Meistens passen die Bauteile, die noch so rumliegen, leider genau nicht....
Diesmal war es anders.
- Ein fetter Kühlkörper
- Viele Darlington Leistungstransitoren (BDW 83D & TIP142)
- Leistungswiderstände 0R27 und 0R33
- Ein 5V Lüfter
- Einige 24V Lüfter
- Ein LAB Jack U3 LV (messen/steuern/regeln)
- Thermoschalter, falls der Kühlkörper doch zu heiß würde...
- Einige Temperaturfühler LMT87
- ...und viel Kleinkram...
Also habe ich mir ein Herz gefasst und einen Batterietester gebaut.
-Bis 25V bzw. 6S LiPo-Packs
-Entladestrombereich 1: 30mA - 6A
-Entladestrombereich 2: 200mA - 40A
-Pmax: 300W kontinuierlich
-Datenlogger schreibt in CSV-File, bis zu 10 Messwerte je Sekunde
-Graphische Benutzeroberfläche am PC
Der Datenlogger erfasst
-den Entladestrom
-bis zu 6 Zellenspannungen
-bis zu 8 Temperaturen
Die Messdatenerfassung erfolgt über die ADC-Eingänge des LAB JACK U3 LV.
Die Regelung des Entladestromes erfolgt über einen PI-Regler, der über den DAC des
LAB JACK die Darlingtontransistoren ansteuert.
Für die Programmierung des LAB JACK habe ich Profilab 4.0 verwendet.
Diese Software erlaubt eine praktische Programmierung verschiedenster Data Acquisition Systeme
und auch Ablaufautomatisierungen.
Kostet unter 100,- EUR, ist sozusagen das LABVIEW für Arme.
Mit Profilab habe ich die Messdatenerfassung mit Filtern, den PI-Regler, die Entladeschlussabschaltung und die grafische Benutzeroberfläche programmier-geklickt.
Grundsätzlich könnte man das auch alles scripten, aber Profilab ist doch sehr viel komfortabler.
Geil, für mich schon etwas zu hoch alles aus dem Stehgreif von Null und ohne Schaltplan aufzubauen.
Respekt 😎
Ist aber auch nicht ganz günstig, der LAB Jack U3 LV alleine kostet ja schon bissle was😀.
Achtung, einige meiner Angaben stammen von nicht kalibrierten oder geeichten Geräten. Bei Risiken und Nebenwürgungen schreiben sie die Packungsbeilage und vertrauen sie nicht meinen Angaben oder denen ihres Spirituellen Führers! Denn für jede Lösung haben wir ein Problem. Vertrauen sie auf ihren Fehler und genießen sie die Reise. Alle Angaben ohne Gewehr!
...wenn man die Konstruktion nicht auf das ausrichtet was man gerade rumliegen hat, sondern Kosten sparen will,
dann würde man es sicher anders machen. Oder einfach nen LowCostTester kaufen.
Wie du schon sagst, das LabJack ist ein fetter Brocken.
Das würde man wohl durch einen Infineon XMC , oder STM32, oder ein STM32 basiertes Arduinoboard
ersetzen. Dann muss man halt mehr Arbeit in die Programmierung stecken und spätestens bei der grafischen Benutzeroberfläche
würde es zäher...
Der Schaltplan *schluck* - also der existiert bislang nur als eingescannter Schmierzettel.
Minimaldokumentation für handgeschnitzte Einzelstücke.... Als Gedächtniskrücke reicht mir das.
Für die Neugierigen hänge ich den Scan mal hier dazu.
Hier ein Screenshot der grafischen Benutzeroberfläche während einer Messung
an einem 6S3P LiFePO4-Pack (SONY US18650FTC1) aus meinem Modellboot (in fast schon leerem Zustand).
-Startknopf
-Einstellfenster des gewünschten Stromes
-Aufzeichnung starten/stoppen
-Rechts oben: Temperaturen, hier mal nur drei Temperaturen. Messfühler baumeln irgendwo rum....
-Links auf halber Höhe: Der aktuell gemessene Entladestrom
-Links unten: Transistoransteuerung, ein interner Wert, der nur für Schaltungsentwickler irgendwie von Interesse ist (und bei Fehlersuche).
Die Spannungstabelle in der Mitte zeigt
in der linken Spalte die einzelnen Zellenspannungen
in der rechten Spalte die aufsummierten Spannungen