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Kaufberatung Balkon-PV schwarzstartfähig

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(@twincharger)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4
Themenstarter  

Seit einigen Tagen lässt mich das Thema Balkonkraftwerk nicht mehr los 😉 .

Ich habe bereits unzählige Stunden mit lesen und Konsum diverser Youtube Videos verbracht und trotzdem bleiben bei mir noch einige Fragezeichen stehen (was man mir als Newbee nachsehen möge :wave: .

Mir schwebt nun eine Balkonanlage mit 3-4 Paneelen vor (Ausrichting 1X Ost, 1-2X Süd und 1X West), denn bei unserer Grundlast von ca. 270W und einem Vorhaben vorerst ohne Speicher habe ich gelernt, dass es dann primär eher darauf ankommt über den gesamten Tagesverlauf Sonnenlicht einzufangen.
Das Ganze sollte „für das gute Gefühl“ am Ende unbedingt auch schwarzstartfähig sein.

Da ich mich bzgl. Kompatibilität von Paneelen und Wechselrichter etwas schwer tue, bin ich auf folgendes Bundle-Angebot, welches sich bei unserer Balkonsituation sicher sehr einfach installieren lassen würde gestoßen:
PiE AIR superLIGHT 800+ COMBO TRANSPARENT
4 x superLIGHT Solarmodule in TRANSPARENT (Rahmenlos) mit je 200+ Watt
> 1 x 600 Watt Wechselrichter (z.B. Hoymiles HM-600)
> 64 x Befestigungsbänder (verschiedene längen)
> 1 x Anschlusskabel (3m Schukokabel)
> 4 x Verlängerungskabel (Solarmodul zu Wechselrichter)
> Solarmodul Anschlüsse VORNE
> Maße je Solarmodul: 1020 x 1010 x 3,5

Folgende konkrete Fragen poppen nun bei mir auf:
1.: Wäre so ein Hoymiles HM-600 überhaupt schwarzstartfähig (habe dazu keine, oder nur widersprüchliche Aussagen gefunden)?
2.: Um den Ertrag komfortabel auswerten zu können, gibt es wohl von Hoymiles optional einen USB-Stick, oder alternativ so eine Meros WLAN Steckdose. Was haltet Ihr für geeigneter?
3. : Wäre dieses Setup grundsätzlich dafür geeignet später um eine Speicherlösung erweitert zu werden?

Uns ist klar, dass bei diesem Preis eine Amortisation in weiter Ferne, oder gar in Hinblick auf die zu erwartende Lebensdauer der Komponenten nicht zu erreichen ist, aber es geht uns in erster Linie um „die gute Sache“ und eine Plug&Play Lösung.
Wir würden uns sehr über konstruktive Vorschläge/Kommentare freuen :thumbup: .


   
Zitat
(@uschi)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 896
 

Vergiss den Begriff "scharzstartfähig" im Zusammenhang mit BKW mal sofort.

Deine Zusammenstellung ist eine schlichte kleine Einspeiseanlage mit eigenartigen Modulen. Ohne Strom funzt da nix.

Alternativ gibt es Inselanlagen mit einem zwingend vorhandenen Akku, in Summe meist deutlich teurer. Mit denen kannst du aber deine Grundlast nicht verringern.

Und dann gibt es noch Hybridanlage, die beides können aber zumeist erst bei höheren Leistungen anfangen.

Für dich käme evtl. die in einigen anderen Beiträgen behandelten DIY Grundlastanlagen mit Akku in Frage.
Link zum Video:


   
AntwortZitat
(@twincharger)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4
Themenstarter  

Erstmal vielen Dank für die prompte Antwort auf meine Ergüsse :thumbup:

Ok, es scheint also so zu sein, dass die Schwarzstartfähigkeit" zwingend eine vorhandene Netzspannung erfordert.
Sind das technische Gründe, oder Gründe der Sicherheit (Stichwort Schutz der Servicetechniker im Falle eines Stromausfalls)?
Oder ist es so, das angenommen wird, dass eine Balkon PV mit max 600W Peak selbst bei idealsten Bedingungen ohnehin nicht in der Lage wäre temporär ein Hausnetz stabil mit Energie zu versorgen?

Das Video hab ich mir angeschaut, sehr interessant, aber ich habe zwei linke Hände und echt kein Talent so etwas umzusetzen.
Wenn jemand mit Erfahrung das mit mir gemeinsam hier vor Ort in PLZ38*** machen würde, soll dass gerne anständig belohnt werden 😉

Es gibt ja wohl auch eine für mich auf den ersten Blick fertige Plug&Play Lösung mit Speicher (SOLMATE von EET) allerdings erst im 2. Quartal kommenden Jahres wieder lieferbar und auch grenzwertig teuer Shock :


   
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(@uschi)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 896
 

Ok, es scheint also so zu sein, dass die Schwarzstartfähigkeit" zwingend eine vorhandene Netzspannung erfordert.
Sind das technische Gründe, oder Gründe der Sicherheit (Stichwort Schutz der Servicetechniker im Falle eines Stromausfalls)?

Nein, schwarzstartfähig bedeutet, Kraftwerk erzeugt Strom und speist es in ein bislang totes Stromnetz ein.
Ein Balkonwechselrichter kann so etwas konstruktionsbedingt nicht, genauso wenig wie die üblichen Solaranlagen auf Eigenheimen oder auf der Wiese.

Technisch deshalb nicht weil die Wechselrichter sofort zusammenbrechen würden, da in einem Netz ja viele Verbraucher, nach dem Stromausfall nicht abgeschaltet werden. z.B. Boiler, Durchlauferhitzer, E-Herd, Kühlschrank, Fahrstühle usw. Die würden schlagartig tausende Ampere ziehen ...

Und ja, Sicherheit für Monteure ist auch ein Grund weshalb der Nichtanlauf gesetzlich vorgeschrieben ist.


   
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(@zwiebacksaege)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 88
 

Das Problem ist ja, dass du die Insel WR welche autark agieren nicht ans Netz koppeln darfst und meist technisch auch gar nicht kannst.
eine hier im Forum oft propagierte Lösung ist der Einsatz eines MP2 von Victron inkl Speicher.
mit diesem System kannst du sowohl netzparallel deine Grundlast abfangen als auch autark bei Netzausfall arbeiten. Der MP2 baut dann ein eigenes 50 Hz Netz auf und ermöglicht damit praktisch jedem einphasigen PV WR die Arbeit.
Kostentechnisch sowie auch nach aktueller Verfügbarkeit jedoch wahrscheinlich jenseits deines gewünschten Horizontes...


   
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(@twincharger)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4
Themenstarter  

OK, danke für Eure Antworten :thumbup: .
Ich sollte wohl das ganze Projekt nochmals gründlich überdenken.


   
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 Arc
(@arc)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1614
 

Nur mal so zum Verständnis der Schwarzstartfaehigkeit:
In DE müssen Wechselrichter einen sog. “Inselschutz” haben um zulassungsfaehig zu sein.
Dieser inselschutz schaltet dem WR ab wenn die Spannung aus dem Netz weg fällt.
Das verhindert dass einem Stromausfall ein WR Strom in das Netz deines Netzbetreibers einspeist.

Elektriker auf der Fehlersuche würden das Zappeln bekommen wenn die sich drauf verlassen dass der Strom weg ist, an die Leitung packen und dein WR heimlich so zu sagen ‘von hinten’ Strom einspeist.
(das passiert zwar nicht weil jeder Elektriker in diesen Netzen auf Spannungsfreiheit prüft und zusätzlich die entsprechende Leitung erdet…..)

Alle zertifizierten WR lauschen am Ausgang ob das 50Hz und 220v anliegen, wenn die fehlen schaltet sich der WR ab.

Die üblichen 12V Batterie WR wie sie z.B. in Wohnmobilen verbaut werden sind nicht Netz geführt und bauen Inselnetz auf.
Wenn man die allerdings an bestehendes Netz anschließt gibst eine Rauchwolke und der WR ist getoasted.

Schwarzstart fähig geht nur wenn du bei Stromausfall automatisch dein gesamtes Hausnetz allpolig abtrennst und dann mit einem Insel-WR nur dein eigenes Netz versorgst.

Das gibts aber nicht mit popligem 600Watt Balkon- WR’s 😜

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(@twincharger)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4
Themenstarter  

Sehr gut und auch für Laien verständlich erklärt, TOP :thumbup:


   
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Barney
(@barney)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6
 

Bin Neuling bei PV und komme eher aus dem Prepping, als aus der Ernegiewendemotivation. Der Autarkiegedanke ist wohl der prädominante, gemeinsame Nenner. Ich hoffe, hier können mir für mich machbare, einfach, nächste Schritte aufgezeigt werden. Dafür schon mal herzlichen Dank im Vorraus.

Ich habe ein verwandtes Thema / Aufgabenstellung und hänge das mal hier an den Thread dran, weil es scheinbar entfernt passt.

Motivation:
Mir geht es um die Stromversorgung / Autarkie bei einem Blackout und nicht um das Einspeisen an sich. Jedoch ist die Reduktion des netzseitig bezogenen Stroms natürlich auch interessant.

Status-Quo:
Ich habe für Blackouts einen Dieselgenerator (6 KW) und fahre Blackoutfall Fall eine elektrische Insel parallel mit ausgewählten Verbrauchern (Ölheizung, Kommuniktionstechnik, Licht, Kühlschrank, Kühltrue). Das alles wird im derzeitigen Zustand mit Kabelrommeln und manuellem Umstecken / Anschalten realisiert. Ist nicht schön oder elegant, aber funktioniert.

Aktuell:
Um Erfahrung mit PV zu sammeln wollte ich eine kleine 600W/1200W PV "Balkonanlage" nebst Batteriespeicher (10 KWh) installieren und diese permanent mit dem Hausnetz koppeln. Die PV solle hier den Eigenverbrauch decken / entlasten, jedoch keine Einspeisung leisten. Darüber hinaus sollte sie wachsen können, da 140 m2 Dachfläche vorhanden sind (35° Neigung Südrichtung).

Zukunft:
In Zukunft möchte ich im Blackout-Fall (und nur in dem) die elektrische Insel mit Notstrom und PV und Batterie auf das gesamte Hausnetz erweitern.

Netztrennung:
Hierfür brauche ich wohl erstmal eine Netztrennung, damit ich das ganze Haus vom Grid nehmen kann. Wenn diese automatisch abschalten kann würde das gleich bei der Erstinvestition eine gewisse Priorität erlangen. Ein automatisches Aufschalten ist nicht geplant, da ich die Insel erst manuell vom Notstrom (Dieselgenerator) trennen muss.

Wechselrichter an der PV-Anlage:
Der Wechselrichter an der PV-Anlage sollte sowohl bei Stromausfall liefern können (Inselmodus), als auch das Anspringen des Dieselgenerators überleben, da der Notstromer sich nicht um Fremd-Frequenzen auf der Abgangsseite schert.

Was für Komponenten für Netztrennung und den Wechselrichter würden dafür geeignet sein? Muss nicht gewaltsam günstig sein, Verfügbarkeit spielt eine derzeit eine Rolle.


   
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