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Mein Baubericht: Victron Multiplus-II 48/5000 und 2x16 EVE LF280K im Schaltschrank an der Wand

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(@markus71)
Vorsichtiger Stromfühler
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Hallo Leute,

Mein Speicher ist fertig und ich möchte euch hier das Ergebnis vorstellen. Vielleicht gefallen dem einen oder anderen einige Details meiner Umsetzung.

Hier eine kurze Anlagenbeschreibung:

 

29,6 kWp PV-Module und ein SMA STP25000TL-30 Wechselrichter befinden sich auf, bzw. in einer 50m vom Wohnhaus entfernten Halle. Die Anlage speist den PV-Überschuss ins Netz ein. EVU-Zähler und der neuen Speicher befindet sich im Wohnhaus.

Ich habe 2 x 16 EVE LF280K-Zellen und einen Victron Multiplus-II 48/5000/70-50 verbaut. Das System ist so vorbereitet, dass ich noch einen dritten Zellenblock einbauen könnte und auch die Wechselrichter kann ich problemlos zu einem 3-Phasen-System ausbauen.

 

Erstmal ein paar Übersichtsfotos vom Endergebnis:

 

Und hier die Detailfotos:

Eingebaut habe ich den Speicher in einen Schaltschrank, den ich an die Wand gedübelt habe.

Das ist der ältere, aber unbenutzte Rittal-Schaltschrank mit den Maßen 120 x 120 x 40 cm, den ich über Ebay-Kleinanzeigen gekauft habe. Er hat eine rückseitige Stahl-Montageplatte. Hier würde ich heute einen Schrank mit 45 oder 50 cm Tiefe empfehlen. 40 cm ist Außenmaß. Davon bleiben innen noch 36,5 cm und das geht gerade so.

 

In den Schrank wurde ein stabiles Regal aus 40x40mm Winkeleisen geschweißt. Dieses Regal habe ich auch als Verstärkung des Schrankes genutzt, um den ganzen Schrank an die Wand dübeln zu können. Man darf das Gewicht des Schrankes mit allen Einbauten nicht unterschätzen. Mit einer dritten Batterie dürfte der ganze Schrank etwa 400 kg wiegen. Das muss die Wand dahinter auch tragen können. Ich habe den Schrank mit 12 12x90mm-Schrauben und vernünftigen Tox-Dübeln durch die hinteren Winkeleisen des Regals an die Wand gedübelt. Wer sich da nicht sicher ist, dass er das wirklich vernünftig hinbekommt, sollte so einen Schrank besser auf ein Podest stellen.

Auf die Rückseite des Schranks habe ich 3mm MDF-Platten mit doppelseitigem Klebeband geklebt. Dasselbe Material wurde auch für die Regelböden genutzt.

Die rückseitige orangene Montageplatte habe ich in 3 Teile geschnitten, von der ein Teil an der Rückseite des Schaltschranks blieb und der zweite an die Stirnseite des Regals geschraubt wurde.

 

Zur Verkabelung der DC-Seite habe ich H07V-K – Kabel in 70 mm2 genutzt. Viele nutzen hier die noch flexibleren Schweißkabel, aber ich wollte die Verkabelung unbedingt in rot und blau haben und die Schweißkabel habe ich nirgends in blau gefunden. Ich hatte mit dem Biegen der H07V-K – Kabel aber auch keine Probleme.

Zum Trennen und als wechselrichterseitige Sicherung habe ich den hier oft empfohlenen alten NH00-Trenner von Siemens verbaut.

Die Busbars (20 + 20 + 30 cm) habe ich aus 10x30 mm Kupfer geschnitten.

 

Zum Messen des SOC habe ich den Victron-Smartshunt verbaut. Ich habe 2 Messingschrauben bestellt, die 1 cm länger sind als die Originalschrauben und habe dann die Busbars direkt auf den Shunt geschraubt.

 

Auf die Stirnseite des Regals habe ich die JK-BMS, Mega-Fuses, Trennschalter sowie die Anschlussboxen für die Displays und die Ausschalter der JK-BMS eingebaut. Die JK’s sind nicht per TTL/USB mit dem VenusOS verbunden, da ich den SOC ja über den Shunt messe. Meine Batterietrennschalter trennen nicht allphasig, sondern nur den Plus-Pol. Da es aber keine USB-Verbindung zwischen BMS und Raspi gibt, muss ich mir auch keine Sorgen um eine galvanische USB-Trennung und damit um die Sicherheit der Multipuls-Elektronik machen.

 

In die Tür habe ich den Raspberry Pi mit einem 5-Zoll-Display eingebaut, auf dem das VenusOS läuft. Außerdem sind in die Tür die großen JK-Displays verbaut.

 


   
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(@markus71)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 87
Themenstarter  

Das PV-Battery-Schild ist übrigens nur an die Tür gekommen, weil es ein Loch verdecken muss, dass entstanden ist, als beim ersten Display-Einbauversuch die Tür falsch rum auf der Werkbank gelegen hat 😊. Aber ich glaube, dass das ein offizielles Feuerwehr-Warnschild ist. Kann also auch nicht schaden.

 

Die Displays habe ich einfach auf der Rückseite mit Silikonkleber in die Tür eingeklebt. Es führen 3 USB-Kabel zum Raspberry Pi. Einmal der MK3-Adapter, über den der Multiplus verbunden ist, dann der VE.Direct/USB-Adapter, über den der Shunt angeschlossen ist, und dann noch ein RS485/USB-Adapter für den EM24-Zähler.

 

Da diese 3 USB-Adapter alle nicht billig sind und weil ich keinen Kabelbruch bei mehrmaligem Öffnen und Schließen der Tür riskieren wollte, habe ich an den Pi noch einen günstigen USB-Hub angeschlossen und nur das Kabel vom Hub bis zum Pi geführt.

 

 

In der Kiste ist ein 48V/5V-Wandler verbaut, um den Pi direkt aus der Batterie mit 5V versorgen zu können. Außerdem habe ich darin noch einen 100 Ohm-Widerstand verbaut, um die Kondensatoren des Multiplus entladen zu können, damit keine Funken fliegen, wenn der NH00-Trenner geschlossen wird. Ich musste für das Entladen jedes einzelnen Wechselrichters einen eigenen Taster verbauen, weil ich ja nicht vor dem NH00-Trenner schon die 3 Pluspole der drei Wechselrichter brücken wollte. Auf dem Amperemeter kann ich das Entladen der Kondensatoren verfolgen. Das ist natürlich nur Spielerei, war aber billig und ich habe Spaß daran :).

 

Die Verspannung von Zellen habt ihr alle schon x mal gesehen. Ich hab mir noch eine neue Variante mit Spanngurten ausgedacht, bei der die Zellen auch in der Mitte verspannt werden. Dadurch kann man sehr schmal bauen. Ich zeige das hier nochmal mit meinen 4 Ersatzzellen.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich nochmal so viel Geld für 4 ungenutzte Ersatzzellen ausgeben würde. Meine 36 Zellen von Gobel waren wirklich super gematched, soweit ich das sagen kann. Ich habe 21 Zellen mit dem EBC 40 getestet, dann ist der Tester abgeraucht. Ich vertraue jetzt einfach darauf, dass die anderen Zellen auch keine Ausreißer haben. Ich glaube, heute würde ich passend bestellen und wenn mal eine kaputt geht, einfach durch eine neue mit vielleicht geringfügig höherer Kapazität ersetzen.

 

Zum Schluss noch einmal eine schematische Darstellung des Aufbaus in der Endausbaustufe mit 3 Multiplus und 3 Batteriebänken.

 

Dieser Baubericht soll der Unterhaltung dienen und ich hoffe, dass das Lesen Spaß gemacht hat. Er ist keine Nachbauanleitung und ich übernehmen keinerlei Verantwortung für gescheiterte Nachbauversuche.

 

Danke an alle hier im Forum, ohne deren Hilfe ich dieses Projekt niemals umsetzen hätte können.


   
FreiherrVonLoewe, Arc, brezel and 19 people reacted
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(@andyknownasabu)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 96
 

Hi, cooles System - klasse gemacht! Kurze Frage - hast du gar keinen automatischen Abschalter/Trenner für den Akku wie hier beschrieben? Und, wenn ja, warum nicht?


   
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(@linuxdep)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 2881
 

Schönes Projekt, super gemacht. Bei dem schrank hätte ich glaube Füße drunter gemacht, das Gewicht ist nicht zu unterschätzen... hast ja selber geschrieben.

Bist sicher durch die vielen Umlenkungen des Gurtes noch genug Druck aufzubringen? Der müsste dann schon gut rutschen an allen Wendungen.

Wie bekommst die Blöcke dann mal wieder raus wenn du mal ran musst?

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(@vonbessungen)
Newbie
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 1
 

Hallo, sieht super aus. Ich bin gerade am Planen und möchte auch die Victron 3-phasig verwenden. Hab mich durch das Manual gebissen und schon fleißig hier und in anderen Foren gestöbert. Ich finde aber keine Aussage darüber, ob die Batterien an einem Bus-Bar hängen dürfen. Jeder WR hat einen Eingang für eine Batterie, aber ich finde keine Aussage dazu. In deinem Ausbau-Konzept hast Du das so vorgesehen. Kannst Du mir einen Hinweis geben, wo das steht oder warum Du davon ausgehst, das das geht? Danke schon mal.


   
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(@oliverso)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 1263
 

Was meinst du mit „einem Busbar“? Es sollten schon zwei sein, einer für Plus und einer für Minus 😉

Ansonsten müssen die Batterien alle vor den Multis parallel geschaltet werden, und ebenso alle Multis. Victron nennt das „DC-Bus“, und das geht am einfachsten mit je einem Busbar.

 

Nachzulesen z.B. hier unter „DC and AC wiring“

https://www.victronenergy.com/live/ve.bus:manual_parallel_and_three_phase_systems

 

Oliver


   
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voltmeter
(@voltmeter)
Yoda
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 6894
 

klasse, siet super aus besonders mit dem alten robusten siemens nh trenner(geheimtip)

Projekt 48kWh / 12kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
Sind Photovoltaik-Inselanlagen meldepflichtig?
Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
-- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh.


   
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(@markus71)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 87
Themenstarter  

Veröffentlicht von: @andyknownasabu

Hi, cooles System - klasse gemacht! Kurze Frage - hast du gar keinen automatischen Abschalter/Trenner für den Akku wie hier beschrieben? Und, wenn ja, warum nicht?

 

Hi,

Der Mensch der dieses Video gemacht hat versteht von der Materie sicher viel mehr als ich. Das Video war mir auch nicht bekannt. Allerdings beruht ja seine Einschätzung der Notwendigkeit dieses durch das BMS ausgelösten Trennschalters darauf, dass er den MosFets in den China-BMS nicht vertraut. Das BMS löst ja immer noch die Trennung aus, soll aber dafür nicht mehr nur den eigenen internen Trenner, sondern zur Sicherheit auch noch den externen Trenner schalten. Ich denke mal, ich habe das so gemacht, wie mindestens 90% der Leute es gemacht haben. Mir fehlt aber ehrlich gesagt das Fachwissen, um selbst abschätzen zu können, ob so ein zusätzlicher externer durch das BMS geschalteter Trennschalter notwendig ist. Das kann man aber wohl auch nur individuell für jedes einzelne BMS abwägen.

 


   
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(@markus71)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 87
Themenstarter  

Veröffentlicht von: @linuxdep

Schönes Projekt, super gemacht. Bei dem schrank hätte ich glaube Füße drunter gemacht, das Gewicht ist nicht zu unterschätzen... hast ja selber geschrieben.

Bist sicher durch die vielen Umlenkungen des Gurtes noch genug Druck aufzubringen? Der müsste dann schon gut rutschen an allen Wendungen.

Wie bekommst die Blöcke dann mal wieder raus wenn du mal ran musst?

 

Hi Linuxdep,

 

Der Druck, den ich mit dem Spanngurt ausübe, verdoppelt sich durch die Umlenkung in der Mitte noch. Das wirkt wie ein Flaschenzug. Doppelter Weg = doppelte Kraft. Wenn ich neben dem Spanner am  Gurt zupfe, klingt das wie ne Gitarrenseite :).

 

Ich sehe keine Notwendigkeit, den ganzen Block am Stück aus dem Schrank zu nehmen. Ich komme zur Wartung an jede einzelne Zelle noch gut dran. Wenn ich eine Zelle aus dem Block rausnehmen muss, löse ich einfach den Spanngurt und baue die Zelle aus.

 

 


   
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(@markus71)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 87
Themenstarter  

Veröffentlicht von: @vonbessungen

Hallo, sieht super aus. Ich bin gerade am Planen und möchte auch die Victron 3-phasig verwenden. Hab mich durch das Manual gebissen und schon fleißig hier und in anderen Foren gestöbert. Ich finde aber keine Aussage darüber, ob die Batterien an einem Bus-Bar hängen dürfen. Jeder WR hat einen Eingang für eine Batterie, aber ich finde keine Aussage dazu. In deinem Ausbau-Konzept hast Du das so vorgesehen. Kannst Du mir einen Hinweis geben, wo das steht oder warum Du davon ausgehst, das das geht? Danke schon mal.

 

Ich Empfehle dir auch diese Lektüre:

https://www.victronenergy.de/upload/documents/Wiring-Unlimited-DE.pdf

Auf Seite 38 findest du Zeichnungen, wie mehrere Wechselrichter über Busbars mir mehreren Batterien verbunden werden. Mann sieht dort auch, das jeder einzelne Wechselrichter und jede einzelne Batterie vor Anschluss an die Busbars abgesichert werden muss. Die Wechselrichter sind bei mir durch die NH-Trenner und die Batterien durch die Streifensicherungen (Megafuse) abgesichert.

 

 


   
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(@markus71)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 87
Themenstarter  

Inzwischen habe ich das System 3-phasig ausgebaut.

Mein Speicher hat im Moment noch 28,8 kW Kapazität. Im Februar konnte ich mit den 3 x MP2 an sonnigen Tagen den kompletten Speicher bis Mittags von 0 - 100 % voll laden. Vorher mit nur einem MP2 hatte ich sonnige Tage, an denen ich schon Überschuss eingespeist habe und der Akku trotzdem nicht voll geworden ist, weil die Ladeleistung von einem MP2 nicht gereicht hat. Eigentlich reichen bei meinem derzeitigen Verbrauch auch im Winter die 28,8 kW, um meinen Verbrauch vollständig zu decken. Ich habe trotzdem noch 16 Zellen für die dritte Bank bestellt. Dann habe ich 43,2 kW zur Verfügung. Damit kann ich demnächst auch abends noch ein wenig PV-Strom in das bestellte eAuto laden, auch wenn der Umweg über den Hausspeicher nicht gerade effizient ist. Das kW im Auto kommt mich dann auf jeden Fall trotzdem viel billiger als aus dem Netz.

 

Mein Elektriker wollte noch, dass ich die 3 MP2 und den Batterieschrank gesondert erden soll. Ich habe ihm zwar gesagt, dass die Gehäuseerdung und die PE-Klemmen im MP2 zusammengeschaltet sind und dass laut Victron eine gesonderte Erdung nicht nötig ist, wenn die Erdung schon über PE erfolgt ist, aber er wollte trotzdem eine Erdung mit 10 mm2 direkt auf die Erdungsschiene. Er meinte, wenn es mal brennt, egal ob der Brand vom Akku ausgegangen ist, schauen die Brandermittler immer als erstes auf die Erdung. Hat nicht viel gekostet, also hab ich das dann auch noch gemacht.


   
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(@linuxdep)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 2881
 

So lange der Schlupf noch genug rutscht ist das ok, aber es passiert schnell, durch hohe Reibung zieht der nicht auf der ganzen Länge. Darum gut geölt über die 360° Ecken.

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(@markus71)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 87
Themenstarter  

Ich habe überhaupt keine 360°-Ecken. Pro Spanngurt habe 6 x 90° Ecken, die alle mit einem Fräser abgerundet sind und eine 180°-Kehre um ein 8mm Rundreisen, das sich auch noch drehen kann. Da hakt gar nichts und da muss auch kein Öl an den Spanngurt. Wie ich schon sagte: Über die Flaschenzugumlenkung übe ich sogar doppelt so viel Druck auf die beiden Holzplatten aus, als wenn der Spanngurt einfach nur außen um 4 x 90° Ecken gehen würde. Ist ganz einfache Physik. Da ist Spannung ohne Ende drauf.


   
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 Thom
(@thom)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 16
 

Hallo Markus,

das ist wirklich ein super Projekt und vor allem echt klasse dokumentiert! Vielen Dank, das hilft mir bei meinen eigenen Überlegungen sehr.

Eine Frage hätte ich: nutzt Du die Schwarzstromfähigkeit der MP2s? Und konntest Du das schon testen ob die Anlage Dein Haus sauber versorgen kann bei Stromausfall und danach auch sauber wieder in den Normalbetrieb geht? Dieses Feature ist mir bei meiner eigenen Anlage sehr wichtig.

 


   
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(@markus71)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 87
Themenstarter  

Hallo Thom,

Auf die Schwarzstartfähigkeit habe ich überhaupt keinen Wert gelegt. Nicht mal auf ein Weiterladen des Akkus durch die PV bei Netzausfall. Wie man direkt im ersten Schaubild ganz oben sieht, hängen bei mir alle Verbraucher zusammen mit dem PV-Wechselrichter am AC-In. Damit geht keine Notstromversorgung. Mein SMA-Wechselrichter ist auch zu groß für die Victron 1:1-Regel (Die Abgabeleistung eines AC-Wechselrichters darf nicht größer sein, als die die Aufnahmeleistung der Victron-Batteriewechselrichter). Im Fall eines Stromausfalls könnte ich maximal eine Notstromsteckdose am AC-Out betreiben, und zwar nur so lange, bis der Akku leer ist. Die Notstromsteckdose muss über FI + LS abgesichert werden. Nicht einmal das habe ich vorbereitet. 

Ich habe am Anfang auch überlegt, ob eine PV-Notstromversorgung für mich Sinn ergibt. Aber z.B. im Winter bei Schnee, hilft mir die PV auch nix. Im Dezember/Januar kommt auch nicht genug vom Dach, um alles sicher zu betreiben. 

Ich vertraue immer noch darauf, dass wir in Deutschland nach wie vor eines der sichersten Netze weltweit haben. Wenn sich daran tatsächlich mal etwas ändern sollte und die Notwendigkeit einer Notstromversorgung nicht nur auf Panikmache basiert, werde ich mir Gedanken über die Umrüstung meiner Anlage auf Notstromfähigkeit machen. Für den Fall, dass in den nächsten 10 Jahren mal für einen halben Tag der Strom weg ist, weil irgendwo ein Bagger eine Leitung durchgebissen hat, nehme ich die Kosten nicht in Kauf. Wenn sich daran in Zukunft etwas ändern sollte und ich dann echte Sicherheit im Falle eines Stromausfalls haben will, würde ich mir wahrscheinlich eher ein Notstromaggregat anschaffen.


   
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