Die böse Klimaanlage - R32 und der Schein

Es gibt Internethändler, die die Geräte günstig haben und einen Installationsservice mit anbieten. Wenn man dort kauft, alles schon installiert und von denen nur die Inbetriebnahme machen lässt, zahlt man etwa 500 Euro pro Anlage. Evtl. findest du auch jemanden über kleinanzeigen oder myhammer, der dir die Anlage in Betrieb nimmt.

Da wirst Du einfach warten müssen, bis der Dominik seinen polnischen Kälteschein bekommen hat und seine Tournee durchs Land startet, auf der er alle Forenmitglieder abklappert, die gerade vor diesem Problem stehen

Ansonsten kannst Du auch das R32 absaugen lassen und ein Ersatzkältemittel aus Spanien einfüllen, das vermutlich Propan ist, dann sind keine F-Gase mehr drin:

https://www.akkudoktor.net/forum/heizungssysteme/r32-ersatzgas-umweltfreundlich-ica-v2/

Falls Du es illegal selbst machen würdest, solltest Du hier im Forum besser nicht darüber berichten und auch keine Postings machen, die auf Deinen Wohnort oder Namen Rückschlüsse zulassen. Dann musst Du 3 Jahre warten. Das ist die Verjährungsfrist für Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit der Chemikalienschutzverordnung. Wenn diese Frist verstrichen ist, kannst Du Dich dann outen und BIlder von der Installation posten

es soll schon alles legal zugehen, daher wird es entweder auf die R290 Anlage, das Monoblock-Gerät oder auf einen Kältemenschen mit Schein hinauslaufen.

Danke für deine Einschätzung!

Hauptproblem ist ja bei den R290 Geräten die Mindestfläche. Da ist man selbst bei einer SingleSplit ziemlich schnell bei 30-60m2 Mindestfläche, wenn sie 0,5kg R290 enthalten. Bei Truhen und MultiSplit wird die Mindestfläche noch viel größer.

Was meinst du mit Mindestfläche?

Raumfläche

Zur Einhaltung der Sicherheit braucht es eine bestimmte Raumgröße, damit sich austretendes Gas hinreichend mit Luft mischen kann und kein explosives Gemisch entsteht.

Ein wenig kommt mir das Gruseln bei den hier geposteten Beiträgen. Der Umgang mit Kältemitteln ist nicht umsonst reguliert, das ist tatsächlich eine Wissenschaft für sich.

Wer da ohne entsprechende Sachkunde dran herum pfriemelt der verhält sich nicht nur ungesetzlich, sondern er provoziert auch die Freisetzung von klimaschädlichen Kältemitteln in erheblichen Mengen. Wenn nicht sofort dann garantiert im Lauf der Zeit, denn mit "Kartuschen-Propan" oder ähnlichem ist die mittelfristige Zerstörung des  Klimageräts garantiert, und zwar durch inneren Säurefraß (die in "Kartuschen-Propan" enthaltene Feuchtigkeit verbindet sich mit dem Kompressorenöl zu Säure und die frisst die Kupferleitungen von innen auf). Oder/und falsches bzw. unkontrollierte Menge von Kältemittel im System zerstört den Kompressor.

Um daran sachgerecht zu werkeln muss man wirklich eine Menge wissen und passendes Werkzeug haben, das nicht unbeträchtlich Geld kostet. Auch "nur" eine Anlage selbst zusammen schrauben und abnehmen lassen funktioniert nicht.

Wenn ich das hier schreibe dann hat das nichts mit Geschäftsinteresse zu tun. Ich hab zwar den Kälteschein aber den hab ich als Ingenieur und Energieberater aus fachlichem Interesse gemacht. War allerdings mit der Ausbildung (etz Stuttgart, 1 Woche) gar nicht zufrieden. Als passionierter Schrauber und Löter habe ich eben erst einen neuen Pelletkessel installiert, den der Schornsteinfeger lobend abgenommen hat. Aber Kältetechnik ist nochmal eine andere Baustelle.

Wer das genau wissen will der findet auf Youtube einen großartigen Kältekurs, Titel "Love to HVAC", Referent ist Ty Branaman, in 200 Episoden. Sehr gut verständlich, ultimativ praxisorientiert, keine Werbung (bei Verwendung von Freetube oder Newpipe). Leider in Englisch*, aber auf Deutsch hab ich nicht annähernd Vergleichbares gefunden. Hierzulande wird sowas als Herrschaftswissen behandelt. (* Englisch recht gut verständlich, wenn man die Wiedergabegeschwindigkeit etwas drosselt).

Veröffentlicht von: @aufmerksamer

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Ein wenig kommt mir das Gruseln bei den hier geposteten Beiträgen. Der Umgang mit Kältemitteln ist nicht umsonst reguliert, das ist tatsächlich eine Wissenschaft für sich.

Wer da ohne entsprechende Sachkunde dran herum pfriemelt der verhält sich nicht nur ungesetzlich, sondern er provoziert auch die Freisetzung von klimaschädlichen Kältemitteln in erheblichen Mengen. ...

Du wirst ja erklären können warum das "ungesetzlich" sein soll?

Wie provoziert denn jemand der die Anlage montiert nur eben ohne Kälteschein die Freisetzung?

Den Kälteschein verdanken wir übrigens nicht dem Umweltschutz, sondern der geschickten Lobbyarbeit der Kältelobby.

Genau wie die Schornsteinfeger demnächst neue Aufgaben bekommen werden, weil ihre bisherigen Geldquellen langfristig versiegen.

Da kommt mir auch das Grausen.

@uwest 

Irgendwie habe ich den Verdacht der Schornsteinfeger bekommt dann weiterhin 80€ oder mehr damit er sich deine Wärmepumpe "anschaut". Hauptsache er ist nach 10-15 Minuten fertig. Nachdem er einen Crash-Kurs in "Klimatechnik" bekommen hat. Oder er kontrolliert jedes Jahr wie alt deine Gastherme ist. 

@uwest 

Gemäß EU F-Gase Verordnung ist die Montage von und das Arbeiten an Kälteanlagen eben nur Personen mit Sachkundenachweis gestattet, sobald in den Kältekreislauf eingegriffen wird.

Denn selbst wenn du das Zeug nur zusammen schraubst, dann ist doch nur das Außengerät vorgefüllt. Im Innengerät und den Leitungen ist normale feuchte Luft, die im Prozess der Inbetriebnahme mit Vakuum herausgesaugt werden muss und mit trockenem Stickstoff (12 bar, 99,99% rein) abgepresst und auf Dichtheit geprüft werden muss. Danach nochmal absaugen, verschließen, auf Dichtheit prüfen und erst dann darf das Ding in Betrieb gehen. Ohne diese Prozedur ist der Säurefraß durch die Verbindung von Feuchtigkeit und Kompressorenöl programmiert. Und damit mittelfristig die Zerstörung der Anlage und das Austreten von Kältemittel.

Bei einer neuen Anlage brauchst du Gerätschaften für mindestens 500€ (Vakuumpumpe, Manometersatz plus Schläuche, sowie trockenen Stickstoff).

Willst du an einer befüllten Anlage was machen brauchst du zusätzlich Gerätschaft für mindestens 1000€ (Absauganlage, Recyclingflasche, Waage). Profigeräte kosten übrigens gerne das Dreifache.

Und du solltest ziemlich viel Ahnung haben, was du da so tust.

Das Brandrisiko ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Das hat nichts mit der "Kältelobby" zu tun, sondern mit Technik und Klimaschutz.

@aufmerksamer 

Ja da muss man sauber arbeiten. Mit dem vorprogrammierten Säurefraß sehe ich als etwas Panik-Modus an. Wenn du mal schaust wie in Ländern wie Portugal und Spanien die Klima installiert wird, müssten die alle zerfressen sein. In unserem Ferienhäuschen arbeitet seit gut 15 Jahren ne Midea Günstig-Klima. Wie fast alle dort. In dem Örtchen müssten ca. 1000-1500 Stück stehen. Vermutlich alle vom Selben installiert. Da hat es auch nur einen Handwerksbetrieb dafür. Die werkeln alle fleißig vor sich hin. Da hab ich meine aber einiges sorgfältiger installiert 🙂

@thomas0815 

Du übersiehst da was: Mit den alten FCKW-Kältemitteln war das einfacher. Die konnten mit Mineralölen arbeiten und hatten deshalb diese Säureprobeme nicht. Die FCKWs wurden aber mit gutem Grund mit dem Montreal-Protokoll verboten. Und die FKWs brauchen spezielle Kompressorenöle, die aber in Kombination mit Wasser zu Säure reagieren.

Propananlagen können auch wieder mit Mineralölen arbeiten, aber Propan ist halt hoch entzündlich (R32 u.a. allerdings auch).

Warum die Branche nicht gleich auf Propan bzw. Propan/Butan-Gemische geht/ging weiß ich nicht.
Man muss das System sorgfältig überprüfen und neu abstimmen, sofern das überhaupt geht.
Z.B. Siedet Propan viel früher als z.B. R134a, muss also bei höheren Drücken arbeiten. Da einfach Propan einfüllen geht nicht.
Zudem muss die Menge genau stimmen. Ist zuviel Kältemittel drin ("überfluteter Verdampfer") ist die Überhitzung zu gering und der Kompressor saugt flüssiges Kältemittel an, was ihn kaputt macht.
Umgekehrt wird bei zu wenig Kältemittel der Verdampfer "ausgehungert", womit die Überhitzung zu groß wird, keine Kälteleistung da ist und evtl. der Kompressor überhitzt.

Wenn schon muss beim Wechsel des Kältemittels der gesamte Kältekreislauf mit einem speziellen Absauggerät abgesaugt werden (die Vakuumpumpe kann das nicht) - das FKW-Kältemittel muss sorgfältig aufgefangen werden in Recyclingflaschen und entsorgt werden. Dann weißt du aber immer noch nicht, ob das alte Öl das neue Kältemittel erträgt. Und welche Kältemittelmenge richtig.

Und sowohl alte als neue Anlagen brauchen sorgfältige Wartung, auch Reinigung der Filter, Schimmelschutz...

Das ist eine Sache für Spezialisten und nicht für Bastler.

Ach ja: die Lieferanten der "Ersatzkältemittel" deklarieren diese nur sehr dürftig. Auch auf Nachfragen kommt da nichts. Könnte ja vielleicht gehen, wenn man genau wüsste, was man vor sich hat und das System genau kennt...

@aufmerksamer 

OK. Aber was hat das alles mit meiner Aussage zu tun?

Und warum die Branche nicht gleich auf Propan geht? Also gerade die Spezialisten? Tja...scheinen dann doch nicht soooo die Fachleute zu sein, oder? 

Für den Schimmelschutz brauche ich auch keinen dieser Spezialisten. Ich frage mich wie der Mensch überhaupt bis jetzt überleben konnte. Ich darf übrigens die Bremsanlage meines KFZ selbst reparieren. irre, was?