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Nachteinspeisung mit Bleiakku?

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(@ammi87)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 11 Monaten
Beiträge: 10
Themenstarter  

Hallo Leute,

ich habe die Möglichkeit gebrauchte Bleiakkus zu bekommen und erwäge damit eine Nachteinspeisung zu realisieren.

Akkus sind Exide Marathon M12V105FT und waren ca 3 Jahre in einer USV verbaut.

Ich könnte 2 Akkus bekommen und würde diese als Nachteinspeisung nutzen wollen.

Ich habe ein normales Balkonkraftwerk was auch unabhängig laufen soll, ergo ich würde die Nachteinspeisung extra aufbauen.

2 PV-Module mit Victron Laderegler und Hoymiles 300W WR und eben diese Akkus lautet der Plan.

Klingt das realistisch? Sind die Akkus brauchbar?

Umstellen auf Lifepo4 wäre ja in Zukunft möglich.

Steuerung soll so einfach wie möglich sein und entsprechend automatisch laufen, zb über OpenDTU-onBattery und/oder Home Assistant (Strommessung erfolgt über Lesekopf am Stromzähler).

MfG ammi


   
Zitat
(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 604
 

Meinst Du für den Eigenverbrauch oder direkt ins Netz einspeisen?

Letzteres lohnt sich sicher nicht mit Bleiakkus und vermutlich auch nicht über Li-ion-Akkus!

Natürlich kannst Du überschüssige Energie in den Bleiakkus speichern und in der Nacht verbrauchen, aber ich würde es nicht ins Netz einspeisen - das rechnet sich m.E. nicht.

Besser ist es immer die Energie direkt bei der Entstehung auch zu verbrauchen, also z.B. Waschmaschine etc. am Tag bei Sonne laufen lassen. Die meisten Bleiakkus machen nicht viele Zyklen und können/sollten vor allem nicht tief entladen werden. 50% wäre fast schon zuviel. Das ist bei Liion anders, da kannst du fast 100% der Kapazität auch nutzen.


   
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(@ammi87)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 11 Monaten
Beiträge: 10
Themenstarter  

@paddy72 

natürlich als Nulleinspeisung, also am Tag die Akkus laden und Nachts entsprechend den Grundverbrauch damit abdecken.

Es ging mir eher um die Akkus und ob es sinnvoll ist mit diesen so etwas aufzubauen. Sind ja jetzt auch keine normalen "Autobatterien" sondern für USV usw ausgelegte und noch nicht lange im Einsatz.


   
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(@rd_global)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 23
 

Moin,

es ist nicht sinnvoll, die Exide Marathon M12V105FT als Solarakku zu verwenden.

Das sind USV Batterien, die wurden für einen anderen Zweck (lange Haltbarkeit) optimiert.

Das Datenblatt gibt keine Zyklenfestigkeit an:

Ein zyklischer Solar-Betrieb dürfte also wohl kaum vorgesehen sein.

 

Mit der von Dir beschriebenen Konfiguration fährst du jeden Tag einen

Vollzyklus. Bleibatterien machen das maximal zwei Jahre mit, dann ist

die Kapazität weg. Ganz zu schweigen von dem bei Bleiakkus viel zu

kleinen Entladefenster.

Lieber gleich mit einer modernen Akkutechnologie planen und das Ganze

skalierbar auslegen. 24V und auch die Kapazität werden Dir alsbald nicht

mehr reichen.

 

Grüße,

rd_global


   
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(@leverkusen3)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 927
 

Hallo Ammi

Den Aufwand kannst du dir mit gebrauchten Bleiakkus sparen.

Wenn die das eine Saison durchhalten, dann wäre das schon ein toller Erfolg.

Für zyklische Betrieb sind Bleiakkus nicht geeignet, je tiefer sie entladen werden, desto geringer wird die Zyklenzahl bis zum Defekt.

Bleiakkus verbrauchen viel Strom bei der Speicherung! Etwa 25% Verluste sind üblich.

Ausserdem sinkt mit dem entnommenen Strom und dem Alter die nutzbare Kapazität.

Die Domäne der Bleiakkus ist der Betrieb mit Impulsbelastung und ständiger Ladung.

mit freundlichen Grüßen

Thomas


   
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(@ammi87)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 11 Monaten
Beiträge: 10
Themenstarter  

@rd_global 

ich bekomme die Akkus kostenlos, wenn die dann nur 2 Jahre halten wäre das ein guter Anfang.

Ich hätte die Anlage jetzt so ausgelegt um im Zweifel direkt auf einen anderen Akkus wechseln zu können, aber mehr als 24V 100Ah werden es denke nie werden da nur die 2 PV Module an Platz finden zum laden des Akkus. Ein größeren Akku bekomme ich denke damit eh nicht voll oder?

Meine Grundlast liegt Nachts bei um 100-120Watt. Wären ja ca 1,2kwh bei 10 Stunden.

Deswegen würde der 300W WR als kleinster von Hoymiles dran kommen.

Wie gesagt würden mir 1-2 Jahre für den Akku ausreichen auch um zu sehen wie sich das Verhält und überhaupt lohnt. Laderegler usw bekommt man immer unter aber ein teuren Akku der dann doch nur Geld kostet wäre schade drum.


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6036
 

Wenn du sie kostenlos bekommst und Lust auf Basteln hast, warum nicht. Hab mal geguckt, sind 12V 100Ah. 2 Stück davon sind immerhin 2400 Ah. Allerdings wirst du davon nur vielleicht 50% nutzen können. Und dann teste erstmal, was die noch für eine Restkapazität haben. Die 100Ah sind auch nur bei geringen Lasten spezifiziert. Bei höheren Strömen deutlich weniger.

Solltest du dann in Betrieb nicht unter 30% entladen, sonst reduziert sich die Zyklenzahl zu stark.

Wenn du eine gewisse Grundleistung im Haus hast, brauchst du vielleicht nichtmal zu regeln, dann einfach stumpf z.B. 100 W einspeisen, bis der Akku 30% erreicht hat.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 11 Monaten von Win

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(@paddy72)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 604
 

Richtige USV-Bleiakkus halten einiges aus, aber Du solltest sie nicht tiefer als max. 50% entladen - das nehmen sie übel und quittieren mit kurzer Lebensdauer.

Wenn Du sie nur 30-40% zyklierst kannst Du daran auch einige Jahre Freude haben. Wichtig ist, dass sie niemals lange leer (oder halbleer) stehen sondern immer relativ schnell wieder aufgeladen werden. Irgendwann bröseln dann die Bleiplatten auseinander - das läßt sich nicht vermeiden. Ich selber nutze schon seit einigen Jahren sogar einfache Kfz-Batterien, die aber fast immer zu 100% geladen sind. Nutze die nur vorrübergehend als Überbrückungsenergie für spezielle Anwendungen, danach werden sie sofort wieder geladen und nur max. 20% entladen. Sind noch die klass. Naßzellen, Elektrolytstand muß auch 1x jährlich kontrolliert werden.


   
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(@neuge)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 11 Monaten
Beiträge: 5
 

Hallo,

 

Ich habe bei mir auch Bleiakkus (AGM) im Einsatz. 
Die Dinger waren für mich auch kostenlos und deshalb habe ich mein System damit aufgebaut. 
Leider ist das Ganze heute nicht mehr so recht zeitgemäß. Wenn du Nachts nicht viel Strom verbrauchst, ist das aber kein Problem.
Hohe Ströme über längere Zeit, mögen die Akkus scheinbar nicht und quittieren dies mit einem raschen Spannungsabfall.
Mein System läuft allerdings auf 48V, was die Ströme reduziert und so auch die Lebensdauer der Akkus.
Ich entlade die Batterien aber auch nur zu 50% wie empfohlen. Laut Akkutester haben sie nach einem Jahr immer noch 98% SOH, also keine Kapazitätsverluste.
Die Ladung ist aber auch nicht ganz einfach und erfordert bei mir manuellen Eingriff.  Ich verwende Multipower 100Ah AGM Batterien also 4S2P mit Balancer zwischen den Batterien. Das ist zwar nicht unbedingt nötig, sorgt aber immer für eine gleichmäßige Spannung auf den Akkus. Im Sommer schaffe ich die 20A Ladestrom 2h lang bis auf 14,7V pro Akku. Im Winter muss sich länger laden um die Akkus voll zu bekommen. Der Laderegler ist leider nicht so intelligent und macht das von alleine. Hier kann man nur eine Zeit einstellen, wie lange die Akkus im Boost Mode geladen werden. Der Strom wird dabei leider nicht berücksichtigt.
Ich hätte mir ja am liebsten ne Powerwall gebaut, aber meine Frau hätte mich wohl rausgeschmissen, samt Powerwall aus 18650 Zellen. 
LiFePo4 Akkus sind natürlich eine super alternative, aber sehr teuer. Da würde ich für die gleiche Kapazität schon gut und gerne mal  2k Euro hinlegen. Das ist gegenüber 0 Euro natürlich nicht vertretbar. 

 

Tino


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6036
 

Veröffentlicht von: @neuge

Im Sommer schaffe ich die 20A Ladestrom 2h lang bis auf 14,7V pro Akku.

Die 20A gehen aber auch nur bis etwa 80% Ladung. Dann muss die Spannung begrenzt werden und der Strom sinkt immer weiter. Man braucht also ewig, um die Teile wirklich voll zu laden. Wobei man für eine Nachteinspeisung natürlich hinreichend Zeit am Tag hat.

Ich hatte es mal so, dass die AGM-Akkus direkt von einem Laderegler aus den Modulen geladen wurden. Da sank der Strom schon zur Mittagszeit und ich hab so jede Menge Energie aus den Modulen nicht nutzen können.

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(@neuge)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 11 Monaten
Beiträge: 5
 

Ganz so einfach scheint das nicht zu sein, AGMs zu laden. Ich habe damit wie oben schon geschrieben, so meine Probleme.
Ich kann es jedenfalls niemandem empfehlen, der dafür Geld ausgeben will.
Hätte ja auch lieber LiFePo4 aber die sind ganz schön teuer für so ne kleine Anlage ( 1,5KW )

 

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 11 Monaten 2 mal von Neuge

   
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Damia Solar
(@damia-solar)
Newbie
Beigetreten: Vor 11 Monaten
Beiträge: 1
 

Interessante Diskussion über die Verwendung von Bleiakkus für die Nachteinspeisung. Ich stimme zu, dass Bleiakkus ihre Einschränkungen haben, insbesondere wenn es um zyklische Anwendungen geht. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass jede Situation einzigartig ist und dass verschiedene Lösungen für verschiedene Anwendungen geeignet sein können. In meinem Bereich, der <a href=" Link entfernt " target="_new">Solarenergie, haben wir gesehen, dass es oft eine Frage des Ausgleichs zwischen Kosten, Leistung und Nachhaltigkeit ist. Es ist immer eine gute Idee, alle Optionen zu prüfen und diejenige zu wählen, die am besten zu den spezifischen Anforderungen passt.


   
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