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Maximal empfohlene Lade-/Entladeströme für Langlebigkeit?

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(@membersound)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 66
Themenstarter  

Hi Leute,

hat sich eigentlich unter den langjährigen Akkunutzern eine Art "optimale Einstellung" für Lade- und Entladeströme herauskristallisiert?

Ich meine - klar: langsamer ist immer besser für den Akku. Aber wir wollen den Akku natürlich auch sinnvollerweise 1x am Tag cyclen.

Kann man grundsätzlich sagen, dass man mit SOC/DOD im Bereich 10%-90% gut fährt, sowie 0.5C Ladung und Entladung?

Oder geht es hier eher um die dauerhaften Werte, aber den Akku kurzzeitig bei großen Verbrauchern auch mit 1C entladen zu lassen ist unkritisch?

(wobei ich zugegeben nicht weiß, ob man in meinem Wechselrichter sowas überhaupt konfigurieren könnte)

Danke


   
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(@karli)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 173
 

Gute Frage. Ich betreibe meine vier Pylontechs meist zwischen 90 und 50% SOC und die Lade- und Entladaströme versuche ich auf 0,25C zu begrenzen, was mit durch automatisches Zu und Abschalten von Verbrauchern ganz gut gelingt.  Wobei es immer auch mal minutenweise mehr als 0,25 C sein können.  0,5C habe ich aber noch nie geladen oder entladen, weil dann mein Wechselrichter Multiplus 2 eine Warnung generiert. Aber ich lasse die Akkus auch jede Woche einmal für zwei drei Stunden auf 100% laden, damit das Zellbalancing statt finden kann.  

Die Akkus stehen im klimatisierten Wohnzimmer, wo sie selbst im Höchstsommer nur max 26°C Temperatur erreichen und auch das nur sehr kurz. Im Winter können sie aber auch schon mal auf 10°C abkühlen, trotz Einpacken in Dämmung. Im Winter wird aber mangels Sonne noch vorsichtiger geladen und entladen. Vielleicht mal 0,1 C oder so. 

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen verlieren die Pylontechs nach der Anzeige in der Victron Remote-Konsole genau 1% SOH pro Jahr und das so pünktlich immer nach einem Jahr (immer Mitte April)  dass ich glaube, das nicht wirklich der SOH ermittelt wird, sondern einfach stur jedes Jahr 1 % abgezogen wird. 

Altbau 1957. Haupträume ordentlich gedämmt. Heizlast Hauptr < 1kW.
3x Comfee MSR 12000 von 2017 + Holzofen Wamsler Raumheizer
6 kWp PV Victron Ökosystem
9,6 kWh Pylontech Speicher
Paul Ventos 50DC dezentrale Lüftungsanlage


   
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DocEmmettBrown
(@docemmettbrown)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1409
 

Veröffentlicht von: @karli
Die Akkus stehen im klimatisierten Wohnzimmer, wo sie selbst im Höchstsommer nur max 26°C Temperatur erreichen
Wie heiß darf es denn für die Akkus maximal werden? Ich frage nur, weil es bei mir im Hochsommer, wenn die Sonne auf's Haus brennt, auch ganz schnell mal 10 °C heißer bei mir werden kann.

Daniel

 


   
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(@oliverso)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 1263
 

Veröffentlicht von: @membersound

Kann man grundsätzlich sagen, dass man mit SOC/DOD im Bereich 10%-90% gut fährt, sowie 0.5C Ladung und Entladung?

 

Der Akku lebt sicherlich länger bei 40%-60% und 0.1C Ladung und Entladung. Und nun?

 

Bei den üblichen Akkugrößen von 5kWh bis 15kWh (100Ah bis 300Ah bei 48V) wären 0.5C Entladung allerdings dauerhafte 2.4kW bis 7.2kW. Solch ein Lastprofil hat niemand. Ebenso schafft es eigentlich niemand, solche Akkugrößen tatsächlich täglich von 10%-90% zu zyklen.

 

Insofern wird es in der Realität eh anders aussehen.

 

Oliver


   
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(@membersound)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 66
Themenstarter  

@oliverso ich schon (Durchlauferhitzer). Allerdings zugegeben, die laufen natürlich auch nur 10-15min je nach Duscher.

Und da frage ich mich genau: ist es unkritisch für solche kurzen Laufzeiten auch höhere Entladeströme zuzulassen, also ggf sogar höher als 0,5C? Oder sollte das generell das Maximum sein?

Beim Laden sieht es schon wieder anders aus: mit fast 20kWp auf dem Dach würde ich den Akku - wenn ich es drauf anlege - relativ schnell voll bekommen. Jetzt überlege ich, ob man den Ladestrom in der Übergangszeit vielleicht höhere C-Werte zulassen könnte, um möglichst viel von der PV zu zapfen? Oder ob 0,5C schon so die generelle Richtlinie ist, von der man nicht alzu viel abweichen sollte?

Und meine weitere Frage: mist es schädlich den Akku bis 100% vollzuladen? Durch meine PV-Größe wäre das eigentlich täglich möglich, oder sollte man eben im Bezug auf Lebensdauer maximal auf die 90% aufladen?

Danke


   
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(@oliverso)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 1263
 

Fragen über Fragen. Technische Antworten zu den maximal erlaubten Werten findest du im Datenblatt des Akkus.

 

Und ansonsten gilt halt:

Folgendes schadet dem Akku:

  • Laden
  • Nicht laden
  • Entladen
  • Nicht entladen
  • Benutzen
  • Nicht Benutzen
  • Wärme
  • Kälte
  • ...

Egal, was du auch machst, der Akku wird dadurch nicht besser.

Oliver


   
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solarfreund
(@solarfreund)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 1510
 

Natürlich macht es Sinn sich die Frage nach schonendem Verhalten stellen. Wobei ich meine Batterie zur Vermeidung/Reduktion von Netzstrom habe.

6,5 kWp aufm Dach, 14 kWh mit Daly BMS 250A im Keller, Victron Multiplus II 5000, 2 x Victron MPPT 250/70, Cerbo GX, EM24
Camper mit 660 Wp und 3,5 kWh, Victron MPPT 100/50, Wechselrichter mit 2000 Watt, Senseo Kaffeemaschine, kein Gas 😀


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6869
 

Veröffentlicht von: @solarfreund

Natürlich macht es Sinn sich die Frage nach schonendem Verhalten stellen.

Macht es.

Und die beste Quelle für solche Antworten ist das Datenblatt des Akku,

Zusätzlich kannst die die Empfehlungen der Nutzer erfragen,  wobei die und konservativer Sind als das Datenblatt.

 

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
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(@membersound)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 66
Themenstarter  

Mein Datenblatt gibt die Empfehlung von 0.5C sowie 90% empfohlene Entladetiefe an.

Das ist sicherlich eine gute Orientierung - aber wir wissen ja alle selbst, wie weit man normalerweise Herstellerangaben trauen kann. Daher eben meine Frage nach Erfahrungswerten!


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6869
 

Über welche Zeit sollen die Erfahrungswerte denn gesammelt sein?

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
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(@linuxdep)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 2881
 

Na ja, ich bin der Meinung der Akku soll genutzt werden und nicht geschont und dann mit 15 Jahren und 1000 Zyklen trotzdem zu sterben.

Gute neue Zellen kaufen und diese im angegebenen Bereich von 2,5V-3,65V zu nutzen, denn das gibt der Hersteller vor. Wobei nach unten eh selten bis nie die 2,5V erreicht werden, da ist spätestens bei 2,9V Schluss wenn nicht schon bei 3V, da aber die meisten eh etwas Notstrom Reserve haben, geht es sehr selten nach unten in die Entladebereiche. Nach oben fahre ich bisher mit 3,6V ganz gut, der Pack wird auch mit Seplos zu 100% geladen, die 3,5V liegen auch nur recht kurz an, dann kommt eine Zelle eh bald bei 3,6V an und schaltet laden ab. Kritischer sehe ich die Strategie die Zellen bei 3,45V noch mal Stundenlang zu quälen mit einem geringem Ladestrom.

Aber jeder wie er mag. in 10 Jahren schauen wir mal, wie viel Kapazität bei welcher Strategie vorhanden sind. Die Andy Methode wird wohl nicht auf 10 Jahre kommen schätze ich mal.

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(@alex68)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 51
 

@linuxdep ich sehe es genau anders rum, die Ladeunterschiede zwischen 3,45 und 3,65V (je Zelle) sind in Hinsicht auf die gesamte Ladekapazität nicht wirklich relevant. Außerdem wenn das von dir vorgeschlagene Profil gefahren wird, würde es, zwangsweise, mit der Zeit, zu einer Unausgeglichenheit (was für ein Wort) zwischen den Zellen kommen. Im Gegensatz zum langsam Laden bei 3,45V (je Zelle) würden diese immer einen ausbalancierten Zustand behalten (Top-Balancing).

Was wir aber nicht vergessen dürfen, ist die chemische Alterung der Zellen, welche wesentlich schneller ist (als uns lieb seien könnte) und dadurch diese Betrachtungen, wie auch zB. Komprimieren vs. nicht Komprimieren, eher (zumindest imho) irrelevant machen.

Aber wie Du richtig schreibst, in 10 Jahren wissen wir mehr 😉


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6869
 

Veröffentlicht von: @linuxdep

Nach oben fahre ich bisher mit 3,6V ganz gut, der Pack wird auch mit Seplos zu 100% geladen, die 3,5V liegen auch nur recht kurz an, dann kommt eine Zelle eh bald bei 3,6V an und schaltet laden ab. Kritischer sehe ich die Strategie die Zellen bei 3,45V noch mal Stundenlang zu quälen mit einem geringem Ladestrom.

Wie lädst du denn bei 3,6 V, auch stundenlang mit geringem Ladestrom?

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
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(@linuxdep)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 2881
 

Veröffentlicht von: @carolus

Wie lädst du denn bei 3,6 V, auch stundenlang mit geringem Ladestrom?

Nö, das Seplos BMS regelt ja den Strom irgend wann kurz vor voll auf 10A runter, dann arbeitet der Balancer und der Akku ist dann recht zügig voll, wenn nicht Sonne weg und Akku entladen wird.

 

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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6869
 

Veröffentlicht von: @linuxdep

Nö, das Seplos BMS regelt ja den Strom irgend wann kurz vor voll auf 10A runter,

Sorry, ein BMS regelt garnichts.

Allenfalls misst es, und gibt Messdaten weiter.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
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