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Mini-Notstromversorgung für den Blackout-Fall

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Attila_G
(@attila_g)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 45
Themenstarter  

Hallo & Grüsse aus der Schweiz

Ich bin über die Videos von Andreas hier im Forum gelandet. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Vorsorge für den Blackout-Fall (dazu dann gleich eine erste Frage). Als Eigenheimbesitzer habe ich dieses Jahr meine Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt. Sobald es finanziell machbar ist, wäre dann noch eine Solaranlage auf dem Dach geplant.
Allerdings hat sich in den letzten Monaten ja einiges in der Welt verändert und die Chance eines Blackouts sehe ich als realistisch. Um nicht komplett im Dunkeln zu stehen habe ich mir letztes Jahr schon mal einen kleinen 2kW Stromgenerator (Benzin) in die Garage gestellt. In der Zwischenzeit habe ich mich vermehrt mit Solarstrom, Batterien etc. beschäftigt. Allerdings bin ich aktuell an einem Punkt angekommen, an dem mir der Kopf abraucht, weil ich einfach zu viele Infos dazu aufgenommen habe und vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe. Ich hoffe, ihr könnt mir da ein wenig weiterhelfen.

(Sorry für das lange Intro, aber ich muss zuerst mal meine Überlegungen darlegen. Komme aber gleich zum wesentlichen Punkt.)

Was ich aktuell plane sind folgende 2 Schritte:

Schritt 1)
Ich wollte mir ursprünglich eine Powerstation zulegen (so à la Ecoflow Delta), bin nun aber aus Kostengründen auf die Idee gekommen das DIY zu erstellen. Der Einsatz der Powerstation ist relativ einfach und beschränkt: Ich möchte damit a) den Tiefkühler im Notfall noch etwas länger am Leben erhalten b) ein Smartphone o.ä. laden und c) die elektrischen Rollladen bedienen können (wichtig). Die technischen Voraussetzungen/Gefahren etc. zur Rolladensteuerung sind mir bewusst und kein Problem. Natürlich könnte ich das auch mit dem Benzingenerator machen, aber diesen nur für einige Minuten und zu Unzeiten anzulassen ist irgendwie keine gute Idee in einer Siedlung.

Die DIY Lösung soll nun so aussehen: Ich nehme eine fertige LiFePo4 Batterie mit 100-200Ah (mit eingebautem BMS und Bluetooth). Daran hänge ich einen Wechselrichter und schon habe ich meine 230V für die Geräte. Ein Batterieladegerät brauche ich natürlich auch noch. Die Batterie kann ich so bei Bedarf auch über den Generator aufladen. Das ganze soll auch relativ transportabel sein. Meine Überlegung wäre nämlich, dass ich den Akku mit dem Generator auch abseits der Siedlung aufladen könnte...

Schritt 2)
Als Erweiterung ist ein Balkonkraftwerk geplant. 2-3 Solarpanels plus Microinverter für die normale Hauseinspeisung. Dazu dann noch einen Laderegler, um die Batterie über die Panels laden zu können im Notfall.

Soweit also die Ideen/Pläne. Gibt es etwas, das dagegen sprechen würde? Prio 1 hat auf jeden Fall Schritt 1! Betreibt vielleicht jemand genau so einen Aufbau?
Was für ein Akku und welche Geräte genau zum Einsatz kommen, das bin ich noch am evaluieren. Fragen dazu stelle ich dann sicher später noch.

Für eine kleine "Bewertung" meiner Idee wäre ich dankbar. :thumbup:

PS: Falls der Beitrag besser in einen anderen Teil des Forum passen würde, bin ich einem Admin dankbar für's Verschieben.


   
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(@uschi)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 892
 

Das klingt alles schon sehr gut durchdacht.

Als einzigen Punkt sehe ich ob Du genügend Amateurwissen bezüglich hohem Strom & hoher Spannung für DIY hast.
Bei einem Fertigprodukt ist fast alles Plug&Play.
z.B. bei Blackout die Leitungen der beiden BKW-Module einfach vom WR abziehen und in die Fertigbox stecken und schon wird nachgeladen und du hast ganz einfach Strom ohne dich um Laderegler oder Wechselrichter und deren Bemessung bzw. Verkabelung kümmern zu müssen.

Wenn du in der Schweiz eine schattenfreie Südausrichtung der Balkonmodule hast geht da selbst im Winter schon deutlich mehr als in Germanien.


   
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Attila_G
(@attila_g)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 45
Themenstarter  

Besten Dank schon mal für das erste Feedback Uschi. Vom handwerklichen habe ich keine Bedenken, was Wissen und Fähigkeit angeht, um so eine Anlage aufzubauen. Was die Berechnung der optimalen Geräte (LR/WR) angeht, da müsste ich noch etwas Nachhilfeunterricht bekommen. Aber dazu bin ich ja auch hier im Forum, wo das Wissen vorhanden ist. 😉 Dazu kommen dann auch noch konkrete Fragen.

Was die schattenfreie Ausrichtung der Solarmodule angeht, sollte ich ebenfalls keine Probleme haben. Ich wohne auf einem kleinen Hügel (600müM) und Hausdach/Balkon sind in S/W Lage ausgerichtet. Also optimal soweit. Aber das ist ja dann Schritt 2. Trotzdem gleich eine 'einfache' Frage dazu: Wenn ich die Solarmodule AUF dem Balkon aufstellen würde (dieser wird nie benutzt), statt aussen am Geländer, dann hätte ich teilweise einen ganz kleinen Schattenwurf vom Metallgeländer. Wäre das schon ein Problem?

Mein Geländer sieht in etwa so aus:


   
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Attila_G
(@attila_g)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 45
Themenstarter  

Erster Teil: "Die Batterie"

Ich möchte mir gerne eine 12V/100Ah Batterie zulegen, so wie sie von Andreas in diesem Video gezeigt wurde:

Es müsste nicht zwingend eine von Basen sein, aber die scheint ja keinen schlechten Eindruck zu machen. Falls da jemand einen Tipp für so ein Teil hat, wäre ich dankbar.

Bei Ebay findet man verschiedenste Batterien unter €400, aber da habe ich keine Ahnung, was man wirklich erhält... Anderes Beispiel: Elker in Slowenien bietet eine Batterie für €370 inkl. Shipping an. Irgendwo habe ich aber gelesen, dass man sie mit max. 80A kontinuierlich entladen kann. Andere geben oft 100A an. https://www.elkersolutions.com/product/lifepo4-12v-100ah/
Vorteil via Ebay oder in Europa wäre natürlich die kürzere Lieferzeit.

Eine andere Frage noch: Einige Hersteller bieten eine Bluetooth Verbindung an. Ist das ein sinnvolles Feature? Ich denke da speziell an die Spannungsüberwachung der einzelnen Zellen.

Update 25.8.22: Habe mal eine Offertanfrage bei Basen gestellt. (Das Angebot bei Alibaba ist völlig verwirrend. Dutzende von Batterien zu unterschiedlichen Preisen und alle mit den identischen Daten, aber nirgends eine genaue Modelnummer. :crazy: )

Update 30.8.22: LiFePO4 12V 100Ah Batterie bei Basen ist bestellt. Kosten inkl. allem nach Deutschland $417 (DDP). Geliefert wird sie von einem Warenlager in Polen und sollte darum eher früher als später eintreffen.

Update 3.9.22: Die Batterie ist angekommen! Dienstag bestellt, Samstag geliefert. Smile


   
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(@chrisk)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 14
 

Hallo,

ich hab lustigerweise ein ähnliches Projekt.

Ich möchte ebenfalls zu meinem vorhandenen Inverteraggregat mit 3kw Dauerleistung eine DIY Powerwall
Lösung zur Überbrückung zwischen den Laufzeiten des
Aggregats.

Ich habe mir folgendes bestellt
4 x LiFePo4 Zellen mit 230 Ah
1 x JTBMS 4-8s 200A mit 2A Balancer

Jetzt brauche ich nur noch eine günstige Hybrid Wechselrichter Lösung die meinen Akku läd und bei Bedarf
ein paar ausgewählte Verbraucher (Öl-Heizung, Licht) versorgt.

Nächstes Jahr soll das System dann mit ein paar Solarpanelen
Und weiteren 4 x LiFePo4 Zellen mit 230 Ah erweitert werden.

Welchen günstigen aber vernünftigen Hybridwechselrichter
könntet ihr hier empfehlen?


   
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(@eugenius)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 533
 

SOLIS 4,6K-RHI-48ES-5G-DC (Das ist 4,6kW Version, die gibt es ab 3)

Oder neuere Version, die ist aber auch schwer zu kriegen:
Solis S5EH1P4.6K-L

Aber z.B hier: https://www.inutec-int.com/de/zeroco2-klein-3-6-kw-solis.html

Wobei ich sehe gerade, du hast nur 4 Zellen, somit bur 12 V, das ist viel zu wenig, gibt es nur etwas von Victron.

48V sollen es schon sein 😉


   
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Attila_G
(@attila_g)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 45
Themenstarter  

Hier noch zum Abschluss einige Bilder von meiner Powerbox. Wie man auf den Bildern sieht ist ein 12V/100Ah Akku mit einem 1500W Wechselrichter verbaut. Ein Hauptschalter, eine Sicherung und ein USB Anschluss sind ebenfalls eingebaut. Kontrolliert wird der Akku über die Bluetooth Schnittstelle und einer App.

Geladen wird der Akku über ein externes 50A Ladegerät, welches notfalls vom Benzingenerator gespiesen wird. So ist der Akku in max. 2h wieder voll. Über den Anderson SB50 Anschluss könnte ich nun auch noch ein Solarpanel mit einem entsprechenden Regler anhängen.

In meinen bisherigen Tests konnte ich problemlos meinen grossen Gefrierschrank oder die Kaffeemaschine betreiben. Der Deckel bleibt im Betrieb natürlich offen, wobei WR und Kabel nie mehr als handwarm wurden. 

Gekostet hat der ganze Spass aber dann doch etwas mehr als ursprünglich erwartet:

- Akku €410
- Wechselrichter €185
- Ladegerät $190
- Plastikbox & Deckel €30
- Sicherung, Schalter, USB, SB50 $50
- Kabelkonfektion €30
- Versand €30
Total ca. €925 (plus Autofahrt & Zeit)

Ehrlich gesagt, habe ich mich zwischendurch ab und zu gefragt, ob es nicht einfacher gewesen wäre doch eine Ecoflow Delta zu kaufen. Klar, wäre etwas teurer gewesen, hätte aber alles fix fertig integriert. Nun ja, so habe ich etwas gelernt, Basteln macht Spass und schlussendlich kann die Box das was sie sollte: Notstrom liefern.


   
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Mini-Notstromversor...
 
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