Hallo zusammen!
ich möchte meine Balkonanlage (1050 W Module, Growatt Mic 600) zur Inselanlage erweitern, die Komponenten dazu habe ich schon gekauft und bin da gerade am durchtesten. Der PV Generator wird um 3 Module erweitert und in Reihe geschaltet und hat dann ca. 200 V, 10 A . Das Ganze geht dann auf folgenden Wechselrichter https://www.easunpower.com/products/easun-power-3.5kw-hybrid-solar-inverter-mppt-pure-sine-wave-500vdc-100a-solar-charge-controller-24v-220v-50hz-60hz-off-grid-inverter-with-wifi-module
Die Batterie ist eine DIY aus 8 EVE Zellen Lifepo4 a 280 AH, inkl. aktive Balancer und Daly BMS 250 A, diese wurde auch schon geprüft und funktioniert sehr gut.
Wechselrichter, Batterie und Lastausgang habe ich jetzt mal provosirisch zum durchtesten angeschlossen. Die Batterie ist zum Wechselrichter übers BMS gesichert im weiteren durch einen 24V 100 A Sicherungsautomaten, was bei Überlast auch auslöst und funktioniert. Der Lastausgang meines Wechserichters wurde mit einem FI- 220V 10A abgesichert.
Nun zu meinem Problem, bezieht der Lastausgang den Strom aus dem Netz funktioniert der FI einwandfrei, ein Teststecker zeigt mir eine korrekte Verkabelung an und löst auch den FI zw. Steckdose und Lastausgang des Wechselrichters, sowie den FI in der Haussicherung aus. Messe ich am Lastausgang des Wechselrichters L zur Erde habe ich 220V, N zur Erde 0V. Ziehe ich jetzt den Stecker des Wechselrichters schaltet dieser korrekt zur Versorgung aus der Batterie um, soweit ok, ein angeschlossener Heizlüfter läuft auch weiter, nur der Teststecker zeigt mir an PhaseErde vertauscht/Erde nicht angeschlossen und der FI lässt sich nicht mehr über den Teststecker auslösen. FI löst auch nicht aus, wenn ich N zur Erde Brücke. Messe ich im Batteriebetrieb am Lastausgang L und N zur Erde habe ich auf beiden Anschlüssen zw. 110V und 115V. Sollten da nicht auch 220V nur an L anliegen, wie beim Netztbetrieb? Wie bekomme ich den FI im Batteriebetrieb am Lastausgang zum arbeiten, denn ohne FI möchte ich die Anlage nicht betreiben. Braucht man dafür einen speziellen FI? Wie gesagt, bei Betrieb über Netz arbeitet alles wie es soll, nur sobald der Wechselrichter den Strom aus der Batterie zieht funktioniert die Absicherung nicht mehr.
Ich bin kein Elektriker, mit meinem Grundwissen komme ich hier nicht mehr weiter. Vielleicht hat hier irgendjemand einen Lösungsvorschlag für mich. Im vorraus vielen Dank für die Hilfestellung, bin um jeden Rat dankbar, denn ich würde gerne die Anlage installieren, nur macht das kein Sinn, solange nicht alle Sicherheitsbedenken geklärt sind.
Viele Grüße, Dieter.
in dem Moment wo du deinen Wechselrichter vom Netz abziehst, hat dein gesammter Generator keinen Bezug mehr zu PE/Ground/Erde, wie soll dann der FI gegen Erde die max 30mA messen?, du MUSST deine "Insel" Erden und N auch als "NULL/Neutral" definieren
oder anders erklärt, im Inselbetrieb hat dein Generator lediglich 230V~ , ABER KEIN L UND N, da kein Bezugspunkt Erde mehr vorhanden ist.
Freundliche Grüsse aus dem Schwabenländle
6,0 kWp - West 15x 55° BauerSolar 405W
3,9 kWp - Ost 6x30°+ 3x55° SunPowerMaxeon 430W
Sunny TriPower 8.0 + BlueSolar 100/20-48
Victron MultiPlusII 3000 - 3Phasen - 41kWh LiFePo4 18S - 3x NEEY 4A
Wie Helge das schon richtig beschreibt, hast du da gerade ein Inselnetz ohne bezug zur Erde und ein FI funktioniert nicht.
Anstelle eines FIs könntest du einen Isolationswächter installieren, der dir dann Sicherheit gibt.
Option B. (Die Option die ich präferieren würde):
Du nimmst die Erde hinterm WR (Also irgendwo bei ACout) und klemmst sie irgendwie an die Hauserde. Mit nem dicken Kabel und einer festen Verbindung - also nicht über den Stecker an dem dein WR hängt, du möchtest deine Erde behalten, auch wenn irgendjemand in deiner Garage gerade sein Handy laden will und den Stecker zieht... -> cool, Erde definiert.
Außerdem brückst du den N von ACout mit dem N von ACin, sonst fliegt dir der FI im Haus, wenn dein WR auf Durchlass schaltet.
https://www.manualslib.de/manual/49437/Effekta-Ax-K.html?page=19#manual
Hier ist das eigetnlich ganz schön erklärt warum und wieso... Lies dir das am besten mal durch, danach noch ein paar andere Sachen.
Wenn du Erdung von IT-Systemen (IT-System = Inselnetz) googlest findest du ne Menge. Die darauffolgenden Googleanfragen ergeben sich dann, wenn du ein bisschen gelesen hast.
Wenn dir die Sicherheit so wichtig ist, solltest du schon verstehen was da passiert und was du da machst. Und wenn du das tust, dann kannst du bei deiner fertigen Anlage auch guten Gewissens den Finger in die Steckdose halten. Das halt aber nur, weil du dich dazu entschieden hast, das so zu bauen... und nicht wiel irgendjemand im Internet dir geraten hat das so zu bauen 😉
😀
Vielen Dank für eure Hilfe! Ich dachte mir schon, dass das Problem mit der Erdung zu tun hat. Also ist die Erdung am Lastausgang lediglich für den durchgeschleiften Netzbetrieb. Bei Batteriebetrieb fehlt dann sozusagen die Erdung, ich denke bei Betrieb direkt durch die Module wird dann auch kein FI schalten,da die ja auch nicht geerdet sind. Soweit ich mich da belesen und verstanden habe, könnte ich theoretisch eine Leitung anfassen ohne ein gescheuert zu bekommen, da nicht geerdet, sozusagen ein schwebendes Netz. Erst beim berühren beider Kabel würde es ordentlich Funken. Nun ich möchte es nicht ausprobieren. Mit Strom ist nicht zu spassen, man kann nicht vorsichtig genug sein und da ich eigentlich vorhatte mit dem Solarstrom einen Pool zu heizen, komme ich nicht um einen FI herum. Die Wärmepumpe ist zwar zusätzlich mit einem FI gesichert aber der wird ja dann im Notfall auch nicht schalten, da im Batteriebetrieb ohne Erdung. Ich dachte immer der FI misst den Strom auf beiden Anschlüssen und löst dann bei Differenz aus. Bin hier mit meinem Latein am Ende, da fehlt es mir doch an Wissen. Werd versuchen mich da in die Materie einzulesen, falls ich daraus nicht schlau werde, dann komme ich halt nicht um den fachkundigen Elektriker herum. Danke nochmals für eure Hilfe!
Viele Grüße D.