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Von der Schrott-Immobile zum "wirtschaftlichen Erfolg" mit alternativen Energien.?

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(@josyba)
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Hallo, Teil-Aspekte unseres Projekts sind ja schon bekannt...

Nun also nun eine Übersicht der ganzen Entwicklung.:

 

Ausgangssituation

Es begann mit dem Kauf eines Grundstücks mit Wertminderung, einem "abbruchreifen Hauses" von vor WW2 drauf. Die Kosten für den Abbruch wurden auf den Kaufpreis angerechnet. Ein Fertighaus  war schon ausgesucht, nur das Grundstück fehlte damals. Das Haus war besenrein verlassen und beziehbar, stand aber schon 2 Jahre leer in einer Gegend mit durchschnittlich 88% rel. Feuchte. Wir dachten als Baubude gerade noch brauchbar. Ernste Schäden waren keine sichtbar, letzte Sanierung 30 Jahre her, bei Übernahme Mitte Oktober war das Mauerwerk klatsch-naß...

Unsere Tropfstein-Höhle hatte 120m², 6 Zimmer, Einbauküche, Doppelfenster, Teppichboden, Bad und antike Brennwerttherme  und war beziehbar. Also starteten wir vorsichtig das Heizsystem und ein Abenteuer begann... Die Heizung der Dachgeschoß-Wohnung wurde nur so mit betrieben, daß man im Erdgeschoß klar kam.

Vorhanden waren zwei Gasthermen. Thermostatventile an für Stoßheizung dimensionierten Heizkörpern. Wärmedämmung negativ, zweischalige Außenmauern aus offenporigen Ziegeln, Holzfußboden und Zwischendecke mit Zugluft, direkt über Erde, was man deutlich riechen konnte.

Die Therme feuerte mit 20kW ins "Weltall", sprich die Baubude. Es war klamm, kalt und beim Aus-Atmen erzeugte man Dampf-Wolken... zu unserer totalen Überraschung: null Schimmel.!! Denn das Haus war nach traditioneller Methode aus Ziegeln mit reinem Kalkmörtel und Holz erstellt worden, und naß-konserviert. 😉 die Ursache für den Geruch fanden wir auch schnell: Die Lüftungslöcher waren verstopft. Meine Gattin und ich waren mit Asthma in die Bude eingezogen, dieses verschwand in Tagen, denn hier hatten Hausstaub-Milben keine Chance, viel zu naß. Der Gasverbrauch war anfangs irre, und es wurde ein sehr kalter Winter.! Trotz fallender Außen-Temperaturen sank der Verbrauch. Das Gebäude wurde recht schnell trocken und entwickelte ein sehr angenehmes Wohnklima... Das Gebäude erwies sich als intakt ohne nennenswerte Schäden, der Energie-Verbrauch sensationell niedrig.

Zum unserem Unglück hatten wir weit und breit das letzte Grundstück ergattert, und waren daher seit Monaten die einzigen Kunden mit Fertighaus-Plan.. Daher war die Produktion eingestellt worden... Wir standen nun vor der Entscheidung klassischer Neubau oder Abenteuer.! Eine Finanzanalyse und der Vergleich des Gewinns an Wohnwert eines Neubaus fiel völlig eindeutig aus: Ein Neubau ist ökologisch und ökonomisch unsinnig. Der Effekt der "Grauen Energie" ist übermächtig... Also rein ins Abenteuer mit Altbau ohne Pläne.!

Eine Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse brachte kaum Sanierungsbedarf zu Tage. Lediglich die Dachgeschoß-Wohnung zeigte deutliche Schwächen.! Hier bewirkte die Dämmung der Decke Welten....  Der Rest entsprach den aktuellen Vorschriften.

 

Erste Betriebsphase, Havarie und Neuanfang

Zuerst starb die Therme des DG, also wurden beide Systeme verbunden, die ältere im EG konnte beide Wohnungen versorgen.

Parallel dazu begann ich über Alternativen zu Gas nachzudenken... Jedoch sinnvolle Lösungen fand ich nicht... die Zeit war vor 7Jahren noch nicht reif. Ich hatte aber eine laaange Liste von Ideen

Im Herbst '17, an einem Montagmorgen beim Frühstück um 8 Uhr erklang eine dumpfe Verpuffung im  HWR und die Terme war stille.... Das Schicksal hatte entschieden, daß die Zukunft nun beginnt. 30 Minuten später stand unser Heizungsbauer davor mit Ideen der aktuellen Messe... Ich fragte nur was und wieviel, die Antwort war erschütternd. Unsere Mieter machte ihre Campingausrüstung klar, um in ihrer Wohnung über den Winter zu biwakieren...

Allerdings ist man der Zukunft zunächst nie gewachsen... "high noon" des selben Tages hatte ich Probebohrungen des Betonboden im HWR hinter mir, zweit Tonnen Material waren geordert. Gegen 13Uhr begann die Demontage der vorhandene Anlage mit Recycling aller verwendbaren Teile. Um 16 Uhr nahm der Heizungsmeister den Rohbau ab, und erklärte, daß am nächsten Morgen 8 Uhr der Aufbau beginnt und man einen fertigen Fußbodenbelag und Wände, alles besenrein erwarte, und deutet auf mich.  Die Mieter wurden panisch... Ich auch..... 20 Uhr war Fußboden und Wände fertig, und wir mit den Nerven sowieso...

Dienstag Morgen 7 Uhr 50 fuhr ein LKW auf den Hof und zwei Mann luden einen riesigen Berg Material ab, fast zeitgleich betraten alle 4 Mann des Heizungsbauers die Szene, der Meister unterschrieb kommentarlos den Lieferschein, ging in den HWR, malte ein paar Markierungen mit dem Montageleiter an die Wand und verschwand um 8 Uhr 10, und ein Ballett begann. Gegen 12 Uhr waren das Gasheizgerät montiert, der Schornstein, und dutzende Meter Verrohrung auf 9m² HWR, sowie im Keller im Bau und der riesige Schichtenspeicher am Ort. Gegen 15 Uhr wurde die Heizung angefahren, während zeitgleich das Warmwasser umgebaut wurde. Unser Mieter betrat verwundert und fassungslos die Szene um zu fragen warum die Heizkörper so warm wären... Das Montageteam entschuldigte sich: wegen falsch gelagerter Teile könne man vor Mittwochvormittag noch nicht warm duschen... Meister2, hier nur als Altgeselle tätig, ging etwas früher, weil er früher zum Fußball-Training... der Jung-Geselle auch wg, Material alle... der Azubi hatte noch einen Termin...  gegen 16 Uhr verließ der Montage-Leiter zufrieden den HWR und das warme Haus um Material für den nächsten Morgen vorzubereiten... Und die Heizung lief.!

Mittwoch morgen 8 Uhr betrat der Montage-Leiter mit dem Azubi frohgelaunt mit den fehlenden Teilen das Haus, um 9 Uhr kam der Meister zur Abnahme hinzu, während der Azubi das Werkzeug einlud. Wir hatten nun statt einer über 25Jahren alten Gastherme ein modernes, modulares Heizsystem mit Schichtenspeicher, Heizkostenverteilung, Wasserstofffähig. Erweiterbar mit Solarthermie Blockheizkraftwerk, Wärmepumpe und vielem mehr, aus Deutschland. Einfach mal so, eingeschoben als Notfall...

Unser HWR sieht jetzt einem Maschinenraum ähnlicher... Hätte man das geplant, es wäre schiefgegangen. Eine gesundes Maß an Selbst-Überschätzung gehört zum Erfolg dazu. 😉

Wenn Besucher das sehen und man sagt, das in weniger als zwei Arbeitstagen entstanden, glaubt das keiner...

 

Und die Zukunft war zu früh da

Der nächste Schritt wäre eine Bedarfsanalyse gewesen um festzustellen welchen Energiebedarf das Haus hat und wo man sinnvoll saniert. Auf den Energieberater warte ich heute noch...

Aber das Fundament für eine seriöse Sanierung des Objekts war nun vorhanden. Bloß wie komme ich zu guten Daten um den Rest der Anlage auszuwählen und auszulegen...???

 

Diese Schilderung möge andern den Mut geben nicht alles abzureißen und neubauen. Altbau-Sanierung kann Sinn machen, kommt aber bisher nur konzeptlos daher.

Da mag erst mal genügen. Ich werde die Tage noch ausführlich darstellen, wie ich mir die Daten als Laie beschafft habe, um fundierte Entscheidungen fällen zu können.


   
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(@josyba)
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Zweite Betriebsphase und Daten sammeln

Nach dem ersten Winter mit dem Gasheizgerät und Schichtenspeicher für Heizung und Warmwasser zeigt sich: NIX, keine Einsparung aber etwas mehr Komfort.

Wie denn auch, Brennwert bleibt Brennwert, mehr als alle Energie kann auch ein neues Gerät nicht aus dem Gas holen.

Der Vorteil liegt in der Integration regenerativer Energien, hier als erstes Solarthermie.

 

Nun konnte ich dank der Verbrauchserfassung mit Wärmezählern in kWh exakt bestimmen, wie hoch der Verbrauch des Hauses wirklich ist.

Das Erdgeschoß hat Ziegelmauern, also schwere Bauweise und ist thermisch recht träge. Bei Regen saugen sich die offenporigen Ziegel voll Wasser, das innen an der äußeren Mauer in den Boden läuft. Die innere Mauer bleibt trocken. Das führt analog zum Termitenbau im Sommer zu einem angenehm kühlen Raum-Klima. Im Winter trocknen die Wände aus und isolieren überraschend gut. Vom Verfüllen der Luftspalts dazwischen sollte man Abstand nehmen. Der Dämmstoff saugt sich voll Wasser und wird das nicht mehr los. Führt zu Schimmelbefall. Zudem sind die Kosten so hoch, so daß man nie Geld spart. Abgesehen vom Energiebedarf bei der Erstellung der Dämmung.

Das DG ist in Leichbauweise mit Dämmumg aus Holzspanplatten und Holzbrettern erstellt. Thermische ohne Speicherfähigkeit mit guten Dämmwerten, die Decke wurde nachgedämmt. Mit guten Ergebnis im Winter, im Sommer allerdings mit Backofeneffekt wegen der hohen Temperaturen unter dem ungedämmten Ziegeldach.

Deshalb wurde eine Zwischensparrendämmung des Ziegeldachs durchgeführt, mit durchschlagendem Erfolg. Der Wärmebedarf sinkt dadurch dramatisch und im Sommer bleibt das DG angenehm temperiert. Mit dieser Dämmung darf man jetzt auch das alte Dach wieder reparieren.! ein weiterer Nutzen.

Mit einem guten hydraulischen Abgleich brauchen wir jetzt oben weniger Spitzlast. Damit kommt das ganze Gebäude ohne neue Heizkörper am kältesten durchschnittlichen Wintertag mit deutlich weniger als 45°C Vorlauftemperatur aus. Damit ist auch der Einsatz von Wärmepumpen in der Übergangszeit sinnvoll. Der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung ist damit nicht sinnvoll. Der Schichtenspeicher kann allerdings zwei Temperaturniveaus verwalten. Das verbessert den Wirkungsgrad unserr Solarthermie erheblich, wenn man weiteren Wohnraum mit Fußbodenheizung schafft.

Wir betreiben hier einen großen Vakuum-Röhren-Kollektor zur Warmwasser-Erzeugung und Heizungsunterstützung. Ökologisch sicher gut, aber erst seit der Gaskrise auch wirklich wirtschaftlich.

 

Berechnung des Energiebedarfs

Wie gesagt ich warte heute noch auf den Energieberater...

Also musste ich selbst nachdenken und habe für mich folgendes Verfahren entdeckt.:

Ich kenne den gesamten  Heizungsbedarf dank der Abrechnung über Wärmezahler. Der Bedarf für oben und unten ist pro m² faktisch gleich. Die Summe des Wärmebedarfs habe ich durch die Heiz-Grad-Tage des entsprechenden Jahres geteilt. Das ergibt einen Wert um den momentanen Leistungsbedarf der Heizung bei gegebener Außentemperatur ab zu schätzen. Damit kann ich über den kältesten Durchschnittstag im Winter die maximal durchschnittliche Heizleistung berechnen. Einen Ausnahmewinter müssen wir mit dem Gasheizgerät abdecken....

Beispiel.:  

Unser höchster Gasverbrauch war 52MWh/a. Bei 200m² Fläche sind das 260kWh/m²a

Bei 3800 Heizgradtagen entspricht das ca 14kWh/Gradtag also 570W/°C Differenz  innen zu außen. also ca. 12kW Leistung für das Ganze Haus im Winter vor der Dach-Dämmumg.

Nach der Zwischensparrendämmung lag der Wert deutlich darunter. Aktuelle Werte liegen bei 300W/°C also 5,7kW Heizleistung am kältesten Durchschnittstag im Winter, je nach Feuchte der Wände auch darunter.

Damit sinkt der Wärmebedarf im  Durchschnitt auf ca. 27MWh/a unsere Solarthermie deckt davon 8MWh/a ab. Bleiben ca. 19MWh/a Wärmebedarf also 95kWh/m²a für weitere Maßnahmen übrig.

 

V.g. Werte konnte ich experimentell erhärten.  Weitere Dämm-Maßnahmen sind z.Zt. hier bei uns nicht mehr effektiv.

Autarkie haben ich nicht angestrebt. Der Aufwand dafür sprengt meine Mittel.


   
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(@josyba)
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Brainstorming der Möglichkeiten...

Die Solarthermie erfüllte die Erwartungen: Im Sommer viel zu viel Energie, im Winter so gut wie gar nichts. Mit den aktuellen Preisen eine gute Sache. Zwischenlagern ist in unserem Fall unwirtschaftlich bis zu gefährlich.

Ein Pellet-Heizgerät oder Scheitholz-Brenner waren bis dato hier ebenfalls nicht sinnvoll, obwohl wir genug eigenes Holz haben. Eher was für kuschelige Abende mit dem Kaminofen.

Brennstoffzelle oder BKHW wurde ebenfalls verworfen. Rechnet sich für uns z.Zt. nicht.

Für gut befunden habe ich die Wärmepumpe mit eigenem Solarstrom für die Übergangszeit. Damit kann ökonomisch sinnvoll mit Strom-Überschuß Wärme erzeugen. Unser Heizungssystem hat natürlich auch WPs im Angebot. Allerdings als die Entscheidung anstand, sehr viel zu teuer.

Lediglich ein Puffertank war angezeigt um die Auslastung der Röhrenkollektoren zu verbessern. Wegen der Platzverhältnisse in unserem Haus begann ich ein DIY-Projekt für zunächst 2m³ Volumen. Dieser mußte in den Keller. Eine fertige Lösung fand sich nicht. Der Bereich ist noch "under construction". Zur Zeit hat er keine Priorität.

Inzwischen war der Preisverfall bei PV-Produkten am galoppieren und wurde für uns sehr interessant. Jetzt haben wir eine Insel mit 10kWh Batterie und 6,7kWp Kollektoren. Theoretisch reicht das für den Grundbedarf im Winter, und für genug Überschuss für eine kleine Luft-WP für die Übergangszeit. Im Herbst lief diese schon 6 Wochen durch, allerdings auf Netz weil ich ohne BHKW und damit Vermieterprivileg Eigenstrom nicht weitergeben darf. Das wird sich verm. ändern, auf EG ist das schon beschlossen. Nach den ersten Erfahrungen lässt die LWP sehr hoffen. Bis 10°C  Außentemperatur verdient die China-Pumpe richtig Geld. Mit der deutschen Pumpe braucht man leider bei dem Preis nicht anfangen, selbst wenn sie hundert Jahre hält...

Also wurde ich mutig und begann eine Eisspeicher-WP in DIY zu bauen. Das Luft-Register mit steuerbarem Lüfter ist fertig an der SWP. Läuft soweit, aber die SWP war DOA... Der Eisspeicher selber ist noch nicht in der Projektierung wg Zeitmangel.

 

Umgesetzt wurde eine Ankopplung für drucklose Pufferspeicher mit einem Stockwerk Höhenunterschied. Diese Link koppelt auch die Wärmepumpen mit Solarflüssigkeit ein, damit ich gefahrlos abschalten kann, ohne die WPs zu entleeren. Alles ohne zentrale Steuerung...  Möglichst Idiotensicher.!

 

Perspektiven

Im Moment kann ich sagen, daß ich froh bin am Netz geblieben zu sein, denn das letzte Halbjahr war unterirdisch schlecht was den Solarertrag angeht... Ganz im Gegensatz zum ersten Halbjahr.

Der nächst Schritt ist die Optimierung der installierten Systeme, und Erweiterung der PV-Fläche damit ich die Mietwohnungen und die WPs besser versorgen kann, wenn die Ampel in die Pötte kommt...

Ich brüte über einem sinnvollem BHKW und einer Windkraft-Erweiterung für die PV-Insel. Es bleibt spannend

Das war mein "konzeptloses Konzept" in unserem Altbau. Standard geht  gar nicht, man muß sich ständig neu erfinden und warten bis die Zeit da ist und auf diesen Zug aufspringen. Bisher gibt es keine kommerzielle Lösung für unseren Bedarf. Der Fachkräftemangel tut sein übriges dazu. Förderung habe ich keine in Anspruch genommen, weil die techn. Auflagen bei mir die Wirtschaftlichkeit in Frage stellen.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 5 Monaten 3 mal von josyba

   
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(@josyba)
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Nachkalkulation der Kosten

Die neue Heizung mit 850l Schichtenspeicher, Gas-Heizgerät für Erdgas, Flüssiggas, und  Wasserstoff-ready mit Verbrauchserfassung für Warmwasserversorgung und zwei Heizkreisen Für Radiator und Fußbodenheizung und Solarthermie integriert war leider alternativlos. Das habe ich erst gar nicht hinterfragt.

Solarthermie ist hier Vorschrift, falls eine Amortisation in 11 Jahren gegeben ist. 2018 war das der Fall und wir haben nach und nach 15,2m² Vakuum-Röhrenkollektoren im Einsatz. Die Amortisation lag zwischenzeitlich bei über 25Jahren, aktuell dank Ukraine-Konflikt bei unter 5 Jahren. Heute würde ich diesen Teil so nicht mehr realisieren.

Die PV-Anlage war eine Reaktion auf den Preisschock vor zwei Jahren. Aus Brandschutzgründen war das Dach des Hauses tabu und unser Grundstück ist recht ungeeignet. Nur die Preisexplosion machte die PV interessant zur Kostendämpfung. Einspeisung lohnt in unserem Fall gar nicht, weil die Voraussetzungen am Hausanschluß zu teuer sind. Den Inselbetrieb konnte ich ohne externe Hilfe preiswert erstellen. Nach einigen Gesprächen mit Feuerwehrleuten wollte ich eine Li-Batterie nicht im Haus haben. Sie wurde in einem vorhandenen Schuppen aus den 50ern, bestehend  aus Teilen einer alten Stahlblechgarage, realisiert. Da schien der besten Ort für den Brandherd zu sein, mit der Folge von 40m Erdkabel zum Zählerschrank. Auf das Dach des Schuppens aus Trapezblech montierte ich meine ersten 1,85kWp mit Teilabschattung. Entgegen aller Unkenrufe ist das wirtschaftlich.! Also wurde dieses Feld auf 2,6kWp erweitert. Stromkosten ca. 8Ct./kWh plus ca 10Ct/kwh für den Speicher. Im Rahmen einer Umgestaltung des Garten kamen 4,15kWp Solarzaum mit 50m Erdkabel mit 400V= mit zweiten Hybrid-Inverter dazu. Nein, noch nicht abgebrannt.! DC geht, die Nord-Link zeigt es deutlich.... Aktuelle Strom-Kosten ca. 6Ct/kWh plus ca. 8Ct/kWh für die Speicherung in 2x5kWh LiFePO4-Batterie. Eine Erweiterung ist geplant, falls die gesetzlichen Voraussetzungen stimmen.

Die Luft-WP hat eine Arbeitszahl von ca. 3 über 10°C und rechnet sich dann z.Zt. schon mit Netzstrom. Mit eigenem PV-Überschuß kostet dann die kWh Wärme ca. 2 bis 5Ct. Auch spart bares Geld.!

Vergleichbares gilt für die Eisspeicher-WP bei höheren Erstellungskosten und schlechterer Arbeitszahl. Da kann ich noch keine fundierten Zahlen liefern. Ich erwarte etwas zwischen 6 bis 8Ct/kWh...

Ich habe nur Anlageteile realisiert, die sich sofort rechnen und simpel zu betreiben sind. Was nicht aus dem Baumarkt oder von jedem Servicetechniker spontan reparierbar ist, kam hier nicht zum Zuge.! Die besten aller Ehefrauen, nämlich meine, muß das auch im Griff haben können.

 

Soweit zur Heizungsanlage. Comments invited.!    Jörg

 

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 5 Monaten von josyba

   
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(@arsmachina)
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Hallo Jörg,

gefällt mir sehr gut, was Du Dir da ausgedacht und umgesetzt hast, und das unfreiwillig 🙂
Dass PV im Winter nicht funktioniert hast Du in den letzten Monaten auch erfahren, ich auch 🙂
Passt gar nicht zur vollmundigen Werbung aus Politik und Industrie, dass PV in Verbindung mit WP die Lösung aller Heizprobleme ist.
Ich vermute, da wir es noch einige lange Gesichter von Leuten geben, die das geglaubt haben und dann ihre WP mit gekauften Strom betreiben müssen...

Veröffentlicht von: @josyba
Standard gar nicht, man muß sich ständig neu erfinden und warten bis die Zeit da ist und auf diesen Zug aufspringen. Bisher gibt es keine kommerzielle Lösung für unseren Bedarf. Der Fachkräftemangel tut sein übriges dazu. Förderung habe ich keine in Anspruch genommen, weil die techn. Auflagen bei mir die Wirtschaftlichkeit in Frage stellen.

Genau so ist das, aber für Menschen die keine 2 linken Hände und etwas technisches Verständnis haben auch eine große Chance abseits vom mainstream unorthodoxe aber funktionierende Systeme zu bauen, die sich auch noch rechnen.

Für exotische Situationen wird es wahrscheinlich auch ne (gute) kommerzielle Lösungen geben.
Kommerziell muss Gewinne erwirtschaften, das geht nur mit 08/15 Standardlösungen.
Auf so eine komplexe Altsituation lässt sich doch kein Profi ein, wenn er nicht genau weiss wie es ausgeht und dafür dann auch noch gerade stehen soll.

Auf Erfahrungen kann man kaum zurückgreifen, man muss sich alles mühsam zusammensuchen, für seine Situation extrapolieren und ausprobieren.
Auch wenn nicht immer alles gleich klappt wie geplant ist man auf dem richtigen Weg, macht Erfahrungen, lernt dazu und hat Erfolgserlebnisse.

Grüße Jochen

 

Panasonic VZ9 (SCOP 6.2) zentral im Flur montiert


   
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(@josyba)
Batterielecker
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Veröffentlicht von: @arsmachina

Auf so eine komplexe Altsituation lässt sich doch kein Profi ein, wenn er nicht genau weiss wie es ausgeht und dafür dann auch noch gerade stehen soll.

Die Ursache sind sehr sinnvolle Regelungen wie die Produkthaftung und CE, die uns hier jede Kreativität für die es keine Normen gibt, verbietet.!

Meineserachtens muß hier die Politik Regelungen schaffen, um dem "Land der Dichter und Denker" wieder Leben einzuhauchen.!

Veröffentlicht von: @arsmachina

Auf Erfahrungen kann man kaum zurückgreifen, man muss sich alles mühsam zusammensuchen, für seine Situation extrapolieren und ausprobieren.
Auch wenn nicht immer alles gleich klappt wie geplant ist man auf dem richtigen Weg, macht Erfahrungen, lernt dazu und hat Erfolgserlebnisse.

 

 

Ich Dipl.-Insch., also der natürliche Feind der Technik, habe in der "Anwendungsorientierten Grundlagen-Forschung" gearbeitet. 😉

Meine Kreativität war nie durch Fachkenntnis getrübt, weil es gar nix gab, worauf man Bezug hätte nehmen können. Wir wussten nicht wo der Nebel war, noch war eine geeignete Stange erfunden, um zu stochern. So zu arbeiten erfordert einen Rückhalt und eine "fall back" Möglichkeit....

Für alternative Energien bedeutet das für mich alternativlos am Netz zu bleiben. Die Solidargemeinschaft ist der Unterpfand der Menschheit. Das gilt unvermindert besonders auch heute.

Nur das Netz zum Auffangen, hat meinen besch. Erfolg hier möglich gemacht. Die PV-Insel ist meines Erachtens die Ideallösung um die Produktionsschwankungen und die Fehler aus dem Netz raus zu halten und dennoch einen Beitrag für die Umwelt zu leisten UND die Kosten zu dämpfen. Nur so war es möglich in kleinen Schritten meine Ansätze zu optimieren. Ich habe gleich zwei Transferschalter gekauft, denn der hat in der Anfangszeit ordentlich gearbeitet.! :-))

Dennoch war die Zusammenarbeit mit den Handwerken einfach, weil wir Schnittstellen definiert haben. Für das Konzept war ich zuständig. Die Handwerker haben ihren Teil der Arbeit "normgerecht" ausgeführt. Für den Rest zeichne ich als "Otto Normalverbraucher". Für sich selber braucht man in der Regel kein CE.

Dennoch muß man auch bereit sein, selbst nachzudenken und ergebnisoffen diskutieren. Und vor allem jedem Kritiker zuhören...

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 5 Monaten von josyba

   
gorch and ArsMachina reacted
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(@josyba)
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Update zur Perspektive:

Aktuell ernten wir faktisch nix.! Statistik sagt "nur" etwas über große Mengen Daten,  erlaubt keinen  keinen Rüchschluß über eine konkrete Situation.

Die Solidargemeinschaft bleibt notwendig und sinnvoll, auch wenn man viele Aspekte neu erfinden und schneiden muß.

 

Aktuell ist mein spezifischer Wärmebedarf für das Ganze Haus auf unter 300W/Heizgrad gefallen.! Nur durch Austrocknen der Wände wg frostigem Wetter.

Es gibt angeblich ein Mittel mit dem man die Wände mit Lotuseffekt ausstatten kann, OHNE die Offenporigkeit zu zerstören. Kennt das Jemand aus der Praxis.?


   
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(@gorch)
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Beiträge: 160
 

Eine sehr schöne Reise habt Ihr da bisher gemacht. Spannend wird sie wohl auch zukünftig sein.

Veröffentlicht von: @josyba
95kWh/m²a

Der Wert ist für mein Empfinden immer noch recht hoch. Mir war es immer wichtig, auch diesen Wert zu verbessern. Energie, die nicht aufgebracht werden muss vereinfacht das  gesamte Orchester einzelner Maßnahmen und Lösungen. Aber, wie Du es auch sagst, es gibt auch hier keine Standardlösungen.

Veröffentlicht von: @josyba

Die besten aller Ehefrauen, nämlich meine, muß das auch im Griff haben können.

Für war. Eine ähnliche Formulierung hat meine Frau auch schon verwendet. Für Menschen, die nicht zu tief in die Materie eintauchen wollen, sollten Schnittstellen vorhanden sein, die durch beauftragte Handwerker übernommen werden können. Ein Auto repariere ich auch nicht selbst, sondern bringe es in die Werkstatt.

Veröffentlicht von: @arsmachina

Passt gar nicht zur vollmundigen Werbung aus Politik und Industrie, dass PV in Verbindung mit WP die Lösung aller Heizprobleme ist.

Auch wenn es in die Politik geht. Das habe ich in der Form nicht so wahrgenommen.

 

https://umap.openstreetmap.de/de/map/drbacke-forum_28799#6/51.337/9.492


   
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Von der Schrott-Imm...
 
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