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Balkonkraftwerk mit unter 4kWp (realistische Erwartungshaltung?)

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(@v1rtu4l)
Vorsichtiger Stromfühler
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Hallo zusammen,

wie so viele habe ich mich für die Idee eines Balkonkraftwerkes begeistern lassen. Nach unzähligen angeschauten Videos und durchgelesenen Forenbeiträgen habe ich dann zum Test mal einen "überteuerten" EVT560 bei eBay Kleinanzeigen gekauft und zwei gebrauchte PV Module (jeweils 230W) besorgt. Ich wollte einfach mal testen, ob das alles so einfach ist wie es angepriesen ist.

Dieser Test war erfolgreich.

Ich habe eine Dachgeschosseigentumswohnung mit alleinigem Recht das Dach zu nutzen wie ich mag.

Ich hatte einen Elektriker hier, welcher meinte er hätte auch ein Balkonkraftwerk und dass ich theoretisch an jeden Sicherungskreis (also quasi jedes Zimmer bei mir) ein Balkonkraftwerk (á 600W) nutzen und einspeisen könnte.

Bei so einem Szenario würde ich ja in der Tat im "worst case" mehr als 3kW ins Netz einspeisen. Das ist nicht mein Ziel und ich möchte auch möglichst wenig mit meinem Stromversorger oder dem Finanzamt zu tun haben.

Nun habe ich einen Dachdecker gefunden der wohl auch willens wäre PV Module am Dach zu befestigen. Diese Aktion nur für den kleinen Envertech mit 2 x 230W PV-Modulen durchzuführen, wäre ja beinahe Verschwendung, also möchte ich doch ein wenig mehr Module aufs Dach packen. Das Dach hat eine Ost/West-Ausrichtung und zusätzlich einige Gauben auf denen ich quasi auf dem Flachdach sicher auch noch etwas Richtung Süden ausrichten könnte.

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann macht es nur Sinn jeweils einen "String" mit Modulen der gleichen Ausrichtung zu schalten, damit der MPPT einfacher und effizienter funktioniert. Ich würde also den Envertech für die beiden 230W Module nutzen von denen eines auf Ost und eines auf West ausgerichtet werden wird. Das wird dann wohl nie auch nur annähernd die nominelle Leistung bringen, aber das ist in Ordnung.

Mehr "Kopfschmerzen" bereitet mir das erweiterte Projekt indem ich weitere PV-Module auf's Dach bringen lassen möchte (wenn der Dachdecker schon mal da ist). Da man die PV-Module ja wohl aktuell schwierig einzeln bekommt, wird es wohl auf eine Palette (oder wieviel auch immer die Mindestmenge ist) herauslaufen. Ich hab mir da die LG Module mit 400+ Wp ausgeguckt (LG Electronics LG415N3C-V6 NeON H+). Solche würde ich dann auf den kleinen Flachdachgauben in Richtung Süd aufständern (laut PVGIS am besten mit 39°). Wohl anfangs mindestens 4 Stück.

Die Daten eines solchen Moduls sind:

Produktbezeichnung LG415N3C-V6 NeON H+
Maximale Leistung (Pmax): [Wp] 415
MPP-Spannung (Vmpp): [V] 37,9
MPP-Strom (Impp): [A] 10,95
Leerlaufspannung (Voc): [V] 45,4
Kurzschlussstrom (Isc): [A] 11,49
Modulwirkungsgrad: [%] 21,2
max. Systemspannung: [V] 1000
Zelltyp: monokristallin / Typ N
Steckertyp: Stäubli MC4
Anschlussdose: IP68 mit 3 Bypass-Dioden
Abmessungen: [mm] 1880 x 1042 x 40
Gewicht: [kg] 19,7

Da ich das ganze Stück für Stück ausbauen möchte, soll ein Hybrid-Wechselrichter angeschafft werden, welcher auch eine Batterie speisen kann. Ans Batteriepack & BMS traue ich mich nicht ran, also wird es vom Stromspeicher her eine Pylontech mit irgendwas aufwärts von 2000kWh werden.

z.B.
-Pylontech US3000C LiFePO4 3,5kWh
--Batterie-Typ: Lithium-Eisenphosphat (LiFePo4)
--Nennspannung: 48V
--Nennkapazität: 3552 Wh
--Nutzbare Kapazität (95% DoD): 3374 Wh
--Entladespannungsbereich: 44,5 – 53,5V
--Ladespannungsbereich: 52,5 – 53,5V
--Max. Spitzen-(Ent)Ladestrom: 90A
--Max. (Ent)Ladestrom: 74A
--Empfohlener Lade/Entladestrom: 37A
--Kommunikation: RS485, CAN

Die kann ich doch später einfach erweitern, indem ich nochmal das gleiche kaufe oder ?

Ich habe mir da die WR im Bereich 3kWp bis 4kWp ausgeguckt. Wichtig wäre mir hier, dass die Konfiguration möglichst einfach mit dem Stromspeicher kommuniziert.

Bei den Hybrid-Wechselrichtern werde ich mich wohl auch ein wenig nach Verfügbarkeit richten müssen, aber mir schwebten folgende Modelle vor:

-Growatt SPH3600 - SPH4000
--Diese haben eine Startspannung von 150V und eine maximale PV-Spannung von 550V mit 12A pro Tracker/String.
--Eigenverbrauch hier angeblich <3W in der Nacht.

-MPPSolar MPI 5.5K
--Max PV Voc input up to 500V
--max charging current: 100A
--Start-up / Initial Feeding Voltage 116 / 150 Vdc
-- PV MPPT Range 120 - 450Vdc
-- Max PV Input Current 13A x 2

-Fronius Primo Gen24 Plus (3.6)
--Max. Eingangsstrom (Idc max MPPT1 / MPPT2) 22 A / 12 A
--Max. Kurzschlussstrom Modulfeld (MPPT1 / MPPT2) 33 A / 18 A
--DC-Eingangsspannungsbereich (Udc min - Udc max) 65 V - 600 V
-- Nachtverbrauch <10W

Es ist natürlich wichtig, dass ich bei so einer kleinen Anlage einen WR mit sehr geringem Standby/Nachtverbrauch benötige, um nicht draufzuzahlen.

Grundsätzlich muss sich die Anlage nun nicht zeitnah (<10 Jahren) amortisieren. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Regierung die Strompreise gut genug beeinflusst, dass die Wirtschaftlichkeit früh genug erreicht sein wird. Wenn dem nicht so sein sollte, umso besser.

Mir ist bewusst, dass ich sobald ich einen Stromspeicher integriere noch weitere Smartmeter zum messen des Bezugs vom Netzbetreiber benötige.

Meine erste und größte Frage an alle die es soweit in meinen Beitrag geschafft haben ist:
Stelle ich mir die Realisierung einer PV-Anlage (<3.6kWp) mit Stromspeicher zu einfach vor ?

Meine Milchmädchenrechnung ist :
max 2000€ für den Hybrid-Wechselrichter
ca. 1800€ für 6 Panele a 400W => 2400Wp
max. 2000€ für einen Stromspeicher (z.B. Pylontech US3000C )

Die Preise für Aufständerung, Kabel und Befestigung auf dem Dach lassen wir jetzt mal außen vor, aber ich schätze, dass da vielleicht nochmal 1000 bis 1500 draufkommen.

Sind meine Vorstellungen realistisch oder klappt das alles so überhaupt nicht ?

Vielleicht habe ich ja was übersehen.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit bis hierher 😉

Bonusfrage: Ich habe gelesen, dass es in der kalten Jahreszeit einen Temperaturbedingten Anstieg des Stroms der Module gibt. Wie viel % muss ich dort dazurechnen, um bei ca. -10° C nichts an der Anlage zu beschädigen ?


   
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