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Split Klima - Auswahl und Installation

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Split Klimaanlagen - Auswahl und Installation

 

Auswahl Anlage

Moderne Anlagen sind durchweg Inverter-Geräte. Bei diesen kann der Kompressor seine Drehzahl und damit auch Leistung in gewissen Grenzen modulieren. Läuft er langsam, verbraucht die Anlage wenig Energie und erzeugt auch nur wenig Leistung. Läuft er schnell, hat die Anlage eine hohe Leistung und einen hohen Verbrauch. Bei älteren Anlagen gab es nur einen An-Aus-Betrieb. Der Kompressor lief also immer auf voller Drehzahl, die Anlage erzeugte Nennleistung und sobald die Zieltemperatur erreicht war, schaltete sie ab.

Auch moderne Inverteranlagen müssen abschalten, wenn die niedrigste Modulationsstufe noch zu viel Kälte oder Wärme in den Raum bringt. Wenn die Anlage immer wieder aus- und anschalten muss, bezeichnet man dies als takten. Besonders in der Übergangszeit, wo nur geringen Wärme- oder Kälteleistungen gebraucht werden, neigen Anlagen zum Takten. Häufiges Takten (mehr als 2-3 mal pro Stunde) ist eher ungünstig, weil dadurch die Mechanik der Anlage stark beansprucht wird und weil die Effizienz sinkt.

Effizienzwerte von Anlagen sind der SCOP (heizen) und SEER (kühlen). Dies sind Jahres-Effizienzwerte. Sie geben also an mit welcher Effizienz man übers Jahr gerechnet rechnen muss. Ein SCOP von 5 bedeutet, dass aus 1kWh elektrischer Energie 5kWh an Wärmeenergie in den Raum eingebracht werden. Wer also mit einer Gasheizung typisch 10.000 kWh im Jahr verbraucht hat, kann bei Umstellung auf Split-Klima mit 10.000 kWh/5 = 2000 kWh Strom rechnen.

ACHTUNG: SCOP Angaben gibt es für 3 verschiedene Klimazonen: wärmeres, durchschnittliches und kälteres Klima. In Deutschland gilt die durchschnittliche (Average) Klimazone. In Süd-Italien gilt hingegen die wärmere Klimazone und in den nordischen Ländern die kältere Klimazone. Wenn man SCOP-Werte miteinander vergleicht, muss man immer darauf achten, dass es die gleiche Klimazone ist. Das gilt insbesondere, wenn man in Italien kauft. In diesen Shops werden öfters mal SCOP-Werte für die wärmere Klimaklasse angegeben und die sind deutlich höher. Beispiel: Eine Anlage mit SCOP 4,0 in der mittleren Klimazone hat einen SCOP von 5,1 in der wärmeren Klimazone. Sie hat dann auch in der mittleren Klimazone nur ein A+ und in der wärmeren Klimazone ein A+++.  Beim SEER gibt es keine Klimazonen.

 

Der COP und EER sind Momentan-Effizienzwerte, die für ganz bestimmte Bedingungen gelten. Man kann z.B. sagen, dass eine Anlage bei 7 Grad Außentemperatur, 20 Grad Innentemperatur und 1kWh Heiz-Leistung eine bestimmte Effizienz hat, z.B. einen COP von 6. Der COP ist wie der SCOP das Verhältnis aus Wärmeenergie zu elektrischer Energie, die dafür nötig ist. Gleiches gilt für den EER, nur geht es hier ums Kühlen.

Aktuelle Anlagen bewegen sich beim SCOP im Bereich von 4-6,2 (mittlere Klimazone). So grob lassen sich bei Single-Split Anlagen (2,5kw-4kW) 4 Klassen unterscheiden:

  • SCOP 4,0 - 4,2, Energielabel A+, dies sind die einfachsten Anlagen, die derzeit am Markt sind.
  • SCOP 4,6 - 4,8, Energielabel A++, Mittelklasse-Anlagen
  • SCOP 5,1 - 5,3, Energielabel A+++, Spitzenklasse-Anlagen, wo es auch noch eine breite Angebotspalette gibt
  • SCOP >5,3, Energielabel A+++, Ein paar wenige Anlagen haben außergewöhnlich hohe Effizienz von 5,9-6,2. Derzeit noch ein sehr schmales Angebot

Am effizientesten sind Single-Splitanlagen mit 2-3,5 kW Nennleistung. Ab 4kW sinkt typisch die Effizienz, so dass nur noch SCOP-Werte von 4,6-4,8 erreicht werden. Dies gilt auch für Multi-Splitanlagen, bei denen mehrere Innengeräte an ein Außengerät angeschlossen werden. Hintergrund ist: Die Baugrößen der Anlagen skalieren nicht mit der Leistung. Eine 5kW Anlage hat kein Außengerät oder Innengerät, was doppelt so groß wie das einer 2,5 kW Anlage ist. Die Wärmetauscher wachsen nicht entsprechend mit, was Effizienz kostet. Es gibt aber auch Ausnahmen, also Anlagen zwischen 4-6 kW, die noch im Bereich A+++ sind. Diese haben dann z.B. sehr große Innengeräte mit 1200 mm Breite.

Wer also besonders hohe Effizienz haben will, setzt vor allem auf Single-Split im Bereich 2-3,5 kW. Das ist auch die Massenware, mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis.

BTU: International werden Anlagen oft nicht mit kW-Leistung angegeben, sondern mit der Einheit BTU.

  • 9000 BTU  entspricht 2,5kW
  • 12000 BTU entspricht 3,5 kW
  • 18000 BTU entsprich 5,3 kW

 

Hersteller von Anlagen:

  • Daikin - Japan. Einer der größten der Branche. Qualitativ hochwertige Anlagen. In Deutschland recht verbreitet.
  • Panasonic - Japan. Auch ein großer der Branche.
  • Mitsubishi Electric (MEL) - Japan. Ebenso führend in dem Bereich und in Deutschland weit verbreitet.
  • Mitsubishi Heavy Industries (MHI) - Japan. MEL und MHI sind eigenständig Unternehmen. MHI ist etwas kleiner, aber gehört auch zu den größeren Herstellern.
  • Toshiba - Japan. In Deutschland nicht so weit verbreitet, aber gehören auch zu den Top 10.
  • LG - Südkorea. Findet man häufig, bisher keine Erfahrungen hier im Forum.
  • Samsung - Südkorea. Auch einer der Top 10, man findet im Internet noch nicht so viele Erfahrungsberichte, aber was man liest, hört sich gut an.
  • Midea - China. Vertrieb auch über viele andere Marken (z.B. Dimstal, Comfee). Umsatz 30 Mrd USD.
  • Gree - China. Größter chinesischer Hersteller von Split-Klima, teils auch unter anderen Marken wie Sinclair. Umsatz 28 Mrd USD.
  • Hisense - China. Umsatz 16 Mrd USD.
  • TCL - China. Vertrieb auch über viele andere Marken (z.B. Hantech). Umsatz 11 Mrd USD.
  • Bosch - Bosch ist noch recht neu auf dem deutschen Markt, baut aber unter dem Namen IVT schon länger in den nordischen Ländern Klimageräte.

 

Hier im Forum dominiert Daikin und Mitsubishi Electric, was die meisten Erfahrungen im Bereich Heizen angeht. In den nordischen Ländern, in denen viel mit Split-Klima geheizt wird, dominieren Mitsubishi Electric, Daikin, Panasonic und Toshiba (auch noch IVT, aber die sind nicht auf dem deutschen Markt vertreten).

Generell lässt sich sagen, dass viele Anlagen im Bereich heizen noch nicht 100% ausgereift sind. Bei der Produktauswahl sollte man deshalb Hersteller favorisieren, wo es schon gute Erfahrungen mit gibt.

Negativerfahrungen gibt es z.B. mit Panasonic Etherea, der Regler funktioniert nicht gut, sie moduliert schlecht runter und die Abtauvorgänge dauern recht lang. (siehe https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/257158/Klimaanlage-Panasonic-Etherea-Leistungsproblem-Heizen)

Benötigte Leistung: So über den Daumen sollte man mit 60-120 W/m² Wohnfläche rechnen. Je schlechter das Haus gedämmt ist, um so höher sollte man mit der Leistung gehen. Beim Kühlen sind auch die Fensterflächen auf der Sonnenseite ein wichtiges Kriterium, weil hierüber eine große Wärmemenge durch Sonneneinstrahlung ins Haus kommt. Beim Heizen haben große Fensterflächen typisch einen deutlich höheren Wärmeverlust, als das Mauerwerk.  Bei Häusern mit besten Dämmstandard kann eine Leistung von 40 W/m² schon ausreichend sein.

Wer es genauer wissen will, sollte ein Heizlastberechnung machen. Das geht z.B. über den Wärmebedarfrechner bei https://www.ubakus.de recht gut.

Bei großen Räumen, so ab 30-40 m², sollte man überlegen, mehrere Innengeräte zu installieren. Das gilt um so mehr, je schlechter gedämmt ist. Nicht gedämmte Außenwände ziehen viel Energie, was zu einem größeren Temperaturfall im Raum führt. Es wird also um so kälter, je weiter man sich von der Wärmequelle entfernt. Das ist wie bei normalen Heizkörpern: In großen Räumen installiert man mehrere Heizkörper und auch z.B. typisch in der Nähe von Glasfronten, weil dort die meiste Wärme abfließt. Fehlen diese dort, empfindet man es schnell als zugig und kalt.

Mehrere Räume mit nur einer Anlage heizen? Das kann funktionieren, wenn alle Türen offen bleiben oder man größere Durchbrüche zu anderen Räumen hat. Auch können Ventilatoren helfen. Es wird aber immer zu einem Temperaturfall kommen. Je besser das Haus gedämmt, um so günstiger ist die Situation. Allerdings ist der Spielraum oft auch nicht groß. Einen Temperaturfall von 2 Grad kann man noch gut auffangen, in dem man z.B. im Wohnzimmer mit 23 Grad heizt und das benachbarte Kinderzimmer noch 21 Grad hat. Aber ein 18 Grad warmes Zimmer ist für viele schon zu ungemütlich. Bei ungedämmten Häusern ist es in der Regel aussichtslos, benachbarte Räume mitzuheizen. Es sei denn, es sind Räume wie Schlafzimmer, wo einem auch 15 Grad reichen. Wer mehrere Räume mit einer Anlage heizen will, muss die Anlage meist 24/7 durchlaufen lassen, auch die Türen sollten durchgängig offen bleiben. Hintergrund: Für aufgeheizte Räume braucht man deutlich weniger Energie, um die Temperatur zu halten. Damit sinkt der Temperaturfall von Raum zu Raum. Muss hingegen ein Raum noch aufgeheizt werden, geht viel Energie in die Wände und Einrichtungsgegenstände, wodurch es sehr lange dauert, bis eine gewünschte Temperatur erreicht wird. Bedarfsweises Heizen klappt hier also eher schlecht. Es sei denn, man hilft kräftig mit Ventilatoren nach.

Eurovent ist eine der wichtigsten Datenbanken, was herstellerübergreifende Leistungsdaten angeht. Infos dazu siehe hier...

 

Beliebte Spitzen-Anlagen im Bereich heizen:

  • Daikin Perfera oder Daikin Stylish
  • Daikin Perfera ColdRegion - Eine fürs Heizen bei niedrigen Temperaturen optimierte Anlage.
  • Mitsubishi MSZ-LN-Serie
  • Mitsubishi MSZ-LN-Serie Hyperheating - Ähnlich wie ColdRegion für niedrige Temperaturen optimiert.
  • Panasonic VZ9/VZ12 - sehr hohe SCOP Werte von 5,9-6,2
  • Panasonic HZ25/HZ35 XKE - Nordic-Geräte für niedrige Temperaturen
  • Daikin Ururu - sehr hohe SCOP Werte bis 5,9

 

Anlagen, die für niedrige Temperaturen optimiert wurden, nennt man im Allgmeinen "Nordic Varianten". Jeder Hersteller nennt diese Technologie anders, bei Daikin heißt es ColdRegion, bei Mitsubishi (MEL) Hyperheating, bei Panasonic, Samsung und Toshiba Nordic. Die Nordic Varianten sind Anlagen, die generell für das Heizen optimiert wurden und bevorzugt in den nordischen Ländern eingesetzt werden. Sie verfügen z.B. über Heizelemente im Außengerät, wodurch dieses nicht einfrieren kann. Außengeräte können durchaus auch schon kurz unter dem Gefrierpunkt soviel Eis ansammeln, dass z.B. der Ventilator blockiert. Dann muss man mit einer Gieskanne Warmwasser nachhelfen. Oder man installiert sich ein Rohrbegleitheizungskabel unter die Bodenwanne. Nordic-Varianten sind hier deutlich sicherer im Heizbetrieb. Auch verfügen sie über mehr Heizleistung und einen guten COP bei tiefen Temperaturen. Die Abtauautomatik wurde bei einigen Anlagen verbessert, so dass weniger oft aufgetaut wird, was die Effizienz steigert. Es ist also durchaus eine Überlegung wert, auch in Gebieten mit milderen Wintertemperaturen auf diese Anlagen zu setzen. Besonders auch dort, wo eine hohe Betriebssicherheit im Winter gewährleistet sein muss. Interessant ist auch, dass die Leistungsreserven bei niedrigen Temperaturen höher sind und man so mit einer kleiner dimensionierten Anlage auskommt, die in der Regel höhere SCOP-Werte haben.

Beispiel: Die Daikin ColdRegion RXTM40R / FTXTM40R hat 4kW Nennleistung und einen SCOP von 5,3. Selbst bei -25 Grad hat sie noch eine Leistung von 4kW, wo andere Anlagen gerade noch 2kW bringen würden. Eurovent-Daten

Umgedreht könnte man sagen: Was die Daikin Coldregion mit 4kW bei -10 Grad schafft, dafür bräuchte man eher eine Standard 5-6 kW Maschine, die dann nur noch einen SCOP von 4,3-4,7 hat. Und diese wäre dann auch noch teurer. Eurovent-Daten

Insofern: Die Nordic-Varianten sind in vielerlei Hinsicht eine sehr gute Wahl, wenn es ums Heizen mit Single-Split-Anlagen geht.

Single-Split oder Multi-Split? Was Effizienz angeht, sind Single-Split meist besser. Single-Split bringt auch Redundanz. Fällt eine Anlage aus, funktionieren noch die anderen. Umgedreht kann bei mehreren Geräten auch früher mal eins ausfallen. Meist geht es darum, einen sinnvollen Kompromiss zu finden, weil die meisten sich nicht zahlreiche Außengeräte hinstellen wollen oder können. Also ist man auf Multi-Split angewiesen. Bei Multisplit hat man typisch längere Installationswege, weil Kälteleitungen sternförmig zum Außengerät verlegt werden müssen. Bei Single-Split kann man das Außengerät oft in der Nähe des Innengeräts montieren und hat so nur kurze Kälteleitungen von 3-7 Metern. Multisplitgeräte haben manchmal die unangenehme Eigenschaft, dass die Innengeräte nicht gänzlich unabhängig sind. Auch ausgeschaltete Innengeräte heizen z.B. leicht mit oder Geräusche übertragen sich über alle Geräte. Mitunter beeinflusst sich auch die Temperaturregelung unterschiedlicher Innengeräte. Ist bei einem Multisplitgerät nur ein Innengerät in Betrieb, wird es oft zum Takten neigen. Multisplit modulieren auch nicht so tief runter. Grundsätzlich sind aber viele auch mit Multisplit zufrieden.

Beispielvideo Mitsubishi Heavy Multisplit - Was einem vorher keiner sagt. (Wichtig hier den Kommentar von s-klima lesen, dem Generalvertrieb von Mitsuibisi Heavy)

Modulationsbereich: Ein wichtiger Parameter bei der Auswahl ist, wie weit Anlagen runtermodulieren können, also wie tief der Kompressor mit der Leistung herunterfahren kann . Gute Anlagen (Single-Split 2,5-3,5kW) kommen bis 100 Watt Aufnahmeleistung runter. Beim Kühlen kommen sie oft etwas weiter runter, als beim Heizen. Je tiefer eine Anlage herunter kommt, um so weniger taktet sie, was für Effizienz und Lebensdauer günstig ist. Einfachere Anlagen schaffen 200-300 Watt. Größere Anlagen kommen natürlich weniger weit runter, als leistungsschwächere Anlagen. Leider wird die geringste Modulationsleistung oft nicht angegeben, da helfen nur Erfahrungswerte durch andere Nutzer. Mitunter gibt es auch Einschränkungen. Beispiel: Panasonic, da gibt es Anlagen, die über 5 Grad beim Heizen nur noch bis 300 Watt runter modulieren. Oder Mitsubishi Heavy, da gibt es Anlagen (SRC/SRK-Serie), die über 0 Grad noch bis 170 Watt runter kommen, aber unter 0 Grad kommen sie nicht mehr unter 460 Watt. All das findet man nicht in Datenblättern.

Taugen Billiganlagen? Immerhin haben Billiganlagen einen SCOP von 4, was schon recht gut ist. Man bekommt sie schon ab 300-400 Euro. Teils ist die Qualität der billigen Anlagen erstaunlich gut. Typischerweise modulieren sie nicht ganz so weit runter (200-300 W). Teils sind sie etwa lauter. Besonders günstig sind Anlagen chinesischer Herkunft (Midea/TCL), aber in Italien gibts z.B. auch günstige Anlagen von Daikin, LG oder Samsung. Für eine Hauptheizung lohnt es sich in der Regel, zumindest auf die Mittelklasse mit SCOP 4,6-4,8 zu setzen. Für Geräte, die nicht so viel laufen, kann man auch auf günstige Geräte mit SCOP 4 zurückgreifen.

Wand- oder Truhengerät? Wandgeräte haben einen viel höheren Marktanteil, weshalb sie auch deutlich günstiger sind. Sie haben auch den Vorteil, dass sie oben im Raum keinen Platz wegnehmen. Eine Truhe hingegen braucht viel freien Platz davor, damit sie frei in den Raum blasen kann. Grundsätzlich sind beide Varianten möglich und die Unterschiede im Betriebsverhalten nicht sonderlich hoch. Teilweise wird behauptet, Truhen wären wesentlich besser, wenn man heizen will. Die praktische Erfahrung zeigt, dass der Unterschied zwischen Wand- und Truhe nicht sehr groß ist. Das liegt vor allem am großen Luftdurchsatz, wodurch sich die Warmluft schnell im Raum verteilt, egal ob sie von oben oder unten ausgeworfen wird. Gleiches gilt beim Kühlen. Truhengeräte sind tendenziell etwas lauter und manchmal auch weniger effizient, als Wandgeräte.

 

Einkauf

Im Internet gibt es viele Anbieter, wo man Split-Klimaanlagen auch privat kaufen kann zu günstigen Preisen.

In südlichen Ländern, wo Klimaanlagen viel stärker verbreitet sind, sind die Preise oft deutlich günstiger. Insofern kaufen viele ihre Anlagen z.B. aus Italien oder Spanien. Teils gibt es dort auch günstigere Baureihen, die in Deutschland nicht angeboten werden. Preislich kann man so oft 30-50% sparen. Speditionsversand aus Italien funktioniert in der Regel genauso problemlos, wie Versand aus Deutschland.

Was man beim Kauf im Ausland bedenken muss: Verlängerte Garantiezeiträume, wie bei Anlagen üblich, die man direkt in Deutschland bezieht (5 Jahre), sind bei solchen Anlagen nicht durchsetzbar. Im Gewährleistungsfall hat man eh Schwierigkeiten, seine Ansprüche gegen einen ausländischen Verkäufer durchzusetzen. Das ist sozusagen das Risiko, was man selber trägt. Allerdings gelten Split-Klimaanlagen als relativ robust und wenig fehleranfällig. Und große Lieferanten aus dem Ausland werden einem bei Standardfehlern sicherlich mit recht günstigen Ersatzteilen aushelfen. Aber selbst wer in Deutschland kauft: Mitunter ist es so, dass die Garantie nur gilt, wenn ein vom Hersteller zertifizierter Kältetechniker das Gerät installiert und regelmäßig wartet. Wer sich z.B. einen Wald- und Wiesenkältetechniker bei Myhammer sucht, verliert auch diese verlängerte Garantieleistung.

Wer alles komplett von einer Klimafirma installieren lässt, zahlt in der Regel deutlich mehr für die Anlagen. Das lässt sich aber oft nicht vermeiden, weil selbst gekaufte Anlagen von vielen Firmen nicht installiert werden. Für Komplettinstallation zahlt man so als Daumenwert 1000-1500 Euro pro kW installierte Leistung alles inklusive. Komplettinstallation hat natürlich den Vorteil von guten Garantieleistungen und einem Ansprechpartner, der schnell im Problemfall helfen kann. Im europäischen Vergleich sind die Installationskosten in Deutschland sehr hoch. Die Angebote von Firma zu Firma unterscheiden sich auch stark.

 

Installationsort

Außengeräte kann man grundsätzlich an vielen Orten aufstellen. Man sollte aufpassen, genügend Abstand zum Nachbarn zu wahren, um Geräuschbelastungen gering zu halten. Manche Bauordnung schreibt 3m Abstand vor. Die Anlage sollte in windiger Umgebung nicht in der Hauptwindrichtung hängen, damit der Wind nicht gegen den nach vorne ausblasenden Ventilator arbeitet. Bei Anlagen im Heizbetrieb kann besonnte Südlage günstig sein, weil die Sonne dafür sorgen kann, das das Gerät nicht so schnell einfriert. Generell spielt es aber keine große Rolle und es gibt oft gewichtigere Gründe, z.B. auf der Nordseite zu installieren. Die Luft selbst, die angesaugt wird, ist auf Nord- und Südseite nahezu gleich von der Temperatur.

Montage direkt an der Fassade ist praktisch, weil man so näher am Innengerät ist und Abstand zum Boden hat. Bodennähe hat einige zusätzliche Gefahren: Vandalismus, Hochwasser, Schnee und Tiere, die Kälteleitungen anknabbern. Fassadenmontage kann Geräusche der Anlage übertragen über Körperschall. Oft helfen hier passende Gummipuffer oder auch Entkoppler mit Spiralfedern. So bekommt man das Thema in der Regel vollständig in den Griff. Installation auf einer Bodenkonsole hat den Vorteil, dass man keinerlei Einkopplungen ins Haus hat. Bodennah kann man die Anlage auch besser warten. 

Außengeräte sollten hinten ca. 15 cm Abstand zur Wand haben, um Luft ungehindert ansaugen zu können. Und seitlich sollte auch hinreichend Platz sein. Gegenüber sollten Wände auch erst nach 2 m Abstand sein. Vom Schall her sollte man Reflexionen berücksichtigen, wie sie in manchen Innenhöfen mit zahlreichen Mauern schnell entstehen. Büsche können Schall sehr gut schlucken, aber sie sollten auch nicht zu nahe am Gerät sein.

Kondensat: Im Winter fällt einiges an Kondensat am Außengerät an. Das können durchaus 5-10 Liter am Tag sein. Unter der Anlage muss also z.B. ein Beet sein, wohin das Wasser abtropfen kann. Man kann es auch über einen Schlauch z.B. zur Dachrinnen leiten, hat hier aber den Nachteil, dass einem der Schlauch einfriert. Hier braucht es also eine Rohrbegleitheizung. Im Sommer kommt das Kondensat hingegen vom Innengerät, welches in der Regel mit einem Schlauch nach außen abgeführt wird. Auch hier kann man es einfach in den Boden abtropfen lassen oder man verbindet es mit der Dachrinne. Bei direkter Verbindung mit der Dachrinne daran denken, dass bei einem Rückstau Wasser in das Innengerät gedrückt wird und dort die Wände herunter läuft. Bei so einer Gefahr besser über einen Trichter in die Dachrinne ableiten. Hier kann es dann keinen Rückstau ins Klimagerät geben.

Bei der Auswahl des Ortes für das Innengerät würde ich auch die einfache Installierbarkeit im Auge behalten, also kurze Wege zum Außengerät. Oft muss man ja Aufputz verlegen und Kabelkanäle wirken nicht sehr schön, die will man gerne so kurz wie möglich halten. Ein Innengerät sollte  nicht an Plätze blasen, wo man sich oft aufhält, weil der Windzug als unangenehm empfunden wird. Allerdings kann man die Blasrichtung in gewissen Grenzen anpassen. Über Zimmertüren lassen sich Innengeräte montieren, insofern über der Anlage noch mindestens 5cm Abstand zur Decke verbleibt.

Generell werden Innen-Wandgeräte typisch in 2-2,3 m Höhe montiert. Man kann sie durchaus aber auch deutlich tiefer montieren. Es gibt Leute, die Innengeräte in Tischhöhe montiert haben und damit zufrieden sind. Das entspricht zwar nicht den Herstellerempfehlungen, funktioniert wohl aber problemlos. Allerdings muss das Gerät frei in den Raum blasen können. Wer Dachschrägen hat, könnte so auch ein Wandgerät unterhalb der Schräge montieren.

Wer niedrig montieren will, für den sind Truhengeräte vielleicht die bessere Entscheidung.

Sollen mehrere Räume mit einer Anlage versorgt werden, kann man das Innengerät so installieren, dass es in andere Räume mit hineinbläst.

Wenn möglich, sollte man so installieren, dass die Kondensatleitung mit Gefälle nach außen laufen kann. Wenn dies nicht möglich ist, braucht man Kondensatpumpen. Diese sind ein zusätzlicher Kostenfaktor, die Teile fallen gerne mal aus und machen auch regelmäßig Geräusche. Darauf verzichtet man also gerne, wenn es irgendwie geht. Und wenn man sie doch braucht, dann auf qualitativ hochwertige Pumpen achten. Ein großer Hersteller ist Aspen. 

Rohrlängen: In der Anlagenbeschreibung ist die maximale Rohrlänge beschrieben. Hier kommt oft die Frage auf, ob Saug- und Flüssigleitung addiert werden müssen oder ob es sich um die Stranglänge handelt. Es geht hier um die Stranglänge. Dann gibt es noch die maximale Stranglänge, bis zu der kein Kältemittel nachgefüllt werden muss. Wenn man eine einfache Installation ohne Kältemittelzufuhr möchte, darf man diese Länge nicht überschreiten. Einfache Anlagen haben hier nur 5-7,5m, es gibt aber auch Anlagen, die bis 15m vorgefüllt sind (z.B. Mitsubishi Heavy Industry SRC/SRK). Auch der maximale Höhenunterschied steht in der Anlagenbeschreibung, die nicht überschritten werden darf.

Achtung: Innengeräte so installieren, dass die Kernbohrung nach außen nicht durch tragende Elemente der Hauswand geht. Ein Klassiker ist der Tür- oder Fenstersturz. Dieser besteht in der Regel aus stahlarmierten Beton. Durch den kann man schlecht bohren und sollte es aus statischen Gründen auch nicht. Ebenso auf Stromleitungen aufpassen, die Installationszone für Kabel ist typisch in den oberen 30cm der Wand.

 

Material

Material, was man für eine Installation braucht:

  • Konsole fürs Außengerät. Bewährt haben sich C-Schienenkonsolen, wie z.B. Fischer KSU, ähnliche gibts auch von Stabilo oder Hilti. Ansonsten auch Blech-Konsolen von Rodigas.
  • Kondensatleitung - hochwertige PVC-Leitung ist empfehlenswert. Möglichst innen glatt, damit Wasser gut ablaufen kann.
  • Elektroleitungen - typisch H07RN-F Gummileitung 4polig für Verbindung IG-AG und 3polig für Netzanschluss. Der Einsatz von NYM-Leitung ist auch nicht untypisch, ist billiger, aber technisch nicht so gut. Zahlreiche Hersteller fordern auch H07RN-F.
  • Kälteleitungen - bei kleinen Anlagen typisch 1/4 Zoll + 3/8 Zoll, beide isoliert. Bewährt hat sich Leitung von Armacell. Größere Anlagen benötigen 1/2 Zoll statt 3/8 Zoll.
  • Wickelband - nicht klebendes PVC-Band, womit man Kälteleitungen als UV-Schutz umwickeln kann. Überall dort, wo Kälteleitungen frei liegen und auch bei der Durchführung durch die Wand. 5cm Breite hat sich bewährt.
  • Klebeband wetterfest - im einfachsten Fall ein gutes Isolierband. Auch selbstverschweißende Isolierbänder können gute Dienste leisten. Alutapes sind auch lange UV-beständig. Ductape hingegen hält nur 2-3 Jahre bei voller Sonne. Manche Gewebeklebebänder sind gut haltbar.
  • Bördelmuttern - In der Regel können die Bördelmuttern verwendet werden, die dem Gerät beiliegen.
  • Schwingungsdämpfer - Die Qualität der Schwingungsdämpfer ist entscheidend dafür, ob sich Vibrationen aufs Gebäude übertragen, wenn man die Konsole an die Fassade anschraubt. Wenn man auf dem Boden aufstellt, spielt es weniger eine Rolle. Bewährt haben sich Dämpfer in Shore-Härte 45 von gummipuffer-wagner in 40x40mm.
  • Kabelkanäle - Es gibt spezielle Kanalsysteme für Klimaanlagen, z.B. bei saukalt.de. Man kann aber auch mit Standard-Kabelkanälen arbeiten, z.B. in 110x60.
  • Rohrschutz - Das letzte Stück vom Strang zum Außengerät liegt ja prinzipbedingt nicht in einem Kabelkanal. Als Minimum sollte man den Strang mit Wickelband schützen. Typisches Wickelband ist aber je nach Situation nicht dauerhaft genug, um 10-20 Jahre intakt zu bleiben. Neben den Witterungseinflüssen sind es auch Vögel oder andere Tiere, die daran herumknabbern können. Dauerhaftere Varianten: Wellrohr, was in kurzen Längen aber schwer zu beschaffen ist. Wellrohr gibt es auch geschlitzt, womit eine Montage dann noch möglich ist, wenn die Kälterohre bereits montiert sind. Auch Spiralschlauch gibt es in passender Größe von 50mm. Eine weitere Möglichkeit ist sogenannter "Flachschlauch", "Bauschlauch" oder auch Feuerwehrschlauch. 2 Zoll Innendurchmesser (52mm /C52) sollte reichen. Selbstverschweißende dickere Isobänder können auch funktionieren. Klebebänder wie Ductape oder Gewebeklebebänder funktionieren in der Regel nicht, auch wenn sie für den Außenbereich ausgelobt werden.
  • Durchführungsrohr - Für die Wanddurchführung macht es Sinn, im Loch ein Rohr einzuziehen. Dafür gibt es spezielle Rohre im Fachhandel. Beispiel: https://www.saukalt.de/Mauerdurchbruch-KA
  • Abdichtungsmaterial Wanddurchführung - Dafür eignet sich Knetdichtung, z.B. Bostik Prestik oder Aqua-Fermit. Aber auch Brunnenschaum/Bauschaum und Dichtmassen auf MS-Polymerbasis, z.B. Soudal Fixall, Otto M360, Pattex Montage auf Flextec-Technologie, Uhu Montage auf Polymerbasis.
  • RCD/FI am besten Typ F, z.B. Siemens 5SV1316-3KK16. Ist aber nicht immer erforderlich.
  • Kabelbinder - fürs Zusammenbinden des Strangs an manchen Stellen. Schwarze uv-beständige Kabelbinder benutzen.
  • Wandbefestigungsmaterial - Fürs AG bietet sich Injektionsmörtel und passende Gewindstangen M10-M12 an. Bei gedämmten Fassaden gibts Spezialsysteme, die oft teuer sind. Für Innengeräte reichen Plastiktdübel 6-8mm und Schrauben Panhead 4,5x50 - 5x60.
  • Testmaterial - Wer bördeln und diverse Tests mit Vakuumpumpe oder Druckprüfung machen will, braucht noch einiges an Testmaterial.
  • Nylog Blue - Dichtmittel für Bördel. In USA gehört es zum absoluten Standard, in Deutschland noch nicht so verbreitet. Erhöht die Chance, wirklich dichte Bördel zu erstellen. Siehe auch hier...
  • Lecksuchspray

 

Quick-Connect vs. Bördeln: Oft kommt das Thema auf, ob man gebördelte Klimaleitungen verwendet oder Quick-Connect. Kältefirmen installieren fast immer ausschließlich gebördelt. Quick-Connect ist ein Versuch der Industrie, die Installation von Klimaanlagen so einfach zu machen, dass sie jeder Laie ohne Spezialwerkzeuge durchführen kann. Bei diesem System benötigt man weder ein Bördelgerät noch muss die Anlage mit Vakuumpumpe evakuiert werden. Dies funktioniert, weil Quickconnect-Anschlüsse das Rohr beidseitig dicht verschließen und im Rohr entweder schon Vakuum gezogen wurde oder etwas R32 Kältemittel eingebracht wurde. Am Innengerät befinden sich ebenso Konnektoren, die das vorbereitete Kältesystem hermetisch abriegeln. Verbindet man die Anschlüsse miteinander, öffnet sich der Kältekreislauf. Dieser muss dann nicht mehr evakuiert werden.

So praktisch dies klingt, gibt es gravierende Nachteile. Erst einmal ist die Eigeninstallation in Deutschland durch Laien nicht zulässig, es braucht also auch hier einen Klimatechniker. Damit geht der größte Vorteil verloren. Weiterhin gibt es immer wieder Berichte darüber, dass solche Systeme schneller dazu neigen, undicht zu werden. Es ist schwer einzuschätzen, wie gut diese Technologie wirklich ist und wie viele Probleme hier eher darauf zurückzuführen sind, dass Laien bei der Installation Fehler machen. Denn natürlich wird Quickconnect besonders bei Laien bevorzugt. Ein weiteres Problem ist die Mogelpackung, die viele Lieferanten praktizieren: Sie statten normale Anlagen mit Quickconnect aus, installieren am Innengerät aber nicht die Konnektoren und evakuieren damit das Innengerät nicht. Hintergrund ist, dass die Händler diesen Aufwand scheuen. Stattdessen werden die Konnektoren nur mitgeliefert und man muss sie selber am Innengerät installieren. In dieser Art funktioniert das System aber nicht, weil das Innengerät dann weder evakuiert noch getrocknet wurde. Es enthält also feuchte Luft. Auf diese Weise kann man eine Anlage eigentlich nicht installieren. Man müsste das System wie beim Bördeln evakuieren, womit der Vorteil verloren geht.

Quick-Connect macht also nur Sinn, wenn die Konnektoren am Innengerät aufgeschraubt sind und das Innengerät evakuiert wurde. Entweder wurde dies vom Händler gemacht oder die Anlage wurde vom Werk aus mit Quick-Connectoren ausgestattet. Letzteres ist in der Regel nur bei einigen günstigen China-Anlagen der Fall, z.B. oft bei Comfee/Midea. Und dann muss man einen Klimatechniker finden, der einen dies installiert. Die Installation durch einen Klimatechniker funktioniert hier allerdings sehr schnell, was Geld spart. Er muss ja nur 4 Verbindungen machen, ohne evakuieren oder bördeln zu müssen.

Was man bei Quick-Connect auch bedenken sollte: Man kann keine Biegeseelen verwenden, weil man in die Rohre nichts einschieben kann. Hier bleibt also nur, die Bögen groß genug zu machen (>80mm Biegradius) und vorsichtig mit Hand zu biegen. Oder man nutzt eine Biegezange.

 

Werkzeuge

Werkzeuge, die man für die komplette Installation benötigt. Gesetzliche Vorschriften beachten, was man selber in welchem Land machen darf und was nicht.

  • Monteurhilfe für R32 inkl. 3 Schläuche
  • Vakuumpumpe für R32 Systeme. Geräte aus chinesischer Produkt für 120-200 Euro einstufig funktionieren in aller Regel hinreichend gut.
  • Ventildrückerhahn, der auf Geräteseite 5/16 Zoll SAE benötigt, auf der Seite für den Schlauch 1/4 Zoll oder 5/16 Zoll SAE. Der Hahn betätigt den Pin vom Ventil, welches im Anschluss des AG eingebaut ist. Damit lässt sich dieses Ventil öffnen und schließen. (Achtung: Manche Anlage hat am Serviceport 1/4 SAE und nicht 5/16 SAE, soll z.B. bei Midea der Fall sein.)
  • 2 Kugelventile beidseitig 1/4 Zoll. Nicht unbedingt nötig, aber teils für diverse Tests sinnvoll.
  • Adapter 1/4 SAE männlich auf 3/8 SAE männlich - sinnvoll, wenn man vorab einen Drucktest oder Vakuumtest machen will.
  • Vakuummeter - hier wirds teuer. Wenn man wirklich aussagekräftig das erzeugte Vakuum messen will, braucht es ein digitales Vakuummeter, wie das Testo 552, Testo 552i, Elitech VGW-Mini. Also grobes Schätzeisen kann man auch für 40-50 Euro ein analoges Vakuum-Manometer kaufen, z.B. von saukalt.de
  • Drehmoment-Maulschlüsselsatz - Gibt es speziell für die Klimatechnik für genaues Drehmoment der SAE-Anschlüsse. Preis 80-100 Euro. Hersteller z.B. Rothenberger. Sollte man unbedingt haben, weil es für Dichtheit auf genaues Drehmoment ankommt.
  • Rollgabelschlüssel - mindestens 300mm Länge (12 Zoll), braucht es zum Gegenhalten.
  • Bördelgerät - Zum herstellen von Bördeln. Taumelbördelgeräte sind gut und mittlerweile auch recht preiswert. Chinaware für 60-120 Euro ist grundsätzlich ok, aber braucht etwas Glück, dass die Fertigungstoleranzen eingehalten wurden.
  • Lecksuchgerät (Schüffler) - Diese können kleinste Mengen Kältemittel erschnüffeln. Preiswerte Geräte, wie das Elitech CLD-100 (40 Euro) bringen schon hinreichende Ergebnisse.
  • Rohrabschneider - zum Ablängen der Rohre. Günstige Chinageräte funktionieren in der Regel.
  • Entgrater - zum Entgraten der Rohrenden. Oft gibt es Sets mit Rohrabschneider + Entgrater.
  • Lupe - Bördel und Stutzen sollte man ruhig mal mit Lupe inspizieren, ist entscheidend für die Dichtheit.
  • Stickstoff - Für Drucktest. Es gibt günstige 1l Einwegflaschen, z.B. von Oxyturbo.
  • Druckminderer für Stickstoffflasche - Nicht so einfach zu finden sind Druckminderer, die bei Stickstoff 40 bar können. 20 bar reichen aber auch. Stickstoff-Druckminderer haben typisch ein Gewinde von W 24,32 x 1/14 Zoll eingangsseitig. Für Einwegflaschen braucht es einen Adapter von M10 auf W24,32, welcher auch mit einem Ventilöffner ausgestattet ist.
  • Alternativ zu Stickstoff: Einfach eine Helium-Flasche für Luftballonfüllungen nehmen. Die haben typisch 30bar, weshalb es dann keinen Druckminderer braucht. In der Regel haben diese einen Anschluss von 1/4 SAE - optimal für den direkten Anschluss an die Monteurhilfe über Füllschlauch.
  • Bohrkrone für Wanddurchbruch. 68mm reicht für Standard-Anlagen. 200mm Länge sollte die mindestens haben. Besser sind oft diamantbestückte Bohrkronen, die man ohne Schlag nutzt.
  • Biegeseelen - Biegeseelen sind flexible Kunststoffrundmaterialien, die man in die Rohre einschiebt und die verhindert, dass ein Rohr beim Biegen flach gedrückt wird. Gibt es fertig zu kaufen, man kann aber auch 4mm PE-Druckluftschlauch für das 1/4 Zoll Rohr verwenden und Polyamid Hochdruck-Schlauch von Esska in 6mm für das 3/8 Zoll Rohr. Ist deutlich billiger und so sind auch beliebige Längen möglich.
  • Aderendhülsenzange + Aderendhülsen für elektrische Verkabelung
  • Inbus Schlüssel 4mm für Kältemittelventile.
  • Inspektionsspiegel - beim Check mit Lecksuchspray sollte man mit Spiegel arbeiten, um wirklich alle Stellen gut zu sehen. Taschenlampe ist auch nützlich.

 

Installation

Die meisten Installationsarbeiten sind ganz gewöhnliche handwerkliche Arbeiten, die auch jeder durchführen darf. Wenn man diese Arbeiten selbst macht, kann man viel Geld sparen. In Deutschland darf man aber nicht selber am Kältekreislauf arbeiten. Meines Wissens darf man Kälteleitungen verlegen, man darf sie aber noch nicht anschließen. Also ab Anschluss Kälteleitungen bis zur Inbetriebnahme muss ein Kältetechniker machen. Elektrische Verkabelung darf auch nur ein Elektriker machen bzw. muss ein Elektriker abnehmen.

Weil Kälteleitungen verlegen auch mit einigen Risiken verbunden ist, kann es Sinn machen, nur alles vorzubereiten und diese Aufgabe dann den Kältemonteur machen zu lassen. Man sollte mit dem Fachbetrieb absprechen, was man selber machen kann und was der Fachbetrieb macht.

Überblick Arbeiten bei Installation:

  • Innengerät installieren
  • Kernbohrung nach außen machen
  • Außenkonsole und Kanäle anbringen
  • Strang vorbereiten und verlegen
  • Außengerät montieren
  • Strang anschließen, Elektrik verkabeln
  • Anlage evakuieren und Vakuumtest
  • Druckprüfung mit Stickstoff
  • Anlage endgültig evakuieren
  • Kältemittelventile öffnen
  • Endkontrolle
  • Inbetriebnahme

 

Wichtig: Jede Anlage verfügt über eine Installationsanleitung. Diese sehr sorgsam lesen.

Innengerät installieren: Nachdem der richtige Platz ausgewählt wurde, schraubt man die Blechplatte an die Wand. Wichtig ist, waagerecht auszurichten. Typisch reichen 4-6 Dübel 6mm. Empfehlung Fischer UX-lang oder Tox Tri 6/51. Schrauben z.B. Panhead 4,5x50. Wand sollte hinreichend gerade sein. Nach Installation der Platte kann das Innengerät testweise eingehängt werden. Achtung: Absturzgefahr der Anlage, falls nicht richtig eingehängt.

Kernbohrung: Im einfachsten Fall hängt das Innengerät an einer Außenwand und man kann direkt raus. Grundsätzlich kann man die Kernbohrung rechts oder links machen. Wo genau die sitzen muss, findet man in der Anleitung und auch aufgedruckt auf der Blechplatte. Achtung: Rechts raus zu gehen, hat einige Nachteile. Bei dicken Wänden, wie in Deutschland üblich, würden die Verschraubungen in der Wand liegen, was nicht zulässig ist und auch technisch problematisch. An Verschraubungen muss man immer rankommen. Weiterhin lässt sich eine so installierte Anlage nicht mehr von der Wand nehmen. Geht man hingegen links raus, liegen die Verschraubungen innen und man kann auch die Anlage nach Installation zumindest 5-10cm von der Wand heben, falls das im Servicefall mal nötig ist.

Kernbohrung Durchmesser 68mm reicht in der Regel. Nach Bohrung ordentlich säubern. Schutzrohr etwa 20mm kürzer als Wand ablängen, einschieben und an den Kanten mit MS-Polymer-Dichtmasse einkleben. Auf beiden Seiten so ausrichten, dass sie 10mm tiefer als Wand ist. So kann man später die Kälteleitungen besser biegen. Kernbohrung mit leichtem Gefälle nach außen bohren, damit Kondensat im Schlauch ablaufen kann.

Außenkonsole: Nicht zu tief montieren wegen Schnee und Hochwasser. Wenn Montage an Fassade, am besten mit Injektionsmörtel arbeiten. Youtube Videos anschauen, wie man richtig mit Injektionsmörtel arbeitet. Gewindestangen M10-M12 verwenden. Mutter beim Anschrauben nur sanft anziehen, gilt grundsätzlich bei Arbeit mit Injektionsmörtel (typisch 10Nm, Herstellerinfos googeln).

Achtung: Es gibt eine Mindestlänge der Kälteleitungen, die bei 3m liegt. Dementsprechend Innengerät und Außengerät positionieren. Falls Leitungen zu kurz sein würden, kann man auch in einem 30cm Bogen 1-2 Windungen Kälteleitung hinter das Gerät packen.

Kanäle: Kanäle an Fassade anbringen, in denen der Strang verschwindet. Die Kanäle dienem dem UV-Schutz und dem mechanischen Schutz. Vögel picken gerne mal die Isolierung auf. Das letzte Stück zur Anlage kann man auch mit einem Schutzschlauch schützen oder mit PVC-Band umwickeln. Kanäle so montieren, dass kein Wasser reinläuft. Waagerechte Kanäle mit leicht Gefälle montieren, damit Wasser abläuft und falls Kondensatschlauch mitläuft, damit Kondensat ablaufen kann. Der Kanal sollte bei den meisten Anlagen rechts von der Anlage enden. Denn dort sind typisch die Anschlüsse.

Strang vorbereiten: Eine günstige Methode ist, am Innengerät zu beginnen und dort Kondensatschlauch und Verbindungskabel anzuschließen. Kondensatschlauch mit MS-Polymer Dichtstoff abdichten und nochmal mit Kabelbinder sichern. Bei Litzenkabeln Aderendhülsen verwenden. Kälteleitungen des Innengerätes müssen passend gebogen werden. Wenn links raus, muss nichts gebogen werden. Wenn rechts nach außen raus, muss 90 Grad tordierend gebogen werden. Wenn rechts in Kabelkanal innen, muss 180 Grad tordierend gebogen werden. Wenn innen nach unten raus, muss der 90 Grad Bogen aufgebogen werden. Letzteres ist besonders kritisch, hier sehr vorsichtig und nur mit Biegeseele biegen. Den Bogen nicht vollständig rausbiegen, stattdessen dahinter einen kleinen neuen Bogen biegen, so dass das Rohr etwas mäanderförmig gebogen ist. Hintergrund: Es gelingt oft nicht, einen engen 90 Grad Bogen wieder herauszubekommen, Gefahr, das Rohr abzuknicken oder zu deformieren. Wenn die Rohre am IG vorbereitet sind, dann kann gebördelt werden und die Kälteleitungen montiert. Geht natürlich nur, wenn man das rechtlich darf. Drehmomentschlüssel verwenden und mit langen Rollgabelschlüssel gegenhalten.  Am Bördel Nylog Blue verwenden, um die Dichtheit zu gewährleisten. Auftragen auf Bördel-Innenseite, Stutzen und Rückseite des Bördels.

Drehmomente typisch: 1/4 Zoll: 18Nm, 3/8 Zoll: 42Nm.

Man könnte jetzt schon einen Vakuum- oder Drucktest machen, in dem man die Enden der Kälteleitungen bördelt. Auf eine Seite kommt ein Blindstopfen oder ein Kugelhahn, auf die andere Seite ein Füllschlauch, der an die Monteureinheit geht. Dann kann man Tests machen.

Die ersten 50 cm des Strangs kann man  mit PVC-Band umwickeln. Alle Leitungen ordentlich legen, Kondensatschlauch, sollte in Einbauposition unten laufen. Enden PVC-Band mit Isoband sichern. Kälteleitungen sollten sauber durchgehend isoliert sein, ggf. noch mit Armacellklebeband verkleben. Das ist wichtig, damit später keine Luffeuchte kondensieren kann. Den Rest des Strangs kann man provisorisch zusammenfassen. Das geht mit Kabelbindern, mit Isoband oder sehr gut eignen sich auch medizinische Binden. So  umwickelt lässt sich später alles leichter nach außen durchführen. Wenn verlegt, kann man diese Hilfsmittel wieder entfernen.

Wichtig: Wenn Stromversorgung der Außeneinheit auch von einer Steckdose innen versorgt werden soll, muss im Strang auch das Versorgungskabel für die Außeneinheit liegen. Dieses muss im Strang dann typisch vorher aus dem Strang rausgehen. Es ist praktisch, wenn unterhalb des Innengerätes die Steckdose ist, weil man dann dort ein Energiekostenmessgerät anschließen kann, worüber man auch immer die aktuelle Aufnahmeleistung sehen kann.

Strang durch die Wand: Der ganze Strang kann nun durch die Wand. Zuvor sollte man Biegeseelen in die Rohre einziehen. Die Enden der Rohre mit Isoband umkleben, damit kein Schmutz reinkommt. Ein Helfer hält das Innengerät. Dann führt man den Strang durch das Loch nach außen. Die 90 Grad Bögen, die man außen und evtl. auch innen benötigt, nicht zu eng biegen. Vorsichtig von einem größeren Radius kleiner werden. Das klappt in der Regel gut einfach von Hand, aber nie nur an einer Stelle drücken, man muss den Bogen schön verteilen, damit kein zu kleinen Biegeradien entstehen. Zum Schluss hängt das Innengerät und der Strang liegt passend im Innengerät. Innengerät kann jetzt fertig montiert werden. Außen wird der Strang dann weiter im Kanal verlegt.

Wer die Kälteleitungen innen noch nicht anschließen darf, lässt die Kälteleitungen ca. 20cm länger als nötig, so dass ein Klimatechniker diese dann zuschneiden, bördeln und anschließen kann.

Grundsätzlich: Enden von Kälteleitungen immer mit Isoband verschließen, damit kein Schmutz reinfällt.

Biegeradien: Wenn man mit Hand biegt, sollte man nicht zu eng biegen. Biegeradien >=80mm sollte man einhalten. Man darf nie nur an einer Stelle drücken, die Finger müssen wandern, um das Rohr in einem Bereich zu biegen und nicht an einer Stelle. Rohrbiegen sollte man vorher mal ohne Isolierung etwas üben und Erfahrungen sammeln, was problemlos geht und wo Gefahr droht.

Biegeseelen: Wenn Biegeseelen im Rohr eingeführt wurden und zahlreiche engere Bögen gebogen werden, sollte man die Seele rechtzeitig nachziehen. Denn mit jeder neuen Biegung lässt sich die Seele schwerer wieder rausziehen. Hierfür sollte man wissen, wie lang die Biegeseele ist, um ausmessen zu können, bis wohin man zurückziehen kann. Bei Biegeseelen auch auf Sauberkeit achten, die müssen vor dem Einführen absolut sauber sein.

Jetzt kann das Außengerät montiert werden. Aufschrauben auf 4 Gummipuffer. Stoppmuttern verwenden, damit diese sich bei Vibration nicht lösen. Passende U-Scheiben verwenden.

Am Außengerät kann der Elektriker die Elektrik anschließen. Aderendhülsen bei Litzenkabeln verwenden. Der Kältetechniker kann dann die Kälteleitungen auf Länge schneiden, bördeln und mit passendem Drehmoment anschrauben. Es hat sich bewährt, die Isolierung der Rohre längs aufzuschneiden, damit man die Rohre kürzen und bördeln kann. Später lässt sich dieser Längsschnitt dann mit Isoband schließen und das Rohr ist dann bis zum Bördel sauber isoliert.

Danach würde der Klimatechniker einen Drucktest machen. Hierfür Monteureinheit direkt oder über Ventildrückerhahn an Serviceport anschließen. Mittig von der Monteureinheit gehts an den Druckminderer der Stickstoffflasche. Monteureinheit erstmal schließen, Stickstoffflasche öffnen und über Druckminderer erstmal 2-5 bar einstellen. Dann Monteurhilfe öffnen, falls Ventildrückerhahn, auch den öffnen. Man muss hören, wie Stickstoff einströmt. Kältekreislauf wird so unter Druck gesetzt. Monteurhilfe schließen und jetzt kann man schon mit Lecksuchspray auf die Suche gehen. Dann nochmal Druck auf 20 bar erhöhen, das reicht in der Regel, 40 bar kann man auch machen (nur bei R32 Anlagen, maximalen Anlagendruck PS beachten), ist aber nicht unbedingt nötig. Dann wird nochmal mit Lecksuchspray geprüft.

Hinweis: Was man vor dem Drucktest auch machen kann, ist ein Vakuumtest. Man könnte also die Anlage z.B. über 30-60 min evakuieren und dann den Druckanstieg beobachten. Tipp: Weil Schläuche leicht undicht sein können, kann man diese Fehlerquelle verringern, in dem man nach der Evakuierung den Ventildrückerhahn schließt. Dann wartet man z.B. 4 Stunden, öffnet den Ventildrückerhahn wieder und misst das Vakuum z.B. mit einem Testo 552. Das Vakuum sollte hier nicht über 500 Pa gestiegen sein. Ohne ein Absolutvakuummeter kann man hier nur recht grobe Aussagen über die Dichtheit machen. Analoge Monteurhilfen eignen sich dafür gar nicht, man bräuchte zumindest ein Analogvakuummeter. Eine digitale Monteureinheit kann auch Rückschlüsse geben, ob das Vakuum um einigen 1000 Pa angestiegen ist.

Wer einen Kälteschein hat, kann nun die Inbetriebnahme machen. Die Anlage wird über den Serviceport endgültig evakuiert. Hierzu schließt man den Ventildrückerhahn an und öffnet mit Rechtsdrehung das Ventil. Achtung: Nur sanft bis Anschlag drehen, um Ventil nicht kaputt zu machen. Vom Ventildrückerhahn gehts zum Vakuummeter und von dort zur Monteureinheit rechter Anschluss, Pumpe ist mittig angeschlossen. Monteurhilfe ist auf beiden Ventilen geschlossen. Pumpe sollte nach Möglichkeit immer tiefer stehen, damit evtl. aufsteigendes Öl nicht ins Kältesystem kommt. Alle Schlauchverschraubungen nochmal kontrollieren, die müssen ordentlich handfest angezogen sein. Kleinste Undichtheiten würden verhindern, dass man tief genug mit dem Vakuum kommt. Wenn Pumpe läuft, kann Monteureinheit geöffnet werden, Anlage wird jetzt evakuiert.

ACHTUNG: Es gab schon Leute, die vergessen haben, den Ventildrückerhahn beim Evakuieren aufzudrehen. Dann wird nur der Schlauch evakuiert, man denkt aber, man hätte die Anlage evakuiert. Hier sollte man sehr achtsam sein. Falls man keinen Ventildrückerhahn verwendet, muss der Ventildrücker im Schlauch korrekt eingestellt sein. Gleiches Missgeschick kann einem auch beim Drucktest passieren. Am besten lässt man erstmal alle Ventile zu, und schaltet dann die Pumpe an. Dann öffnet man die Monteureinheit und hört am Klang der Pumpe, dass neues Volumen evakuiert wird. Und erst dann öffnet man den Ventildrücker und hört auch hier, dass neues Volumen evakuiert wird. Gleichzeitig sieht man es auch am Vakuummeter. 

Im Sommer mindestens 30min evakuieren, besser 60min. Im Herbst Winter bei Temperaturen um 10-15 Grad besser 2 Stunden evakuieren. Wenn ein Testo 552 verfügbar ist, evakuiert man so lange, bis der minimale Pumpenendruck etwa erreicht ist. Mit typischen einstufigen Pumpen kommt man auf 50 Pa, dies sollte man vorher mit seiner Pumpe geprüft haben, in dem man z.B. das Testo 552 direkt über einen Schlauch anschließt und 30min evakuiert.

Tipp: Das die Pumpe unterhalb des Dampfdruckes kommt, erkennt man in den ersten 1-2 Minuten recht gut am aufsteigenden Wasserdampf aus der Pumpe. Akkustisch hört man bei vielen Pumpen auch nach einigen Minuten ein Nageln. Dies ist ein Zeichen, dass der Druck schon im Bereich <500 Pa ist. Allerdings ist unklar, ob jede Pumpe sich so verhält.

Ist der Enddruck der Pumpe erreicht, ist man recht sicher, dass nahezu alles Wasser raus ist.  Dann Monteureinheit schließen, dann Pumpe ausschalten. Unterdruck beobachten. Man sollte deutlich unter 1mbar abs. kommen und nach 10min sollte es nicht über 2mbar angestiegen sein.

Warum überhaupt ein Anstieg? Füllschläuche sind oft nicht 100% dicht und ein wenig Restfeuchte hat man  auch noch im System. Man muss bedenken, dass kleinste Wassermengen, die noch verdampfen, vom Volumen Faktor 2000 zunehmen. So wird aus minimalen Wassermengen recht viel Gas, was das Vakuum ansteigen lässt.

Tipp: Je kälter es ist, um so länger muss evakuiert werden. Unter 10 Grad sollte man eigentlich keine Anlage mehr installieren oder muss mehrfach mit Stickstoff das Vakuum brechen (evakuieren und dann direkt Stickstoff ins System geben bis z.B. 1 bar, der Stickstoff trocknet das System zusätzlich).

Wenn alles im grünen Bereich, kann man nun nochmal die Pumpe einschalten, dann die Monteureinheit öffnen und nochmal 10 min evakuieren, bis man wieder auf dem Pumpenenddruck angekommen ist. Dann schließt man den Ventildrückerhahn, womit das Kältesystem verschlossen ist. Dann schließt man noch die Monteureinheit und schaltet die Pumpe aus.

Nun öffnet man zügig die obere Kältemittelabsperrung (Flüssigseite mit dünnem Rohr) um 90 Grad für etwa 5s und schließt dann wieder. Das Vakuum ist so gebrochen und gasförmiges Kältemittel im Kältekreislauf. Man hört es auch zischen. Nun kann man nochmal mit dem Schnüffler alles auf Dichtheit prüfen. Ist diese Prüfung abgeschlossen, öffnet man nun die Absperrung mit Inbus auf der Flüssigseite vollständig und dann auch zügig auf der Saugseite. Die Inbusschrauben dürfen bei den meisten Anlagen nur sanft bis Anschlag geöffnet werden.

Jetzt montiert man wieder die 3 Kappen auf den Kältemittelabsperrungen und am Serviceport. Es hat sich bewährt, auch hier Nylog Blue aufzutragen. Die Kappen müssen mit bestimmten Drehmoment angezogen werden, steht in der Installationsanleitung. Dies ist wichtig, damit es auch hier keine Undichtheiten gibt.

Zum Schluss prüft man in Ruhe nochmal alles auf Basis einer Checkliste. Ist alles soweit ok, kann die Anlage elektrisch angeschlossen und in Betrieb genommen werden. Man beginnt in der Regel mit der Betriebsart Kühlung.

Checkliste Abschluss:

  • Stromversorgung alles korrekt angeschlossen? Elektrische Verschraubungen nochmal prüfen, ob hinreichend festgezogen.
  • Schutzleiterprüfung
  • Kältesystem auf Dichtheit prüfen mit Schnüffler
  • Anlage als Ganzes nochmal Sichtprüfung. Gibt es irgendwelche Auffälligkeiten? Gibt es irgendwo Beschädigungen?
  • Zischt irgendwo etwas?
  • Innengerät ordnungsgemäß montiert?
  • Außengerät ordnungsgemäß montiert?
  • Beide Sperrventile der Kältemittelanschlüsse am AG vollständig geöffnet?
  • Evtl. nötiger RCD/FI-Schalter in der Elektrik installiert?
  • Kondenswasserablauf korrekt installiert? Am AG evtl. Stopfen entfernt, damit Kondensat ablaufen kann?
  • Fernbedienung Batterien eingelegt?

Wenn alles ok ist, kann ein Probelauf gemacht werden. Strom anschließen. Die meisten Anlagen fahren einmal die Klappe auf und zu, wenn Strom angeschlossen wird, noch bevor man sie einschaltet. Dann mit Fernbedienung einschalten. Ein erster Probelauf kann im Heiz- oder Kühlbetrieb erfolgen.

 

Anbieter

 

Glossar

  • IG/IE - Innengerät/Inneneinheit
  • AG/AE - Außengerät/Außeneinheit
  • QC - Quickconnect System
  • MH - Monteurhilfe
  • KM - Kältemittel

 

Infos

Drücke Vakuum:

  • 0,1 mbar = 10 Pa = 75 Micron
  • 0,5 mbar = 50 Pa = 375 Micron
  • 1,0 mbar = 100 Pa = 750 Micron
  • 2,0 mbar = 200 Pa = 1500 Micron

 

Druck:

  • 5 bar = 500 kPa = 73 PSI
  • 10 bar = 1000 kPa = 145 PSI
  • 15 bar = 1500 kPa = 218 PSI
  • 20 bar = 2000 kPa = 290 PSI
  • 30 bar = 3000 kPa = 435 PSI
  • 35 bar = 3500 kPa = 508 PSI
  • 40 bar = 4000 kPa = 580 PSI

 

Dampfdruck Wasser:

  • 0 Grad - 6,1 mbar
  • 5 Grad - 8,7 mbar
  • 10 Grad - 12,3 mbar
  • 15 Grad - 17 mbar
  • 20 Grad - 23 mbar
  • 25 Grad - 32 mbar

 

Dampfdruck R32:

  • -10 Grad - 5,8 bar
  • 0 Grad - 8,1 bar
  • 5 Grad - 9,5 bar
  • 10 Grad - 11,1 bar
  • 15 Grad - 12,8 bar
  • 20 Grad - 14,7 bar
  • 30 Grad - 19,3 bar
  • 40 Grad - 24,8 bar
  • 50 Grad - 31,4 bar
  • 60 Grad - 39,3 bar

 

Kälterohre:

  • 1/4 Zoll: Außen 6,35mm, Wanddicke Standard 0,8mm, Innen 4,75mm, Bördelmutter SW 17, Anzugsmoment 18Nm, Bördel Außendurchmesser 9,1-9,4mm, Mutter Innendurchmesser 9,8mm, Außendurchmesser Isolierung 24mm
  • 3/8 Zoll: Außen 9,52mm, Wanddicke Standard 0,8mm, Innen 7,92mm, Bördelmutter SW 22, Anzugsmoment 42Nm, Bördel Außendurchmesser 13,2-13,6mm, Mutter Innendurchmesser 14,6mm, Außendurchmesser Isolierung 27mm

Kondensatschlauch:

  • Innendurchmesser: 16mm
  • Außendurchmesser: 19,5-20mm
  • PVC-Schlauch verwenden, der innen glatt ist, damit Kondensat gut abtrocknen kann und sich keine Feuchtenester bilden. PVC ist deutlich UV-stabiler als PE oder PP.

Drehmomente:

  • 1/4 Zoll Bördelmutter: 18 Nm (Herstellerangaben 14-18 Nm)
  • 3/8 Zoll Bördelmutter: 42 Nm (Herstellerangaben 33-42 Nm)
  • 1/2 Zoll Bördelmutter: 60 Nm (Herstellerangaben 50-60 Nm)
  • 1/4 Zoll Flüssigseite Ventilkappe: 20 Nm (Herstellerangaben 20-30 Nm)
  • 3/8 Zoll Saugseite Ventilkappe: 20 Nm (Herstellerangaben 20-30 Nm)
  • 1/2 Zoll Saugseite Ventilkappe: 48 Nm (Herstellerangaben 48-60 Nm)
  • 5/16 Zoll Service-Port: 12 Nm (Herstellerangaben 10-18 Nm)

 

Weblinks

 

Bilder

Bild1: Kältemittelrohre mit PVC-Wickelband geschützt vor UV-Strahlung und Vögeln, die gerne an der Isolierung herumknabbern.

 

Bild2: So sieht es nach 10 Jahren aus, wenn Kälterohre nicht geschützt wurden. 

Verbesserungen und Ergänzungen

Fehlt irgendwas? Muss etwas korrigiert werden? Schreibt es hier in den Thread, dann aktualisiere ich diesen Beitrag.

 

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FAQ

Hier baue ich Stück für Stück eine FAQ auf.

 

Gibt es eine Mindest-Rohrlänge?

  • Die meisten Hersteller empfehlen eine Mindestlänge der Kälteleitungen von 3m, Daikin teilweise 2m. Hintergrund ist erstens, dass sich Körperschall über die Leitungen nicht nach innen übertragen soll. Zweitens benötigt das Kältemittel einen gewisse Weglänge, um sich zu beruhigen. Hat es diesen Weg nicht, kann es zu Geräuschen in den Kälteleitungen und dem Innengerät geben. Auch sind die Geräusche beim Abtauen am Innengerät dann deutlich stärker. Was ich bisher gehört habe, sollen kurze Leitungslängen trotzdem grundsätzlich funktionieren. Es ist also nicht so, dass die Anlage ihre Arbeit verweigert.

 

Braucht es einen FI-Schutzschalter vom Typ B?

  • Normale FI-Schalter vom Typ A, wie sie im Allgemeinen verbaut sind, können sogenannte Mischfrequzenströme (typisch bis 1kHz) nicht erkennen. Diese tauchen aber oft bei Frequenzumrichtern auf, wie man sie auch in Inverter-Split-Klimageräten hat. Ab einer gewissen Stärke dieser Ströme müssen deshalb FI-Schutzschalter vom Typ B verbaut werden. Wenn dies erforderlich ist, sollte es explizit in der Installationsanleitung stehen. In der Regel findet man solche Angaben bei kleineren Anlagen nicht.
  • Ein FI-Schutzschalter ist nur nötig, wenn es keine separate Leitung zum Außengerät gibt, sondern z.B. Steckdosen an diesem Kabel hängen. Ist die Leitung einzig zur Versorgung des Außengerätes vorgesehen, ist ein FI-Schutzschalter keine Vorschrift. Ich würde aber empfehlen, auch dann einen einfachen FI-Schalter vom Typ A einzubauen. Das erhöht den Schutz im Fehlerfall.
  • FI-Schutzschalter vom Typ B sind sehr teuer, weil komplex aufgebaut. Seit einiger Zeit gibt es FI-Schutzschalter vom Typ-F, die speziell für Fehlerströme ausgelegt sind, wie sie bei Frequenzumrichtern und Invertern auftauchen. Diese sind deutlich günstiger und kaum teurer, als Typ A. Beispiel wäre: Siemens 5SV1316-3KK16 für einpolig oder 5SV3344-3 für dreipolig.
  • Siehe auch: https://new.abb.com/low-voltage/de/produkte/installationsgeraete/fehlerstrom-schutzeinrichtungen/fi-typen

 

Gehe ich beim Innengerät rechts oder links durch die Wand?

  • Bei Innengeräten, die direkt an der Außenwand sitzen, ist in der Regel vorgesehen, dass man rechts oder links nach draußen gehen kann. Oft wird in den Anleitungen gezeigt, wie man rechts durch die Wand geht. Dies hat jedoch einige Nachteile. Zuerst sind die Wände oft dicker, als die Leitungen am IG lang sind. Damit würden die Verschraubungen in der Wand liegen. Das ist nicht zulässig und technisch auch problematisch. An Verschraubungen sollte man immer direkt rankommen. Weiterhin lässt sich die Inneneinheit bei einmal verlegten Leitungen nicht mehr von der Wand abheben.
  • Geht man hingegen links raus, liegen die Verschraubungen unten im Innengerät. Dort kann man sie auch gut kontrollieren und man kann sie ggf. nochmal nachziehen. Das Innengerät lässt sich so auch etwas von der Wand abheben, natürlich nur wenige Zentimeter. Es gibt aber Situationen, wo das hilfreich ist. Auch kann so ein Kältetechniker später besser die Leitungen anschließen, wenn man selber alles vorbereitet, aber noch keine Bördelverschraubungen macht. Achtung: Auch wenn man links mit den Kälteleitungen raus geht, sollte man den Kondensatschlauch rechts belassen und nicht auf links umbauen. So lässt sich der Kondensatschlauch besser verlegen und die Verbindung bleibt innerhalb des Innengerätes.

 

Wie befestigt man das Außengerät an wärmegedämmten Fassaden?

  • Es gibt von Fischer und Tox spezielle Befestigungssysteme, z.B. Fischer System Thermax oder Tox System Thermo Proof Plus. Die sind allerdings recht teuer.
  • In der Regel wird es nicht kritisch sein, auch hier einfach mit langen Gewindestangen zu arbeiten, die man mit Injektionsmörtel befestigt. Für den Injektionsmörtel braucht es dafür eine verlängerte Düse. Diese muss auch zügig ausgedrückt werden, weil der Mörtel schnell hart wird. Es kann Sinn machen, den Bereich der Dämmung etwas größer aufzubohren und diesen später mit Brunnenschaum/Bauschaum zu füllen. Es gibt auch Abstandsrohre, die man auf die Gewindestange schieben kann. Dieses liegt auf der ungedämmten Fassade und ist etwas länger, als die Dämmung. Dadurch liegt die Konsole dann auf diesem Abstandsrohr auf. Suchbegriffe "Distanzhülse gedämmte Fassade" oder "Abstandshalter gedämmte Fassade Befestigung" oder "Dimo-Block" oder "Distanzmontagehülse gedämmte Fassade".
  • Günstig ist, wenn die Fassadenoberfläche von der Konsole entkoppelt ist, weil die dünne harte Schicht einer gedämmte Fassade gut Schwingungen überträgt. Mit den Abstandsrohren, die etwas länger sind, wäre dies gegeben. Man kann dazu auch eine Mutter auf die Gewindestange drehen, die über dem Niveau der Fassade liegt, so dass die Konsole nicht die Fassade berührt.
  • Die Wärmeleitfähigkeit von Edelstahl ist etwa Faktor 4 mal niedriger, als Stahl. Insofern ist es günstig, Gewindestangen aus Edelstahl zu nehmen.
  • Wichtig: Selbst abgeschnittene Gewindestangen vorne seitlich auf 2 Seiten schräg anschleifen. So verhindert man über Formschluss, dass sich die Gewindestange nach dem Einkleben noch drehen kann. Gekaufte fertig konfektionierte Gewindestangen für diesen Zweck haben diese Fase bereits dran.
  • In der Regel sollte man Injektionshülsen nutzen. Youtube-Videos schauen, wie man richtig mit Injektionsmörtel arbeitet.

 

Gibt es eine gute Alternative zum Bördeln?

  • Ja, es gibt eine Klemmringtechnik, die als sehr sicher gilt und einfach im Umgang ist. Auch Vaillant und Bosch nutzen sie bei ihren Wärmepumpen. Erfinder dieser Technik scheint Serto zu sein. Für Split-Klima findet man sie vor allem vom Hersteller Armacell. Sie heißen "Armacell SAE-Flare Fitting". Diese Technik nutzt 3 Teile: Eine Überwurfmutter, eine Stützhülse und einen Klemmring. Die Stützhülse wird ins Rohr geschoben, dann kommt außen die Überwurfmutter drüber und dann der Klemmring. Der Klemmring hat vorne die Form eines Bördels und passt so direkt auf einen SAE-Stutzen. Beim Anziehen dieser Verbindung verformt sich der Klemmring am hinteren Ende und drückt sich ins Rohr und verformt damit auch das Rohr und die Stützhülse. Durch diese Verformung entsteht eine dichte Verbindung zwischen Klemmring und Rohr. Gleichzeitig dichtet der Klemmring bei entsprechendem Drehmoment auch sicher am SAE-Stutzen ab. Diese Technik bedarf präzise Rohrmaße, weshalb es ein Kalibrierwerkzeug gibt, womit das Rohr genau kalibriert wird. Die Erfahrung zeigt aber, dass man dieses teure Werkzeug (ca. 60-80 Euro) nicht braucht. Man muss nur sorgfältig mit wenig Druck schneiden, gut entgraten und ggf. mit einem konischen Körner oder Durchschlag noch einen kleinen Schlag aufs Rohr geben. Wer diese Technik einsetzt, spart sich ein Bördelgerät und auch ein Drehmomentschlüssel. Preislich liegt ein Flare-Fitting bei 6-10 Euro.
  • Video, wie das in der Praxis mit den Flare-Fittings funktiniert, in diesem Video ab 2:32:

    Im Video wird das originale Kalibrierwerkzeug genutzt.

  • Am Innengerät kann man neben den Flare-Fittings auch Serto Verschraubungen oder andere Klemmring-Verschraubungen verwenden. In diesem Fall schneidet man die SAE-Stutzen am Innengerät ab. Das bietet sich auch an, wenn die Rohrlänge am IG für die konkrete Installation eher ungünstig ist.

 

Was ist von Installations-Komplett-Sets zu halten?

  • Händler bieten zur einfachen Installation gerne Komplettsets an, wo Konsole, Kälteleitungen, Elektrokabel und noch ein wenig Kleinkram zusammen angeboten wird.
  • Auch wenn es den Auswahl- und Bestellprozess vereinfacht, rate ich davon ab. Meist werden da billigste Komponenten verkauft, mit denen man keinen Spaß bei der Installation hat. Statt Gummikabel H07RN wird einfache NYM-Leitung beigelegt. Die Kabellängen müssten eigentlich 1m länger sein, als die Kälteleitungen, darauf wird aber oft nicht geachtet. Das führt dazu, dass man entweder die Kälteleitungen kürzen müsste oder man muss sie in einem Bogen hinter das Gerät legen, insofern man überhaupt lang genug bestellt hat. Ob die vom Händler gefertigten Bördel hinreichend gut sind, ist auch unklar.

 

Kann eine Split-Klima auch ins Badezimmer?

  • Die Beheizung des Badezimmers ist für viele eine Herausforderung, die hauptsächlich mit Split-Klima heizen. Denn die Standard-Aussage von Klimatechnikern lautet, dass Split-Klimageräte nicht im Badezimmer installiert werden sollten. Ein Grund dafür ist die Feuchtigkeit, die die Elektronik stören kann. Weiterhin sorgt sie dafür, dass das Gerät schneller verschmutzt, weil sich feuchter Staub am Wärmetauscher und der Lüfterwalze festsetzt. Was auch oft problematisch ist: Viele Bäder sind zu klein für die kleinste verfügbare Split-Klima. Oft liegen die kleinsten Innengeräte bei 2kW und sollten mindestens 10-12 m² beheizen. 
  • Auch wenn die Bedingungen nicht optimal sind, zeigt die Praxis, dass es häufig auch unproblematisch funktioniert. Eine Möglichkeit wäre also, es einfach auszuprobieren. Dabei sollte man vielleicht erstmal auf eine preiswertere Anlage setzen, wo ein Totalausfall nicht so tragisch wäre.
  • Beim Einsatz von Split-Klima im Bad sollte man Maßnahmen ergreifen, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Wer nur kurz duscht und danach lüftet, hat in der Regel kaum Probleme. Wer aber regelmäßig länger badet, hat höhere Luftfeuchte über einen gewissen Zeitraum. Hier könnte man Maßnahmen treffen, um die Feuchtigkeit herunter zu bekommen, z.B. ein Belüftungssystem oder einen Luftentfeuchter.
  • Wer entsprechende Fachkenntnis hat, könnte die Platine auch mit einem Schutzlack vor Feuchtigkeit schützen, z.B. mit Kontakt 70 Plastikspray. Natürlich müssen Steckverbinder und nicht dichte Bauteile geschützt werden.
  • Der Installationsort im Bad sollte auch so gewählt sein, dass kein Spritzwasser zur Anlage gelangt.
  • Mitunter können Bäder durch offene Türen vom Flur oder anderen Räumen mitgeheizt werden. Zumindest auf einem Grundniveau. Die letzten 3-4 Grad kann man dann mit elektrischen Heizlüftern oder Infrarotheizungen realisieren. Das bietet sich besonders an, weil man in Bädern nur bedarfsweise in recht engen Zeitabschnitten höhere Temperaturen benötigt. Gute Heizlüfter können die Luft genauso schnell erwärmen, wie eine Split-Klima. Wenn täglich 1 Stunde ein Heizlüfter laufen würde, sind das bei 200 Heiztagen und 2000 W ein Stromverbrauch von 400kWh im Jahr, macht 120 Euro bei 30ct/kWh. Das ist also auch kostenmäßig eine ernstzunehmende Alternative. Es ist oft auch so, dass ein 2000W Heizlüfter recht bald anfängt zu takten, weil die Zieltemperatur erreicht ist. So hat man über eine Stunde vielleicht nur noch einen Verbrauch von 1kWh. 
  • Was die Regelung bei Split-Klimas in kleinen Räumen angeht: Grundsätzlich funktionieren die Geräte auch in kleinen Räumen. Man sollte sie so konfigurieren oder betreiben, dass man sie mit geringer Leistung laufen. Hierfür nutzt man z.B. die Econo/Eco und/oder Silent-Taste. Bei Daikin gibts zusätzlich die Bedarfssteuerung, die man auf 40% herunterstellen kann. Schlimmstenfalls überhitzt der Raum etwas, was aber im Bad in der Regel nicht als unangenehm empfunden wird. Es kann auch sein, dass die Anlage häufig taktet, was aber bei bedarfsweiser Nutzung auch nicht so viel macht. Man kann den Innensensor auch in Styrodur einpacken, so dass die Regelung träger wird. Will man das Gerät auch laufen lassen, wenn man nicht im Bad ist, lässst man am besten die Badtür offen, damit auch andere Bereiche damit geheizt werden. Damit neigen die auch weniger zum Takten.
  • Bei sehr kleinen Räumen muss man auch die Sicherheitsvorgaben für R32 Systeme beachten. R32 kann bei einem bestimmten Luft-Gas Gemisch entzündlich und explosiv sein. Damit dies auch bei einer undichten Anlage nicht passiert, braucht es ein gewisses Raumvolumen. Gerade bei Multisplitsystemen, wo man deutlich mehr Kältemittel hat, kann es kritisch werden.

 

Kann man eine Split-Klima zu jeder Jahreszeit installieren?

  • Die meisten Arbeiten lassen sich zu jeder Jahreszeit durchführen.
  • Es gibt einen Engpass: Der Kältekreislauf kann nach dem klassischen Verfahren nur vernünftig entfeuchtet werden, wenn die Außentemperatur nicht unter etwa 10 Grad gefallen ist. Grundsätzlich gilt auch: Je tiefer die Temperatur, um so länger dauert die Entfeuchtung. Das hat physikalische Gründe. Man geht ja mit dem Druck beim Evakuieren soweit herunter, dass Wasser verdampft. Allerdings ist bei diesem Verdampfungsprozess viel Wärme nötig, kann diese nicht schnell genug nachgeliefert werden, friert das Wasser ein. Und dann dauert es sehr viel länger, bis man es aus dem System bekommt.
  • Insofern ist es am günstigsten, bei höheren Außentemperaturen zu installieren. Bis 10 Grad ist noch akzeptabel. Darunter braucht es spezielle Vorgehensweisen.
  • Eine Möglichkeit, ein System auch bei niedrigen Temperaturen zu trocknen, ist ein mehrfacher Wechsel von Vakuum und Stickstoff. Man bricht das Vakuum also, in dem man direkt trockenen Stickstoff ins System bringt und keine Luft. Der trockene Stickstoff ist in der Lage, Feuchtigkeit aufzunehmen. Man sollte dem Vorgang jeweils genug Zeit geben, damit auch mögliche Vereisung wieder auftauen kann.

 

Wie schließe ich ein Testo552 Vakuummeter an?

  • Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Testo552 einzubinden. Ein typischer Aufbau wäre: Pumpe -> Schlauch -> Monteureinheit Mitte -> Monteureinheit rechts -> Schlauch -> Testo 552 -> Schlauch -> Ventildrückerhahn -> Serviceport Anlage.
  • Der linke und rechte Anschluss des Testo552 ist gleichwertig, es braucht also keine Flussrichtung.
  • Um das Testo552 vor Überdruck zu schützen, der im Fehlerfall von der Anlage über das Kältemittel kommen könnte, kann man einen Kugelhahn anlagenseitig einbauen. Entweder direkt ans Testo 552 in Richtung Anlage oder am Ventildrückerhahn zusätzlich. Nach kompletter Evakuierung und kurz bevor Kältemittel ins System geht, wird zuerst der Ventildrückerhahn geschlossen (links herum) und dann der Kugelhahn. Selbst wenn also das Ventil im Serviceport versagt, bleibt das Testo552 geschützt, denn das Testo darf nur maximal 5 bar Druck sehen.
  • Statt Monteureinheit kann man auch zur Pumpe hin einen Kugelhahn verwenden. Also Pumpe -> Schlauch -> Kugelhahn -> Test552 links -> Testo552 rechts -> Kugelhahn -> Schlauch -> Ventildrückerhahn -> Anlage Serviceport.

 

Müssen Kälterohre zusätzlich isoliert werden?

  • Kälterohre werden bereits isoliert geliefert, typisch mit einem geschlossenporigen PE-Schaum mit typisch 5-10mm Wanddicke. Diese Isolationsdicke ist bei allen Herstellern ganz ähnlich, weil es sich um einen guten Kompromiss zwischen Handhabbarkeit, Preis und Isolierwirkung handelt. Im Profibereich ist es unüblich, diese Kälterohre nochmal zusätzlich zu isolieren. Auf Youtube-Videos im DIY-Bereich sieht man es öfters mal.
  • Verluste sind erstmal nur dort zu erwarten, wo Kälterohre im Außenbereich verlaufen. Nun ist es auch so, dass die Energie, die in Kälterohren transportiert wird, sich vor allem im Phasenübergang befindet. Es ist also nicht wie bei Heizungsrohren, wo die Wärme direkt über ein flüssiges Medium transportiert wird, was im gleichen Aggregatszustand bleibt. Aus diesem Grund reichen auch relativ dünne Leitungen, die nur wenig Wärme abstrahlen.
  • Nach übeschlägigen Berechnungen hat man im Worst-Case-Fall Wärmeverluste von etwa 7 Watt pro Meter isoliertem Rohr. Bei 0 Grad außen und 40 Grad Rohrtemperatur sind es etwa 4 Watt. Hat man also 3m Rohr außen, sind es 3m * 2 Rohre * 4 Watt = 24 Watt. Bei 10m Rohrlänge außen wären es 10 * 2 * 4 = 80 Watt.
  • Mit einer zusätzlichen Isolierung von 15mm Dicke würde man die Verluste halbieren können.
  • Beispiel-Rechnung: 5m Kälteleitung außen, Durchschnittstemperaturdifferenz Rohre/Außentemperatur über Heizperiode 30 Grad, 24/7 Betrieb 200 Tage = 4800h, Rohrverluste = 5m * 2 Rohre * 3 Watt = 30 Watt, 30 Watt * 4800 h = 144 kWh Wärmeverlust. Bei SCOP von 5 macht das 144 kWh / 5 = 28,8 kWh Verlust an Strom. Bei 30ct/kWh = 8,64 Euro. Wenn man durch zusätzliche Isolierung die Verluste halbiert, wären es 4,32 Euro pro Jahr Ersparnis, macht 43,20 Euro in 10 Jahren. 
  • Die Berechnungen zeigen, dass es oft nicht lohnt, diesen Aufwand zu betreiben für einen relativ kleinen Effekt. Wer aber recht lange Leitungen im Außenbereich hat und genug Platz, um einfach eine zusätzliche Isolierung zu machen, kann die Stunde Arbeit investieren. Man muss ich auch nicht alles zusätzlich isolieren, bei langen geraden Stücken geht es recht schnell. 

 

Reicht es, nur mit einer Handpumpe  zu evakuieren?

  • Im Internet kursieren Videos, dass man eine Split-Klima angeblich auch mit einer Handvakuumpumpe evakuieren kann, wie man sie im KFZ-Bereich für die Bremsenentlüftung verwendet.
  • Solch eine Vorgehensweise ist grober Unfug. Damit gelingt es durchaus, einen großen Teil der Luft aus dem System zu ziehen. Allerdings ist man hier noch sehr weit von dem Druck entfernt, den man erreichen muss. Es bleibt also noch viel Luft im System. Weiterhin kann so eine Pumpe das System nicht entfeuchten. Für die Entfeuchtung muss eine elektrische Vakuumpumpe über einen längeren Zeitraum permanent verdampfendes Wasser absaugen. Mit einer Handpumpe erreicht man überhaupt nicht den Dampfdruck von Wasser.
  • Das solche Versuche trotzdem funktionieren, liegt an der Fehlertoleranz der Anlagen. Sie funktionieren auch dann noch, wenn grob falsch gearbeitet wird. Es soll sogar schon Leute gegeben haben, die gar nicht evakuiert haben und die Anlage soll gelaufen sein. Die Frage ist nur, wie lange das funktioniert und welche Gefahren dadurch entstehen.
  • Wasser und Luft im System führt zu zahlreichen Problemen. Die Anlage ist weniger effizient, die Regelung des Kältekreislaufes funktioniert nicht richtig und es können sich aggressive Säuren bilden. Diese können den Motor des Kompressors schädigen, so dass die Anlage frühzeitig ausfallen kann. Auch kann ein gefährlicher Überdruck in der Anlage entstehen.

 

Im Innengerät befindet sich Styropor, muss das entfernt werden?

  • Im Innengerät befindet sich die Kondensatwanne, die in der Regel mit Styropor gedämmt ist. Fälschlicherweise wird das gerne als Verpackungsmaterial interpretiert. Dieses Styropor darf also nicht entfernt werden, es ist für die korrekte Funktion des Gerätes nötig.
  • Wer es versehentlich entfernt und entsorgt hat, muss sich etwas ausdenken, wie er die Kondensatwanne auf anderen Weise dämmt. Eine Möglichkeit wäre mit selbstklebenden Armacell Material.
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Super gemacht!


   
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(@ben79)
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Super hilfreich, vielen Dank!

Mir war nicht bewusst, dass der COP nicht nur von der Temperatur, sondern auch von der Heizleistung abhängt.

Für meine Anlage (2MXM50A / FTXM35R / FTXM25R) bedeutet das, dass der COP bei bei ca. 7°C - bei einer minimalen Heizleistung von 1,4 kW - bei 5,79 liegt.
Unter Volllast bei 6 kW liegt er nur noch dagegen nur noch bei 4,05 (den Werte habe ich auch einer Daikin Tabelle). 

Daraus könnte man ableiten, dass es sinnvoll ist, die Anlage gerade auch in der Übergangszeit wie jetzt im November kontinuierlich laufen zu lassen, auch über Nacht (eventuell mit abgesenkter Temperatur). Andernfalls müsste man bei Sonnenaufgang den Raum schnell unter Volllast bzw. bei schlechtem COP aufheizen, um ein warmes Frühstück zu genießen.

Wie sieht du das?

Und ich habe noch eine zweite Frage: Wie viel Zeit sollte zwischen der Installation der Anlage und dem ersten Einschalten vergehen? Ich habe mal irgendwo von mehreren Stunden Wartezeit gelesen, wobei das bei uns nicht gemacht wurde und ich mich frage, ob die Anlage dadurch beschädigt werden könnte?

Danke!


   
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(@win)
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Veröffentlicht von: @ben79

Daraus könnte man ableiten, dass es sinnvoll ist, die Anlage gerade auch in der Übergangszeit wie jetzt im November kontinuierlich laufen zu lassen, auch über Nacht (eventuell mit abgesenkter Temperatur). Andernfalls müsste man bei Sonnenaufgang den Raum schnell unter Volllast bzw. bei schlechtem COP aufheizen, um ein warmes Frühstück zu genießen.

Wie sieht du das?

Wenn es in der Tat so ist, dass du sehr viel Heizleistung morgens brauchen würdest, dann ja. Aber das ist doch kaum der Fall. Wenn wir morgens das Gerät einschalten, begrenzen wir bei der Single-Split auf etwa 500-600 Watt. Die kann maximal 1400 Watt. Die ist also noch in einem sehr effizienten Bereich. Der Raum ist dann schon nach 5 Minuten ein paar Grad wärmer. Ist allerdings nur ein kleiner 16m² Raum.

Bei der Daikin könntest du die Econo-Taste nutzen oder die Bedarfssteuerung, um die Leistung zu limitieren. Ein sehr guter Hinweis für die Effizienz ist immer die Auswurftemperatur. Sehr effizient bist du im Bereich 28-35 Grad. Wobei in der Übergangszeit, wenn es draußen >10 Grad ist, sind auch 40 Grad noch ganz ok.

 

Veröffentlicht von: @ben79

Und ich habe noch eine zweite Frage: Wie viel Zeit sollte zwischen der Installation der Anlage und dem ersten Einschalten vergehen? Ich habe mal irgendwo von mehreren Stunden Wartezeit gelesen, wobei das bei uns nicht gemacht wurde und ich mich frage, ob die Anlage dadurch beschädigt werden könnte?

Ich hab schon in Handbüchern was von 7 Stunden gelesen. Aber in aller Regel wird installiert und spätestens 1 Stunde nach Fertigstellung wird eingeschaltet. Die Monteure können ja nicht 7 Stunden Däumchen drehen. Oft wird direkt nach Installation eingeschaltet. Check einfach mal die Installationsanleitung, ob bei deiner Anlage explizit eine Zeitangabe drin steht. Hab gerade mal bei Daikin quergelesen, da steht nichts von Wartezeit.

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(@visionpro19)
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@win Hallo bin neu hier. Gibt es ein Forum, wo klimatisieren im Vordergrund steht.

 


   
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Win
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(@win)
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Neben diesem Forum gibt es noch: Haustechnikdialog, photovoltaikforum, kaelte-treffpunkt, wo du Infos zu Split-Klimaanlagen findest oder darüber diskutieren kannst.

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(@anton1)
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Wow! Vielen Dank für die Überischt. Ich habe alles relevante mal durchgescannt.

 

Vielleicht kannst du hierzu noch etwas sagen:

 

Ich werde zwei (Split) Klimaanlagen einbauen lassen, die zusätzlich zu meinem Holzvergaser die Raumtemperatur im Winter etwas anheben soll. Der Holzvergaser braucht meistens 2-3 Stunden, bis die Wärme sich wirklich im Haus entfaltet hier erhoffe ich mir durch die Klimaanlagen eine (effiziente) schnellere Erwärmung. Auch, dass ich im Frühling und Herbst insgesamt nicht so oft den Ofen anheizen muss, weil die Klimageräte dann effizient und schnell erwärmen können. Habe ich hier einen Denkfehler, oder würde das Sinn machen?

Weiterhin gibt es auch Truhengerät - Wäre diese nicht sinnvoller für den Zweck?

 

Vielen Dank nochmal für deinen super Beitrag!


   
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Win
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(@win)
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Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Ja, kannst du machen. Split-Klima ist oft eine gute Ergänzung, womit du zügig Wärme in einen Raum bekommst. Musst nur schauen, wie beides gut zusammen spielt. Wenn z.B. ein Ofen viel Strahlungswärme macht und das Innengerät in der Nähe ist, funktioniert die Temperaturmessung der Klimaanlage nicht mehr stimmig.

Truhengerät: Mitunter wird gesagt, dass die fürs Heizen etwas besser sind, als Wandgeräte. Wir kommen mit den Wandgeräte fürs Heizen super zurecht. Insofern: Kann man fürs Heizen machen und hat vielleicht leichte Vorteile, notwendig ist es nicht. Truhen sind etwas teurer und nehmen einem etwas Platz weg. Davor soll dann ja auch freier Raum sein.

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Anton1 reacted
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Split Klima - Auswa...
 
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