2nd Life für 12V Au...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

2nd Life für 12V Autobatterien sinnvoll?

7 Beiträge
7 Benutzer
0 Reactions
1,586 Ansichten
(@rudolf)
Newbie
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1
Themenstarter  

Hallo,

was ist eure Meinung zum Nutzen von gebrauchten 12V Auto(akkus/batterien) als Speicherlösung?

Also wenn die Autobatterien z.B. im Winter nicht mehr genug Strom zum Starten von Autos liefern und ausgetauscht werden, könnten die dann noch (einige Monate) als stationärer Speicher genutzt werden, bevor sie dem Recycling zugeführt werden? Ich stelle mir da ein Bastelprojekt z.B. ein bis zwei Dutzend gebrauchten 12V Autobatterien vor. Ggf mit jew. einem selbstgebauten bidirektionalen Spannungswandler zum Laden/Entladen dieser.

Hat da jemand Erfahrung wie viele Zyklen die noch aushalten könnten? Ich kenne mich mit Zellchemie usw. nicht gut aus, daher bitte ich um Hinweise jeglicher Art.
Müsste man auf Start/Stopp Batterien.

Überlegung: Ich vermute solche gebrauchten Autobatterien bekommt man um weniger als 25€ und wenn die ihr Second Life als Stationärspeicher erledigt haben bekommt man ja noch immer den Schrottpreis in ähnlicher Höhe. GGF könnte das auch für ein Recycling Unternehmen interessant sein, so einen Container voll mit Autobatterien als Speicher...

Mir ist klar, dass heutzutage eher andere Zellen für Heimspeicher verwendet werden. Die Frage ist ob man damit wertvolle Ressourcen 12V Akkus länger nutzen könnte und es als (Nachhaltigkeits)Bastelprojekt dennoch interessant sein könnte.

Bitte um rege Diskussion 😉 LG Rudolf


   
Zitat
Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6967
 

Mein Kenntnisstand ist:
Bleiakkus sterben durch Kurzschluss einer Zelle oder durch allgemeinen Kapazitätsverlust
Die meisten Fahrzeugbatterie sind nicht auf viele Zyklen, sondern auf hohen Strom ausgelegt.
Bleibatterien wollen gerne voll sein, und maximal halb entladen werden, sonst Verringerung der Lebensdauer.

In der Summe sind das keine guten Voraussetzungen für deinen Plan.

Andererseits habe ich selber einen Gebrauchten auf dem Balkon, geladen von nem 20 Watt Panel, zum Handyladen. Das geht's seit ein paar Jahren gut.
Trotzdem ist's ne schlechte Idee, ich habe mittlerweile genug 18650 rumliegen, ich bin nur zu bequem das umzubauen, solange es noch funktioniert.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
AntwortZitat
 Arc
(@arc)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1614
 

Bleiakkus so wie sie in Autos verbaut werden sind für kurzzeitige Hochstrom- Belastung ausgelegt. Die taugen schon im Neuzustand nicht viel für PV Anwendungen.
Zu wenig zulässige Entladetiefe.

Wenn der Akku dann auch schon im Auto nicht mehr richtig tut bring er als PV Speicher auch nix mehr.
Die Akkus verschlammen mit der Zeit, was dazu führt das Energie eher in Wärme umgewandelt als gespeichert wird.
Ich hab das ein paar mal im WoMo durchexerziert

Bei YouTube gibts ein paar Videos n denen du sehen kann’s wie in Pakistan „recycled“ werden. Auseinandernehmen, Blei schmelzen, neue Platten gießen , alles wieder zusammen löten ….. aber das ist sicher nicht das was du machen willst 😜

Summa summarum, Blei Akkus sind schon keine gute Option, alte Akkus sind gar keine - außer zum” Erfahrung sammeln”

PotzBlitz - Großmeister der elektrischen Dunkelheit
Meine Rechtschreibung wird durch Apple verantwortet

How to - Akku China Shopping
Wissen ist Macht - Battery University
Battery Know how vom Ex-Tesla Developer - Makermax


   
AntwortZitat
(@uschi)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 896
 

Viele fangen mit Autoakkus an (Ich auch) und erfahren dann schnell das es nur Spielkram ist.

Aber zum Erfahrungen sammeln, warum nicht.

Solltest nur möglichst wenig Geld ausgeben bzw. wiederverwertbare Teile wie Wechselrichter o.ä. kaufen.
Möglichst gleich auf 24V oder noch besser 48V gehen.
12V ist wegen der gewaltigen Ströme ungeeignet.


   
AntwortZitat
mafe68
(@mafe68)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 663
 

Man kann heute genau so noch Blei Akkus verwenden und das funktioniert auch einwandfrei, wenn sie richtig behandelt werden was die meisten nicht machen oder keine Ahnung davon haben. Das sulfatieren kommt nur von dem wenn man den Akku ersten zu tief entladet und zweiten nicht ständig voll geladen ist. Blei sollte man mit SOC 80% betreiben und im Höchstfall mal auf SOC 50% aber das ist auch schon die äußerste Grenze, optimal ist zwischen 80 -100% zu betreiben dann hält er auch Jahrzehnte.
Was die Auto Akkus angeht hat ja @Uschi schon geschrieben das sie für den Solar Betrieb nicht geeignet sind. Wenn man Blei haben möchte sollte man OPZS Akkus verwenden oder wenn man es kleiner haben möchte und günstiger sind die EnerieBull Akkus auch sehr gut dafür geeignet. Da 2 x 12V230Ah zusammen in 24V System laufen sehr zuverlässig über Jahre. Viele die den Einstieg in die PV machen habe die am laufen. Bei mir läuft damit auch noch ein 12V System und das schon über 10 Jahre mit dem selben Akku immer noch mit voller Kapazität.

PV1: Victron ESS MultiPlus II 48/3000 | Pylontech Akku 5kW | 2880 Wp
PV2: Victron OffGrid MultiPlus II 24/3000 | TAB OPZS Akku 464Ah 11,8 kW | 10,6 kWp
Was ist Victron ESS wird hier genau erklärt!


   
AntwortZitat
(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 629
 

Also ich habe sehr viel Erfahrung mit Kfz-Bleiakkus und nutze die seit vielen Jahrzehnten für div. Experimente.
Tatsächlich sind die Teile für kurzfristige Hochstromanwendungen (Starter) konzipiert und nicht für viele Zyklen oder große Entladetiefe.
In den Zellen ist meist eine Art poröse Bleipaste, die die aktive Oberfläche für hohe Strombelastbarkeit erhöht, was aber den Nachteil hat, dass diese Bleistruktur relativ schnell zerfällt und dies vor allem bei größerer Entladetiefe. Wenn man Bleibatt. in der Range von 80...100% SoC betreibt, dann halten sie sicher einige Hundert evtl. 500+ Zyklen - viel mehr aber nicht.
Wenn die Zellen entladen werden, bildet sich Bleisulfat und Bleioxid, beide haben deutlich größere Volumina als reines Blei, Bleisulfat dehnt sich am meisten aus und neigt dazu größere und härtere Kristalle zu bilden. Dann setzt die sog. Sulfatierung ein - der Tod der Bleibatt. Man kann dies nur verhindern, wenn die Zelle möglichst oft nahe 100% SoC gehalten wird.
Es gibt noch ein anderes Problem: die sog. Säureschichtung. Unten bildet sich ein dichterer Bereich konz. Schwefelsäure, oben ist die Säure dünner. Zum Mischen müßte man die Zellen vorsichtig schütteln oder eine Zeit lang gasen lassen, d.h. für einige Min. deutlich überladen.
Bei guter Pflege können die Zellen dann schon 5+ Jahre halten.

Ideal für PV-Anwendungen sind sie leider bei weitem nicht. Sehr schwer, wenig nutzbare Kapazität, geringe Zyklenfestigkeit.


   
AntwortZitat
(@kcbam)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 38
 

Neben den vielen guten Punkten, die schon angesprochen worden sind, kann man noch ergänzend (oder zusammenfassend) sagen, dass die Effizienz einfach sehr bescheiden ist. Du bekommst nur einen Bruchteil der Energie, die du eingespeist hast, auch wieder zurück. Das ist bei Starterbatterien im Auto kein großes Problem - bei PV-Anlagen ziemlich schlecht.


   
AntwortZitat
2nd Life für 12V Au...
 
Teilen: