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Gericht verurteilt Regierung zum Sofortprogramm

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 wihz
(@wihz)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 1 Jahr
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Veröffentlicht von: @tok

Das muss nicht zwingend am Kastenwesen liegen, sondern unter anderem an den Regularien und dem fehlenden Nachwuchs im Handwerk. Dafür können aber die Elektrobetriebe weniger. Ein gutes Beispiel sind Normen. So haben manche normen vor 40 Jahren 10 Seiten gehabt und heutzutage 200 Seiten oder sogar mehr. Diese muss man lesen und verstehen (meistens über Gemeinkosten).

Nachwuchs kommt nicht durch abwarten.

Man muss die Jobs attraktiver machen. Wenn man das Kastenwesen auflöst, kann man das Handwerk auch wieder attraktiver machen, für Kunden und als Arbeitgeber. Dann können auch Betriebe ohne Meisterzwang geschaffen werden. Nachwuchs kann auch eingesetzt werden, der keine Lehre gemacht hat, sondern beispielsweise Elektrotechnik studiert haben. Sobald der Meisterzwang fallen würde, würden sich auch entsprechend die Unis und Fachhochsschulen bzgl. Ihres Lehrplans anpassen.

Und es können dann auch qualifizierte Elektriker aus dem Ausland eingesetzt werden.

 


   
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(@uschi)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 895
 

Speziell bei Elektro sehe Meister als zwingend an.

Ich habe es zigfach erlebt, das die Monteure kommen uns fragen "Meister kannst Du mal rüberschauen ..." oder man findet bei der Inbetriebnahme schwere Mängel.

 

Was das ganze aber entschärfen könnte wäre eine Gleichbehandlung der Qualifikationen.

Warum ist das Elektrostudium umsonst aber der Meister muß über 10.000 € selber zahlen?

 

Der nächste Wahnsinn ist, das die grundlegenden Normen der Elektrotechnik - VDE einen Haufen Geld kosten.

Das ist vergleichbar einem Gesetz für das man bezahlen muß um es lesen zu können. 

Da die wenigsten Richter einen Elekromeisterabschluß haben dürften, hat die VDE-Norm faktisch Gesetzescharakter.

 

 


   
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Tok
 Tok
(@tok)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 55
 

Veröffentlicht von: @wihz

Nachwuchs kommt nicht durch abwarten.

Man muss die Jobs attraktiver machen. Wenn man das Kastenwesen auflöst, kann man das Handwerk auch wieder attraktiver machen, für Kunden und als Arbeitgeber. Dann können auch Betriebe ohne Meisterzwang geschaffen werden. Nachwuchs kann auch eingesetzt werden, der keine Lehre gemacht hat, sondern beispielsweise Elektrotechnik studiert haben. Sobald der Meisterzwang fallen würde, würden sich auch entsprechend die Unis und Fachhochsschulen bzgl. Ihres Lehrplans anpassen.

Und es können dann auch qualifizierte Elektriker aus dem Ausland eingesetzt werden.

 

Es können doch jetzt schon Studienabgänger bestimmter Fachbereiche (mit entsprechendem Nachweis der Normenkenntnis) Betriebe eröffnen - da sehe ich jetzt nicht die große Veränderung.

Qualifizierte Elektriker aus dem Ausland können ihre Qualifikation auch nachweisen und hier einen Betrieb eröffnen oder als Geselle arbeiten. Wobei sich die Frage nach der Definition von "qualifiziert" stellt. Diejenigen die hier als Elektriker arbeiten, sollten schon wissen, was sie wie machen müssen (Normen einhalten - und da gehe ich nicht darauf ein dass diese vereinheitlicht und vereinfacht gehören). Auch hier ist das eröffnen eines Betriebes nach entsprechendem Qualifikationsnachweis möglich. Die Normen der VDE Reihe sind bis auf nationale Anhänge in vielen europäischen Ländern vergleichbar gültig, wodurch ein anrechnen dieser Kenntniss nicht so ein großes Problem darstellen sollte, wie man auf den ersten Blick meinen könnte - sofern das Wissen da ist.

Außerdem ist es ja nicht so, dass nicht bereits Fachkräfte aus dem Ausland hier selbstständig oder für ausländische Betriebe arbeiten - das halt bisher in Kooperation mit deutschen Handwerksbetrieben - die dann aber dafür gerade stehen, wenn etwas nicht passt.

 

Preislich für Kunden wird sich nahezu nichts ändern, selbst wenn man das Kastenwesen abschafft, denn Materialpreise, sowie Gemeinkosten werden bleiben und ich sehe einen Handwerker beim besten Willen nicht auf Mindestlohnbasis. Über dem Mindestlohn findet sich erstmal der ungelernte und darauf folgend der gelernte Handwerker. Jeweils mit gewissem Abstand versteht sich.

 

Gleichzeitig sind die handwerklichen Berufe an sich ja nicht uninteressant aber es ist beispielsweise auch Wichtig, dass Gesellen ihre Azubis das Material aus dem Wagen holen lassen, damit diese das Material kennen lernen (auch wenn das zu dem unattraktiven Arbeitsteil gehört).

Es hat sich in Deutschland leider der Glaube durchgesetzt "mach was gescheites, geh studieren" dabei wurde halt vergessen, dass man im Handwerk durchaus auch abwechslungsreiche, spannende Arbeit mit meist gutem Arbeitsklima und Bezahlung hat. Auch der Lohn im Handwerk ist nicht schlecht.

Leider ist es im Normalfall so, dass die Bewerber im Handwerk sich vorher überall anders beworben haben und abgelehnt wurden. Das spiegelt häufig die Auswahl der Azubis für die Handwerksbetriebe weiter. Da ist dann aber das Problem, dass der Handwerksbetrieb ja durchaus ein Interesse an einer erfolgreichen Ausbildung hat und das Einstellen von Bewerbern, welche theoretisch oder praktisch nicht stark genug sind nicht sinnvoll ist.

 

Auch denke ich, dass selbst die Zahl von etwa 350 tödlichen Stromunfällen im Jahr zu viel ist und man auch deshalb sicherstellen muss, dass entsprechende Normen (die manchmal leider nicht so Sinnvoll sind, wie sie sein sollten/könnten) eingehalten werden.

 


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6961
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Veröffentlicht von: @uschi

Da die wenigsten Richter einen Elekromeisterabschluß haben dürften, hat die VDE-Norm faktisch Gesetzescharakter.

Aber ganz und gar nicht.

In solchen Fällen holt sich ein Richter nämlich Sachverständige hinzu. Und als jemand, der schon mit einem solchen Sachverständigen vor Gericht stand, kann ich sagen , dass die gut sind. Richtig gut. Die kennen und verstehen nicht nur die Normen, sondern auch die Denkwelt der Norm , aber eben auch die wirkliche Welt der Technik, die sich gegenüber der Norm schon viele Jahre weiter entwickelt hat.

Die verstehen den Grundgedanken der Norm, nicht eine Detailvorschrift zu sein, sondern eine anhand von Beispielen definierten technischen Stand. Und verstehen, dass davon abgewichen werden darf, wenn die neue oder andere Lösung gleichwertigen oder besseren Stand bietet.

Und das unter anderem auch deswegen, weil die Normen einen grob 8 + Jahre alten Stand beschreiben.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
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Tok
 Tok
(@tok)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 55
 

Veröffentlicht von: @uschi

Was das ganze aber entschärfen könnte wäre eine Gleichbehandlung der Qualifikationen.

Warum ist das Elektrostudium umsonst aber der Meister muß über 10.000 € selber zahlen?

 

Das mag stimmen - und dazu kommen dann auch noch die Normen, ein sehr leistungsstarker Laptop und das Meisterstück. Dagegen muss man aber sagen dass es auch für Meister eine Förderung gibt, welche aus den rund 15000€ eher 3000-5000€ machen (sofern diese nicht inzwischen dem politischen Rotstift zum Opfer gefallen ist).

 

Veröffentlicht von: @uschi

Ich habe es zigfach erlebt, das die Monteure kommen uns fragen "Meister kannst Du mal rüberschauen ..." oder man findet bei der Inbetriebnahme schwere Mängel.

 

Ein schönes Beispiel bei einer Großbaustelle (Neubau) an fertig geprüften Steckdosen (angeschlossen und geprüft von "qualifizierten Elektrikern") 14 Steckdosen mit vertauschtem N/PE oder L/PE. Auch wenn die 14 Steckdosen vermutlich so 0,5% der Gesamtanlage betroffen haben, sind solche Beispiele leider keine Seltenheit.

 

 

 

 

Ich denke auch, dass aus politischer Sicht viele floskeln im Umlauf sind, welche Politiker gerne verteilen, um Tatenlosigkeit zu verschleiern - allen voran das serielle Bauen. Wenn ich in jedem Bundesland andere Regeln hab und vom "seriellen Bauen" sowieso nur kleine Teilbereiche beim Bau betroffen sind, lohnt es nicht auch nur daran zu denken.

Ebenso geht das auch mit der Suche nach Azubis weiter - man hat seitens Schule keinerlei Berührungspunkte beispielsweise mit dem Beruf des Elektrikers (Praktika ausgenommen) also wird man im Zweifel nie erfahren, ob der Beruf einem gefällt.

 

Auch interessant ist, ab wann man als Elektrofachkraft zählt (DIN VDE 1000-10) - denn da steckt mehr dahinter, als ein Gesellenbrief.

 


   
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(@und-mehr)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1140
 

Veröffentlicht von: @carolus

Ich frage mich, ob den Verantwortlichen Herren klar ist,  dss ein Abbau von vollkommen irrsinnigen Bürokratiehürden  eine signifikante private Welle von Anlagen zur EE Erzeugung lostreten könnte.

Das betrifft alle Bereiche, hier ist auch ein interessantes Interview, bei dem man sich die Frage stellen muss, wo liegt die wirtschaftliche Zukunft in D?

Wenn ich Sofortprogramm höre, fällt mir als erstes Pisa Studie ein. Das war vor mehr als 5 Jahren aktuell. 🙁

 

..,-


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6961
Themenstarter  

Veröffentlicht von: @tok

Auch interessant ist, ab wann man als Elektrofachkraft zählt (DIN VDE 1000-10) - denn da steckt mehr dahinter, als ein Gesellenbrief.

Immer wieder stoße ich auf das Thema.

Mich würde echt interessieren, ob ich als Elektrofachkraft zählen würde.

Zu dem Thema wäre ein eigener Faden hochinteressant.

 

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
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Tok
 Tok
(@tok)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 55
 

@carolus 

Eine Elektrofachkraft ist:

- (Nachweis) fachliche Ausbildung

- (Nachweis) Kenntnisse und Erfahrungen

- Kenntniss der einschlägigen Normen (im Zweifel auch ein Nachweis) (Hinweis: hier steht nichts vom Stand der Normen - somit würde ich mal von aktuellen ausgehen)

- Fähigkeit die übertragenen Arbeiten zu beurteilen und Gefahren zu erkennen

Natürlich bin ich in Deutschland nichts, sofern nicht ein anderer mir das gegenteil bestätigt - somit würde ich mich im Zweifel an die Handwerkskammer wenden.

 

Ich gebe jetzt hier mal ein Beispiel:

- Retrofit Röhren günstiger Hersteller können Gleichfehlerströme verursachen und somit ab einer bestimmten Anzahl einen Fehlerstromschutzschalter (RCD) Typ A zum "erblinden" bringen. Das erkenne ich natürlich, wenn ich die Bedienungsanleitung lese (was auch jeder macht).

- Retrofit Röhren sind gleichzeitig von den Herstellern für die zugelassenen Leuchtenwannen zertifiziert. Setze ich eine solche Röhre in die falsche Leuchte ein, kann es z.B. aufgrund der Wärmeentwicklung brennen (Bestimmungsgemäßer Gebrauch).

 

Ist man jetzt eine Elektrofachkraft, wenn man diese Gefahren nicht erkennt?!

 

 


   
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(@und-mehr)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1140
 

Veröffentlicht von: @carolus

Mich würde echt interessieren, ob ich als Elektrofachkraft zählen würde.

für mich: ja
für den eigenen Hausgebrauch.

In der Praxis auf der Baustelle interessiert das eh keinen, solange jemand die Verantwortung tragen kann.
Mein Heizungsbauer hat Elektrik der WP angeschraubt.
Und der Bauherr den Zählerkasten abgeklemmt, weil der Elektriker sagte, fang schon mal an, ich bringe das Kabel und komm dann später noch mal vorbei.

..,-


   
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 Ulli
(@ulli)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 360
 

Wäre nicht fast uns allen damit geholfen, wenn in Zukunft die europäischen Normen EN für uns maßgeblich wären und der VDE als solcher mit seinen überspitzten, von Verbandsinteressen verseuchten Normen abgekündigt würde? Damit sollte sich dann sehr viel vereinfachen lassen.

Die sind dann auch jedermann kostenlos zugänglich, auch ausländische Fachkräfte kennen sie usw. Ich denke, das würde auch einen Innovationsschub anschieben und der stolpernden Wirtschaft auf die Sprünge helfen.


   
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(@grumpy_badger)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 887
 

@ulli und dann kommt ein HolgerL um die Ecke ("Mr Energiewende") und sagt uns, das europaweit 2.5qmm Kabel für Endstromkreise verlegt sind, nur in D sind es nur 1.5qmm. Und er deswegen die europäisch zugelassenen 800W WR Leistung von Steckersolaranlagen in D für gefährlich hält.

10x 130Wp + 4x 210Wp -> 4x MPPT 100/20 + 2x HM300 + BlueSmart IP22 24/16 -> 2x 24V 100 Ah LFP -> Multiplus C 24/2000


   
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 Ulli
(@ulli)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 360
 

Veröffentlicht von: @grumpy_badger

@ulli und dann kommt ein HolgerL um die Ecke ("Mr Energiewende") und sagt uns, das europaweit 2.5qmm Kabel für Endstromkreise verlegt sind, nur in D sind es nur 1.5qmm. Und er deswegen die europäisch zugelassenen 800W WR Leistung von Steckersolaranlagen in D für gefährlich hält.

Erinnere mich bloß nicht an diesen mediengeilen Onkel. Der hat sich inzwischen meine tiefste Verachtung erworben.

 

 


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6961
Themenstarter  

Veröffentlicht von: @ulli

Wäre nicht fast uns allen damit geholfen, wenn in Zukunft die europäischen Normen EN für uns maßgeblich wären und der VDE als solcher mit seinen überspitzten, von Verbandsinteressen verseuchten Normen abgekündigt würde? Damit sollte sich dann sehr viel vereinfachen lassen.

Das geht viel einfacher.

Indem man endlich aufhört, die Norm als Gesetz anzusehen.

Die Norm schreibt z.b. keine Wieland vor: die Norm schreibt Berührschutz vor.

Und den kriege ich mit eine Herdanschlussdose, oder mit einem Blechbügel, der über den Schuko geschraubt ist und das Ziehen desselben verhindert.

Und wenn die Einspeisesteckdose ein Enddose ist (nur 3 drahtENDEN in der Dose, keine Durchleitung), dann kann es keine Kabelüberlastung  geben. Von der Art, die die Theoretiker für möglich halten.

Einfach einmal in die Dose hineinsehen. Und DANN gehen nicht nur 800 W, sondern sogar auch auch mehr. Weil der normale LS richtig arbeiten kann.

SO geht Einhaltung der Norm.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
und mehr reacted
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Tok
 Tok
(@tok)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 55
 

@ulli Grundsätzlich unterscheiden sich die Deutschen Normen nicht so sehr mit den europäischen. Klar gibt es Nationale Verweise, welche für Deutschland anzuwenden sind.

In Deutschland sind beispielsweise Fehlerstromschutzschalter vom Typ AC nicht erlaubt (in Italien schon). Ein Fehlerstromschutzschalter vom Typ AC verträgt keine Gleichfehlerströme (Typ A = max. 6mA). Wenn man bedenkt, dass beispielsweise Schaltnetzteile und andere Bauteile Gleichfehlerströme verursachen können, dann würde ich aus technischer Sicht die Norm in Italien in Frage stellen!

 

Es ist auch nicht so, dass Deutschland mit den VDE ein eigenes Süppchen kocht - die Normen sind nicht so unterschiedlich wie vielleicht manche meinen. Jedem der sagt, dass Normen kostenlos sein müssten stimme ich aber uneingeschränkt zu. Diese gehören öffentlich zugänglich für jedermann.

 

Veröffentlicht von: @und-mehr

In der Praxis auf der Baustelle interessiert das eh keinen, solange jemand die Verantwortung tragen kann.
Mein Heizungsbauer hat Elektrik der WP angeschraubt.
Und der Bauherr den Zählerkasten abgeklemmt, weil der Elektriker sagte, fang schon mal an, ich bringe das Kabel und komm dann später noch mal vorbei.

 

Das mag häufig stimmen, aber ich für meinen mache es nicht nach, wenn jemand ne Klippe runter springt. Das alles geht so lange gut, bis mal etwas passiert und dann ist sich jeder selbst der nächste und versucht sich raus zu reden.

 

Veröffentlicht von: @carolus

Das geht viel einfacher.

Indem man endlich aufhört, die Norm als Gesetz anzusehen.

Die Norm schreibt z.b. keine Wieland vor: die Norm schreibt Berührschutz vor.

Und den kriege ich mit eine Herdanschlussdose, oder mit einem Blechbügel, der über den Schuko geschraubt ist und das ziehen desselben verhindert.

Und wenn die Einspeisesteckdose ein Enddose ist (nur 3 drahtENDEN in der Dose, keine Durchleitung), dann kann es keine Kabelüberlastung  geben. Von der Art, die die Theoretiker für möglich halten.

Einfach einmal in die Dose hineinsehen. Und DANN gehen nicht nur 800 W, sondern auch mehr.

SO geht Einhaltung der Norm.

 

Normen sind keine Gesetze - auch wenn man ihnen einen Gesetzescharakter zusprechen kann. Durch einhaltung der VDE habe ich die Sicherheitsvermutung. Weiche ich von den VDE ab, dann dokumentiere ich eben, wie ich diese Sicherheit einhalte.

Bzgl. den 800W spielen verschiedene Themen mit rein, nicht nur die Anschlussdose, sondern auch Leitung, Klemmverbindungen und Absicherung - ich glaube dazu hat Andreas bereits ein gutes Video gemacht. Aber der Gesetzgeber könnte auch mehrere 800W Anlagen (auf verschiedenen Stromkreisen) zulassen bzw. mit einem Elektriker zusammen, geht das auch jetzt schon.

Die Überlastung ist ja nicht an der letzten Dose, sondern irgendwo mitten im Stromkreis. Wenn die mittlere Steckdose die 800W Generatorleistung der PV und 3600W aus der Sicherung beziehen kann, ohne dass die Sicherung beispielsweise wegen Überlast abschaltet, kann das problematisch werden.


   
Sarowe1972 reacted
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maximilianh
(@maximilianh)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 144
 

Hallo!

Veröffentlicht von: @tok
...in Italien schon...

Und unabhängig davon fragt dort keiner, was erlaubt ist und was nicht. Das kann aber auch nicht die Lösung sein, wie die Statistik zeigt. In Deutschland gab es im Jahr 2021, das ist die neueste Zahl die ich finden konnte, 51 Todesfälle durch Stromschläge. In Italien rechnet man mit, die Zahl ist von 2017, einem Toten pro Tag, also siebenmal so viele wie in Deutschland. Elände elektrisch ausgelöste Brände und deren Folgen nicht mitgerechnet.

Ich habe insgesamt 20 Jahre in Italien gelebt, davon zehn in einem Haus, das der Vermieter, Schreiner von Beruf, mit seinem Cousin an den Wochenenden eines Jahres selbst gebaut hat. Inklusive Wasser, Strom und Heizung. Rückblickend können wir froh sein, dass wir das alle überlebt haben, denn als Kinder haben wir reichlich Stromschläge bekommen. Deutscher Normungswahn und Meisterpflicht und IHK Prüfungen erscheinen uns Bastlern manchmal lästig und überflüssig, aber die Alternative ist nicht besser.

 


   
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