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DC Sicherung

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(@speedy81)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 14
Themenstarter  

@oliverso also Victron empfiehlt für die 35mm2 ja 125A. Denke aber nicht, dass das nötig ist, zumal der Victron ja garnicht so viel entladen und die Batterie das auch nicht kann. Denke, für mich wäre dann 100A angebracht. Somit wird im Falle eines Kurzschlusses auch nicht das Kabel an seine Grenze gebracht, oder hab ich da jetzt nen Denkfehler?


   
AntwortZitat
HF_SPSler
(@hf_spsler)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 1 Jahr
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Ist zwar schon eine Weile her, aber das wollte ich jetzt nicht so offen stehen lassen.

Man hat sich immer vor Augen zu führen für welche Aufgabe das Sicherungselement verwendet werden soll. Hierbei ist wiederrum zu unterscheiden ob es sich um Überstrom- oder Kurzschlussschutz handelt.

Zu allererst sollte immer der sog. Anlagenschutz gewährleistet sein. D.h. die erste Sicherung gleich nach, oder vor, dem BMS schützt einzig und allein die darauf folgende Leitung vor Überlast und Kurzschluss. D.h. das Sicherungselement ist primär nicht auf den Strombedarf des oder der am Ende folgenden Verbraucher ausgelegt sondern auf die maximale Strombelastbarkeit der Leitung, möglichst unter Berücksichtigung der Umgebungsvariablen wie z.B. Verlegeart (Auputz, Inputz, mehrere Stromführende Leitungen nebeneinander auf Pritsche oder in Rohr/Kanal, Verlegung in isolierten Wänden usw.) und maximal zu erwartender Umgebungstemperatur.

Jetzt kann man das Ganze m.E. noch idealisieren und bedenken, dass jedes Sicherungselement einen gewissen Verlustfaktor darstellt und auch die Strombelastbarkeitstabelle für elektr. Leitungen gibt einen Wert der Absicherung wieder bei dem sich die Leitung durchaus noch ordentlich erwärmt. Jede Erwärmung in der Zuführung der Akkuleistung zum WR ist nicht nutzbare elektr. Energie. Soll heißen, ich würde zusehen, dass ich z.B. zwischen Akku und Busbar den Kabelquerschnitt immer ne Schippe größer wähle als Nötig. Wenn also beispielsweise ein MP2 48/3000(kVA!) wirklich um die 3kVA zzgl. eigener Verlustleistung aufnimmt entspräche das bei einer Akkuspannung von 52V um die 60,7A gerechnet mit 95% Wirkungsgrad. Dafür würde eine 25mm² Leitung mit einer Strombelastbarkeit von ca. 125A (je nach Verlegart und Umgebungstemperatur) ja durchaus reichen. Streng genommen würde hierfür nach VDE Tabelle auch ein 10mm² reichen. Aufgrund ihres Innenwiderstands verbrennen Sicherung und Leitungen aber schon reichlich Leistung die mir als Anlagenbetreiber nicht elektr. zur Verfügung steht. Daher würde ich an der Stelle eher auf 70mm² gehen und kann dieses mit 200A absichern.

Wichtig an der Stelle ist auch, bei der Berechnung der DC Stromaufnahme des MP2 immer seine kVA Angabe zzgl. Wirkungsgrad heranzunehmen. Man kann nicht einfach nur die reine Wirkleistung zur Dimensionierung herannehmen da im modernen AC Netz im eigenen Haushalt immer auch Blindleistung vorherrscht die der MP2 mit liefert und die sich in der DC Stromaufnahme wiederfindet.

Den sog. Geräteschutz würde ich dem BMS überlassen indem es für das o.g. Beisppiel auf einen max. DC Ausgangsstrom von z.B. 70A parametriert ist. Das entspricht ungefähr der Maximalleistung des beispielhaften MP2 3000 bei gerade noch 2,9V Zellenspannung.

Das Wichtigste in Kurzfassung ist eben immer, dass die nach dem Sicherungselement folgenden Leitungen passend zu ihrer max. Strombelastbarkeit abgesichert werden. Folgt aus welchem Grund auch immer eine Querschnittsverjüngung, muss dann entsprechend in unmittbarer Nähe zur Verjüngung neu und passend zur max. Strombelastbarkeit des neuen Querschnitts abgesichert werden.

 

1. Anlage 2,43kWp Trina Solar an MP2 3000 - 5kWh DIY LiFePo >> Nulleinspeisung via SIEMENS S7 SPS
2. Anlage 12,3kWp IBC MonoSol an 3x MP2 5000 - 43,5kWh LiFePo MPPT RS450/200 --in Aufbauphase--


   
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