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Hochtemperatur-Luftwärmepumpe in Verbindung mit Solarthermie oder eher PV mit Heizstab?

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(@4ce5hort)
Vorsichtiger Stromfühler
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Moin Moin,
Nach vielen Überlegungen zur Heizungsumrüstung und mehreren Für und Wider wollte ich dann doch mal etwas spezieller zu meiner Problematik nach möglichen Ideen fragen.
Zur Ausgangslage:
EFH, Bj. 2000, 174qm
Standort Niedersachsen (für die Einordnung der Sonennstunden).
Damals als "Niedrig-Energie-Haus" erbaut - was so viel heißt dass man nach einer Vorgabe aus dem Jahre 1994 den vorgegebenen Jahres-Heizwärmebedarf um 26% unterschreitet. Wie das heute einzuordnen wäre weiß ich daher nicht.
Aktueller Gas-Verbrauch liegt laut Energieausweis bei 4 Personen bei knapp 17.000 kWh (davon ca. 3000kwh Warmwasser).
Gasbrennwertkessel: Elco Ultron 22 mit 21KW.
Vorlauftemperatur liegt aktuell bei 46°C und wir haben Heizkörper die wir im letzten Jahr zur Hälfte erneuert haben. Lediglich im Gästebad ist eine zusätzliche Fußbodenheizung verbaut (fragt mich bitte nicht wieso nur dort - wir kauften das Haus als Bestandsimmobilie). Die Vorlauftemperatur wird entsprechend der Heizkurve an die Außentemperatur angepasst.
Darüber hinaus haben wir im Wohn-Essbereich einen Kamin, der aber eher was fürs Auge ist (aber trotzdem auch Wärme erzeugt).

Vor wenigen Monaten war die Idee den Gasbrennwertkessel zu erneuern bzw. Durch ein modernes Gerät zu ersetzen. Auf Grund bekannter Probleme in der Ukraine und dem Gaspreis halte ich das für die aktuell schlechteste Idee.

Nun wäre die Überlegung, ob eine (Hochtemperatur-) Luft-Wasser-Wärmepumpe meine Heizungsproblematik löst. Anhand der politischen Entscheidungen scheint man um eine Wärmepumpe nicht mehr drum herum zu kommen. Eine PV Anlage ist derzeit noch nicht verbaut - was die Entscheidung dementsprechend nicht gerade erleichtert. Eine "Bohrung" bzw. Ein Zugang zum Grundwasser liegt anhand eines Brunnens vor. Ob das mehr Möglichkeiten bietet? Genauso wäre natürlich eine Sondenbohrung für eine Erdwärmepumpe denkbar, um die "Anfangsenergie" abzusetzen. Eine Flächenkollektor Verlegung ebenfalls. Allerdings muss ich gestehen, dass das Geld hier eher rar gesät ist und ich mir über Anschaffungen genauestens Gedanken machen muss.
Die Idee wäre jetzt durchaus eine LWWLPumpe, da die Anschaffungskosten eher niedrig sind.
Darüber hinaus ist dann die Frage, ob die Brauchwassergewinnung über eine Solarthermieanlage (Kosten ca. 3500 Euro - abzüglich Förderung? Bei DIY?) sinnvoll ist. Diese wäre aktuell schon zu bekommen (ab Lager und im Budget) und wäre im Sommer schon mit meinem Gasbrennwertkessel einsetzbar.
Eine Lieferungsverzögerung der LWWLPumpe könnte somit erstmal "abgefedert" werden.

In dem Zusammenhang stellte sich für mich jedoch die Frage, ob dies so sinnvoll ist. Denkbar wäre auch (und das ist mit einer Wärmepumpe eh der Plan) in eine Photovoltaikanlage zu investieren. Dafür würde das Geld aktuell aber noch nicht ausreichen, um diese in dem Umfang zu erhalten, dass diese via Heizstab das Brauchwasser erhitzen könnte. Aber man könnte die etwaigen 3500 Euro der Solarthermieanlage zumindest noch sparen und für die PV Anlage zurücklegen.

Falls jemand eine Idee hat, welche Luftwärmepumpe für meinen Bereich geeignet wäre, gerne her damit. Bei der Geisha bin ich mir aktuell noch unsicher wie hoch dimensioniert diese sein müsste.

Fragen über Fragen. Ich hoffe ich habe nicht zu sehr durcheinander gewürfelt und der ein oder die andere kann die ein oder andere Frage beantworten.

Vielen Dank und viele Grüße
Yannic


   
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(@rasti)
Heroischer Stromgenerator
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HalloYannik

darf ich fragen, warum du überhaupt deine funktionierende Gasheizung ersetzen willst ?
Umweltbewusstsein, Autarkiewunsch, Politische Gründe ?

Rechnen wird sich das nicht:
Wenn du den Strom für die Wärmepumpe kaufen musst (davon ist im Winter auszugehen),
und die Strompreise im Gleichtakt mit Öl/Gas steigen (wovon auch auszugehen ist), wird sich
sich der Kaufpreis oder gar Installationskosten einer WP auch über ein Jahrzehnt gerechnet wohl kaum amortisieren.
Auch nicht bei doppelten Gaspreis.

Zu deinem Verbrauch : 17000kWh für 170qm sind zwar nicht superschlecht aber von gut ist das doch noch weit weg.
Und Vorlauftemp. von 46°C bei tagsüber 10 Grad und mehr draussen ist auch etwas hoch.

Ich habe in meinem vermieteten 300qm-Altbau saniert 2004 (12cm Dämmung in den Dachsparren und 10cm VWS),
3 Parteien, 8 Personen 22.000 kWh Gas pro Jahr. In meinem eigenen Haus (1998 mit 8cm VWS) brauch ich für 320qm
und 7 erwachsene Personen 2500l Öl (25.000kWh) im Jahr. Über 40°C Vorlauftemp. habe ich nur bei Dauerfrost.

So aus dem Bauch heraus würde ich sagen, ist bei dir die wichtigste Investition die Reduzierung des (Heiz-) Energiebedarfs
bzw. überhaupt erstmal rausfinden wo die ganze Wärme entweicht.

=> Dach isolieren (oberste Geschossdecke bringt viel), Fassade mit VWS versehen, ....

Wenn die Hütte mal ordentlich isoliert und dein Energiebedarf entsprechend gesunken ist,
dann kannst du auch mit der Vorlauftemperatur runter und über eine Wärmepumpe nachdenken,
wenn noch Geld übrig ist. Eine funktionierende alte Brennwerttherme gegen eine modernere Brennwerttherme
auszutauschen macht jedenfalls definitiv keinen Sinn. Die alte hat einen Wirkungsgrad nahe 100% und die neue auch.

Bezüglich deiner Frage, ob Brauchwasserwärmepumpe oder Solarthermie:
PV mit Speicher lohnt sich für den STROM-Eigenverbrauch in jedem Fall und bei DIY armortisiert sich das in wenigen Jahren (nicht Jahrzehnten) aber zu Strom hast du ja gar nix geschrieben. Nur PV wegen Warmwasser würde ich nicht machen, wenn man aber eh schon 10kW_Peak oder mehr auf dem Dach hat und im Sommer viel überschüssigen Strom dann macht da die Brauchwasserwärmepumpe ggf mehr Sinn als Solarthermie. Solarthermiespeicher könnte man aber auch ggf. gut mit Wärmepumpe kombinieren.

Viele Grüße
Ralf


   
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(@Anonym 3021)
Batterielecker Gast
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 371
 

Moin

Ein LWWP kann mit einer VLT von 40-(45)°C bei NAT effiezent betrieben werden. Bei einer Sole WP ist 45-(50)°C machbar...

Bei WP hat sich immer eines gezeigt: KISS ist angesagt... Keine Puffer / ERR etc... die WP einfach stumpf AT geführt 24h in den Heizkreis arbeiten lassen... Das ist das schöne an PV + WP: Sep/Okt und März/Apr einfach eine leichte Taganhebung und WW nach Möglichkeit einmal am Tag und du hast 80% des "PV Potentials" der WP ausgeschöpft.

Ich würde an deiner Stelle Ruhe bewahren und zum nächsten Winter einen WMZ installieren um dann einen thermischen Abgleich http://www.bosy-online.de/thermischer_Abgleich.htm zu machen. Ziel muss mind 1200l/h Volumestrom ohne Rauschen sein... VLT siehe oben...

Zum Thema Grundwasser habe ich in einem Thema hier gerade was dazu geschieben...

Grüße


   
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(@rasti)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Bei WP hat sich immer eines gezeigt: KISS ist angesagt... Keine Puffer / ERR etc... die WP einfach stumpf AT geführt 24h in den Heizkreis arbeiten lassen...

Hola Donpepe,

das habe ich nicht verstanden und macht mich neugierig. Wenn ich nach KISS in dem Zusammenhang google, finde ich einen Wärmetauscher/Frischwasserstation ???? Du meinst also, dass man den Vorlauf bzw, Rücklauf einer Monoblock nicht an einen Pufferspeicher anschliessen muss (als hydraulische Weiche), sondern einfach einen guten Wärmetauscher nimmt (nix anderes ist ja eine Frischwasserstation) nimmt, Wärmepumpe auf Primärseite und Heizkreis auf Sekundärseite ?? Oder bin ich da gerade auf dem falschen Dampfer ?
Viele grüße


   
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(@Anonym 3021)
Batterielecker Gast
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Moin,

grundsätzlich ist es so, dass ein WP von KISS( Keep It Simple and Stupid) profitiert.

Jede Art von Speicherung (Puffer), hydraulischer Trennung (Trennpuffer, Überströmventile etc) und Eingriff in die kontinuierliche Wärmeförderunge (ERR - Einzelraumregelungen) mindern die Effizenz einer WP.

Bei Warmwasser muss ich natürlich Energie (warmes Wasser) vorhalten, da eine WP hier nicht als Durchlauferhitzer funktioniert. Da bei Trinkwasser (inbesondere WW) die Hygiene ein Rolle spielt, sind Systeme wo Heizungswasser auf einem möglichst geringen Temperturlevel (45-50°C) vorgehalten wird und bei Bedarf die Energie auf das Trinkwasser übertragen wird sinnvoller und effizenter -> FriWa und Hygienespeicher. Das Thema ist aber komplex, da auch der Wasseraustausch eine Rolle spielt: also 180l Trinkwasser auf 45°C, die ein bis zweimal am Tag durchgetauscht werden sind eher unkritisch, aber bei einer LWWP eher nicht anzuraten... bei einer Sole WP eher machbar... Warum -> die Quelle Luft ist deutlich volatiler als Sole (Erde)... und 180l auf 45°C reichen meist in einem EFH nicht über den Tag -> die LWWP muss Nachts / Morgens nachladen -> Luft ist kalt und kein PV. Strom

Grüße


   
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(@4ce5hort)
Vorsichtiger Stromfühler
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Guten Morgen und vielen Dank schon mal für die Antworten.
Ich versuche mal die Erläuterungen chronologisch durchzugehen:

darf ich fragen, warum du überhaupt deine funktionierende Gasheizung ersetzen willst ?
Umweltbewusstsein, Autarkiewunsch, Politische Gründe ?

Ralf, vielen Dank!
Der Gasbrennwertkessel ist ebenfalls aus dem Jahre 2000 und daher mit 22 Jahren schon über den Zenit seiner Leistungsfähigkeit.
Wartungen und insbesondere notwendige Reparaturen kosten (viel) Geld. Einen Ausfall dieser gesamten Anlage kann ich mir aktuell nicht leisten, da wir ein Säugling durch den Winter bringen müssen und dieses Jahr schon mit 2 Tagen ohne funktionierenden Gasbrennwertkessel (unfähiges Heizungsunternehmen) hinnehmen mussten.
Die größte Sorge wäre da also ein Ausfall im nächsten Winter. Bei der aktuellen Bestellproblematik wollte ich frühzeitig tätig werden. Ob man dann sowieso noch mit dem aktuellen Kessel durch den Winter kommen muss ist also auch dann nicht ausgeschlossen - ein Austauschgerät in Form einer Wärmepumpe aber dann in der Hinterhand zu haben sicher einfacher.
Nächstes Problem ist eben die Ungewissheit mit dem Gaspreis. Ich müsste inzwischen schon das 3, wenn nicht 4-fache des aktuellen Vertragspreises bezahlen. Dazu dann eine Neuanschaffung eines neuen Gasbrennwertkessels und wenn man zumindest Warmwasseraufbereitung über Solarthermie leisten will nochmal ebendiese Anschaffungskosten. Anschaffungskosten, die - so will es offenbar die Bundesregierung - 2024 womöglich dann nicht erneut auftreten, aber zumindest könnten. Spinnt man jetzt mal weiter, dass ich von einem neuen Gasbrenner nur 10 Jahre was hätte, weil dann beispielsweise eine Platine defekt ist oder ähnliches, die dann vom Hersteller nicht mehr vorrätig sein muss - dann muss ich spätestens dann neu anschaffen. Klar, kann es dann tatsächlich Hochtemperatur-Wärmepumpen geben, die auch Heizkörper vernünftig aufheizen - aber wer weiß das schon. Es trifft dementsprechend alles deiner Frage zu: Umweltbewusstsein (sowieso), Autarkiewunsch, Politische Gründe...

Zu deinem Verbrauch : 17000kWh für 170qm sind zwar nicht superschlecht aber von gut ist das doch noch weit weg.
Und Vorlauftemp. von 46°C bei tagsüber 10 Grad und mehr draussen ist auch etwas hoch.

Der Verbrauch (ca. 13800kwh Heizung / 3000kwh Warmwasser) errechnete sich auf die Verkäufer des Hauses. Wir wohnen leider noch nicht lange genug hier, um das auch bestätigen zu können. Habe das aber erstmal als Richtwert genommen.
Zur Vorlauftemperatur: Die 46°C gelten bei 0°C Außentemperatur. Aktuell (habe gerade nochmal nachgesehen) liegen wir bei 35°C bei 7°C Außentemperatur. Bei -10°C liegen wir dementsprechend natürlich bei in etwa 50°C (grob über den Daumen gerechnet).

So aus dem Bauch heraus würde ich sagen, ist bei dir die wichtigste Investition die Reduzierung des (Heiz-) Energiebedarfs
bzw. überhaupt erstmal rausfinden wo die ganze Wärme entweicht.
=> Dach isolieren (oberste Geschossdecke bringt viel), Fassade mit VWS versehen, ....

Das werde ich mir auf jeden Fall ansehen. Ich fürchte aber auch, dass beispielsweise ein neuerer Gasbrennwertkessel den Verbrauch durchaus senken könnte. Die Technik von 2000 ist natürlich doch etwas älter und neue Gasbrennwertkessel ließen sich natürlich etwas genauer regulieren bzw effektiver einsetzen.
Tatsächlich ist das Dachgeschoss bzw. nicht ausgebauter Dachstuhl noch nicht isoliert. Einzig die Zwischendecke zum Obergeschoss ist isoliert. Das könnte ein ANgriffspunkt sein.
Was genau bedeutet VWS? Sorry, bin da nicht so drin. Unsere Fassade ist verklinkert. Denkbar wäre da wahrscheinlich die Luftzwischenräume mit Isolierung "vollzupumpen" ?

Bezüglich deiner Frage, ob Brauchwasserwärmepumpe oder Solarthermie:
PV mit Speicher lohnt sich für den STROM-Eigenverbrauch in jedem Fall und bei DIY armortisiert sich das in wenigen Jahren (nicht Jahrzehnten) aber zu Strom hast du ja gar nix geschrieben. Nur PV wegen Warmwasser würde ich nicht machen, wenn man aber eh schon 10kW_Peak oder mehr auf dem Dach hat und im Sommer viel überschüssigen Strom dann macht da die Brauchwasserwärmepumpe ggf mehr Sinn als Solarthermie. Solarthermiespeicher könnte man aber auch ggf. gut mit Wärmepumpe kombinieren.

Danke, behalte ich so im Kopf. Stromverbrauch liegt ungefähr (wie gesagt Richtwert) bei 3000kwh. Kein E-Auto, kein E-Bike.

@donpepe23
Vielen Dank auch für deine Antwort. Deine Diskussion zum Thema Grundwasser suche ich mal raus. Hatte aber auch da schon gelesen, dass man zumindest IMMER auf Grundwasser zurückgreifen können muss. Wenn die "Wasserader" ausbleibt hat man nichts gewonnen.


   
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(@rasti)
Heroischer Stromgenerator
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VWS heisst Vollwärmeschutz - bei mir halt Styropor.

Dass du nun Angst hast, weil du schonmal 2 Tage im Kalten gesessen hast kann ich verstehen,
aber das kann dir bei jeder anderen Heizung egal wie alt immer passieren. Haste halt mal Pech gehabt.

Also das energetische Einsparpotential einer neuen Gastherme gegenüber der alten sehe ich bei Null.
Natürlich ist eine neue Gastherme zuverlässiger als eine 22 Jahre alte und hat vielleicht einen schönen Touchscreen und ist internetfähig - aber der Wirkungsgrad wird nicht besser, du wirst nicht viel Gas sparen.
Die Physik kannst du durch Modernisierung nicht überlisten.

Mit dem selben Argument sollte man mit der Wärmepumpe nicht auf höhereffizientes hoffen.
Die COP/SCOP Werte haben sich in den letzten 5-10 Jahren nicht wirklich wesentlich verbessert.

Deine Gaspreise kenne ich nicht. Meiner ist noch bei 8 Cent / kwh. Wenn ich einen neuen Vertrag abschließen müsste,
wären es 19 cent/kWh Mein Haushaltsstrom kostet momentan 33cent/kWh. Wenn ich neu abschließen müsste,
wäre Wärmepumpenstrom bei 40 cent/kWh.

Den Strompreis pro kWh teilst du durch 3, dann hast du ungefähr den Wärme-kWh-Preis
Bei mir würde Wärmepumpe mit dem alten Tarif also 11cent/kWh kosten und somit über 30% mehr.

Pellet wäre eine Option, da ist der kWh-Preis momentan sehr sehr günstig. Aber ob das so bleibt, weiss kein Mensch.
Da momentan sowieso kein Mensch weiss, welche Heizungsform in ein paar Jahren wieviel kostet ist jegliche
Amortisationsplanung pure Kaffeesatzleserei.

Wenn du einen vernünfigen Gastarif hast würde ich die alte Gasheizung drinlassen und weiterlaufen lassen.
Oder für 2000 - 3000 € eine neue Gastherme reinsetzen. Oder wenn man selbst Heizungen reparieren kann
oder einen Heizungsbauer im Bekanntenkreis hat, eine baugleiche bei Ebay für 200€ kaufen
und als Ersatzteilager in den Keller legen.

Bei Wärmepumpe bist du garantiert erstmal 10k-15k nur für die Wärmepumpe los,
weitere Umbauten nicht ausgeschlossen . Mit Umbauten meine ich, dass irgendwie deine
VL-Temperaturen runter müssen, damit die Wärmepumpe einen vernünftigen COP-Wert / Wirkungsgrad erreicht.


   
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(@4ce5hort)
Vorsichtiger Stromfühler
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Klar kann mir ein Heizungsausfall immer passieren - keine Frage. Ist aber aktuell natürlich realer geworden, auch wenn ich glaube, dass Privatleuten der Gashahn nicht zugedreht wird.

Mein aktueller Gaspreis liegt in der Tat auch bei knapp 6 ct/kWh. Ab Juli wird der dann etwas steigen. Zumindest endet da die Preisbildung und deshalb gehe ich davon aus, dass der Preis kräftig steigen wird. Ein Neuabschluss liegt aktuell bei 21ct/kWh beim selben Anbieter.

Den Vorteil in einer Wärmepumpe sehe ich eben darin, dass ich in 2 bis perspektivisch 5 Jahren eine PV Anlage auf dem Dach habe(n möchte).

Denkbar wäre ja gar nicht nur eine Absenkung der Vorlauftemperatur sondern unter Umständen auch die Nutzung von einer Sole-Therme in Verbindung mit entweder einem Ringgrabenkollektor oder Erdwärmekörbe. Beides wäre mehr oder weniger in Eigenleistung stemmbar. Zwar muss dann ein Teil des schönen Gartens dran glauben, aber was solls.
Den Gedanken an eine Grundwasserwärmepumpe habe ich dann doch wieder verworfen. Wie gesagt der Zugang wäre da, der liegt aber ziemlich tief und das fördern des Wassers stünde wahrscheinlich nicht mehr in Relation zum tatsächlichen Nutzen. Ein "Ablassen" des Wassers war zunächst von mir dann über den Sickerschacht des Hauses gedacht. Aber die Behörden sehen das glaube ich nur als "rechtmäßig" an, wenn das Grundwasser auch wieder zum Grundwasser fließt und nicht in die Kanalisation. Aber wie gesagt, der Gedanke ist eigentlich verworfen.

Vielen Dank für den Input! In der Zwischenzeit meiner Überlegungen werde ich mir nochmal reifliche Gedanken zur weiteren Dämmung des Hauses machen.


   
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(@rasti)
Heroischer Stromgenerator
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Klar kann mir ein Heizungsausfall immer passieren - keine Frage. Ist aber aktuell natürlich realer geworden, auch wenn ich glaube, dass Privatleuten der Gashahn nicht zugedreht wird.

Ich meine Heizungsausfall wegen Defekt nicht wegen fehlendem Gas.

Mein aktueller Gaspreis liegt in der Tat auch bei knapp 6 ct/kWh. Ab Juli wird der dann etwas steigen. Zumindest endet da die Preisbildung und deshalb gehe ich davon aus, dass der Preis kräftig steigen wird.

Wenn der Gaspreis sich verdoppelt, hast du ungefähr die Kosten für Wärmepumpenstrom. Der wird dummerweise aber auch steigen....

Den Vorteil in einer Wärmepumpe sehe ich eben darin, dass ich in 2 bis perspektivisch 5 Jahren eine PV Anlage auf dem Dach habe(n möchte).

Simulier dir mal monatsgenau durch (Insbesondere die Wintermonate interessieren!) , wieviel KW_peak du an Solarmodulen (und ggf. Batteriespeicher) du brauchst, um deinen Strombedarf 3000kWh + Heizbedarf (14.000kWh / 3) + Warmwasserkosten (3000kWh / 3) zu decken. Dein Strombedarf insgesamt beträgt dann gerundet 9000 kWh.

Als erste Grobanschätzung kannst du https://www.energieinstitut.at/tools/susi/ nehmen. Die Simulation ist aber für Österreich/Süddeutschland, insbesondere im Winter sieht es da etwas besser als in Norddeutschland.

Die Simulation wird ergeben, dass die PV-Unterstützung mit der Wärmepumpe bei normalgroßen bezahlbaren PV-Flächen
(ich sag mal 10kW-peak) ziemliche Träumerei ist. Strom mit PV gibt es nur im Sommer im Überfluss, im Winter wenn du ihn
für die Wärmepumpe bräuchtest, is nicht viel da.

Denkbar wäre ja gar nicht nur eine Absenkung der Vorlauftemperatur sondern unter Umständen auch die Nutzung von einer Sole-Therme in Verbindung mit entweder einem Ringgrabenkollektor oder Erdwärmekörbe.

Der o.g. Faktor COP=3 war für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sole-WP ist etwas besser.


   
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Robodoc
(@robodoc)
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Wenn du einen vernünfigen Gastarif hast würde ich die alte Gasheizung drinlassen und weiterlaufen lassen.

Ja, aber sowas kann sich unerwartet und schnell ändern. Ich hatte bis November Gas für gut 5 Cent/kWh, zwischenzeitlich war Grundtarif bei 16, jetzt ist es bei 12.
Ich will mich nicht wirklich in eure Diskussion einmischen, aber in meinem Fall denke ich schwer darüber nach, eine Panasonic Geisha in der beliebten 5kW in meinen Heizkreis einzubinden. Okay, ich habe geringeren Wärmebedarf als der TE, jedoch keine so knallige Dämmung wie Ralf. Aber meine Gastherme von 2002 moduliert nur bis 6kW und taktet unter 6kW, und die taktet eigentlich immer. Da muss es schon knackig kalt sein, dass die mal durchläuft. Daher die Idee, dass die Geisha WP passen wird.
Anderer Vorteil: Mit meinem Kaminofen, meiner zukünftigen WP, meiner ollen Gastherme (mit durchaus vernünftigem Wirkungsgrad übrigens) habe ich auch einiges an Redundanz im System. Fällt eins aus, sind noch zwei da. Wird vielleicht ungemütlich im ganzen Haus, aber einzelne Räume kriege ich immer warm.

So ähnlich läuft das übrigens mit Warmwasser ... momentan (Sommerbetrieb) werkelt eine kleine BWWP, die fast vollständig von PV gefüttert wird. Sobald die Gastherme wieder angeht (Oktober oder so) wird das WW dort erzeugt. Auch hier ist die Redundanz nicht zu unterschätzen. Wenns eh schon scheißkalt ist in der Bude, muss man wenigstens nicht noch kalt duschen Mr. Green

Herzliche Grüße
Hans


   
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(@rasti)
Heroischer Stromgenerator
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Hallo Hans,

ich habe ähnliches in schon ziemlich konkreter Planung. Bei mir zu Hause habe ich eine Ölheizung, Solarthermie (1000l) und bin nun gerade mitten drin meine alte 3kW_Peak- "Inselanlage" :=) durch eine angemeldete 10,x kW_peak netzparallele Anlage zu ersetzen. Eine Wärmepumpe (12KW Monoblock) habe ich bei Ebay Kleinanzeigen für 800€ geschossen (funktioniert auch, habe ich im funktionierenden Zustand 1 Monat vor Ausbau begutachtet). Die muss irgendwann dieses oder nächstes Jahr in die Heizung miteingebunden werden. Werde wohl einfach eine Rücklaufanhebung machen und der Ölbrenner soll dann nur noch sporadisch unterstützen....

Wie sich die Preise entwickeln weiss halt keiner. Langfristige Planungen gab's früher mal.
Teurer wirds definitiv. Sowohl Strom als auch Gas/Öl. Und alles andere auch LoL


   
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Robodoc
(@robodoc)
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Teurer wirds definitiv. Sowohl Strom als auch Gas/Öl.

Spannend ist halt nur noch das preisliche Verhältnis zwischen den Energieträgern. Der Strom hat bei mir da schwer aufgeholt in den letzten Monaten und ist DEUTLICH attraktiver geworden. Zusätzlich kann man ja locker einen Großteil mit PV selbst erzeugen. Mit Gas/Öl gelingt mir das leider noch nicht.

Da Strom mehr und mehr nachhaltig wird und Gas das auf absehbare Zeit nicht schaffen wird, gehe ich davon aus, dass sich die Preise zugunsten des Stroms entwickeln werden. Das Oberarschloch Putin hilft dabei offensichtlich, so gut er kann. Aber natürlich ist das alles Spekulation Mr. Green

Daher mein bivalentes Konzept, von beidem soviel wie es eben braucht, was wirtschaftlich sinnvoll ist ... und genug, um im Falle eines Falles auch im monovalenten Notbetrieb klarzukommen. Und bei ganz großer Not kann ich noch den benachbarten Wald illegal abholzen, also eher trivalent.


   
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(@rasti)
Heroischer Stromgenerator
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Teurer wirds definitiv. Sowohl Strom als auch Gas/Öl.

Spannend ist halt nur noch das preisliche Verhältnis zwischen den Energieträgern. Der Strom hat bei mir da schwer aufgeholt in den letzten Monaten und ist DEUTLICH attraktiver geworden.

Das stimmt in der Tat.
Bei 33 cent für Strom und 90cent für Heizöl ist ungefähr Gleichstand.
Wärmepumpenstrom ist jetzt billiger wie Heizöl.

Die Gaspreise und Strompreise sind etwas träger und (für mich als Endverbraucher) weniger volatil.
Aber die werden auch noch entsprechend anziehen.

Zusätzlich kann man ja locker einen Großteil mit PV selbst erzeugen. Mit Gas/Öl gelingt mir das leider noch nicht.

Wenn du deinen Haushaltsstrom fast übers ganze Jahr mit PV abdecken kannst (also wie eine De-Facto-Insel) bist du schon gut dabei. Einen Großteil des Wärmepumpenstroms kannst du aber nicht mit PV abdecken (jedenfalls nicht wenn du nur 10 oder 20 KWpeak installiert hast). Es sei denn, du heizt im Sommer und frierst im Winter oder hast ein Haus nahe am Passivstandard.

Da Strom mehr und mehr nachhaltig wird und Gas das auf absehbare Zeit nicht schaffen wird, gehe ich davon aus, dass sich die Preise zugunsten des Stroms entwickeln werden.

Schau dir den Primärenergietypen weltweit oder für Deutschland an:
https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52741/primaerenergie-versorgung/

Ich habe da wenig Hoffnung, dass Strom die nächsten Jahre nachhaltig werden kann, wenn die Heizungsanlagen nach und nach auf Wärmepumpe umgerüstet werden und alle E-Autos fahren wollen. Das treibt ja alles den Stromverbrauch hoch. Wo soll der Strom für die WP und E-Autos im Winter herkommen ? Aus deutschen Solaranlagen und Windrädern höchstens im einstelligen Prozentbereich.

Was ich mich jetzt mit Solarthermie und PV für 8 Monate im Jahr mein Haus autark machen kann, dämpft das vielleicht meine privaten Kosten, löst aber nicht das grundlegende Problem, dass diese gewaltige Energiemenge nicht durch deutschen Wind und deutsche Sonne erzeugt werden kann.

Daher mein bivalentes Konzept, von beidem soviel wie es eben braucht, was wirtschaftlich sinnvoll ist ...

So halte ich das auch.

und genug, um im Falle eines Falles auch im monovalenten Notbetrieb klarzukommen. Und bei ganz großer Not kann ich noch den benachbarten Wald illegal abholzen, also eher trivalent.

Da fehlt noch der Dieselgenerator für den Blackout LoL


   
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(@4ce5hort)
Vorsichtiger Stromfühler
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Klar kann mir ein Heizungsausfall immer passieren - keine Frage. Ist aber aktuell natürlich realer geworden, auch wenn ich glaube, dass Privatleuten der Gashahn nicht zugedreht wird.

Ich meine Heizungsausfall wegen Defekt nicht wegen fehlendem Gas.

Hoppla, das habe ich falsch formuliert. Gemeint ist natürlich im allgemeinen ein Heizungsausfall. Ich wollte hier im speziellen nur nochmal auf das Gas per se eingehen. Unabhängig davon, dass es natürlich jeden betreffen kann.

Mein aktueller Gaspreis liegt in der Tat auch bei knapp 6 ct/kWh. Ab Juli wird der dann etwas steigen. Zumindest endet da die Preisbildung und deshalb gehe ich davon aus, dass der Preis kräftig steigen wird.

Wenn der Gaspreis sich verdoppelt, hast du ungefähr die Kosten für Wärmepumpenstrom. Der wird dummerweise aber auch steigen....

Aktuelles Angebot lag bei 21ct/kWh für Gas. Und das sehe ich wie RObodoc/Hans, dass sich der Preis bei Gas eher erhöhen wird als der für Strom und dass dann die Energienutzung davon weniger teuer ist. Aber wer weiß - auch das ist Kaffeesatzleserei.

Den Vorteil in einer Wärmepumpe sehe ich eben darin, dass ich in 2 bis perspektivisch 5 Jahren eine PV Anlage auf dem Dach habe(n möchte).

Simulier dir mal monatsgenau durch (Insbesondere die Wintermonate interessieren!) , wieviel KW_peak du an Solarmodulen (und ggf. Batteriespeicher) du brauchst, um deinen Strombedarf 3000kWh + Heizbedarf (14.000kWh / 3) + Warmwasserkosten (3000kWh / 3) zu decken. Dein Strombedarf insgesamt beträgt dann gerundet 9000 kWh.

Als erste Grobanschätzung kannst du https://www.energieinstitut.at/tools/susi/ nehmen. Die Simulation ist aber für Österreich/Süddeutschland, insbesondere im Winter sieht es da etwas besser als in Norddeutschland.

Die Simulation wird ergeben, dass die PV-Unterstützung mit der Wärmepumpe bei normalgroßen bezahlbaren PV-Flächen
(ich sag mal 10kW-peak) ziemliche Träumerei ist. Strom mit PV gibt es nur im Sommer im Überfluss, im Winter wenn du ihn
für die Wärmepumpe bräuchtest, is nicht viel da.

Das sehe ich mir mal an. Vielen Dank!


   
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(@Anonym 3021)
Batterielecker Gast
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Moin,

Grundsätzlich: Nov/Dez/Jan/Feb ist PV mässig meist 100% EV... mit und ohne WP. Geht ja auch kaum was... Vollkommen richtig.

Aber das Susi Tool gibt bei mir fast 1/3 zuwenig EV aus... Es berücksichtigt z.B. nicht die Heizgrenze: Ein "OK" Altbau (energetisch irgendwo zwischen 60-90kWh/m² und a) hat meist eine Heizgrenze von um die 15°C. Da kann ich gerade im März/April und Sept/Okt einiges an EV aud der WP erzeugen... Dazu fehlt die Angabe über die Wärmeflächen, da ich mit einer FBH (etc) durchaus eine Verschiebung der Heizleistung in den Tag hinbekomme, welches bei HZK schwerer ist.

WW Bereitung fehlt völlig-> 1x am Tag einen 500l Speicher mit 48°C oder 3 mal am Tag/Nacht einen 180l Speicher auf 55°C...

Ich schaffe von ca 3.500kWh für die WP 1000kWh aus der PVA (7kWp / 7 MWh Ertrag). Mein Haus (vergleichbarer Wärmebedarf) ist jedoch auch auf thermischen Speichern ausgelegt: WH und BKA. Bei HZK würdeich so ca 500-700kWh je Jahr hinbekommen, wobei das zum großenteil aus dem WW kommt (500l Speicher, 1 x am Tag laden).

Am Besten ist ein thermischer Abgleich + WMZ ( https://forum.drbacke.de/viewtopic.php?t=2851 Hier in dem Thema steht was dazu)

Um mal etwas weiter zu kommen:

1. Was passiert, wenn du im Winter aller HZK auf "5" stellst? Würde es dann zu warm werden? Das wäre schonmal ein Hinweis, dass die VLT noch weiter runter kann.
2. Kennst du die Spreizung (oder Rücklauftemp), die die Anlage im Winter fährt? Wenn du mir mal eine Liste mit den HZK (Typ und Abmasse) schickst, kann ich mal überschlägig (also für das gesamte Haus, nicht für einzelne Räume) rechnen ob da noch Luft ist. Das Haus hat eine reale Heizlast von ca 7-8kW, würde mich nicht wundern, wenn die Heizkörper bei 55°C 10-12kW Leistung haben...
3. Wie ist die WW Bereitung aktuell?

Grundsätzlich würde ich auch in Richtung bivalent gehen, aber die WP evtl knapp ausreichend auslegen und dann Jahr für Jahr optimieren...

Grüße


   
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