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Verständnisfrage: Laderegler an Akku UND Wechselrichter

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(@derbuchner)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 107
Themenstarter  

Vereinfacht sehen die meisten Systeme mit Akku so aus:

Was ich nicht verstehe ist wie der Laderegler an Akku und Wechselrichter hängen kann.

Ich dachte bisher immer ein Laderegler ist dazu da um einen Akku optimal zu laden; also nicht einfach voll rein zu buttern, sondern, je nach Ladezustand, die Ladekurve anzupassen und den Akku intelligent laden.

Wenn aber jetzt, neben dem Akku, parallel auch noch der Wechselrichter in der Schaltung hängt, dann funktioniert das doch überhaupt nicht mehr, oder? Weil der Laderegler jetzt ja nicht mehr nur den Akku sieht, sondern das Gesamtsystem aus Akku + Wechselrichter sich für ihn jetzt als Akku "darstellt".

Also ich versteh grad nicht wie ein Laderegler in so einem System immer noch das tun kann wofür er eigentlich gebaut wurde. Wo ist denn da mein Denkfehler?


   
Zitat
Eclipse
(@eclipse)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 990
 

Ich versuch es mal mit meinem laienhaften Verständnis zu erklären.
Ein E-Ing kann das wahrscheinlich besser.

Der Laderegler oder "Ladezustandswächter" mißt die Spannung im System und schaltet an oder ab je nachdem, ob eine voreingestellte Spannung unter- oder überschritten wurde.
Ein solcher Ladezustandswächter befindet sich sowohl im Laderegler als auch im WR.

Also der "ladende" Teil mißt die Spannung und schaltet ab, sobald die Spannung im Gesamtsystem zu hoch ist.
Wenn die Spannung durch Entladung der Batterie wieder fällt, schaltet er wieder ein.

Der "entnehmende" Teil mißt auch die Spannung und schaltet ab, sobald ein voreingestellter Spannungswert unterschritten wird. (Um die Batterie nicht zu gefährden).
Er schaltet wieder ein, sobald der entsprechend voreingestellte Spannungswert wieder erreicht ist. (Also Batterie genügend voll)

Zu einem Zeitpunkt, wo beide aktiv sind also ladender und entladender Teil ist die Spannung im System innerhalb der voreingestellten Grenzen.
Dazu muß man vielleicht noch wissen, daß in einem System die Spannung immer runtergeht, sobald ein Verbraucher (also der entladende Teil) Energie entnimmt.

Klärt das Deine Frage?

Herzliche Grüße

Eclipse

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Installation:
Wärmepumpe für Warmwasser und 7kW Monoblock Wärmepumpe zum Heizen
Daikin Multisplit 3MXM40 mit Perfera Innengerät 20, 20, 25 als Ergänzung
Daikin Comfora 35 als Single-Split schon zwei Jahre länger zur Kühlung, jetzt auch zum Heizen.
31*410Wp PV auf dem Dach und 11kWh BYD Hochvolt Batteriespeicher
Mobiles Solar-Batterieladegerät zum Laden einer 2,5kWh Batterie für Off-Grid Notstromanwendung
Gartenhütte mit 5,4kWp (12x Trina Vertex S+ 450W) ist jetzt am Netz.
100% Eigenstrom von März bis Oktober 🙂


   
AntwortZitat
(@derbuchner)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 107
Themenstarter  

Klärt das Deine Frage?

Danke für deine Antwort; aber so ganz klar ist mir das noch nicht. Ich mache mal zwei Beispiele:

Szenario 1:
- die Module liefern 1000W (Sommer, die Sonne brennt)
- der Akku ist voll
- der Wechselrichter (ein regelbarer wie z.B. der Soyosource 1200) bekommt vom Shelly 3EM gesagt: "gib mir mal 500 Watt".

Passiert dann das hier?
(1) der Laderegler schaltet aus, weil der Akku ja voll ist.
(2) der Wechselrichter zieht vom Akku Strom, die Spannung im System sinkt
(3) der Laderegler schaltet wieder ein, weil Spannung zu niedrig; der Akku wird wieder voll
(4) goto (1) (im Sekundentakt - oder noch schneller 🙂 - was eher schlecht für den Akku sein dürfte)

Szenario 2:
- die Module liefern 200W (bewölkter Tag)
- der Akku ist voll
- der Wechselrichter zieht wieder 500 Watt

Passiert dann das hier?
- der Akku wird - eine Zeit lang - geladen und gleichzeitig auch entladen
- der Laderegler bliebt permanent an und spielt die vollen 200 Watt ein die er von den Panels bekommt
(1) sobald die Spannung vom Akku unter den kritischen Wert fällt schaltet der Wechselrichter ab
(2) der Akku wird vom Laderegler geladen
(3) der Wechselrichter schaltet wieder ein (der Akku ist ja jetzt nicht mehr unter Minimum) und zieht Strom vom Akku
(4) goto (1) (im Sekundentakt ... )

Also besonders deprimierend fände ich den fett markierten Fall: die Sonne brennt, im Haus werden 500 Watt gebraucht, aber der Laderegler schaltet ab weil der Akku voll ist - und zieht den Strom vom Akku anstatt den Akku in Ruhe zu lassen und den Strom direkt von den Panels an den Wechselrichter weiterzugeben.


   
AntwortZitat
Eclipse
(@eclipse)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 990
 

Danke für deine Antwort; aber so ganz klar ist mir das noch nicht. Ich mache mal zwei Beispiele:

Szenario 1:
- die Module liefern 1000W (Sommer, die Sonne brennt)
- der Akku ist voll
- der Wechselrichter (ein regelbarer wie z.B. der Soyosource 1200) bekommt vom Shelly 3EM gesagt: "gib mir mal 500 Watt".

Passiert dann das hier?
(1) der Laderegler schaltet aus, weil der Akku ja voll ist.
(2) der Wechselrichter zieht vom Akku Strom, die Spannung im System sinkt
(3) der Laderegler schaltet wieder ein, weil Spannung zu niedrig; der Akku wird wieder voll
(4) goto (1) (im Sekundentakt - oder noch schneller Smile - was eher schlecht für den Akku sein dürfte)

Szenario 2:
- die Module liefern 200W (bewölkter Tag)
- der Akku ist voll
- der Wechselrichter zieht wieder 500 Watt

Passiert dann das hier?
- der Akku wird - eine Zeit lang - geladen und gleichzeitig auch entladen
- der Laderegler bliebt permanent an und spielt die vollen 200 Watt ein die er von den Panels bekommt
(1) sobald die Spannung vom Akku unter den kritischen Wert fällt schaltet der Wechselrichter ab
(2) der Akku wird vom Laderegler geladen
(3) der Wechselrichter schaltet wieder ein (der Akku ist ja jetzt nicht mehr unter Minimum) und zieht Strom vom Akku
(4) goto (1) (im Sekundentakt ... )

Also besonders deprimierend fände ich den fett markierten Fall: die Sonne brennt, im Haus werden 500 Watt gebraucht, aber der Laderegler schaltet ab weil der Akku voll ist - und zieht den Strom vom Akku anstatt den Akku in Ruhe zu lassen und den Strom direkt von den Panels an den Wechselrichter weiterzugeben.

Szenario 1: Hier komt es darauf an, bei welcher Spannungsunterschreitung der "Auflader" wieder anfängt einzuspeisen.
Und JA, der WR zieht bei voller Batterie und einer solchen Schaltung zuerst aus der Batterie, bis die Spannung soweit unten ist, das der "Auflader" wieder einschreitet.
Im Allgemeinen ist es aber so, dass der WR kontinuierlich Strombedarf hat und nur wenn die Sonne "brennt" also deutlich mehr PV-Strom verfügbar ist, die Batterie voll wird.
Das Ganze kann man durch ein intelligentes Lastmanagement im Haus auch noch verbessern, bedeutet, wenn die Sonne brennt gehen die Großverbraucher an und nutzen den PV-Strom, so dass die Batterie nur langsam voll wird.

Szenario 2:
Der "Auflader" lädt den Akku bis zur "Einschaltgrenze" des WR.
Dies würde im Zweifelsfall bedeuten, dass, sofern der WR die ganze Energie braucht, der Akku ab dann nicht mehr geladen würde.
Für dieses Szenario hat ja Dimitri sein Video mit der Steuerung gemacht, damit der Akku an wolkigen Tagen geladen wird und nicht dauernd leer bleibt.

Das Video sollte auch einen Teil der beschriebenen Szenarien erklären.

Ja das Steuern der AKKU Ladung / Entladung erfordert schon mehrere Szenarie durchzuspielen und auf seinen Bedarf abzustimmen, ohne den Komponenten zu sehr zu schaden.

Herzliche Grüße

Eclipse

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6966
 

Ein Grundsätzlicher Denkfehler in diesen Überlegungen ist, dass der Lader "abschaltet".
Das ist ein linearer Vorgang, der Laderegler liefert bis zu einer maximalen Spannung, dabei sinkt dann der Akkustrom, weil er immer weniger "entnimmt".
Belastet man, steigt der Strom wieder.
Und ja, wenn voll ist ist voll, da kann man nichts machen.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
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 exer
(@exer)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 5
 

Hi. Bei meiner Victronanlage ist das so das der WR dem MPPT diktiert welchen Strom bzw welche Spannung er bereitstellen soll. Beispiel 500W für AC und 200W für Ladung. Also liefert der MPPT 700W. Der WR und der MPPT müssen miteinander komunizieren. Dies geschieht im Victron System z.B. mittels Cerbo/Raspberry mit Venus OS.
Grüße Steffen

ESS , Victron 3Phasen Multiplus2 5000 , MPTT RS 200 ,2x 16s LipoFe4 DIYBMS von Stuart Pittaway


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6966
 

Das liegt aber nur daran, dass letztendlich die Gesamtleistung auf Nulleinspeisung beschränkt werden soll.

Das hat nichts mit dem Thema Akku voll zu tun.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
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Easyman
(@easyman)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 36
 

Hallo an Alle,
ich wollte nicht extra einen neuen Beitrag aufmachen.Kurze Frage:
Kann ich das wie auf meiner Skizze so anschliessen?
2 Panel parallel auf einen Victron Energy SmartSolar MPPT Laderegler 100/20-48.
Vom Victron Batt auf eine 24V/100Ah LifePo4 Batterie/Akku.
Von dem Akku auf einen SoyoSource 24V/1000W.
Der ist dann nur Abend in Betrieb.Evtl. über schaltbare Steckdose.
Oder noch einen Trennschalter für die PV-Module zum abschalten.

Geht das so ?

CU-Martin

JAM60S20-385;JAM54S30-415/MR;Soyosource Sun 1000/24V;Deye SUN600G3-EU-230;Hoymiles HM-600;Ahoy-DTU,HomeAssistant;Home Assistant;ESPHome
Es gibt immer Leute die meinen, sie seien schlauer als ich. Das Schlimmste ist, sie sind es auch.


   
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