Thema Schimmel
 
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Thema Schimmel

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(@andy1510)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 8 Monaten
Beiträge: 11
Themenstarter  

@win Es ist eine Multisplit.
Allerdings ist es ja bisher nur ein Angebot.
Es geht mir hier hauptsächlich auch nur um das beschriebene Truhengerät.
Das Problem ist, das Truhengerät ist für das Bad gedacht, da das Bad im oberen Stock nur ein Dachfenster hat und dieses im Winter manchmal nicht auf geht, da es vereist ist.
Deshalb möchte ich eigentlich ein Truhengerät dass auch entfeuchten kann in diesem Raum.

Sollte ich mir dann lieber 2 Anlagen Anbieten lassen ?
1x Single Split Truhengerät für Bad + 1x Multisplit für die restlichen 3 Innengeräte ?
Oder ist das Entfeuchten auch bei Multisplit anlagen möglich, so dass ich z.B. einstellen könnte 3 mal täglich sollten alle 4 innengeräte die luft entfeuchten ?

Wenn ich im Internet nach den Angebotenen Geräten suche, steht nur beim Truhengerät dass es eine Entfeuchtungs Funktion hat.
Bei den anderen Innengeräten steht nichts dabei.
Heißt das dann dass diese das garnicht können ?
Die Gerätetypen hab ich ja im ersten Beitrag beschrieben.
Evtl. hat selbst jemand diese Geräte und kann berichten ob es damit möglich ist zu entfeuchten ?

viele Grüße
Andy

Fronius Symo Gen24 10.0 Plus
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 Rumo
(@rumo)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 59
 

Vielleicht um nochmal die vorherigen Punkte zusammen zufassen:

Eine (Multi)Split Anlage kann entgegen ihrer Bezeichnung nicht klimatisieren. Hierzu wäre es notwendig, dass sowohl die Lufttemperatur und -feuchtigkeit unabhängig manipuliert werden könnten. Bei der Entfeuchtungsfunktion der Split Anlagen wird das Innengerät soweit abgekühlt, dass die Luftfeuchtigkeit ausfällt. Eigentlich müsste im Anschluss die Luft in einem weiteren Schritt wieder erwärmt werden. Im Sommer fällt dies nicht so auf, weil die Umgebung dies tut.
In der Übergangszeit oder im Winter bekommst du hier aber ein Problem. Die Temperatur im zu enfeuchtenden Raum wird fallen und damit wird auch die relative Feuchtigkeit erstmal steigen. Die Behaglichkeit sinkt dadurch massiv, da quasi ein feucht/nasser sowie kalter Regentag im Raum herrscht. Bis die Feuchtigkeit am Innengerät komplett kondensiert ist, dauert es (1h-2h). Bei schlecht gedämmten und kalten Außenwänden kühlt man diese weiter ab, dass hier der Taupunkt unterschritten werden kann. Du treibst die Feuchtigkeit also erstmal an/in die Wand.

Ein weiterer Punkt ist: Feuchtigkeit die am Innengerät kondensiert ist, ist nicht gleichzeitig aus dem Raum entfernt. Durch die feine Lamellenstruktur des Wärmetauscher bleibt dort ein Teil des Kondesats hängen und läuft nicht über den Ablauf ab. Aus hygenischen Gesichtspunkten will man das Kondensat aber auch nicht im Innengerät stehen lassen, weil sonst neues Leben einzieht. Das hängengebliebene Kondensat muss wieder ausgelüftet/geheizt werden.

Beim Aufheizen des Raumes nach dem Entfeuchten wird sich die Luftfeuchtigkeit wieder erhöhen. Wie stark dies geschieht hängt jetzt von dem Raumvolumen ab. Je kleiner das Raumvolumen umso stärker. Sagen wir nach dem Duschen befinden sich bei 20°C und 80% Luftfeuchtigkeit in der Luft 13,6 g/m³ Wasser. Ziel ist es die Luftfeuchtigkeit auf 50% zusenken, also 8,6 g/m³. Bei einem kleinen Bad von 4x5x2,5 m³= 50 m³ sind das 250 mL Wasser, die aus der Luft geholt werden müssen. Und nach meiner Erfahrung vom letzten Wärmetauscherreinigen bleiben so ca. 100mL dort hängen. Also landet man bei 60% Luftfeuchtigkeit effektiv.

Und nur um ein Gefühl für die Auswurftemperatur am Innengerät zu bekommen, um die 20°C / 50% zuerreichen muss der Wärmetauscher mindestens auf 9°C heruntergekühlt werden.

Wie schon angemerkt wurde von win, ist es da effektiver einen seperaten Luftentfeuchter aufzustellen oder im Winter zu lüften. Eine Zwangslüftung könnte durch einen Abluftlüfter und einen Zuluftport zu realisiert werden. Während des Lüftens kann auch die Klima weiter im Heizbetrieb laufen. Die Wärmemenge, welche verloren geht, ist durch die niedrige Wärmekapazität bei kurzen Lüften vernachlässigbar.

Das einzige Splitgerät, welches wirklich klimatisieren kann, ist, soweit mir bekannt, die Daikin Ururu Sarara Serie.


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6105
 

@Rumo hat es gut zusammengefasst. Es bleibt ein sehr untypisches Szenario, im Winter mit einer Split-Klima entfeuchten zu wollen. Kenne keinen, der das macht aus den oben genannten Gründen. Vielleicht kommen weitere Gründe dazu, warum das keine gute Idee ist.

Aber grundsätzlich kannst du bei einer Multisplit auch die Entfeuchtung laufen lassen, wenn alle Geräte entfeuchten und damit auch Wärme von Innen nach außen schaufeln. Was bei Multisplit nicht geht, ist ein Mischbetrieb, also das ein Gerät entfeuchtet/kühlt und die anderen heizen. Da geht nicht.

Und ja: Bei der Perfera-Serie können Wand- und Truhengeräte entfeuchten. Nahezu alle Split-Klimaanlagen haben eine Entfeuchtungsfunktion, weil technisch dafür eh schon alles vorhanden ist. Ist also nur etwas Software, die nichts kostet.

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 Ulli
(@ulli)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 347
 

Was @Rumo beschreibt, ist völlig richtig. Das Entfeuchten mit Klima klappt im Badezimmer nicht, ich hab es in unserem 7,5 m² Badezimmer versuch. Erst wird dabei stark gekühlt und die Luftfeuchte sinkt, dann wieder geheizt und das Wasser aus dem Wärmetauscher wieder in den Raum gebracht. Da bleibt viel im Wärmetauscher hängen, was nicht nach draußen geleitet wird. Ich hab es mir genau angeschaut. Dein Klimamensch ist unseriös oder hat keine Ahnung. Der will Dich nur abzocken, denke ich.

Nimm einen Entfeuchter. Ich hab so einen im Keller, aber nur ca. €70 dafür bezahlt. Kauf besser im Sommer.

Eine teure Truhe brauchst Du doch nicht im Badezimmer, viel zu teuer, Wandgerät reicht. Nimm am besten dafür eine günstige Anlage um €500, was Du selbst kaufst. Der Klimamensch wird es schon einbauen, bei dem Auftragsvolumen. Und sonst gibt es andere Möglichkeiten. 


   
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(@matze_hbn)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 6 Monaten
Beiträge: 5
 

Kurze Frage zu Klima im Bad, dachte da was gelesen zu haben, das dies allgemein nicht empfohlen wird. Ist da was dran, oder nur Blödsinn?


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6105
 

Veröffentlicht von: @matze_hbn

Ist da was dran, oder nur Blödsinn?

Zahlreiche Klimafirmen raten von ab. Vermutlich, weil es dort kritisch werden kann und Firmen müssen ja 5 Jahre Gewährleistung übernehmen. Wenn man etwas aufpasst, dass es nicht zu lange zu feucht im Bad ist und man damit leben kann, dass das Innengerät öfters mal gereinigt werden muss, sollte es wohl gehen.

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 Arc
(@arc)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1611
 

@matze_hbn es gibt eine Reihe von Gründen warum man sich den Einbau ein Split in Badezimmer gut überlegen muss. Die meisten hast du in den Beiträgen ja schon gelesen.
Lediglich die Zusammenhänge und Abhängigkeiten sind zum Teil nicht ganz klar.

Bei einem konventionellen heizsysystem sind die Heizkörper nicht grundlos unter den Fenstern verbaut.
erstens sorgt der von Heizkörper aufsteigende warme Luftstrom für eine Umwälzung  der Luft im Raum - an der kalten Fensterseite steigt die warme Luft auf (Richtung Decle wo es noch wärmer ist) und „fällt“ aufgrund des wärmeaustausch an der gegenüberliegenden Wand wieder nach unten (zumindest so ungefähr)

Zweitens nimmt die vor dem Fenster aufsteigende warme Luft Feuchte vor dem kühleren Fenster auf und trägt sie in den Raum.

hier ein kleiner Ausflug in die Bauphysik:

Ist jetzt der Heizkörper aus dreht sich die Zirkulation um und warme, rel. feuchte Luft kommt aus dem Raum und fällt vor dem Fenster (durch Abkühlung) nach unten. Das bedeutet das die vor dem Fenster stehende rel.Feuchte (aufgrund der kälteren Fläche ) nicht absorbiert wird und irgendwann kondensiert. Zusätzlich wird es am Boden vor dem Fenster kühler also nimmt auch das Lokal die rel. Luftfeuchte zu.

weiterhin sind Heizkörper Wärmestrahler die umgebende Massen wie Wände erwärmen. Sprich einen wärmere Wand hat bei dem selben Wassergehalt pro kg Mauerwerk eine geringere Feuchte!
Außenwände transportieren Feuchte je nach Jahreszeit in beide Richtungen. Im Winter muss eine Außenwand Feuchte so nach aussen führen können so dass der Taupunkt nicht in oder auf der Wand liegt. 
das ist aber hinreichend schwierig insbesondere im Badezimmern da hier ein sehr hoher Wassereinbruchs stattfindet. (Fließen sind relativ dicht - Fliessenfugen nicht!)

um die kondensation in der Wand zu verhindern muss man diese bauphysikalischen Eigenheiten verstehen.

1. Wasser/ Feuchte muss schneller aus der Wand raus als sie eingetragen wird

2. der Taupunkt (rel.Feuchte vs. Temperaturgefälle in der Wand) darf nicht auf noch in der Wand liegen.

Das kann man erreichen indem man die Wand so aufheizt das sie selbst außen noch warm genug ist - oder weniger Wasser einträgt als in der selben Zeit durch diffundieren kann.

Beide Bedingungen werden mehr oder weniger gut erfüllt mit einem Heizkörper unter dem Fenster (siehe oben)

Eine Klimaanlage die lediglich die Raumluft fern der Außenwand/Fenster erwärmt ist für die Feuchteverhältnisse in der besagten Wand deutlich schlechter.

Ganz übel wird es wenn man auf eine Wand mit hohen Feuchteeintrag eine Außenisolierung klebt.
Diese sorgt dafür dass die Temperatur auf der Außenseite deutlich geringer ist (also weniger Wärmeverlust)
Das bedeutet aber auch das Taupunkt der noch „vor“ der Wand lag auf einmal in der Wand liegt.
Taupunkt bedeutet Kondensationen von Dampf zu Wasser - In der Wand wird das über kurz oder lang zu Schimmel führen.

-Ende der Vorlesung - 

Baut man sich eine Klimaanlage (Truhe) unter das Fenster so bleibt die Zirkulation und der Feuchtetransport noch halbwegs erhalten.

Ein völlig falsch platziertes Innenmodul an der Decke stellt alle Strömungs und Feuchtetransportverhältnisse auf den Kopf was zu dem berichteten Fällen von Schimmel beiträgt.

Wenn man eine Infrarotkamera hat kann man die temperaturverläufe gut beobachten und fast punktgenau voraussagen ob und wo Schimmel entstehen kann wenn man an den kalten Stellen die rel.Luftfeuchte messen kann.

 

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BlackParts
(@blackparts)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 155
 

Wenn die Entfeuchterfunktion im Winter häufiger zum Einsatz kommen soll würde ich versuchen das Kondensat gleich innerhalb des Hauses einzuleiten. Es könnte sonst sein das der Ablauf einfriert und dann das Kondensat Innen überläuft.

Meine Anlage: 10 KW PV, DIY 22 KW LiFePo4 Speicher, Notstrom 2.0 KW, Nulleinspeisung,
Mitsubishi Split Klima mit 7 Innengeräte SCOP 4,61 Heizen
Dezentrale Lüftung Südwind mit Wärmerückgewinnung,
Smart Home Steuerung zur Energieeinsparung 😎


   
Auric reacted
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(@andy1510)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 8 Monaten
Beiträge: 11
Themenstarter  

Okay vielen Dank für die ganzen Infos.
Bin froh dass ich hier nochmals nachgefragt habe, sonst hätte ich mich glaub voll und ganz auf den Installateur verlassen.
Indemfall werde ich übern Winter eher ein Entfeuchter ins Bad stellen, und zum Heizen evtl. eine elektrische Fussbodenheizung einbauen.
Elektrische FBH habe ich schonmal in einem Raum verbaut und finde ich gar nicht schlecht.
Wird schnell warm und die Fliesen halten die Hitze auch noch paar Stunden.

Im Sommer friert das Dachfenster ja nicht ein, da kann ich dann über das Dachfenster lüften.

vielen Dank und viele Grüße
Andy

Fronius Symo Gen24 10.0 Plus
11.2 kWp


   
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(@powersupply)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 105
 

Veröffentlicht von: @blackparts

Wenn die Entfeuchterfunktion im Winter häufiger zum Einsatz kommen soll würde ich versuchen das Kondensat gleich innerhalb des Hauses einzuleiten.

Hi

Du hast im Winter, wenn innen geheizt wird keinen Kondensatanfall am Innengerät! Das ist dann prinzipbedingt (Heizung) wärmer als die umgebende Luft.

Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass bei forcierter Luftbewegung durch ein Innengerät, die nicht durch Konvektion unter dem Fenster angetrieben wird, ein zumindest teilweiser Feuchtebefall der Fliesen und eines Fensters mit vermieden wird.

Oder liege ich hier ganz falsch?

MFg

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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6105
 

Veröffentlicht von: @powersupply

Oder liege ich hier ganz falsch?

Es ging darum, dass der Threadstarter nicht heizen wollte, sondern entfeuchten. Da läuft die Anlage im Kühlbetrieb und dann gibts auch Kondensat. Wurde aber schon geklärt, dass das nicht sehr sinnig ist im Winter.

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BlackParts
(@blackparts)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 155
 

Veröffentlicht von: @powersupply

Veröffentlicht von: @blackparts

Wenn die Entfeuchterfunktion im Winter häufiger zum Einsatz kommen soll würde ich versuchen das Kondensat gleich innerhalb des Hauses einzuleiten.

Hi

Du hast im Winter, wenn innen geheizt wird keinen Kondensatanfall am Innengerät! Das ist dann prinzipbedingt (Heizung) wärmer als die umgebende Luft.

Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass bei forcierter Luftbewegung durch ein Innengerät, die nicht durch Konvektion unter dem Fenster angetrieben wird, ein zumindest teilweiser Feuchtebefall der Fliesen und eines Fensters mit vermieden wird.

Oder liege ich hier ganz falsch?

MFg

 

Grundsätzlich hast Du beim Heizen recht, jedoch geht es hier um Entfeuchten mit AC und das geht nunmal nicht ohne Kondensat.

 

Meine Anlage: 10 KW PV, DIY 22 KW LiFePo4 Speicher, Notstrom 2.0 KW, Nulleinspeisung,
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