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Anlagenplanung: Offgrid mit Victron und Fronius

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(@smarti)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 4
Themenstarter  

Hallo,

ich plane eine 14kWp Anlage und möchte sie offgrid-fähig haben auf 3 Phasen. Allerdings wird sie im Regelbetrieb am Netz hängen und natürlich auch einspeisen.

Aktuell gefällt mir die Kombination aus folgenden Kernkomponenten:

1x Fronius Symo 10.0-3-M
1x Victron Multiplus II 48/5000/70 GX
2x Victron Multiplus II 48/5000/70

Panels sind "leider" schon vorhanden, wodurch ich in Bezug auf den PV-Wechselrichter eingeschränkt bin. Der Symo passt da jedenfalls gut zum PV-Generator, was Spannung/Strom anbelangt. Ein DIY 48V LiFePo4 Akku kommt natürlich auch noch dazu.

Hat jemand von Euch eine ähnliche Wechselrichter-Kombination und kann zu den folgenden Punkten eine Aussage machen:

a) Offgrid-Modus: Wird der PV-Ertrag vom Fronius genutzt, oder schaltet der Fronius dann ab?
b) Wenn ich das richtig gelesen habe, kann der Fronius auch über das GX-Modul vom Victron mit verwaltet werden?
c) Ist die Software der Geräte ausgereift oder gibt es bekannte Probleme / Inkompatibilitäten?
d) Harmoniert der Multiplus mit LiFEPo4 DIY-Speichern auch ohne eine BMS-Ankopplung oder muss das BMS zwingend kompatibel sein?
e) Taugen die Installationsanleitungen, oder muss man sich alles über das Netz zusammensuchen?

Über jeden hilfreichen Tipp würde ich mich freuen 🙂

Besten Gruß

Alex

PS: Ich habe einen befreundeten Elektromeister, der die ganze Sache mit mir zusammen macht und am Ende auch beim Netzbetreiber anmeldet. Sachverstand ist also grundsätzlich vorhanden.


   
Zitat
(@grumpy_badger)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 886
 

Moin,

die gewählte Hardware ist Standard, also nichts ausgefallenes und damit auch sehr ausgereift.

a) Der WR muss an AC-out hängen, dann liefert auch auch bei Netzausfall weiter. Dafür müssen die Akkus aber gross genug dimensioniert sein.
b) Werte anzeigen und Leistung reduzieren geht über den Cerbo/das GX Modul.
d) Es funktioniert auch ohne verbundenes BMS, dann sollte aber ein SmartShunt verbaut sein. Viele DIY-BMS lassen auch aber mit dem Cerbo/GX verbinden, auch wenn nicht von Victron als kompatibel angegeben.
e) Die gängigen YouTube-Kanäle liefern alle benötigten Infos. Gerade die Victron Anleitungen (WireUnlimitted,ESS-Guide) sind hervorragend.

f) Da Du eine 14kWp Anlage hast und der WR nur 10 kVA Ausgangsleistung hat würde ich ein paar Pannels über ein MPPT auf der DC-Seite anschließen. Ansonsten kann es passieren das Deine Anlage morgens bei einem Netzausfall nicht anläuft.

10x 130Wp + 4x 210Wp -> 4x MPPT 100/20 + 2x HM300 + BlueSmart IP22 24/16 -> 2x 24V 100 Ah LFP -> Multiplus C 24/2000


   
saugnapf and Gerhard75 reacted
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(@smarti)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 4
Themenstarter  

Guten Morgen 🙂

vielen Dank für Deine Einschätzung zu meiner Planung. Das klingt ja schon mal recht gut und macht mir Hoffnung, dass die Kombination so funktionieren/harmonieren könnte. Vor allem ist mir auch sehr wichtig, dass die Anlagensoftware ausgereift und brauchbar dokumentiert ist, da ich das bei einem Kumpel mit einem FSP-Wechselrichter auch anders erlebt habe und selbst keine Lust habe mich über unfertige Anlagensoftware zu ärgern.

Wenn ich das dann so richtig sehe, dann ist das GX-Modul des Victron die zentrale Steuereinheit für alle Geräte? Dementsprechend müsste der Fronius im Offgrid-Fall bei vollem Speicher über das GX-Modul des Victron heruntergeregelt werden. Sehe ich das richtig?

Braucht der Multiplus noch ein Smartmeter am Hauseingang, um die Last richtig auszuregeln, oder reicht es/ist es sinnvoll, wenn das ganze Haus am ACout des/der Multiplus hängt?

Den Tipp mit dem zusätzlichen MPPT auf DC-Seite werde ich berücksichtigen. Danke!

Als Speicher sind übrigens ca. 25kWh geplant, das sollte nicht zu knapp sein 😉

Besten Gruß

Alex

 


   
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(@grumpy_badger)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 886
 

Wenn keine Lasten oder Erzeuger an AC-in der MP sind brauchst Du kein extra Energy-Meter.

Das GX Modul regelt falls nötig den Wechselrichter runter, richtig. Ansonsten läd er auch bei Netzausfall über diesen die Akkus.

10x 130Wp + 4x 210Wp -> 4x MPPT 100/20 + 2x HM300 + BlueSmart IP22 24/16 -> 2x 24V 100 Ah LFP -> Multiplus C 24/2000


   
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saugnapf
(@saugnapf)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1278
 

@smarti Deine Anlagenplanung was Victron mit Fronius betrifft ist top. (DIY-Akku + BMS + Anbindung kenne ich mich nicht aus.)

Das wird sehr gut harmonieren.

Ein paar Empfehlungen aus meiner Sicht:

Lass deine Hausinstallation wie sie ist, installiere ein SmartMeter (EM540), binde die MP2s nur AC-in seitig an, nimm lieber drei gleiche MP2s und ein Cerbo-GX dazu.

Und installiere einen Notstrom-Umschalter (Sontheimer z.B.) mit dem du im Blackout-Fall dreiphasig auf Notstrom umschalten kannst.

Der Fronius sollte NACH dem Umschalter eingebunden sein, damit hängt er im Notstrom-Fall automatisch am AC-out.

Victron hat mit die beste Software und Dokumentation, die man bekommen kann, und wird ständig und sehr zukunftsorientiert weiterentwickelt. Das lässt keine Wünsche offen.

Fronius läuft eher wie ein Traktor: nicht sonderlich agil, aber sehr zuverlässig. Und kommuniziert problemlos mit der Victron-Anlage, sofern der Fronius ein Kommunikations-Modul integriert hat. Also da nicht die light-Version nehmen.

6x 300Wp = 1.8kWp an 3x EVT560 MicroInverter - MultiPlus-II GX mit 4x PylonTech US2000 (je 2,4kWh)

Hier klicken, wenn du Kollegen in deiner Umgebung finden möchtest.


   
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(@smarti)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 4
Themenstarter  

@saugnapf Vielen Dank für Deinen Input, das klingt gerade alles schon super gut und ich freue mich schon auf dieses Setup 🙂
Ich lese mich gerade immer mehr in die Materie ein und verzettel mich gerade in der Informationsflut, die man zu den Geräten finden kann.

Über einen Netzumschalter habe ich auch schon nachgedacht. Aber haben die Multiplus nicht intern bereits ein automatisch umschaltendes Relais? Das wäre doch dann deutlich unkomplizierter, als nach einem Netzausfall (und alle Geräte sind aus) erst mal in den Keller zu rennen und umzuschalten. Mal unabhängig davon, dass ich ja auch nicht immer zu Hause bin, um den Umschaltvorgang händisch vorzunehmen.
Welchen Vorteil bringt das manuelle Umschalten aus Deiner Sicht?

Ich überlege gerade den Kauf eines gebrauchten Fronius WR und frage mich, ob es bezüglich der Zugangspasswörter was zu beachten gibt. Kann man den Wechselrichter z.B. komplett auf Werkseinstellungen zurücksetzen und hat dann wieder Standardpasswörter? Hintergrund: Mein befreundeter Elektriker ist "nur" Elektriker und kein Solateur. Ich werde also die Einrichtung erst mal selbst machen müssen, während er mir über die Schulter schaut. Ohne Passwörter wird das vermutlich nichts, oder?

Besten Gruß - Alex


   
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