Multiplus und erstes Akku Entladen - totale Verwirrung

Hallo - ich bräuchte nun doch mal eure Hilfe. Habe nun wirklich viele Videos von Andy und Andreas geschaut und dachte ich hätte alles verstanden - leider nicht wohl nicht.

Habe diese Woche meine Multiplus Anlage in Betrieb genommen, nachdem der Akku schon einige Zeit herumstand. Ist als ESS 3 Phasen konfiguriert. BMS ist ein JK-PB BMS, mittels CAN verbunden und als steuerndes BMS eingetragen. Einen Victron Smart Shunt habe ich auch - meiner Meinung nach brauche ich den erst für den SOC , wenn ich mehr als einen Akku verwende - so hatte ich Andy verstanden. PV ist noch etwas gering bei meinem hohen Jahresverbrauch von 8000kWh : 4,5 kWp. Akku ist ein EEL V3 mit 280 Ah Eve in 16S. Alle BMS Parameter laut Andy eingetragen.

Nun zum Problem : Gestern habe ich zum ersten Mal die Nacht mit dem Akku überbrücken wollen. SOC war laut BMS 50 %. Standby Verbrauch so um die 500 Wh - da dachte ich : das müsste klappen. Dann weckt mich meine Frau um 1 Uhr : Akkualarm auf dem Handy.

Und nun die totale Verwirrung: SOC war auf 3%. Alarm bestätigt. Plötzlich fing der MP dann mit 90A / 6000W aus dem Netz an den Akku zu laden. Habe den Ladestrom dann begrenzt, 30 min laden lassen und MP auf Wechselrichter gestellt um nachzudenken.

Mittlerweile habe ich die Meinung, der MP hat korrekt reagiert, wahrscheinlich ist der SOC innerhalb von Minuten von > 10 auf 2 oder 3 % gefallen und er hat versucht den Akku auf 10 % zu bringen? Ist das so ?

Mein Grundproblem ist also : der SOC stimmt überhaupt nicht und wahrscheinlich hätte ich erst ein oder zwei volle Zyklen fahren sollen / müssen ?

1.) Frage also : wie kalibriere ich das JK BMS korrekt und sind meine Einstellungen korrekt im MP? Ist auf DVCC an , externe Steuerung durch JK BMS

2.) Folgeproblem : hatte herumgespielt, und den MP unter ESS Modus von "Optimiert für die Barrielebensdauer" auf "externe Steuerung" und wieder zurück gestellt, weil ich das mit DVCC verwechselt hatte. Aber die Anzeige bleibt auf "externe Steuerung" und der MP verwendet den Akku nun nur noch zum Laden und nicht, um (wenn PV zu wenig ist), mein Netz auf 0 zu halten. Was hab ich nun gemacht ? Wie bekomme ich das wieder auf "Normal" ? An/Aus, Reboot hat alles nicht geholfen.

Würde mich über eure Meinungen, Tips und Beschimpfungen freuen :smile:
Grüße Sasha888

Moin,

Jap, ist von auszugehen. Was steht denn unter ESS >> SOC Mindestwert bei Entladung ? Springt der SOC unter diesen Schwellwert wird bei ESS nachgeladen.

ESS >> Modus auf Optimiert ohne Battery life stehen lassen

Jap, auch richtig. Der Akku muss erst mal komplett voll sein damit sich der BMS SOC auf 100% synchronisiert. Soweit ich das von JK mitbekommen habe ist auch beim neuesten JK die SOC Ermittlung fürn Poppes. Von daher macht der SmartShunt durchaus auch bei einem Akku Sinn. Der SmartShunt muss aber auch parametriert werden.

Kannst du hierzu bitte mal Screenshots aller Einstellungen im Menü ESS hier rein stellen?

Was für ein Energiemessgerät ist im Menü "Energiemessgeräte" eingestellt um den Sollwert für die angedachte Nullleinspeisung zu bilden?

Danke schon mal für die Antworten. SOC ist auf 10% eingestellt gewesen - dann passt das Verhalten bei plötzlichem Abfall von 50 auf 3% in 2 Stunden. Momentan lasse ich den Akku nur laden, der Wert erscheint mir realistischer und ich entnehme erst wieder, wenn einmal 100% erreicht.

Die Einstellungen im ESS passen irgendwie nicht mehr zur Anzeige :



Zum Smart Shunt : Würde den mal versuchen zu aktivieren und zu Kalibrieren wenn ich bei 100 % SOC bin. Nächstes Problem : hatte Bluetooth im Shunt ausgeschaltet und sehe den im VE Bus….kann aber nichts einstellen und mir ist nicht klar, wie ich Bluetooth wieder anbekomme, um mit der App dranzukommen

Habe gerade nochmal von optimiert mit und ohne Battery gewechselt - bringt alles nichts : er bleibt auf extern wie im Screenshot zu sehen. In dem Modus zieht er die Batterie nicht mehr dazu, um den Netzverbrauch auszugleichen, wenn zu wenig PV da ist.

Zur Netzregelung habe ich den vorhandenen Shelly Pro 3 EM eingebunden. Regelt etwas träge, passt aber erst mal. Vielleicht Wechsel ich noch auf das LAN Gerät von Victron zur Messung.

Zu den Einstellungen am SmartShunt kann ich dir dieses Posting hier empfehlen. Hier sind die Parameter wie Schweifstrom, Ladewirkungsgrad usw. die alle Einfluss auf eine möglichst genaue SOC Ermittlung durch den Shunt haben erklärt.

Damit du ihn Manuell auf 100% setzten kannst sollte sichergestellt sein, dass deine PV prinzipiell volle Leistung liefert, die Batteriespannung bereits auf Ladeschlussspannung angestiegen ist und der Ladestrom bereits deutlich gesunken ist (beispielsweise um 5- oder 7A). Ohne dass irgendein Verbraucher den Akku dazu bringt irgendwie zwischen Laden und Entladen hin und her zu pendeln.

Bezüglich Bluetooth: Versuche mal die Verbindung mit Victron Connect App auf dem Schmartfon. Die Parametrierung nimmt man eh über Victron Connect App vor.

Wo bleibt er auf extern?

Nochmal: Was für ein Energiemessgerät ist im Menü "Energiemessgeräte" eingestellt um den Sollwert für die angedachte Nullleinspeisung zu bilden?

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Hi - danke für deine Hilfe ! Das Tutorial lese ich mir durch. Habe auch ein Video von Andy geschaut wo er das erklärt. Bluetooth ist aber aus am Shunt und ich finde ihn nun mit dem Handy nicht mehr ….vielleicht versuche ich es mal mit Victron Connect über MK3 und meinen Laptop

Zum Energiezähler : ist ein Shelly Pro 3EM und ich hatte den irgendwo eingestellt - finde die Stelle nicht mehr. Multiplus steht auf externer Zähler. Problem ist : sonst stand immer Bulkladung oder Entladung im MP. Nun steht er auf extern - obwohl das nicht konfiguriert ist. Bekomme das nicht mehr zurückgestellt. War ein Versuch heute Morgen


Das ist im ESS Modus okay.

Hier werkelt u.A. auch ein 3000er noch als Nulleinspeiser und der steht auch auf externe Steuerung (sorry ich hab hier noch die alte Oberfläche, mit der komme ich beim Spielen besser klar):

Das wechselt erst auf z.B. Laden oder Entladen wenn es z.B. nichts mehr per Einspeisung auszugleichen gibt, ESS in diesem Sinne dann also aus oder inaktiv ist.

Ich konnte jetzt auch auf die Schnelle nicht herausfinden wie man Bluetooth wieder aktiviert wenn man sich ausgesperrt hat - da musste dich mal schlau machen :grinning:

Danke für die Infos. Ich warte jetzt mal ab, wo der Akku heute Abend steht. Dann stelle ich auf nur Ladegerät, damit in der Nacht die Nulleinspeisung ruhig ist und der Akku im Idle ist. Dann morgen weiter laden, bis sich MP und oder BMS melden und Spannung stimmt, Ladestrom unter 5 a sinkt und dann alle großen Verbraucher aus und Reset Shunt nach Kontrolle der Einstellungen. Sollte so korrekt sein ?

Eine Frage habe ich noch : wenn der SOC korrekt ist , was passiert dann bei 10 % - habe ich ja so eingestellt. MP hört dann als Wechselrichter auf, falls die Spannung der Batterie weiter fällt , lädt er aus dem Netz auf 10 nach - richtig ? Ist das der Batterie eigentlich egal wenn die nie ganz leer wird oder ist das sogar gut für die Lebensdauer ? Wenn ich mehr PV habe - es wird auf weitere 5 KWp über AC Kopplung weil örtlich verteilt und 3 kWp direkt per MPPt in den Akku hinauslaufen : Winterreserve. Im Sommer ab April wird das Ding dann jeden Abend oder Mittag bei 100 % sein.

Grüße

MK3 zu USB wird nicht funktionieren da es eine VE.Bus Schnittstelle hat. Du brauchst dann wohl mindestens ein VE.Direct zu USB Kabel. Vielleicht geht es auch über das VRM Portal, so wird es jedenfalls beim MPPT erwähnt. Über den Cerbo GX zb. geht es jedenfalls nicht.

Aus der SmartShunt Anleitung:

Aus der MPPT Anleitung:

eines wurde noch nicht erwähnt bezüglich laden aus dem netz: es gibt neben dem SOC noch die sustain-spannung, wo also bei unterschreiten einer konfigurierten akkuspannung auch nachgeladen wird.

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Tja - was soll ich euch sagen : ich habe gerade noch ein paar Versuche gestartet in der Hoffnung, der Shunt aktiviert kurz Bluetooth, wenn er die Spannung verliert : leider nein. Das war die dämlichste Idee seit langem von mir, Bluetooth zu deaktivieren - ich hatte gedacht, man kann alle Einstellungen am GX via VE Direct erledigen - falsch gedacht. Nun muss ich mir wohl ein USB zu VE Direct Kabel kaufen. Reicht da ein Nachbau oder muss es ein Original sein ? Man kann sich wohl den Port relativ leicht zerstören. OK - muss das kalibrieren bis nächste Woche warten.

Habe heute seit 10 Uhr morgens zwischen 1500 und 2500 Wh geladen - stehe nun bei 70 % : das könnte einigermaßen realistisch sein. Heute nacht schalte ich die MPs aus (kein ESS, keine Batterieentladung) - morgen gehts weiter.

Danke für eure tolle Unterstützung hier !

Sasha888

Hier mal die Anlage

Passt eigentlich der Kabeldurchmesser vom Akku zum Verteiler zu dem, was die 3 Victron an max. Ladeleistung ermöglichen?


Hier die richtige Tabelle denke ich - Freie Verlegung in Luft sind die rechten Spalten. 95 mm2 sollte für 282 / 238 A reichen.

Ich denke das passt. Ist ein 95 mm² Kabel. Wobei man auch sagen muss....wenn ich mir die interne Verdrahtung zum BMS des Akkus anschaue ist das sowieso Quatsch : die Kabel sind wesentlich kleiner zu den Anschlüssen. Von den MP zum Distributor sind es 70 mm² , abgesichert mit je 100 A. Max Ladeleistung sind 70 A je MP = 210 A max.

Zu dem Lynx hätte ich auch noch eine Frage : Ich habe hier noch den Power In liegen - schon umgebaut auf Sicherungshalter mit Adler-Sicherungen (höheres Trennvermögen) 250 A. Würde ich gerne montieren - ABER : Hätte mir den Lynx Shunt gekauft, wenn ich nicht gelesen / verstanden hätte (war es Andy ? ) das das Teil nichts taugt und ein Smart Shunt besser ist.

Nun habe ich aber das mechanische Problem wie auf dem Foto : Ich muss Distributor und Power In verbinden.....mit dem Shunt dazwischen. Wie macht man das ? Mit Kupferschiene 8x30 und selber biegen und machen und tun (Löcher bohren....) oder gibt es irgendwo fertige Bausätze ? Ich bin doch bestimmt nicht der Erste, der das so macht ?

Grüße Sasha888

Erstmal muss der Akku mal 100% haben, damit du überhaupt mal entladen kannst, derzeit hast Du überhaupt keinen Status des Akkus…

Wenn schon Lynx - warum dann nicht im System bleiben und zusätzlich noch gebastel? - Power in - Shunt - Distributor so wie es gedacht ist - ansonsten kannste dir auch gleich ne Busbar selber bauen und nen anderen Shunt dazwischenbasteln wenn man es braucht - allerdings erschließt sich mit der Sinn bei einer Batterie nicht.

Die Welt ist doch heute toll - da gibt es einen Hersteller, der ein tolles System anbietet - und es wird auf irgendwelche Influencer gehört die einem sagen, was man tun und lassen soll…

Hi - habe darüber nochmal nachgedacht und muss dir recht geben. Der Lynx Shunt kann keinen DC Verbrauch monitoren - klar von Victron so gesagt und ich brauche das auch nicht. Man schaut halt Videos und versteht manchmal nur die Hälfte : Lynx "teurer Sicherungshalter" - Smart Shunt "billiger, besser und toll". Durch eure Antworten blicke ich aber langsam besser durch.

  • Für den Smart Shunt habe ich USB zu VEDirect bestellt. Das kommt davon....wenn man sich selbst den Ast (Bluetooth) absägt.
  • Danach sauberes Vollladen. Ich denke da passen die Einstellungen bei mir. Habe so viele "Andy" Videos geschaut - ich glaube ich bin mit dem verheiratet :slight_smile:
  • Den Lynx bestelle ich mir. Weiterer Unterschied : kein Bluetooth : Anzeige der Config im Cerbo. Ob der auch die historischen Daten mit Victron Connect kann - keine Ahnung : werde ich dann sehen
  • Technischer Hintergrund : momentan nur ein Akku. Sollen aber mehr werden - dann ist vorbei mit "Gebastel" und direktem Shunt vor der Batterie. Daher Lynx und davor ein Power In mit Sicherungen.

Eine Frage hätte ich noch : Warum 375 A im Lynx ? eigentlich hängt das doch von Anzahl der Akkus bzw. max. Last der MPs ab ? Die Sicherung muss doch nicht 50 Euro Victron sein, da reicht auch eine für 15 von einem anderen Anbieter? Oder nicht ?

Die Adler Sicherungen habe ich als 250 A gewählt - mittlerweile glaube ich .....150 A wären besser gewesen (gibt es die überhaupt?). Auch wenn der Akku mit 250 A von den chinesischen Kollegen abgesichert ist (mal mit Sicherung, mal gar nicht, mal mit Automat).....ist die normale Nutzung < 100 A, vielleicht im Notfall mal kurz darüber.

Danke für eure Hilfe ! Ich glaube ich bin ganz gut davor....Hier wird nur noch geladen (Spitzen bei 4000 Watt) : morgen ist es soweit - Sonne den ganzen Tag: siehe unten.

Sagt mal : diesen dbus Serial den braucht man nur, wenn man anstatt CAN BMS zu MP irgendetwas spezielles einstellen will (Ladestrom begrenzen z.B.) - oder im Cerbo monitoren will ? Kann man das parallel zu dem CAN "normal" laufen lassen? Am liebsten hätte ich die Daten alle im HomeAssistant. Das ist dann Ausbaustufe 2

Den "braucht" man prinzipiell gar nicht. Aber wer von all seinen Packs auch die einzelnen Zellspannungen monitoren will, der muss dann auf CAN verzichten und jedes Pack mit einem RS485 zu USB Adapter an den Cerbo bzw. VenusOS anbinden.

Nein. Wenn das Masterpack via CAN an den Cerbo oder das VenusOS angebunden ist, liefern die Slave-Packs ihre Daten via RS485 an das Masterpack. Damit ist RS485 schon belegt.

Was aber ginge ist, wenn CAN Kommunikation für die Akkupacks verwendet wird und man dennoch alle Zellspannungen monitoren möchte, z.B. den (wenn verbaut) Neey Balancer oder das BMS per Bluetooth auslesen und die Daten in HomeAssistant oder Iobroker ziehen. Aber, das ist ne Menge Fleißarbeit. Bis man das umsetzt sollten erst mal alle wichtigen Basiscs laufen, dann kann man sich um die Kür kümmern :slightly_smiling_face: