Moin,
ich habe wie mehrfach erwähnt in den letzten Monaten mehrere Klimaanlagen verbaut und heize damit das gesamte Haus.
Neben den Toshibaanlagen, mit denen ich soweit sehr zufrieden bin, ist auch ein "LG MU3R19" (3x Split) Außengerät dabei.
An dem Gerät sind angeschlossen:
1x Artcool Gallery 12k BTU
1x 4-Wege Kassette (MT08R.NR0) 7k BTU
Im Kühlbetrieb funktionieren die Geräte normal.
Im Heizbetrieb habe ich 3 Probleme:
1.) Die Regelung bei LG im Heizbetrieb ist unbrauchbar (einschalten bei Wunschtemperatur, ausschalten bei Wunschtemperatur +3°C).
Das Problem lässt sich natürlich nicht lösen, weil es im Servicedokument exakt so beschrieben und vorgesehen ist.
2.) Im Heizbetrieb gibt es einen thermischen Kurzschluss, so dass die Temperatursensoren für die Ansaugluft nach wenigen Minuten Zieltemperatur melden (außer man stellt auf 25-30°C).
Die Widerstände habe ich durchgemessen und im Betrieb geprüft, sie sind in Ordnung und Ansaugluft erwärmt sich tatsächlich entsprechend (und das bei beiden baulich völlig verschiedenen Geräten!).
Installation der Geräte ist korrekt entsprechend der Anleitungen - mieses thermisches Design IMHO. Mit externen Temperatursensoren funktionieren sie dann entsprechend.
3.) Im Heizbetrieb läuft das Außengerät immer auf voller Leistung und hat eine zu hohe Leistungsaufnahme.
(3) ist das Problem, um das es mir geht:
Die Leistungsaufnahme ist wesentlich höher als im Data Book für die Innengeräte angegeben. Es wird nicht moduliert, der Kompressor fährt hoch auf 60-100% Leistung und taktet beim Erreichen der Zieltemperatur.
Als Beispiel soll die 4-Wege Kassette das Schlafzimmer auf 17°C halten.
Die MT08R.NR0 Kassette hat eine max. Leistungsaufnahme am MU3R19 von 743W bei 7°C AT.
Tatsächlich liegt sie bei 1100-1300W auf niedrigster Lüfterstufe.
Das habe ich im Dauerbetrieb getestet, also > 1 Stunde.
Normalerweise taktet sie dann aber fröhlich dank Problem (2), das sieht dann so aus:
Beim 12K BTU Innengerät sieht es genauso aus (~1500W) und beide IG zusammen lasten das Gerät einfach durchgängig mit >2kW aus.
Messung IG Ansaugluft: 18°C
Messung IG Luftauslass: 46°C (im Luftstrom, also eigentlich zu heiß - Service Manual sieht aber alles >=10°C als okay an)
Messung Druck Gasseite: 33 bar bei 16°C AT (gibt keine Referenzwerte von LG, aber im "grünen Bereich" meiner Toshiba Service Manuals)
Messung Druck Flüssigkeitsseite: 12 bar bei 16°C AT
Ich habe natürlich auch nochmals den Kühlbetrieb getestet, und da läuft alles einwandfrei. Am 7k BTU Gerät moduliert das AG zwischen 400W und 600W.
Die Fragestellung ist natürlich sehr speziell für dieses Forum, aber das "kaelte-treffpunkt" Forum ist ja seit Monaten abgeschaltet und ich bin mit meinen Ideen am Ende.
Ich habe die Service Manuals und das Design Data Book vorliegen, aber dort gibt es keine Erklärungen für das Problem:
"Normaler, aber relativ hoher Druck, zu hohe Leistungsaufnahme mit zu hoher Heizleistung"
Sorry für den langen Beitrag, aber bevor ich die LG Geräte rauswerfe und 2500€ in den Sand gesetzt habe, wollte ich nochmal hier nachfragen, ob jemand eine Idee hat.
Man könnte nochmal mit allen möglichen Einstellungen testen, wie das Gerät sich verhält. Ist es z.B. wirklich so, dass der Kompressor auf volle Leistung geht, wenn du z.B. nur 1 Grad über Zimmertemperatur die Zieltemperatur einstellst? Gibt es vielleicht irgendwelche andere Modis, die du testen kannst? Vielleicht findest du irgendwo eine Variante, wo das Gerät sich anders verhält.
Ist natürlich echt bitter, so viel Arbeit und Geld reingesteckt zu haben und jetzt funktioniert das nicht.
Hast du weitere Berichte im Internet gefunden, dass dieses LG-Gerät Probleme macht? Vielleicht auch mal in englischsprachigen Foren suchen.
Das schlechte Regelverhalten kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass die fast auf Volllast läuft. Zu viel Wärme, die da in den Raum gebracht wird, die sich nicht gut vermischt, wodurch die Sensoren dann auch schnell zu warm werden.
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Mitsubishi Heavy SRC/SRK20-ZS-W (SCOP 4,6)
Mitsubishi Heavy SRC/SRK25-ZS-W (SCOP 4,7)
Daikin ATXF25E (SCOP 4,1)
Split-Klima Zentrale Seiten
Nochmal so ins Blaue geschossen: Wenn der T-Sensor am AG viel zu tiefe Werte liefert, hätte man vermutlich so ein Verhalten. Gerät denkt, es ist saukalt und dreht dann voll auf.
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Mitsubishi Heavy SRC/SRK20-ZS-W (SCOP 4,6)
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Mal ganz doof gefragt... Die Verkabelung zwischen AE und IE ist korrekt angeschlossen?
Zum Verständnis: Wenn du von Energieaufnahme Innengerät schreibst, meinst du doch eigentlich Energieaufnahme Außengerät + Innengerät? Die Innengeräte selber nehmen ja so gut wie keine Energie auf. Ich verstehe es so, dass du vor allem die Energieaufnahme des Außengerätes meinst, wenn nur eines der beiden Innengeräte läuft.
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Hi,
danke erstmal für die Antworten.
Bei der Energieaufnahme meine ich natürlich die Kombination aus IG / AG.
Den Referenzstrom habe ich aus dem Data Book, dort ist für jede IG Kombination die min. und max. Leistungsaufnahme angegeben.
Zu den Fragen:
- Verkabelung ist korrekt, habe ich sogar nochmal im Servicemodus mit den Dipschaltern am AG überprüft
- Bei allen möglichen Ursachen überlege ich immer, ob dieser Fehler auch beim Kühlen auftreten müsste (denn da läuft alles exakt nach Datenblatt ab).
Thermosensoren sind aber ein gutes Stichwort, denn davon gibt es viele und somit auch viele mögliche Fehler.
Ich versuche, da die wichtigen Parameter zu finden und dann zu messen, dafür muss man natürlich erstmal verstehen, wie die Regelung genau aussieht.
Wie funktioniert eine Klimaanlage?
Meinem Verständnis nach gibt es 2 mehr oder weniger unabhängige Regelkreise:
1.) Das AG regelt seinen inneren Kältekreislauf auf eine Zieltemperatur hin (Temperatur am Kondensator wird durch Kompressorleistung stabil gehalten).
2.) Die Leistung für das IG wird vom jeweiligen EEV im AG gesteuert.
Die Steuerung sieht so aus:
Hier das Kältekreisdiagramm:
Und hier die Fuzzylogik / Regelwerte für die Ansteuerung (ich habe ein 18k Modell):
PS:
Trotz allem Ärger - respektabel finde ich von LG, dass sie einen echten Drucksensor integriert haben.
Viele Hersteller (Toshiba, MEL) sparen sich den, regeln ausschließlich über Temperatur und erkennen auch Kältemittelverlust nur über Temperatur.
Wollte nur noch einmal Rückmeldung geben.
Die Probleme konnten alle gelöst werden bzw. sind "per Design" entsprechend vorgesehen.
Punkte 1 & 2, die unbrauchbare Regelung:
https://github.com/JanM321/esphome-lg-controller
"JanM" hat eine esphome Komponente entwickelt und ich habe sie erweitert / ergänzt und ein neues PCB designed.
Die Hardware kostet komplett (PCB fertigen lassen + ESP32 DevKit) etwa 18€ pro Gerät, ersetzt sonstige Controller & das ThinQ Wifi Modul, kann Fehldercodes & Status der ODU auslesen, entfernt die Spionagecloud und macht die Innengeräte "heizfähig" und "leise".
Wird einfach an den "CN_REMO" Port bei LG Geräten angeschlossen:
Punkt 3 ist leider so vorgesehen und Bestandteil des "Oil Return Cycle", der schon vor den echten Defrost-Cycles (also etwa zwischen 4°C-10°C AT) einsetzt und den LG Geräten einen schwachen COP in diesem Temperaturbereich beschert.
Die Wärme wird aber durchaus (im Innenraum) abgeführt und wenn man einen thermischen Kurzschluss provoziert, dann taktet die ODU entsprechend nach einem Oil-Return-Cycle, wenn sie noch keine Modulation zulässt.
Durch den ESPhome Controller mit dem präzisen Heizbereich, der niedrigen Lautstärkeentwicklung (innen wie außen), ohne Herstellercloud und mit der hohen Grenzheizleistung im Winter bin ich letztendlich aber durchaus zufrieden mit LG.
Die Hard- und Software von LG sind dennoch eine Schande.
@nairolfb Hallo nairolfb, über die Suche im Internet bin ich zufällig auf deinen Beitrag hier gestoßen. Vielen Dank dafür 👍. Tolle Lösung und sehr schade, dass die Klimaanlage werksseitig fürs Heizen nur sehr eingeschränkt geeignet ist. Jetzt weiß ich aber, dass sich unsere LG-Klimaanlage "normal" verhält und ich daran ohne Umbau leider nichts ändern kann.
Ich beobachte bei unserer LG-Multisplit (MU3R19 mit 2xPC12SQ Innengeräten) das gleiche Verhalten. Im Heizmodus mit einem Innengerät liegt der Stromverbrauch dauerhaft bei ca. 1,3 kWh. Eine Steuerung der Raumtemperatur im Wohlfühlbereich über die Temperatureinstellung am Innengerät ist unmöglich, da das Innengerät sehr schnell Innentemperaturen an die 30°C misst und dann abschaltet. Mit dem zweiten Innengerät im Heizbetrieb steigt der Stromverbrauch auf ca. 2 kWh.
Wir haben die Anlage seit ca. 3 Jahren und diese war eigentlich nur fürs Kühlen im Sommer gedacht. Jetzt machen wir halt das Beste daraus und heizen die Bude in der Übergangszeit mit einem Gerät und 1,3 kWh, ein Großteil davon kommt meistens von der PV-Anlage vom Dach. Tja, hätte ich das früher gewusst, dass ich mit dem Ding auch mal Heizen will/muss, hätte mir der Klimatechniker evtl. eine andere Anlage empfohlen.
Viele Grüße
Hallo,
ich bin völlig neu hier und auf deinen Beitrag gestoßen. Ich habe 3 kleine Ferienappartements gebaut, jeweils 22qm groß.
Diese beheize ich seit ein paar Wochen, ausschließlich mit jeweils einem LG Artcool Gallery 2,5kw und als Außengerät ein LG Mu4r25.
Ich habe grundsätzlich ein Problem mit der Lautstärke am Außengerät, man hört den Kompressor sehr stark, je nach Last. Leider sind mit persönlich auch die Innengeräte zu laut.
Die anderen Probleme die du beschrieben hast, sind mir aber auch aufgefallen.
Dieses Upgrade Bauteil, wo kann ich das erwerben und wie kompliziert ist der Einbau?
MfG Niklas
@peterst Hatte deine Antwort übersehen.
Falls du Home Assistant nutzt, würde ich dir einen Umbau definitiv empfehlen, das verbessert auch das Heizverhalten nochmal deutlich und PC12SQ werden vollständig unterstützt.
Man kann zwar am hohen Stromverbrauch nichts ändern, aber mit externem Thermostat und +/- 0.5°C "overheat" Einstellungen (statt +2°C - +4°C bei den PC-Geräten glaube ich) kann man bei milder Witterung für häufigeres Takten sorgen, das u.U. sogar den Oil-Return-Cycle einspart (der ja auch nichts anderes als 2x Takten mit 4-Wege-Ventil Umkehr ist).
Aber ihre Stärken spielen die LG Multi-F Geräte imho erst bei Außentemperaturen unter 0°C aus. Da defrosten sie zwar immer noch zu häufig, aber die Heizleistung ist brutal und der COP ganz ordentlich.
Habe auf deine PN geantwortet.
Aber nochmal allgemein:
- Man benötigt Home Assistant und dort Temperatursensoren
- Das Kommunikationsmodul kann man sich hier bauen lassen: https://cart.jlcpcb.com/quote/
Indem man die "lg_hvac_esp32.zip" Datei hochlädt, "Assmbly" am Ende der Seite aktiviert und danach in den weiteren Schritten die "bom.csv" und die "positions.csv" aus dem Repository hochlädt: https://github.com/JanM321/esphome-lg-controller/tree/main/hardware-tiny/production
- Dann ein ESP32 Devkit-C (oder pinkompatibel) aufstecken, wie im Repository beschrieben flashen, in Home Assistant einbinden und mit JST-XH-3-Pin Kabeln an "CN_REMO" anschließen.
@nairolfb Ich habe deine Antwort eben erst gesehen, sorry und danke dafür. Nein, ich nutze Home Assistant nicht.
Mit der Heizleistung bei niedrigen Temperatur bin ich auch zufrieden. Dann liegt der Verbrauch der beiden Innengeräte zwar bei 2kW je Stunde, aber es wird schön warm 😁 Und mit PV-Strom vom Dach lohnt es sich, leider hatten bisher sehr wenig Sonne in diesem Winter.
Konntest du die COP bei niedrigen Temperaturen schon mal berechnen? Nur interessehalber.
Jetzt läuft ein Innengerät erstmal auf Sparflamme. Anscheinend stimmt was mit dem Motor nicht, der gibt v.a. bei höheren Drehzahlen deutlich spür- und hörbare Vibrationen von sich. Mal schauen, was der Techniker sagt 😩
VG