Moin Moin
Ich war am Wochenende bei einem alten Bekannten. Alt gedienter Elektro Ingenieur und DIY Haudegen. Der erklärte mir das er eine völlig andere Balancer Strategie fährt wie ich und die meisten hier. Im ersten Moment habe ich das etwas abgetan aber jetzt geht es mir doch nicht aus den Kopf und ich würde es gerne mal zur Diskussion stellen. Bitte tut mir doch den Gefallen und denkt etwas drüber nach und haut nicht gleich die üblichen Parolen raus, ich kenne sie fast alle.
Der Bekannte fährt mehrere DIY Akkus. Sein neuste Projekt war ein 16S Akku mit relativ unterschiedlichen Zellen vorallem vom Innenwiederstand. Er läst den Daly Balancer über die gesamte Spannungsbreite laufen, also irgendwo von 2,7-3,6 V und hat dafür die Spannungsdifferenz zum Starten des Ballancen etwas höher 60 mV stehen. Nach seiner Aussage würde im mittleren Soc Segment er immer unter den 60 mV liegen, bekannte flache Spannungskurve. Aber im oberen UND unteren Bereich würde er das weglaufen der Zellen verhindern. Dadurch könnte er problemlos auch Zellen mit unterschiedlichen Innenwiederstand fahren.
Hat er völlig Unrecht?
Das falsche aus dem falschen Grund gemacht. Aber sonst ist alles ok, abbrennen tut das nicht.
In Worten:
Verschieden Widerstände, oder zellen, kannst du mit ganz normalen Parametern fahren n. Dann geht es.
Was er macht, ist die schlechten Eigenschaften der Zellen noch zu verstärken.
Wenn es bei ihm läuft, heißt das noch lange nicht, dass es gut ist.
PS: ich fahre einen Akku aus 100 Ah, 40 ah zweimal, davon einer mit Selbstentladung. Alle drei LiFePO. Die vierte Zelle ist ein LiIon Block aus alten Laptopakkus, etw 50 Ah.
Selbst DER hat die meiste Zeit den Balancer ausgeschaltet, alle drei Monate muss ich ich verschiedene Selbstentladung kompensieren. Die verschiedenen Widerstände machen GARNICHTS.
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
Ja ich habe von deinem speziellen Akku schon gelesen.
Ich habe es auch erst abgetan, aber es ging mir nicht aus den Kopf
Die schlechten Eigenschaften noch verstärken?
Hab nochmals nachgeadacht, etwas genauere Erklärung:
Nach seiner Aussage würde im mittleren Soc Segment er immer unter den 60 mV liegen, bekannte flache Spannungskurve.
Das ist richtig. Kannst du an allen Akkus sehen. Aber die Differenz ist bei alten Zellen größer als bei neuen.
Balancieren tut man da nicht. Warum balanciert man? Damit die Zellen gleichzeitig voll sind.
Was ist voll? Spannung über 3,4 V. ( Und das heißt: Differenz egal)
Aber im oberen UND unteren Bereich würde er das weglaufen der Zellen verhindern.
Im oberen ja. Sagte ich gerade. So macht top balancing das.
Aber warum im unteren? Im unteren bedeutet Differenz nur Kapazitätsunterschiede.
Im oberen bedeutet es SOC Unterschiede.
Wenn er im unteren Kapazität sunterschiede wegbalanciert, Erzeugt er SOC unterschidde die muss er beim laden Wieder wegbalancieren.
Aber passiert das? Er hat die Differenz ziemlich hoch ( was garnicht schlecht ist. Die muss nicht klein sein!).
Sagen wir: oben gut balanciert, alle über 3,4 V, bis 3,46 V.
Beim Entladen laufen die Zelle n zusammen. Gequälte Zellen haben dabei bis 30 mV Unterschied, geschädigte Chemie.
Da seine Differenz aber 60 mV zulässt, wird nicht balanciert. (Gut)
Ganz unten laufen ihm die Zellen auseinander, wegen kapazitätsunterschiede. Unter 20 % SOC je Zelle macht sich das bemerkbar.
Er balnanciert die Unterschiede weg... Und zerstört dabei das top balancing. Was er beim laden wieder reinbalancieren muss.
Geht er garnicht unter 20 %, passiert nix. Das ist sein gag, er lässt das balancen unter 3,4 V zu, aber nur bei größer 60 mV. Also eigentlich lässt er es doch nicht zu.
Und deswegen sieht das aus, als ob das geht. Geht ja auch, außer er entlädt unter 20 %SOC.
War das jetzt besser verständlich?
Wirklich Grund zum balancieren bekommst du nicht von Innenwiderstand, nicht von Kapazität sunterschiede, sondern hauptsächlich von selbst Entladung, und , ich erwähne das ein geringer Anteil durch Ausgleichsvorgänge bei sehr verschiedenen parallel geschalteten Zellen.
Was er richtig macht, und viel YT geschädigten falsch, ist die Differenz, die man zum Start benützt: klein ist nicht gut, oder besser: die muss nicht klein sein, das gibt nur Ärger.
Ist sogar ein interessanter Fall, Wie positiv eine großzügig eingestellte Differenz positiv wirkt.
Sieht oben komisch aus, beschützt aber den Akku vor unnötiger zudringlichkeit des balancers bis weit in den Leerzustand hinein.
Also, ich relativiere: aus den falschen Gründen falsche Maßnahmen richtig gemacht, und sieht aus, als ob es gut läuft, was es auch tut, außer er macht richtig leer. Und wenn er das nicht tut, fällt es kaum auf.
Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.
Das kann durchaus sein, das er die Akkubank sehr selten/nie in den ganz hohen/niedrigen Soc Bereich fährt. Übrigens eine beachtliche Akkubank, ich glaube mittlerweile irgendwo in der Größe eines Wochenbedarfs!!!!. Auch interessant lifepo4 innen parallel mit PB Batterien im angrenzenden Außenbereich. Einer der Gründe warum ich mal wieder bei ihm war. Er recycelt unsere alten Bleibatterien aus den Baumaschinen. Das sind in der Regel 24 V Anlagen mit 2×12 V, wenn da über Winter irgendwas ohne erkenntlichen Grund nicht anspringt, fliegen die raus und gibt neue. Jedes rumexperimentieren kostet Erfahrungsgemäß nur Geld, weil die Maschinen und Leute leerlauf haben. Die Batterien schleppe ich in der Regel zu meinem Kumpel, der die noch brauchbaren zu 48 V Blöcken zusammen klemmt und bis zum endgültigen Tot nutzt.
Aber darum soll es gar nicht gehen. Mir ging es hier um die lifepo4 und seine Aussagen zum ballancen