. Damit dürfte man ein BMS sogar Kalibrieren, denn das verwendete Kalibriernormal muss jeweils um den Faktor 10 genauer sein als das, was man als Kalibrierung bestätigen will.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
aenigma reacted
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(@bigbear_owl)
Newbie
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 1
 

Hallo allerseits,
habe gerade in diysolarforum.com einen interessanten Link zu einem englischen User-Manual gefunden:
https://diysolarforum.com/resources/yaorea-yr1035-battery-internal-resistance-meter-tester-manual.142/
Vielleicht hilft es jemanden.
VG


   
ta.innok and PNT reacted
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(@assa13)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Monaten
Beiträge: 46
 

Ich brauche demnächst auch einen Tester.

 

Meint ihr der yr1035+ von AliExpress für 27€ taugt was? Der Verkäufer hat schon über 5000 Stück davon verkauft.

Oder der RC3563 von Ebay für 37€, oder sind es alles Plagiate? 

Ich hatte vor mehreren Jahren einen Ladegerät gekauft, war auch eine Fälschung, aber läuft bis heute noch ohne Probleme.

Das kann doch nicht sein, dass 5000 Leute so blöd sind. Der hat nur 33 negative Bewertungen...


   
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(@assa13)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Monaten
Beiträge: 46
 

...hm, niemand einen Tipp?


   
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(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 627
Themenstarter  

Wer billig kauft, kauft halt oft mehrmals - den Fehler habe ich auch schon mehrfach gemacht. Ich meine mein YR1035+ hat knappe 40 Euro gekostet, da würde mich 27 eher stutzig machen. Weiß nicht, ob da fake-Produkte kursieren - aber die Chinesen kopieren ja alles und wenn ein Produkt erstmal gut läuft, ruft es die Fälscher auf den Plan. Wäre da eher vorsichtig. Ein Schätzeisen, auf das man sich nicht verlassen kann, bringt Dir am Ende gar nichts - außer Ärger!


   
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(@assa13)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Monaten
Beiträge: 46
 

@paddy72 Aber für 40€ ist es vermutlich auch eine "Kopie" , oder nicht? Ein originales YR1035+ kostet über 60€...

Hast du einen Link für mich wo es für 40€ gibt und auch vernünftig funktioniert?


   
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(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 627
Themenstarter  

Mein Kauf ist schon weit über 1 Jahr her, da weiß man nicht mehr, was da aktuell angeboten wird. Ich glaube nicht, dass ich fake gekauft habe, aber es kann gut sein, dass es nicht das Originalgerät war. Die Werte sind bei mir zuindest plausibel und die Meßwerte im Spannungsbereich sind sehr akkurat - habe ich mit gutem Fluke DMM gegengecheckt. Versuche es auf 'gut Glück' 😉 

Ich würde dabei aber nicht versuchen zu sehr zu sparen - das billigste Angebot, was deutlich vom Durchschnitt abweicht, ist meist auch nur so gut wie der Preis.


   
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(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 627
Themenstarter  

@Carolus: ich habe aus dem MFK-Forum (Mosfet-killer) einen guten Bekannten, der hat jahrelang bei Fluke gearbeitet und dort die teuren Geräte der Kunden kalibriert. Die Kalibriergeräte müssen mind. 20-30 min. laufen damit sie die korrekte Betriebstemperatur haben, um die Meßgenauigkeit gewährleisten zu können. Solche Tischlaborgeräte kosten schnell 5-stellige Summen und mehr und zeigen dann 5,6 oder noch mehr Nachkommastellen genau an. Ich habe selbst noch ein altes Labortischgerät. Der Aufwand es anzuschließen und 'einlaufen' zu lassen ist mir aber meist zu hoch um eine möglichst genaue Messung zu machen. Meist reicht mir meine Fluke189 o.ä., das zeigt mir auch 4 Nachkommastellen im DCV-Bereich an - i.d.R. genauer als man es braucht. Letztendlich geht es darum, fehlerhafte Zellen bzw. deutliche Ausreisser zu erkennen. Dafür genügt ein deutlich gröberes Schätzeisen. Man muß nur 'richtig' messen und wissen was man tut. Das beste Meßgerät taugt nur so viel, wie derjenige, der damit umgeht, ansonsten gilt der Satz: Wer misst, misst häufig Mist 🤔 😉 


   
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(@assa13)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 3 Monaten
Beiträge: 46
 

@paddy72 Jö, hab bei AliExpress eins für 43€ gekauft, der sah auf den Fotos am echtesten aus. Ein Karton mit Firmennamen war auch abgebildet, bei den billigen, war es nicht dabei. Bin gespannt.


   
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