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Infrarotheizung als sinnvolle Ergänzung in Mietwohnung?

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(@bauerranger)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
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Hallo allerseits!

Ich wohne in einer wunderschönen Maisonette-Dachgeschoss-Wohnung über zwei Stockwerke mit Galerie. 1,5 Zimmer, schön groß, aber grauenhaft zu beheizen. Tagsüber bin ich im Büro. Wenn ich nach Hause komme, ist die Raumtemperatur meist bei 19 Grad. Ich bin mit Fußbodenheizung im Elternhaus aufgewachsen und komme scheinbar mit Bodenkälte nur schlecht zurecht. Wenn ich dann die Heizung hochdrehe, steigt die warme Luft auf. Bis die Wärme dann auch unten ankommt und ich mich endlich wohl fühle, dauert es ewig, manchmal bis nach 22 Uhr. Dann bin ich heute morgen zufällig auf das Thema Infrarotheizung gestoßen und habe mich mal ein wenig informiert. Hier ist meine Idee: ich halte mich nach der Arbeit hauptsächlich nur auf einem Raum von ca 25m2 auf (Sofa, Fernseher und PC), sodass ich über dieser Fläche an der Decke eine Infrarotheizung mit ca. 1kW Leistung installieren würde. Diese würde ich dann erstmal eine Stunde lang laufen lassen, um damit Boden und Möbel zu erwärmen, bis die Heizkörperwärme auch langsam mal runter kommt.

Da ich bisher immer so friere, stelle ich die Heizung auch viel zu hoch ein (ich weiß, bringt eigentlich nichts, aber mein Hirn ist doof, wenn ich friere). Ich verbrauche laut Jahresabrechnung gerade mal 4kWh pro Tag, aber meine Heizkosten waren schon immer vergleichsweise hoch. Bei den aktuellen Strompreisen und (noch) ohne PV-Anlage macht das ganze finanziell wohl nicht so viel Sinn, aber kann es sein, dass ich mit einer ergänzenden Infrarotheizung vielleicht meine Wohnqualität enorm verbessern?

Ich habe leider keine Erfahrung mit Infrarotheizungen. Ist so eine Idee vollkommen sinnlos, so wie ein Ölradiator mitten in einer Fabrikhalle? Kühlt der erwärmte Fußboden so schnell wieder aus, dass es ganz schnell wieder kalt wird, sobald die Infrarotheizung aus ist? Wie lokal ist der Wärmeeffekt einer Infrarotheizung? Werden die 1kW auch auf recht kleinem Raum verteilt, oder strahlt das wie eine Schallquelle im 180 Grad-Winkel überall hin?

Hat soetwas schon mal jemand gemacht oder gesehen? Auf YT finde ich nur Beispiele von kleinen Räumen, die ausschließlich mit Infrarotheizungen beheizt werden (so auch beim Andreas). Was haltet ihr von meinem Ansatz?

Danke für euren Input!!


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6161
 

Da kommt am Fußboden vermutlich fast gar nichts an Wärme an. Ich hab hier testweise eine 300 Watt IR-Heizung, bis 1 Meter nehme ich da noch Wärme wahr, darüber macht es nicht mehr so viel Sinn. Wird derzeit gerne gehypt, aber soviel darf man da nicht erwarten.

Dann eher einen Heizteppich, damit der Fußboden warm wird. Oder eine Heizfolie unter das Laminat oder so.

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Mitsubishi Heavy SRC/SRK20-ZS-W (SCOP 4,6)
Mitsubishi Heavy SRC/SRK25-ZS-W (SCOP 4,7)
Daikin ATXF25E (SCOP 4,1)
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(@bauerranger)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 3
Themenstarter  

Danke sehr für die Antwort! Das deckt sich aber nur teilweise mit den Erfahrungsberichten, die ich bisher so lesen konnte.

Ich habe bei der Beurteilung auch Schwierigkeiten, weil mir das physikalische Verständnis für Infrarotstrahlung fehlt. Infrarot breitet sich in Form einer Welle aus, genau wie Licht. Bei Lampen ist es aber so (Achtung: unwissenschaftliche Beschreibung 😀 ), dass ich auch noch gut in einem Buch lesen kann, wenn die Deckenleuchte 20m entfernt ist. Ab einer gewissen Distanz sieht man noch die Lichtquelle, aber kann nicht mehr lesen, so z.B. bei einem Lagerfeuer oder einer Kerze. Wenn ich jetzt aber versuche, dafür eine physikalische Relation zur Infrarotstrahlung herzustellen, komme ich schnell an meine Grenzen: die Formeln zur Wärmestrahlung, die ich bisher finden konnte wenn ich mich etwas belesen wollte, erwähnen die Distanz zwischen Strahlungsquelle und erwärmten Körper gar nicht. Stattdessen scheinen Abstrahlungs- und Bestrahlungsfläche die einzigen relevanten Größen zu sein.

Bei den Science-YouTubern findet man eigentlich alles gut erklärt, aber bei Infrarotstrahlung habe ich bis jetzt kaum etwas finden können. Vielleicht kann sich hier jemand die Zeit nehmen, mir das ein wenig zu erklären?

Danke sehr!!


   
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(@a-steinel)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 43
 

Bei Infrarotheizungen ist es sehr wichtig, nur "gute" Hersteller zu verwenden. Ich hatte mir auch eine 0815-Anlage bei Amazon/eBay gekauft und war SEHR enttäuscht davon, da ich gute (und leider teure) Anlagen selbst schon bei einem Bekannten getestet habe und das SEHR SEHR angenehmt und toll empfunden habe. Die "erfühlten" und als toll empfundenen Anlagen waren von Ohle und an der Decke montiert. Dadurch wurde alles darunter warm und man hat die schöne Wärme gefühlt. Ich würde zum Heizen auch keine kleinere als 500W empfehlen, eher mehr, da man schon mit einer gewissen Grundenergie starten sollte. Es gibt Rechner, die aufzeigen, wie groß die Anlage bei einer Raumgröße in Quadrat- oder Kubikmeter dimensioniert sein sollten, damit man damit schnell aufheizen kann. Es gibt auch kleinere Tischanlagen, die man dann z.B. für die eigenen Füße unterhalb des Schreibtisches montieren kann und somit gezielter die Wärme abgeben.

Ich verwende eine kleine 180W Infrarotheizung von Könighaus zum "verheizen" von PV-Überschuss, was bisher auch gut funktioniert, man merkt dort aber die Wärme auch nur, wenn man maximal einen Meter davon entfernt ist, die Erwärmung des Raumes kann man aber messen und das ist bei einem sehr gut gedämmten Haus auch schon ausreichend.


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6161
 

IR-Heizungen sind keine Wundertechnik. Nimm ein Rotlicht oder auch einen 500 Watt Halogenstrahler und spüre mal nach, was da nach 2 Metern an Wärme ankommt. Besser sind die IR-Heizungen auch nicht bei entsprechender Leistung.

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Spilles
(@spilles)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 102
 

... halte mich nach der Arbeit hauptsächlich nur auf einem Raum von ca 25m2 auf (Sofa, Fernseher und PC), sodass ich über dieser Fläche an der Decke eine Infrarotheizung mit ca. 1kW Leistung installieren würde. Diese würde ich dann erstmal eine Stunde lang laufen lassen, um damit Boden und Möbel zu erwärmen, bis die Heizkörperwärme auch langsam mal runter kommt.

Wenn ich das richtig verstanden habe, willst Du von einer Decke, -2 Raumhöhen hoch- mit Infrarotstrahlung heizen? Das solltest Du unbedingt testen, wie bereits vorgeschlagen.
Früher gab's solche Konvektor-Öfchen mit eingebautem Quartzstrahler, auch einzeln für's Bad, für die schnelle, direkte Heizung am Waschbecken oder so. Wir hatten auch so einen, 3stufig. In der ersten Stufe waren es 500W und die Stäbe blieben dunkel, also reines Infrarot. In kleiner Entfernung, praktisch direkt unter dem Strahler, war das schon spürbar, wenn auch die höheren Stufen mit 1000 bzw. 2000W sehr viel besser wärmten. 😀 Im Bad war man aber auch gerne mal nackig und es sollte ja auch schnell gehn. Kann also sein, daß 500W auf einige Meter ein bisschen was bringen.

Übrigens hat doch der Hausherr Andreas ein Video gemacht, zur Wirkung von Infrarot. Da kannst Dir sicher was abschauen.

Gruß: Spilles


   
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