Abgetrennt aus dem thema Relaisgate in Aktuelles - C.
Zum Thema EMV: Dieses Problem haben nicht nur (µ)WR, sondern u.a. auch sehr viele Schaltnetzteile, bei denen zur Gewinnmaximierung nur Filter der 0-ten Ordnung eingebaut wurden. Im Gegensatz zu dem berühmten Relais kann man dieses Problem aber durch Netzfilter sehr, sehr einfach lösen und muß auch nicht auf die Hersteller der (µ)WR warten.
Da jetzt aber erst mal die ganze Szene incl. der BNetzA aufgeschreckt ist, kann es sein, daß die BNetzA möglicherweise etwas pingeliger hinschaut als sonst. Da muß man jetzt mal abwarten.
Und weil der bayerische Dialekt so schön ist:
Daniel
Zum Thema EMV: Dieses Problem haben nicht nur (µ)WR, sondern u.a. auch sehr viele Schaltnetzteile, bei denen zur Gewinnmaximierung nur Filter der 0-ten Ordnung eingebaut wurden. Im Gegensatz zu dem berühmten Relais kann man dieses Problem aber durch Netzfilter sehr, sehr einfach lösen und muß auch nicht auf die Hersteller der (µ)WR warten.
Leider ist das EMV-Problem nicht so trivial, dass ein einfaches Netzfilter die Probleme beseitigt. Das ist uns Funkamateuren schon seit Jahren ein Dorn im Auge.
Worst case war ein EASUN SMK, den ich in meinem Funkraum installiert hatte. Alle 10 kHz ein schönes Signal bis fast 200 MHz.
Ein Deye war auf dem Labortisch doch ruhiger, aber nur, weil er mit einem Netzteil DC-seitig gespeist wurde. Im aktuellen Betrieb strahlt der auf der DC-Seite über die Panels wie eine große Antenne. Lediglich durch räumliche Entkopplung kann ich so Funkbetrieb auf Kurzwelle machen.
Einen Hoymiles habe ich hier liegen und messe mal, welchen Mist der auf der HF-Ebene macht.
Multiplus II 3000/48 GX
Süd-Ost: Jinko Solar 4,92kWp
West: Jinko Solar 2,15kWp
Nord-West: No Name 720Wp
Süd: Jinko Solar 820Wp an Hoymiles HM-600 und OpenDTU
Seplos Mason 280Ah LFP Akku
Homebrew. 100Ah LFP Akku
Betrieb als ESS mit erweiterter Steuerung über Node-Red
Leider ist das EMV-Problem nicht so trivial, dass ein einfaches Netzfilter die Probleme beseitigt.Ist mir schon klar, daß ein Netzfilter nicht immer das Allheilmittel ist. Da kann mitunter alles mögliche stören, z.B. auch Mantelwellen, die man mit Ferritkernen bekämpfen muß. Das Thema könnte für dieses Forum vielleicht schon recht komplex werden.
Daniel
@wilm Ich verwende Klappferrite. Man braucht mehrere, im richtigen Abstand auf der Leitung zu den Panels.
https://www.amazon.de/dreamtop-Wechselrahmen-Rauschunterdr%C3%BCcker-Kabel-Clip-Innendurchmesser/dp/B01MG8GQ1F/ref=sr_1_4_sspa
Stromkompensierte Drosseln. So dicht wie möglich am Gerät.
Auch noch blechgehäuse drum bzw. noch innerhalb.
Gibt es aufm Schrottplatz in jedem alten induktionsherd.
Aber das sollte wirklich in einen getrennten thread.
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
@carolus Ja und nein. Wir haben folgende Situation. Wir haben in Massenproduktion hergestellte Hochtechnologie, die in Einzelanlagen, die in Manufaktur aufgebaut werden, eingesetzt wird. Letztendlich ergibt sich die Einhaltung der EMI-Vorschriften aber für die Gesamtanlage in Handarbeit. Es ist zwar naheliegend, dass ein WR, der tatsächlich durch gepulste Leistungsschalter das Störspektrum erzeugt, auch EMI-Maßnahmen enthalten muss. Die WR sind alle in einem dicht verschlossenen "Blechgehäuse" und Ob die Drosseln stromkompensiert sein müssen, ergibt sich aus den Strömen und der Sättigung der entsprechenden Ferritmaterialien. Auf jeden Fall kann man die EMI-Verträglichkeit eine WR gar nicht ohne angeschlossene Panels und ohne Last/Netz messen. Ich bezweifle, dass durch das Metallgehäuse selbst so viel Störungen heraus kommen. Vermutlich erfüllen die WR auch mit kurzer Zuleitung aus einem entstörten Schaltnetzteil (der typischen Messanordnung) die EMI-Spezifikation. Das bedeutet, formal und praktisch, dass die Entstörung der Gesamtanlage teil der Gesamtanlage sein muß. Jetzt versprechen Händler zwar mit einem "problemlos aufgebauten" Komplettangebot das Gegenteil, aber ist wirklich der WR-Hersteller für die Versprechungen der Händler verantwortlich?
Mein Vorschlag: Störungen im UKW und KW-Bereich kann man mit Klappferriten auf den Anschlussleitungen deutlich reduzieren. Im LW-Bereich allerdings nicht.
Jetzt haben wir wieder ein Grundsatproblem: Es gibt EMI-Vorschriften, die für verschiedene Frequenzbereiche erlassen wurden, zu einer Zeit, als es noch AM-Rundfunk in Deutschland gab. Es gibt aber gar keinen LW oder MW Rundfunk mehr. Die Vorschriften gehen daher von Voraussetzungen aus, die aktuell nicht richtig sind. Aber die Entstörung im LW-Bereich ist bei Leistungselektronik, die in genau diesem Bereich arbeitet, nur mit erhöhtem Aufwand möglich. Dieser Aufwand ist teuer und gefährdet damit letztendlich das Gesamtkonzept Balkonkraftwerke, weil das natürlich unattraktiv ist, wenn man die Kosten auch nach Jahren nicht wieder herein bekommt.
Deinen Ausführungen würde ich in Kleinigkeiten widersprechen, welches aber von Grundproblem ablenkt.
Letztendlich hat man ein EMV Problem dann, wenn man so viele bzw. So starke Störungen verursacht, dass man irgendwelche Funkdienste beeinträchtigt. Beispiel Flugfunk.
Das ist heutzutage aber garnichtmehr so einfach, Weill auch die Empfänger Technologie sich verbessert hat.
Immerhin kann ich dir berichten, dass der bekannte 1800 Watt Boost converter von Chinapress den Digitalradio Empfang stört... Zumindest in meinem Womo.
Jedenfalls, da man trotz 200000 Guerilla Anlagen bisher nichts davon gehört hat, dass die bna regelmäßige Hausdurchsuchung macht, wird das Problem garnicht so gross sein.
PS: ich mache Afu.
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
Es gibt aber gar keinen LW oder MW Rundfunk mehr. Die Vorschriften gehen daher von Voraussetzungen aus, die aktuell nicht richtig sind.Also LW- und MW-Rundfunk gibt es nach wie vor, nur gibt es in Deutschland keine Sender mehr (im Ausland aber schon). Es gibt aber DCF77. Das ist zwar kein Dudel-Rundfunk, aber dennoch LW. Außerdem gibt es in den LW- und MW-Rundfunkbändern kleine AFu-Bereiche. (Und strenggenommen gehört die Grenzwelle mit dem 160 m-Band ja auch zur MW.)
Also Funkamateure und SWLer werden schon öfters von irgendwelchen Billigchinesen gestört und es kommt schon gelegentlich vor, daß die BNetzA ein Betriebsverbot der PV-Anlage ausspricht. Was mich aber am allermeisten ärgert ist, daß die Entstörung, würde man sie gleich in der Fabrik auf der Platine bestücken, nur ein paar Cent kosten würde. Das Endprodukt wäre entstört nur irgendetwas hinter dem Komma teurer und dann wäre Ruhe vom QRM.
Daniel
Was mich aber am allermeisten ärgert ist, daß die Entstörung, würde man sie gleich in der Fabrik auf der Platine bestücken, nur ein paar Cent kosten würde.
Ja, wenn es in Deutschland noch einen Hersteller geben würde, könnte man mit dem reden. Es gibt aber keinen mehr, weil die alle nicht mehr kostendeckend arbeiten können. Es sind also nicht nur ein paar Cent, es ist digital, ja oder nein. Woran das liegt, dass es in DE nicht mehr möglich ist? Da könnten wir am Stammtisch bis zur Sperrstunde diskutieren. Der aktuelle Stand ist also jetzt, dass WR aus China kommen und vermutlich nur noch von dort und dass wir da überhaupt keinen Einfluss mehr haben.
Mit diesem Sachverhalt müssen wir jetzt lernen, umzugehen. Sie sind vermutlich deutlich jünger als ich. Ich habe früher als Schaltungsentwickler gearbeitet, als die gesamte Branche ohne Not nach Asien ausgelagert wurde. Für mich bedeutete das, bisher drei Mal Wechsel des Berufs, zuletzt Softwareentwickler im Backend-Bereich. Ich verstehe, was Sie meinen, aber wir können da gar nichts mehr tun. Die Chinesen sind m.E. zwar kooperativ, aber nicht, wenn wir es auf eine Konfrontation ankommen lassen, dann machen die einfach keine Geschäfte mehr mit uns. Wir sind die Bittsteller und dürfen das nicht vergessen. Die eigenen Handlungsmöglichkeiten sind uns seit 30 Jahren zerstört worden.
dass der bekannte 1800 Watt Boost converter von Chinapress den Digitalradio Empfang stört.
Meinst du den: https://www.ebay.de/itm/175752895135
Das ist ja wohl klar, dass da außer der Kondensatorbatterie auf beiden Seiten keine EMI-Entstörung existiert. Trotzdem ist das ein tolles Gerät. Man darf nur nicht denken, das wäre schon die ganze Lösung. Der hat ja auch kein Gehäuse und natürlich keine Mantelwellenunterdrückung. Aber Flugfunk oberhalb 112 MHz kann man wirkungsvoll mit Klappferriten abschirmen. Und da gilt, dass man einen zweiten auf das Strommaximum der Stehwelle setzen muß, dessen Lage vom ersten Klappferrit definiert ist. Lambda/4. Bei DCF77 wäre das schwieriger, wenn nicht die Schaltfrequenz oberhalb 77,5 kHz liegen würde. Das Spektrum ist bei 77.5 nicht so stark.
.. einen Schwerpunkt auf Wechselwirkungen mit PV-Anlagen oder Akkus setzen ...
Ich finde es "hier" in der Regel sehr mühsam Sachfragen sachlich und fachlich fundiert anzugehen.
Allgemein ein hohes Grundrauschen 🙂 .
73
Allgemein ein hohes Grundrauschen 🙂 .Ich sehe eher das Problem, daß die meisten nicht die nötigen Meßmittel haben bei der Entstörung.
(73 de) Daniel
Allgemein ein hohes Grundrauschen 🙂 .Ich sehe eher das Problem, daß die meisten nicht die nötigen Meßmittel haben bei der Entstörung.(73 de) Daniel
Die meisten sehen weder einen Sinn darin noch eine Notwendigkeit dafür.
Auch mit Messmitteln wird es in situ schwer.
Ich messe das DEVOLO PLC und verhunzte VDSL (100m Klingeldraht) der Nachbarn an jedem Stück Draht.
PLC war auch so eine Petition, was für ein Aufriss auf EU Ebene.
Die Pest durchgewunken von einer verbliebenen Handvoll Volkszertreter / Lobbyisten last Call vor der Sommerpause.
PLC war auch so eine Petition, was für ein Aufriss auf EU Ebene.Wobei man sich bei PLC ja wehren kann, auch wenn's mühsam ist. Die BNetzA kommt dann mit dem Prüf- und Meßdienst und nimmt die Dinger außer Betrieb. Normalerweise sollten die AFu-Bänder ohnehin ausgenotcht sein. (Ich frage mich sowieso, auf welchen KW-Frequenzen die verdammten Biester überhaupt legal senden dürfen.)Die Pest durchgewunken von einer verbliebenen Handvoll Volkszertreter / Lobbyisten last Call vor der Sommerpause.
Daniel
PLC war auch so eine Petition, was für ein Aufriss auf EU Ebene.Wobei man sich bei PLC ja wehren kann, auch wenn's mühsam ist. Die BNetzA kommt dann mit dem Prüf- und Meßdienst und nimmt die Dinger außer Betrieb. Normalerweise sollten die AFu-Bänder ohnehin ausgenotcht sein. (Ich frage mich sowieso, auf welchen KW-Frequenzen die verdammten Biester überhaupt legal senden dürfen.)Die Pest durchgewunken von einer verbliebenen Handvoll Volkszertreter / Lobbyisten last Call vor der Sommerpause.
Daniel
Deren sind AFU genotched. Die Tiefe reicht (mir) nicht in unmittelbarer Nähe, das darf dann aber ...
Es gibt auch Funk außerhalb der Amateurfunkbänder : "dafür haben wir nun das Internet" sagte der Erzengel aus Goslar.
Per Definition sendet PLC nicht, Beschwerde zwecklos. Wo kämen sie da hin?
Der Prüf- und Messdienst hat damals das Netzteil eines DELL Notebooks (vier Häuser weiter) ausgemacht und stillgelegt.
Kann sein, hatte mich aber nicht gestört.