Beim Betrachten der Stromampel, hier ein Screenshot:
denke ich immer: ich könnte den Akku doch erst "im roten Bereich" entladen, um den EE-Anteil in meinem Verbrauch zu erhöhen.
Also den unvermeidbaren Netzbezug nach Möglichkeit in den "grünen Bereich" verlagern und den Akkustrom einfach ein wenig später verbrauchen.
In der ertragsschwachen Jahreszeit haben wohl viele noch ein paar kWh im Akku, aber schaffen längst keine volle Selbstversorgung mehr.
Was denkt ihr darüber (Linksgrünversiffte Spinnerei)?
Gibt es sowas vielleicht schon irgendwo?
Macht das irgendwer? Wie?
Überschrift, meinst du netzdienlich?
Update: Frage zurückgezogen, ich hab's verstanden.
Meine Antwort: Nein, mache ich nichts.
Der aktuelle Stand ist, das der Aufwand des Versorgers, den Regelungsaufwand zu betreiben, in den Strompreis eingerechnet ist.
Und dass mithilfe der Verbraucher nicht gefördert und somit auch nicht erwünscht ist.
Sonst würde man z.b. netmetering erlauben und sogar fördern, wie nordische Länder und andere das tun. BKW (ohne Speicher) sind nämlich in hohem Masse netzdienlich.
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
Und dass mithilfe der Verbraucher nicht gefördert und somit auch nicht erwünscht ist.
Ja eben, das ist ein kleiner legaler Beitrag, wie man ohne eigene Verluste (die Energie ist ja bereits im Akku), ganz komfortabel ein wenig die Welt retten kann!
Die Politik wird uns nicht retten! Das müssen wir selber tun.
Und dass mithilfe der Verbraucher nicht gefördert und somit auch nicht erwünscht ist.Ja eben, das ist ein kleiner legaler Beitrag, wie man ohne eigene Verluste (die Energie ist ja bereits im Akku), ganz komfortabel ein wenig die Welt retten kann!
Die Politik wird uns nicht retten! Das müssen wir selber tun.
Ich verstehe dein Argument, aber ich teile es nicht. Aus zwei Gründen:
Zum einen wird es nicht gelingen, gegen den Willen der Politik dieses Thema ernsthaft voranzubringen. Kann man genau sehen, wir schwarz rot das Thema EEG Jahrzehnte nicht gefördert, sondern durch russisches Gas ersetzt hat.
Zum anderen ist Akkustrom nicht mehr besonders grün oder EEG, weil der Verschleiß und damit der CO 2 Rucksack den ehemals umweltfreundlichen Panelstrom in hochgradig CO2 belastet verwandelt hat.
Deswegen habe ich keinen Akku, solange es geht, und dann aus Eigennutz Akku, wenn man mich dazu zwingt.
PS: ich sehe es auf jeden Fall als naturdienlich an, wenn man selbsterzeugen (EE) Strom verbraucht.
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
Ich nehme mal den 8.10.2023 als Beispiel, weil dessen "Stromampel einen "schönen" Verlauf zeigt:
Gemäß Nettostromerzeugung waren die Anteile am:
Minimum des EE-Anteils (um 19:00 Uhr) mit 18,1%
Maximum des EE-Anteils (um 12:42 Uhr) mit 75,8%
Sehr stark vereinfacht, mit 400g/kWh CO2 gerechnet, würde man also 75,8% - 18,1% ~= 58% CO2 einsparen.
Das wären immerhin 232 Gramm CO2 / kWh einfach nur durch gezieltes Nichtstun!
Ich vermute, das es deutlich mehr ist, aber mir fehlen die nötigen Daten um es exakt zu bestimmen.
Update:
Natürlich findet sich auch etwas; laut Emmisionsbilanz vom Umweltbundesamt (Stand 2018):
Die Stromerzeugung der deutschen Offshore-Windparks ... Der spezifische Vermeidungsfaktor liegt bei ca. 701,1 g CO2-Äq./kWh el .
Durch die Stromerzeugung aus Windkraft [onshore] ... Der spezifische Vermeidungsfaktor beträgt ca. 692,8 g CO2-Äq./kWh el .
...durch die Stromerzeugung aus Photovoltaik mit einem spezifischen Vermeidungsfaktor von ca. 627 g CO2-Äq./kWh el ...
Durch naturdienliche Akkuentladung werden in diesem Beispiel also 58% von ca. 700g/kWh CO2 eingespart: 406 Gramm CO2 / kWh.
ich könnte den Akku doch erst "im roten Bereich" entladen, um den EE-Anteil in meinem Verbrauch zu erhöhen.
Lass' mal über die Energiebilanz nachdenken:
Rein rechnerisch wirst Du den EE-Anteil an Deinem Stromverbrauch so tatsächlich erhöhen. Aber: An der Menge des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen änderst Du unterm Strich doch nichts. Es wird dadurch nicht mehr Wind- oder PV-Strom erzeugt. Und der Gesamtverbrauch bleibt auch gleich. Landesweit gesehen neutrale Bilanz, würde ich sagen.
Einen ökologischen Nutzen sehe ich nur dann, wenn der fossil erzeugte Strom, den Du so zu einer anderen Tageszeit beziehst, dann aus einem Kraftwerk mit besserer CO2-Bilanz stammt. Beispiel: Wenn die Energieampel gelb ist, führt ein Einspeisen aus Deinem Akku dazu, dass ein Gaskraftwerk weniger erzeugen muss. Wenn sie dagegen auf rot steht, dann führt Einspeisen aus dem Akku vielleicht dazu, dass ein Kohlekraftwerk weniger erzeugen muss.
Unter den Annahme, dass fossile Kraftwerke bei steigendem Strombedarf immer nach steigendem "Schmutzigkeitsgrad" zugeschaltet werden, könntest Du tatsächlich etwas bewirken, z.B. indem effektiv mehr Strom aus Gas und weniger aus Kohle erzeugt wird.
Kohlekraftwerke sind sehr Träge in der Regelung bzw. lassen sich nicht innerhalb Stunden abschalten und müssen deshalb sogar laufen, wenn zu viel Strom im Netz ist. Es ist also nicht so, das bei 100% Windquote die anderen einfach wegfallen würden, stattdessen wird die Erzeugung durch Wind gedrosselt! Wenn der EE Strom nicht ausreicht, dann kann das aber nur mit fossiler Energie ausgeglichen werden. Mit Kohle wiederum träge, mit Gas sehr flink und in großem Maßstab.
Stark vereinfacht zusammengefasst hat eine naturdienliche Entladung des Akkus diese Effekte:
Bei sehr viel EE im Netz wird die EE weniger gedrosselt, da höherer Verbrauch. An der Produktion durch andere Kraftwerke ändert das nichts.
Bei sehr wenig EE im Netz wird weniger fossile Energie erzeugt, da geringerer Verbrauch.
Kohlekraftwerke sind sehr Träge in der Regelung bzw. lassen sich nicht innerhalb Stunden abschalten
Komplett abschalten geht wirklich nicht so schnell, aber in der Leistung etwas hoch- und herunterregeln lassen sich die innerhalb einiger Stunden schon. Nimm' einfach Deine Beispieldaten vom 8.10. weiter oben. Um 12:45 Uhr etwa 7 GW aus Kohle, um 19:00 etwa 11 GW aus Kohle. Binnen gut 6 Stunden die Leistung um 50% hochfahren geht also durchaus.
Stark vereinfacht zusammengefasst hat eine naturdienliche Entladung des Akkus diese Effekte:
Bei sehr viel EE im Netz wird die EE weniger gedrosselt, da höherer Verbrauch. An der Produktion durch andere Kraftwerke ändert das nichts.
Den Fall, dass Wind- oder PV-Anlagen abgeregelt werden, weil schon zu viel Strom im Netz ist, wirst Du aber nur haben, während die Stromampel auf grün steht. Soweit ich verstanden habe, willst Du Akku-Entladezeit aber zwischen gelben und roten Phasen verschieben. Da wird in beiden Fällen dann ein fossiler Erzeuger gegenregeln.
Soweit ich verstanden habe, willst Du Akku-Entladezeit aber zwischen gelben und roten Phasen verschieben.
Da liegt das Missverständnis.
Davon ausgehend, das im Winter (bei kleinen Anlagen) nur wenige kWh im Akku landen, würde ich jegliche Akku-Entladung in die tiefroten Bereiche schieben.
Den Eigenverbrauch würde ich nach Möglichkeit immer direkt von der PV abdecken, um den Wirkungsgrad hoch und den Akku-Verschleiß niedrig zu halten.
Update: Meine Einspeiseregelung hat jetzt eine Timerfunktion zur programmierten Akkuentladung, derzeit im Test.
Die erste Testphase gestern war über die Mittagszeit.
Es wurde bewusst keine Energie aus dem Akku entnommen, um sie dann später verbrauchen zu können.
In der Grafik sind PV-Ertrag (gelb) und Einspeiseleistung (SoyoP, grün) negiert dargestellt, um den direkten Einfluss auf den Bezug (rot) zu zeigen.
Klar ist: Das Ganze macht nur Sinn, wenn man den Gesamtbedarf nur durch zugekauften Strom decken kann.
Nachdem der Timer jetzt eingebaut ist und gut funktioniert stellt sich die Frage:
Welche "Stromampel" / Börsenpreis? nehme ich für die automatische Regelung? Hat da jemand einen Tipp? Code?
Schade. Das Thema scheint kaum jemanden zu interessieren. Ich *schiebe* trotzdem noch einmal an. 😀
Das Thema scheint kaum jemanden zu interessieren.
Na und? Mach einfach, was du für richtig hältst. Das ist das schöne an Freiheit, das du das einfach so darfst.
Du musst halt damit leben, daß es eventuell kaum jemanden interessiert.
Oliver
Heute ist wieder so ein Tag, wo man ganz locker den Eigenverbrauch naturdienlich anpassen kann. 😀
Seit gestern um 23:00 ist die Entladung des Akkus gestoppt. Jetzt würde er entladen, aber die PV bringt noch ausreichend rein.
Ich suche übrigens immer noch nach Tipps auf welcher Grundlage man das automatisieren könnte.
Ganz einfach: nimm die Daten der Sonnenstunden und der Stromampel von morgen, und plane die Entladezeiten passen dazu.
Oliver