Benachrichtigungen
Alles löschen

Anfängerhilfe - kleine modulare PV Anlage

12 Beiträge
4 Benutzer
0 Likes
1,413 Ansichten
(@doirid)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4
Themenstarter  

Hallo Zusammen,

ich bin totaler Neuling in der Photovoltaik-Welt und wollte nun aufgrund des zur Verfügung stehenden Budgets und der schwierigen Beschaffung der Materialien, mit einer kleinen PV Anlage ohne Batterie mit Einspeisung ins Netz starten.
Zukünftig würde ich die Anlage gerne erweitern und eine Batterie hinzufügen.

Zu den Rahmenparametern. Ich verbrauche im Jahr ca. 3500 kWh Strom, dabei könnte ich einen Großteil des Stroms tagsüber verbrauchen (Home-Office Tätigkeit - Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine sind vermutlich danach die größten Verbraucher im Haushalt). Mein Dach ist Ost-West ausgerichtet und hat sowohl Dachflächenfenster als auch eine Solarthermie mit zwei Modulen verbaut (hier würde ich vermutlich erweitern, sofern meine Anlage eine Pufferspeicherung zulassen würde - das ist aber ein anderes Thema).

Mein Carport ist nach Süden ausgerichtet und hat keine Verschattung. Es handelt sich bei der Eindeckung um Doppelstegplatten. Hier würde das Projekt PV starten.
Ich möchte ca. 8 Module auf die hintere Hälfte des Carports und 8 Module auf die vordere Hälfte des Carports verbauen, dabei würden die Module vermutlich 20-30 cm über das Carport drüber stehen.

Meine Überlegung bestand nun, mit dem Carport zu beginnen: Vorteil - das kann ich alles selber machen - bis natürlich auf den Anschluss der Anlage an das Hausnetz.
Ich möchte jedoch möglichst viel schon vorbereiten, damit der noch zu findende Elektriker die Abnahme und den Anschluss zwecks Dokumentation für den Netzbetreiber machen kann.

Ich hatte überlegt, die PV Module an einen SMA Sunny Boy 2,5 ggf. größer, je nachdem wieviele PV Module ich beschafft bekomme und welche Watt Zahl diese haben.

Fragen:
Wir der Wechselrichter, dann "einfach" an eine separte 16 A Sicherung im Sicherungskasten an eine Phase angeschlossen?

Ich würde den Wechselrichter gegenüber vom Sicherungs/Zählerschrank montieren (ca. 6m Luftlinie) - in der Nähe befindet sich ein Durchbruch nach draußen, wo ich die PV Kabel durchschleusen kann.
Welchen Leiterquerschnitt nehme ich dann vom Sicherungskasten zum WR am besten?
Macht ein 1 Phasen WR Sinn, wenn ich noch erweitern möchte? Kann ich weitere 1 Phasen WR anschließen? Bin ich da begrenzt auf 3, weil es ja nur 3 Phasen gibt?
Wo beschaffe ich geeignete Konstruktionen für die PV Module? Gibt es hier Empfehlungen? Was sollte ich nehmen? Das Dach hat eine Neigung von ca 7-10 %.

Ich danke schon mal für die Antworten, vielen Dank.

Grüße

Doirid


   
Zitat
 Nr7
(@nr7)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 49
 

Wir der Wechselrichter, dann "einfach" an eine separte 16 A Sicherung im Sicherungskasten an eine Phase angeschlossen?

Die Absicherung kommt natürlich auf den Wechselrichter an, größere WRs brauchen natürlich mehr als 16A. Siehe Datenblatt/Installationsanleitung des WRs.
Und ansonsten ist halt die Frage, ob in dem Sicherungskasten alles passt, der aktuelle Zähler geeignet ist, usw.

Ich würde den Wechselrichter gegenüber vom Sicherungs/Zählerschrank montieren (ca. 6m Luftlinie) - in der Nähe befindet sich ein Durchbruch nach draußen, wo ich die PV Kabel durchschleusen kann.
Welchen Leiterquerschnitt nehme ich dann vom Sicherungskasten zum WR am besten?

Auch hier kommt's natürlich auf den WR an. Und ob man für eine Erweiterung später weitere zusätzliche Leitungen legt, oder lieber jetzt eine dicke und einen kleinen Unterverteiler neben den WR setzt.

Macht ein 1 Phasen WR Sinn, wenn ich noch erweitern möchte? Kann ich weitere 1 Phasen WR anschließen? Bin ich da begrenzt auf 3, weil es ja nur 3 Phasen gibt?

Je nachdem, was du da für Module hast, wird einphasig bei 16 Stück schon eng, da gehen max. 4,6kVA bzw ca. 5kWp wegen der maximalen Schieflast.


   
AntwortZitat
profantus
(@profantus)
Mitglied
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1198
 

Du brauchst auch einen RCD (FI-Schalter) Klasse B damit auch Gleichstrom bei den Fehlströmen erkannt wird.

HOWTO Wechselrichter Dimensionierung


   
AntwortZitat
(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 616
 

Du brauchst auch einen RCD (FI-Schalter) Klasse B damit auch Gleichstrom bei den Fehlströmen erkannt wird.

Eine Frage dazu: der WR speist doch AC ein, oder soll ein DC-Fehler im Gleichstromstrang der PV erkannt werden?
Oder könnte der WR im Fehlerfall auch versuchen DC einszuspeisen? Dann hätten wir aber einen massiven Kurzschluß 😮


   
AntwortZitat
(@doirid)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4
Themenstarter  

Danke für die interessanten Denkanstöße. Versuche nun erstmal einen Elektriker zu finden, der mir die Anlage abnehmen würde, damit einer offiziellen Anmeldung nichts im Wege steht. Das scheint derzeit schon eine massive Herausforderung zu sein. Shock


   
AntwortZitat
profantus
(@profantus)
Mitglied
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1198
 

Du brauchst auch einen RCD (FI-Schalter) Klasse B damit auch Gleichstrom bei den Fehlströmen erkannt wird.

Eine Frage dazu: der WR speist doch AC ein, oder soll ein DC-Fehler im Gleichstromstrang der PV erkannt werden?
Oder könnte der WR im Fehlerfall auch versuchen DC einszuspeisen? Dann hätten wir aber einen massiven Kurzschluß 😮

Genau ein DC Fehlstrom über den Wechselrichter soll erkannt werden.

HOWTO Wechselrichter Dimensionierung


   
AntwortZitat
 Nr7
(@nr7)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 49
 

Oder könnte der WR im Fehlerfall auch versuchen DC einszuspeisen? Dann hätten wir aber einen massiven Kurzschluß 😮

Darum geht es, bei WRs, bei so ein Fehler prinzipiell möglich ist. Bei galvanisch getrennten WRs (z.B. Victron) reicht dann auch ein RCD Klasse A.


   
AntwortZitat
profantus
(@profantus)
Mitglied
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1198
 

Oder könnte der WR im Fehlerfall auch versuchen DC einszuspeisen? Dann hätten wir aber einen massiven Kurzschluß 😮

Darum geht es, bei WRs, bei so ein Fehler prinzipiell möglich ist. Bei galvanisch getrennten WRs (z.B. Victron) reicht dann auch ein RCD Klasse A.

Kommt drauf an wie risikofreudig man ist. Im Fehlerfall kann ja auch der Trafo versagen und die galvanische Trennung ist futsch.
Ich würde Klasse B oder wenn ein E-Auto mit Ladesration dazu kommt B+ verbauen.

HOWTO Wechselrichter Dimensionierung


   
AntwortZitat
 Nr7
(@nr7)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 49
 

Ich würde sagen, wenn Victron in der Installationsanleitung explizit schreibt, dass Klasse A ausreicht, wissen die wohl, was sie tun.
So wie ich das verstehe, bräuchte man da mindestens 2-3 separate Fehler, um DC ins Netz zu bekommen - die dann auch den Akku und wahrscheinlich auch das Netz kurzschließen würden. Ob in dem Szenario dann ein Typ B-RCD in der Praxis noch irgendeinen Unterschied macht, habe ich meine Zweifel... Aber schaden kann es nur dem Geldbeutel 😉


   
AntwortZitat
profantus
(@profantus)
Mitglied
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1198
 

Ich würde sagen, wenn Victron in der Installationsanleitung explizit schreibt, dass Klasse A ausreicht, wissen die wohl, was sie tun.
So wie ich das verstehe, bräuchte man da mindestens 2-3 separate Fehler, um DC ins Netz zu bekommen - die dann auch den Akku und wahrscheinlich auch das Netz kurzschließen würden. Ob in dem Szenario dann ein Typ B-RCD in der Praxis noch irgendeinen Unterschied macht, habe ich meine Zweifel... Aber schaden kann es nur dem Geldbeutel 😉

Hier war vom Sunny Boy die rede

HOWTO Wechselrichter Dimensionierung


   
AntwortZitat
(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 616
 

Also wenn der WR in (voller Höhe?) DC in ein AC-Netz einspeist, gibt es einen massiven Kurzschluß und die Sicherung (im Ausgang des WR und/oder auch AC-seitig) würde fliegen.
M.E. braucht es dazu nicht einmal einen spez. RCD, aber wenn die DC-Einspeisung nur gering ist - also praktisch eine Fehler-Verlustleistung - würde die Sicherung evtl. nicht anschlagen.
Einen solchen Fall kann ich mir aber gerade elektronisch nicht sinnvoll vorstellen: entweder voller Kurzschluß oder eben alles o.k.
Aber zur Absicherung ist so ein RCD class B(+) bestimmt ein nützliches Sicherheitsfeature 🙂


   
AntwortZitat
(@doirid)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 4
Themenstarter  

Danke für eure Hilfe. Da es für mich bisher nicht möglich war einen willigen Elektriker zu finden 🙁
Habe ich eine andere Idee.

Balkonkraftwerk an separate Steckdose mit eigener Sicherung an einer Phase und Smarter Steckdose.

Kann ich das dann theoretisch skalieren und über die smarten Steckdosen dafür sorgen, dass bei keinem Eigenverbrauch, die zusätzlichen BKWs abgeschaltet werden? Hat damit jmd. Erfahrung?

Grüße
Doirid


   
AntwortZitat
Teilen: