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DIY Systeme - Vernetztes virtuelles Kraftwerk

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(@m_engineering80)
Newbie
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 2
Themenstarter  

Hallo Zusammen,

kurze Vorstellung meinerseits - Mein Name ist Marco (38) und ich bin nach meinem E-Technik Studium als Entwickler in der Welt der Elektromobilität und Erneuerbaren unterwegs. Hier ein kleiner Auszug der Tätigkeiten der letzen Jahre seit 2011 mit Bezug zu den Themen hier: Elektronikdesign von (HV) BMS für NMC Pouch Zellen für ein conversion E-Fahrzeug, BMS Entwicklung + Konstruktion einer reversible Kontaktierungstechnik der Pouch-Zellen für einen Solar-Heimspeicher eines bekannten PV-Panel Hersteller (dabei ist auch dieses Patent entstanden Link da uns bei einem defekt der Zellentausch sinnvoller erschien als das ganze Zellpaket zu entsorgen. Nach dieser Start-Up Erfahrung folgte der Wechsel in die Entwicklung zum Automotive-OEM und seit letztem Jahr bin ich mit der Entwicklung von HV-Komponenten (u.a. Leistungselektronik z.B. DC/DC Converter) freiberuflich selbstständig.

Ich habe kürzlich die Videos von Andreas auf YT entdeckt. Den Anstoß für diesen Post hat das letzte Video gegeben, in dem es um die Antwort der Politik (CDU) auf eure formulierten Fragen aus dem Politik-Thread dieses Forum geht. Mein Eindruck ist, dass diese CDU-Antwort trotz aller positiven Hoffnungen die Erwartung einer schwammigen, nichtssagenden, politischen Antwort von vielen hier getroffen hat. Aus meiner Sicht sollte dies der DIY-Community hier Auftrieb geben, weiter Dinge in die eigene Hand zu nehmen und Vorwärts zu treiben.

Worum es aber in diesem Post gehen soll ist ein Thema welches mich seit einiger Zeit umtreibt. Sicherlich kennen einige von euch die kommerziellen Anbieter der PV-Batteriesysteme u.a. den Marktführer Sonnen. Bekannt ist außerdem, dass Sonnen ihre Speicher "vernetzt" um somit dem interessierten (wohlhabenden) Konsumenten ein attraktiveres Preismodell zu präsentieren (Link). Naja, zumindest auf den ersten Blick denn die hohe Investitionssumme und die laaaaange Amortisationsdauer für diese kommerziell vertriebenen System bleibt - Material, Entwickler und Vertriebswege wollen eben bezahlt werden.

Ich würde gerne in diesem Thread einen Gedankenaustausch starten, ob dieses vernetzte (Speicher-)Konzept auch für eine DIY Community wirtschaftlich zu betreiben ist, mit dem Ziel laufende Kosten für jeden DIY-Teilnehmer zu senken und eine höhere Autarkie zu erreichen. Sonnen tritt auf dem Markt als eigenständiger Energieversorger auf. Ohne dies wird eine "Vernetzung" vermutlich nicht möglich sein, da gleichwohl über Vermarktung von Regelenergie das Ganze für die Gemeinschaft der vernetzten System erst wirtschaftlich sein wird (Stichwort: virtuelles Kraftwerk).

Aus technischer Sicht habe ich keine Zweifel das sich das Umsetzen lässt. Aus regulatorischer bzw. energiewirtschaftlicher Sicht wird die Betrachtung wohl herausfordernder. Hat in diesen Themen irgendjemand hier Einblick/Kenntnisse?

Aber bevor es zu Speziell wird würde mich einfach eure Meinung dazu interessieren. Ich freue mich auf einen konstruktiven Austausch :thumbup: .

Marco


   
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crazygo62
(@crazygo62)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 496
 

Hallo, erst mal ein Herzliches Willkommen hier.
Im ganzen hört sich das erst einmal sehr interessant für mich an, kenne mich da allerdings nicht soo gut aus wie einige andere hier.
Denke das Dir hier der ein oder andere evtl was über die Regulatorischen Dinge sagen kann, für mich, sorry, ist "Deutschland" das letzte was solche sachen angeht !

Werde Deine Beiträge mal folgen und schauen was ich noch lernen kann !

MFG Uwe


   
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Nick81
(@nick81)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 5 Jahren
Beiträge: 1671
 

Hallo Marco,

erstmal willkommen hier im Forum.

Genau der selbe Gedanke treibt mich auch schon eine Zeit um. Ich finde die Idee, die ich hinter Sonnen verstehe, richtig interessant. Sonnen macht das ja auch aus regulatorischen Gründen so, dass sie in Ihrem Verbund "virtuell" Strom zwischen den Teilnehmern verschieben und verkaufen und damit als Kollektiv einen riesigen Puffer bereitstellen. Und dafür müssen sie in DE als Energieversorger eingetragen sein inkl. Verantwortung für ihren Bilanzkreis.

Wenn du daraus ein Business entwickeln möchtest, dann bitte, so etwas können wir sicherlich gut gebrauchen. Unabhängig vom DIY-Gedanken dabei, würde es aber einfacher gehen, wenn die Regularien einfacher wären. Laut EU Richtlinie soll der direkte Verkauf von Strom zwischen Marktteilnehmer ja eigentlich "relativ" problemlos sein sollen, leider scheint diese Richtlinie bei uns nicht so umgesetzt zu sein. Ich hoffe ja darauf, das nach der Bundestagswahl die Bürokratie abgebaut wird und die EU Richtlinie hier 1:1 umgesetzt wird, das sollte einiges vereinfachen.

Quellen:
EU Richtlinie RED II: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32018L2001&from=DE

PIP 5048MS | 6x 340Wp mono (2KWp) Ostdach | 14S80P Powerwall
3x MP2 5000 | 11 kWp Ost- + Westdach | 14kWh LFP
Mitsubishi Multi MXZ2F42VF+MSZEF25VGKW+MSZEF35VGK


   
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(@m_engineering80)
Newbie
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 2
Themenstarter  

Hi,

das Thema vernetzte Stromspeicher scheint im Strommarkt an Dynamik zu gewinnen. Eine recht frische Meldung dazu von Tesla:

Dass sich nun auch Tesla als Stromlieferant positionieren will, ist für die etablierten Anbieter laut dem Handelsblatt nicht die größte Sorge. Diese sei vielmehr eine „Autobidder-Plattform“, ein nach Darstellung des US-Konzerns „autonomes System zur Teilnahme am Energiemarkt, das Hochfrequenzhandel betreibt“. Damit kann Tesla die Stromspeicher seiner Kunden und perspektivisch auch die Batterien von Elektroautos vernetzen, um überschüssigen grünen Strom zu speichern. Später kann dieses virtuelle Kraftwerk die Energie wieder abgeben und gewinnbringend ins Netz einspeisen.

Hier der Link zum Artikel:
https://ecomento.de/2021/08/25/tesla-bietet-ersten-oekostromtarif-in-deutschland-an/


   
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Stefanseiner
(@stefanseiner)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 2258
 

Ich halte die Nutzung von Elektroautos als stationären Stromspeicher nach wie vor für Blödsinn.

Mit jedem Lade- und Entladezyklus, und ist er auch nur partiell, nutzt sich der Akku ab und die nutzbare Kapazität sinkt.
Beim E-Auto ist eben genau die nutzbare Akkukapazität das teuerste Extra, mit dem man sich ein paar mehr Kilometern an Reicheweite erkauft. Und solange man die Akkus in E-Autos nicht gescheit (= kostengünstig, in mehr als nur einer Hauptwerkstatt und auch nach 8 oder mehr Jahren nach Autokauf) austauschen kann ist der Zustand des Akkus die wichtigste Kerngröße im E-Auto.
Deswegen möchte ich hier auf keinen Fall zusätzlichen Verschleiß generieren durch ein Zweckentfremden als stationären Speicher, und erstrecht nicht zur Stabilisierung des öffentlichen Stromnetzes.

Wenn die Akkus im Auto nur noch 80% Restkapazität haben sind sie zum Fahren eh allmählich nicht mehr tauglich. Dann, und auch erst dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo man diese Akkus ausbauen und als stationäre Speicher benutzen sollte. Weil 80% von 60-80kWh sind noch immer mehr als genug für ein Haus (oder auch zwei oder drei) oder zur dezentralen Netzstabilisierung, da gibt es absolut keinerlei Notwendigkeit, das zeitlich vorzuziehen.

Noch zudem möchte ich gerne mal wissen, wie im Falle einer Doppelnutzung des Autoakkus eine Garantie umgesetzt werden wird. Wenn der Autoakku permanent ins Netz einspeist und kaputt geht wird kein Autohersteller freiwillig sagen - "Jop, das übernehmen wir".

Die Politik ist hier gefordert, die Gesetze dahingehend zu ändern, dass man Akkus im Second Life benutzen darf, was aktuell so gut wie nicht möglich ist. Dann brauchen wir den Zirkus mit E-Autos als Stromspeicher nicht, und haben auch schon einen großen Schritt beim Thema Akkurecycling gemacht.

Leitfaden Akkus & PV von A-Z
Projekttagebuch: 10kWh Akku mit 3kWp auf dem Holzunterstand
China-Akku 18650 Test - 508.800mAh in 62 Zellen
Beschaffung der Akkus und deren Kosten // Akkuquellen


   
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(@schmue)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 690
 

Die Idee stammt wohl daher das die Zellproduktion aktuell nicht ausreicht um Nachfragen sowohl mobiler als auch stationärer Anwendungen zu bedienen.
Sprich man kann nicht gleichzeititg das Netzumbauen UND die Elektromobilität mit dem notwendigen Maß an Akkus versorgen.
Vielleicht gibt sich das in den nächsten Jahren wenn NaIon Zellen in den Markt drängen. Aber aktuell....eher nicht.
Und deswegen treibt das dann entsprechende Blüten wie V2G oder V2P wie beim aktuellen Ioniq5/EV6.
Dazu die Leasingmentalität...

LG Stefan
12KW Deye 3~ 9*355W, 14*240W, Victron 150/70 9*240W Flachdach Süd und West

PV2: 4*240W Gartenhausfassade Hoymiles 1500
PV3: in Planung Gartenhaus Dach 9*240W & 6*320W weitere 60kwh Akku
Status: ~9,7kwp und 10kwh 18650 19" DIY Powerwall

   
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Stefanseiner
(@stefanseiner)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 2258
 

ich muss zugeben, ich bin bei stationären Speichersystemen nicht zu 100% aktuell, aber meinem Wissensstand nach werden dort hauptsächlich LiFePo4 Akkus verwendet, und in E-Autos LiIon.
Klar, Tesla verbaut auch LiFePo4 im Model 3 aber eher aus Spargründen, und sicher gibt es auch stationäre Speicher mit LiIon, aber das dürften eher Ausnahmen sein sodass es mich eigentlich wundern würde, wenn ein gleichzeitiger Ausbau nicht möglich wäre.

Ich vermute eher die Idee ist deswegen auf dem Tisch, da ein V2G schneller und einfacher umzusetzen ist (erstrecht, wenn man die ausgelutschten 80% AKkus danach noch immer wegwirft / verbrennt) als das Thema Akkurecycling und Second Life endlich mal ernsthaft anzugehen.

Da müsste man wahrscheinlich per Gesetz regulatorisch in die Automobilindustrie eingreifen und Auflagen machen, wie man Akkupacks zu designen hat, sodass ein späteres Wiederverwenden im Second Life auch problemlos möglich ist.
Aber das Fass möchte offensichtlich niemand aufmachen, sieht man ja auch an den bisherigen Antworten der Parteien auf Andreas' Fragen zum Thema AKkurecycling

Leitfaden Akkus & PV von A-Z
Projekttagebuch: 10kWh Akku mit 3kWp auf dem Holzunterstand
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Nick81
(@nick81)
Mitglied Admin
Beigetreten: Vor 5 Jahren
Beiträge: 1671
 

ich muss zugeben, ich bin bei stationären Speichersystemen nicht zu 100% aktuell, aber meinem Wissensstand nach werden dort hauptsächlich LiFePo4 Akkus verwendet, und in E-Autos LiIon.
Klar, Tesla verbaut auch LiFePo4 im Model 3 aber eher aus Spargründen, und sicher gibt es auch stationäre Speicher mit LiIon, aber das dürften eher Ausnahmen sein sodass es mich eigentlich wundern würde, wenn ein gleichzeitiger Ausbau nicht möglich wäre.

Bei Tesla scheint sich abzuzeichnen, dass sie vorerst recht viel LFP einsetzen werden (auch Model Y), da die 4680 noch nicht so weit sind.
https://teslamag.de/news/batterie-geruechte-lfp-fuer-us-teslas-deutsches-model-y-anfangs-2170-zellen-40358

PIP 5048MS | 6x 340Wp mono (2KWp) Ostdach | 14S80P Powerwall
3x MP2 5000 | 11 kWp Ost- + Westdach | 14kWh LFP
Mitsubishi Multi MXZ2F42VF+MSZEF25VGKW+MSZEF35VGK


   
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(@schmue)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 690
 

Warum auch nicht. Spricht ja nix dagegen.
Aber die ganzen Tesla PWs und auch der großspeicher in Australien zum Bsp waren alles 18650 Lion Zellen.

LG Stefan
12KW Deye 3~ 9*355W, 14*240W, Victron 150/70 9*240W Flachdach Süd und West

PV2: 4*240W Gartenhausfassade Hoymiles 1500
PV3: in Planung Gartenhaus Dach 9*240W & 6*320W weitere 60kwh Akku
Status: ~9,7kwp und 10kwh 18650 19" DIY Powerwall

   
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DIY Systeme - Verne...
 
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