Benachrichtigungen
Alles löschen

Laderegler/Ladegerät für LiPO4 Akku

6 Beiträge
3 Benutzer
0 Reactions
1,017 Ansichten
(@haegar33)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 29
Themenstarter  

Hallo!
Ich bin blutiger Anfänger und will auch ganz klein mit einem gerade gekauften LiPO4 100Ah Akku (mit internem BMS) anfangen:

- Erstmal soll der Akku nur als primitive Notstromversorgung geplant werden also Ladegerät und WR (evtl als Kombi)
- Später dann Ausbau zum Balkonkraftwerk mit Panelen, evtl Nachkauf weiterer Akkus usw..

Nun ist der Markt riesig, auch schon für Ladegerät und WR. Ich hätte ein paar einfache Fragen ohne das es um eine bestimmte Marke gehen muss:

- im Caravan Bereich gibt es viele preiswerte Kombigeräte. Würden die als Einstieg reichen?
- Wie "speziell" muss ein Ladegerät für LiPO4 sein? Es gibt Lader angeblich für jeden Akkutyp und "Spezialisten" ?
- Im Einsatz als Notstrom kommt es auf die Ladegeschwindigkeit nicht an. Sind kleine Lader dann auch immer schonender für den Akku?
- Sollte man in Lader mit Solarstrom (incl. MPTT) setzten? Die können dann "nebenbei" auch von der Steckdose laden.
- Die "Geräte für alles" (Solar, AC Lader, WR) sind natürlich einfacher werden aber auch schnell teuer (Victron Serien u.a.) Ausserdem bin ich dann weniger flexibel oder?


   
Zitat
(@jannes)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 21
 

Welche Nennspannung hat dein Akku?

Am wichtigsten ist bei deiner Anwendung meiner Meinung nach, dass du die Ladeschlussspannung nicht vollständig ausreizt, um die Lebensdauer des Akkus zu erhöhen. Gerade bei Akkus die längere Zeit im vollen Zustand verharren, sollte man die Ladeschlussspannung reduzieren. LiFePo4 dürfen maximal mit 3,65V/Zelle geladen werden. Ich habe mal gelesen, dass man bei einer Ladeschlussspannung von 3,45V/Zelle noch die volle Kapazität entnehmen kann. Das Laden des Akkus dauert nur etwas länger als bei 3,65V.
Andreas gibt in seinen Videos an die Ladeschlussspannung auf 3,4V begrenzt zu haben.
Im 12V KFZ Bereich laden die meisten Ladegeräte bis 14,4V oder 14,6V. Das würde fürs erste gefahrlos gehen, wäre aber nicht optimal mit Blick auf die Lebensdauer.
Es gibt zunehmend Mikrokontroller gesteuerte Ladegeräte für Bleiakkus die am Ende des Ladevorgangs eine Phase mit überhöhter Spannung haben. Da werden Teilweise 15-16V für einige Minuten erreicht. Das wäre eindeutig zu viel für LiFePo4. Zerstört würde dein Akku dadurch auch nicht, weil das BMS vorher intern abschlatet. Es wäre aber unnötiger Stress für die Zellen, der die Alterung beschleunigt.

LiFePos können typischerweise mit 1C geladen werden, also in deinem Fall mit 100A. Handelsübliche günstigen Ladegeräte mit um die 1-10A stellen für deinen Akku damit einen verhältnismäßig kleinen Strom dar. Bei deiner Anwendung ist der Strom also nicht das entscheidene Kriterium bei Kauf des Ladegeräts.

Hast du ein Beispiel was für ein Ladegerät du dir vorstellst?
Kommt Aliexpress als Bezugsquellen für dich infrage?


   
AntwortZitat
(@haegar33)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 29
Themenstarter  

Danke für die ausführlichen Infos. Mein Akku hat 12V. Also sollte man doch darauf achten das ein Ladegerät speziell für LiPO4 ausgelegt ist und die Ladeschlusspannung nicht zu hoch ist. Dazu müsste dann beim Ladegerät diese Spannung einstellbar sein oder entscheidet das der Microcontroller im Ladegerät oder das eingebaute BMS?

Habe beim Rumsuchen nun dieses Gerät entdeckt:
https://solarkontor.de/WATTSTUNDEZ-1000W-2000W-12V-Sinus-Spannungswandler-WS12-1000NVS-fuer-Lithium-Batterien

Scheint mir ein guter Kompromiss zu sein? Will ich später auf PV aufrüsten muss ich aber vermutlich dann nochmal alles neu kaufen...

Habe den Akku nach den "alten" Empfehlungen von Andreas bei Shenzen Basen gekauft. Lieferung war super schnell aus EU Lager. Ob der Akku ok ist kann ich noch nicht genau checken. Grundsätzlich finde ich die Aliexpress Seiten grauenhaft da technische Infos mehr verwirren als informieren. z.B. dieser (vermutlich bekannte) Inverter hier:
https://de.aliexpress.com/i/32838521916.html?gatewayAdapt=glo2deu

Da müsste ich noch 100 Fragen in diesem Forum stellen um zu wissen ob das ein Gerät für meine Zwecke ist :crazy:


   
AntwortZitat
(@jannes)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 21
 

Das BMS kannst du dir wie einen Beobachter vorstellen. Es hat alle Informationen über Spannungen der Zellen, Strom, Temperatur. Das einzige was das BMS tut, wenn die Werte aushalb des sicheren Bereiches liegen, ist einen Schalter zu öffnen und somit die Zellen von allem was extern angeschlossen ist zu trennen. Dann wartet das BMS solange bis es wieder sicher ist den Schalter zu schließen oder eine eingestellte Zeit verstrichen ist. Wann das BMS den Schalter öffnet und schließt kann man bei smarten BMS mit Bluetooth oder Kabelverbindung in Grenzen einstellen. Zum Beispiel ob das BMS bei 3,65V den Schalter öffnet oder schon bei 3,5V. Grundsätzlich sollte man sich nicht auf das Eingreifen des BMS verlassen, sondern den Laderegler so wählen oder einstellen, dass er engere Grenzen hat für die Spannung als das BMS. Zum Beispiel wenn das BMS auf einen Eingriff bei 3,65V/Zelle bzw. 14,6V eingestellt ist, sollte der Laderegler irgendwo zwischen 13,6-14,4V liegen mit der maximalen Spannung.

Leider kann ich im Datenblatt von dem Wattstunde Wechselrichter keine Angabe zur Maximalspannung des Ladereglers finden. Deswegen kann ich dir nicht sagen ob und wie gut er zum Laden deines Akkus geeignet ist.

Willst du dein Balkonkraftwerk später direkt vom Solarmodul über einen Microinverter in die Steckdose einspeisen oder willst du einen Akku dazwischen haben?
WIllst du ggf. aus dem Akku über einen Wechselrichter in die Steckdose einspeisen oder willst du einen Wechselrichter ohne Verbindung zum Stromnetz mit der Batterie versorgen und Geräte im Inselbetrieb betreiben?
Was genau willst du mit deiner Notstromversorgung alles für Geräte betreiben?

Für China Wechselrichter mit Netzverbindung bin ich der falsche für Ratschläge.


   
AntwortZitat
(@haegar33)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 29
Themenstarter  

Willst du dein Balkonkraftwerk später direkt vom Solarmodul über einen Microinverter in die Steckdose einspeisen oder willst du einen Akku dazwischen haben?

Den Akku dazwischen zur Zwischenspeicherung. Später werde ich das sicher noch durch mehr Akku-Kapazitäten erweitern aber erstmal eine 12V 100Ah als Anfang.

WIllst du ggf. aus dem Akku über einen Wechselrichter in die Steckdose einspeisen oder willst du einen Wechselrichter ohne Verbindung zum Stromnetz mit der Batterie versorgen und Geräte im Inselbetrieb betreiben?

Reiner Inselbetrieb über die Steckdosen eines Inverters. Mein Schaltkasten im Keller muss noch vom Elektriker modernisiert werden, da sind im Moment nichtmal schaltbare Hauptsicherungen drin. Also erstmal Tabu!

Was genau willst du mit deiner Notstromversorgung alles für Geräte betreiben?

Unsere Ölheizung, Tiefkühltruhe evtl. noch Kühlschrank und ein paar Lampen. Rechne so mit max 1000W max Entnahme.

Das mit der Ladespannung werde ich bei Wattstunde nochmal nachfragen. Vielen Dank! Haegar


   
AntwortZitat
Attila_G
(@attila_g)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 45
 

@haegar33 Habe gerade deinen Beitrag entdeckt. Offenbar haben wir ein sehr ähnliches Projekt. 😉

Mein Projekt: https://forum.drbacke.de/viewtopic.php?t=5868
und hier: https://forum.drbacke.de/viewtopic.php?t=6097

Stehe da allerdings auch erst ganz an Anfang.


   
AntwortZitat
Teilen: