Wie testet man einen gekauften Akku sicher und zuverlässig?

Hallo Leute,

Gibt es irgendwo schon eine Vorgehensweise wie man einen gekauften Akku am Besten auf die angegebenen Parameter testet? Wie würdet ihr da vorgehen? Was sind die wichtigsten Kriterien? Wann sollte man reklamieren? Welche Gerätschaften benötigt man?

Leider hab ich dazu im Forum noch nichts gefunden. Sollte es da schon etwas geben bin ich natürlich auch für Links dankbar.

Besten Dank!

Hallo zusammen,

Ich würd gern noch mal nachfragen da sich leider bisher keiner zu meiner Frage geäussert hat. Gibt es hier Hilfen wo man sich dazu am Besten informiert oder hat jemand Tipps oder Hinweise?

Danke!

Wenn du Akku sprichst - meinst du damit Einzelzellen an die du elektrisch ran kommst oder Akku mit BMS in einem geschlossenen Gehäuse?

einzelne Zellen zu testen ist einfach, dazu braucht einen Akku Tester mit ladefunktion. Oder einen Tester der nur entläd dann braucht es noch ein regelbares Netzteil. Damit kannst du automatisch für jede Zelle die Lade und entlad-Kurven ermitteln.

Bei geschlossenen Gehäusen ist das schwieriger bis unmöglich. Da die "schlechteste" Zelle im Verbind die gesamt Charakteristik des Akkus bestimmt wird "siehst" du nur deren Einfluss wenn du an den anschlusspolen misst.

es sei denn du baust den aukkupack auseinander, trennst die Verbindungen zum BMS auf und testest dann jede Zelle einzeln.ü

Wie gut / zuverlässig das BMS ist ist deutlich schwerer zu ermitteln.

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Ich teste mit West Mountain Radio CBA IV und einem Laptop. Dauert etwas wegen der 150 Watt Beschränkung, aber die Protokolle sind es Wert. So konnte ich zwei 100Ah zurückgeben, weil nur jeweils 90 Ah drin waren. Hätte ich sonst nie gemerkt.

sonnige Grüße mobilsolar

Danke für eure Antworten. Mit geht es primär um 2 Anwendungsgebiete:

1. Zum einen habe ich wie in einem anderen Beitrag schon beschrieben als erstes Projekt die Akkus für den Camperausbau. Durch ein günstiges Angebot habe ich den LiTime 24V in 100Ah Variante. Jetzt möchte ich den Akku bestmöglich überprüfen. Welche Schritte würdet ihr empfehlen? Mir ist schon klar, dass man im Fertigakku nur den Akku inkl. BMS und Verkabelung testen kann, aber trotzdem kann man ja sicher etwas Sicherheit über die Qualität bekommen. Ich denke mal Spannung messen wäre sinnvoll? Innenwiderstand messen, zB mit "Battery Tester and Resistance Meter YR1035+"? Gibts da etwas was man empfehlen kann? Kapazität oder Lade/Entladeverhalten messen, aber wie bzw. mit welchen Gerätschaften am Besten?

  1. Für E-Bike-Akkus wäre etwas ähnlches sinnvoll. Mein Schwiegervater hat z.B. einen Akku bekommen der offenbar zu wenig Leistung hat. Ich traue dem Hersteller da nciht und würde gerne etwas überprüfen ob da was nicht stimmt.

Ich hätte halt gerne mehr Sicherheit zum einen aber würde das auch gerne Nutzen um mein Verständnis von Akkus zu verbessern.

@mobilsolar: Wie kann ich ir das vorstellen, wie läuft da der Test ab?

Danke für die Hilfe!

Ohne ausreichend Ahnung sollte man die Finger von solchen Tests lassen.

Passende Akku-Testgeräte (Laden, Entladen, Kapazität messen, Innenwiderstand messen) sind teuer.

Siehe auch:

Ich dachte das Forum wäre genau zum klären solcher Fragen da, insbesondere dieses Unterforum? Hast du meinen Beitrag denn gelesen, ich rede ja nicht vom Testen der Zellen sondern eines Fertigakkus. Mal davon abgesehen bin ich nicht komplett neu in der Elektrotechnik, nur kenne ich mich mit Akkus nicht aus. Darum will ich mich ja informieren.

Das Problem ist, dass Du einen Fertigakku, gemäß Deinem Posting mit 24V hast. Festzustellen, was darin ist und wie die Qualität ist, ist ohne diesen zu öffnen (=Garantieverlust) schwierig. Ist da ein ordentliches BMS verbaut? Mit welchen Parametern? Ist ein Balancer verbaut, der die Spannungsdifferenzen der Zellen ausgleicht? Wie arbeitet der Balancer?

Wenn Du nur testen willst, ob der Akku derzeit gut funktioniert, hast Du m.E. mehrere Möglichkeiten:

-1- Ladegerät kaufen, den Akku laden bis die vom Hersteller angegebene Ladeschlussspannung erreicht ist und danach entladen. Kann beispielsweise mit einem entsprechenden Labornetzteil geladen werden. Zum Entladen einen Wechselrichter 24V anschließen und messen wie viel herauskommt.

-2- Ein Batterietester kaufen und damit testen. Könnte mir vorstellen, dass von den Spannungen her der EBC-a20 Batterietester funktioniert. Mit dem kannst Du die Akkus laden und entladen und die Laden und Entladekurve anschauen. Aber: Ein EBC-a20 Batterietester schafft nur gerade mal 85 Watt. Du kannst Dir ausrechnen wie lange es dauert bis Du das getestet hast.

Aber beide Methoden sagen Dir nichts darüber aus, ob die Zellen ausgeglichen sind und wie diese sich beim Laden und Entladen verhalten. Dazu müsstest Du entweder die Zellen entnehmen und einzeln testen, Zugriff auf das BMS haben oder an jede Zelle selbst Messpunkte anschließen. Also Garantieverlust.

Sofern Du also die Garantie behalten willst, sind Deine Möglichkeiten ziemlich limitiert.

Aber warum willst Du vor dem Einsatz testen? Sofern DU eine entsprechende Garantie hast, kannst Du den Akku wie vorgesehen einbauen und Dich beim Anbieter beschweren, wenn er gemäß Deiner eigenen Berechnungen nicht die Kapazität erreicht, die die Garantie Dir bietet. Wenn Du das dann auch noch messen willst, schalte einen Shunt, wie z.B. den Victron Smartshunt, dazwischen und messe, was in den Akku rein- und rausgeht. Der Aufwand dafür ist aber auch nicht ohne, wenn Du das noch nicht gemacht hast.

Die Hersteller, die Akkus ohne Softwareanbindung an das interne BMS anbieten, machen es sich einfach. Ohne Garantieverlust kann man nicht feststellen, was in dem Akku wirklich drin ist und wie der Zustand ist. Insofern würde ich nie einen Fertigakku kaufen, der keine Schnittstelle zum internen BMS bietet. Aber: Das ist nur meine persönliche Meinung. Wenn Du der Garantie der Liferanten oder Herstellers vertraust und Du die Möglichkeit hast den Anbieter zu überzeugen, dass ein Garantiefall vorliegt, kann es durchaus Sinn machen.

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Nachdem mein Fertigakku problemlos einige Wochen lief habe ich den geöffnet und das BMS gegen ein JK-BMS getauscht. Die China-Garantie von 5 Jahren ist mir da egal.

Läuft seit dem prima, werde ich mit dem zweiten auch bei Gelegenheit so machen. Nur ans VenusOS binde ich die nicht wieder an. Das lasse ich über einen SmartShunt laufen.

Sicherlich eine gute Lösung. JK BMS sind überwiegend gut, haben ind er Regel gute Balancer und man kann diese je nach Version von Außen überwachen. leben die Zellen auch länger. Mittels Smartshunt weiß man, was raus und reingeht.

Ob man es wirklich schafft den Anbieter davon zu überzeugen, dass er den Akku auf Garantie austauscht, wird ein schwieriges Unterfangen. Der wird sich mit Händen und Füßen wehren. Ich hätte keine Lust mir so einen Aufwand anzutun.

Insofern würde ich den Akku persönlich auch öffnen.

Aus Interesse: Welchen Smartshunt setzt Du ein? Da gibt es außer von Victron eine große Zahl verschiedener SmartShunts. Wäre interessant, mit welchen Du gute Erfahrungen hast, aber günstiger als die von Victron. Link wäre toll.

Ich bin für Recht wenig Geld zu einem Victron SmartShunt gekommen, daher kann ich zu Alternativen nichts aussagen.

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Danke für die Antworten. Das entspricht ja auch in etwa meiner geplanten Vorgehensweise. Ich habe mich für den Akku entschieden weil Andreas den in einem Video (zumindest in der 12V Varinate von dem Hersteller) mal getestet hatte und ich das Ergebnis relativ in Ordnung fand für den Einsatzzweck. Auch andere Berichte über den Hersteller sind recht positiv. Trotzdem möchte ich zumindest grundlegend testen was eben möglich ist.

Was ist nun bei den ersten Tests herausgekommen, wenn ich fragen darf?

Meine Vorgehensweise beschreibe ich hier sobald ich die Tests gemacht habe. Das wird aber noch ein paar Tage dauern da ich auch noch da ein oder andere Teil bestellen muss. Fortsetzung folgt.

So, meine Tests haben zwar noch nicht begonnen, ich möchte euch aber an meinen Rechercheergebnissen teilhaben lassen und hätte gerne abschließend eure Meinung dazu. folgendes Vorgehen habe ich mir Überlegt:

  1. Spannung der Akkus nach Auslieferungszustand messen. Diese sollte den Herstellerangaben entsprechen und Rückschlüsse auf die Ladung bei Auslieferung geben (Der Akku sollte etwa zu 50% geladen sein). Auf keine Fall darf der Akku Tiefenentladen sein.

  2. Gesamten Innenwiderstand messen. Auch dieser laut Herstellerangaben. Besser wäre natürlich ein Messen der einzelnen Zellen laut Datenblatt, was aber beim fest verklebten Akku nicht beschädigungsfrei geht). Hierfür wäre ein YR1035 gut geeignet (ich finde die Anschaffungskosten ok, gerade weil das ding ja auch für viele andere einsatzzwecke recht gut ist)

3a. Kapazität messen. Idealerweise mit einem Batterietester wie EBC-A20 bei Fertigakkus. Auch hier wäre der Test der einzelnen Zellen natürlich besser um unterschieldliche Spannungen, Ladezustände und Kapazitäten zu überprüfen, ist aber aus den in Punkt 2 genannten Gründen nicht praktikabel.

3b. Kapazität testen. Den Akku mit herkömmlichen Methoden ganz normal laden und dann über einen Messshunt und Verbraucher (z.B. Wechselrichter unter Einberechnung vom Wirkungsgrad) und haushaltsüblichen Energiezähler entladen. Deutlcih ungenauer, aber es muss keine zusätzliche Gerätschaft angeschafft werden um die Werte zumidnest abzuschätzen.

Gegen den EBC-A20 spricht vor allem, dass keine E-Bike Akkus als Ganzes getestet werden könnten, da die ja auf 38V laufen. einzelne Zellen schon, wobei es dafür günsigere Geräte gebe die genau das automatisiert machen. Dafür hat man natürlich beim testen keine Ladekurven und genaue Ergebnisse, sondern nur Näherungswerte.

Ist das alles soweit korrekt?

Besten Dank!

@septimus

Hallo

Du hast in deiner Auflistung etwas vergessen:

Entspricht der Aufbau des Akkus den Bildern in der Werbung?

Sind prismatische Zellen verbaut?

Akkus, die aus Pouch Zellen aufgebaut sind, halte ich für weniger Robust. Ausserdem gibt darunter sogenannte „Solid State“ Zellen. Über deren Fehler Verhalten gibt es beeindruckende Videos.

Da sind dann fehlende 10% an der Kapazität noch das geringste Problem.

Lösen lässt sich dieses Dilemma nur mit dem Eigenbau. Alle Komponenten sind doch gut verfügbar.

mit freundlichen Grüßen

Thomas

Hallo,

Wie gesagt. Andreas hatte einen Akku des Herstellers zerlegt. Da waren prismatische Zellen verbaut und ich gehe davon aus, dass die Hersteller auch bei unterschiedlichen Modellen eher dabei bleiben. Gibt es in diesem Bereich überhaupt Pouch Zellen? Hätte ich noch nirgendwo gesehen.

Eigenbau war ja auch eine Option für mich vor einiger Zeit, dazu hatte ich hier im Forum ja auch Fragen gestellt. Da aber relativ wenig Reaktion kam will ich mich für das erste Projekt in dem Bereich doch mal an der etwas einfacheren Variante versuchen. Beim nächsten Projekt wäre das sicher anders.

Trotzdem wäre noch eine Antwort auf meine Frage nett. Ist das, was ich geschrieben habe, inhaltlich und fachlich soweit richtig eurer Einschätzung nach?

Schau mal unter 2x LiFePo4 Akkus 200AH-12V in Reihe unterschiedliche Ladeschlussspannung. - (Fertig) Akkus - Tests, Problembehebung - Akkudoktor Forum

Der Threadersteller hat Probleme mit seinem 24V Akku. Er hat mit dem Anbieter gesprochen, der ihn gebeten hat das Gehäuse zu öffnen, um ihm einen Balancer bereitzustellen. Das erweckt den Eindruck, dass der Anbieter selbst nicht weiss, was verbaut ist. Was wurde gefunden: EIn Akku mit Pouch-Zellen, obwohl der im Thread angegebene Link führt auf einen Akku mit prismatischen Zellen führt.

Insofern scheint es mir, dass sich das durchaus ändern kann. Frag mal bei Deinen Verkäufer nach, ob in Deinem Akku Pouch oder prismatische Zellen verbaut sind.