Benachrichtigungen
Alles löschen

HV-Speicher mit Batrium BMS

5 Beiträge
2 Benutzer
0 Likes
834 Ansichten
(@reactz)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 7
Themenstarter  

Hallo Zusammen,

Ich wollte mal mein Projekt bzgl. Hochvoltspeicher hier vorstellen, über Unterstützung oder Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen Face .

Ziel ist der baue eines DIY Akkus mit ca. 18 Kwh Leistung.

Rahmenbedingungen:

Derzeit ist eine 11,2Kwp PV Anlage am Dach montiert welche über 2 Strings an einen Goodwe ET plus - gw10k-et angeschlossen sind. Der Goodwe ET ist ein Hybrid-Wechselrichter welcher mit einer Batteriespannung zwischen 180-600V arbeitet. Außerdem ist bei diesem der Entlade- sowie Ladestrom auf 25A begrenzt. Entsprechend des Datenblattes und der Leistungsformel P=U*I, ist somit eine Lade-/Entladeleistung von maximal 15kW (Scheinleistung) möglich (P=600V*25A).

Der Wechselrichter ist bereits per Modbus TCP in meiner Hausautomatisierung eingebunden (Iobroker), somit sind smarte Steuerungen wie zum Beispiel Klimaanlagen Heizungsteuerung bei PV Überschuss möglich. Bin mir nicht sicher ob ich auf andere Foren referenzieren darf, aber für alle interessierte hier eine Anleitung meinerseits IoBroker Forum.

Der Wechselrichter verfügt über mehrere Modies zum einstellen der Lade / Versorgungspriorität:

  • Modus 1 - (Allgemeiner Modus) Erzeugte Energie wird vorrangig für den Eigenbedarf verwendet, Überschuss wird zur Batterieladung verwendet, der Rest wird eingespeist
  • Modus 2 - (Sicherungsmodus) Die Batterie wird für den Netzausfall vorgehalten, Sie wird vorrangig geladen, wird jedoch nur bei Netzausfall entladen 
  • Modus 3 - (OFF Grid Modus) Wurde von mir noch nicht getestet, der Wechselrichter unterbricht die Versorungsleitung des Netzbetreibers
  • Modus 4 - (Sparmodus) Der Sparmodus ist eine Option, um die Lade-/Entladezeit und Leistung des Akkus selbst zu definieren (4x Einstellbare Wiederholungslogiken).

BMS:

Nun zum BMS, hier habe ich mich für ein Batrium BMS mit 4x Cellmates K9 entschieden, da zu diesem relativ viele Infos im Netz kursieren und es CAN Protokoll besitzt welches vom Goodwe Wechselrichter unterstützt wird. Mich hat im Nachgang lediglich das passive Balancing und der hohe Preis gestört, dazu aber später mehr.

Auf das Batrium möchte ich im ersten Step nicht weiter eingehen, hier haben wir ja schon viel im Forum gesammelt.

 

Teststellung:

Da Lifepo4 Zellen mit der passenden Kapazität nicht gerade günstig sind, habe ich mich dazu entschieden eine Teststellung mit 18650 Zellen zu realisieren. Dementsprechend habe ich mir 128 Stück gebrauchte LG 18650 Zellen mit 2860mAh besorgt und diese zu 4x Akkupaketen zu je 16s2p verschalten. Diese wurden nachgehend zu einem 64s2p Verbund verschalten und dieser hat somit eine Nominalspannung von 230,4V und einer Kapazität von ca. 1,3 Kwh. Das Monitoring sowie das Balancing pro Akkupack übernimmt das besagte Batrium mit einem Cellmate K9 pro Pack. Die Kommunikation mit dem Wechselrichter übernimmt nachfolgend der Batrium WatchMonCore.

Die Teststellung ist nun seit gut 1-2 Monaten in Betrieb, funktionierte zu beginn Problemlos, mittlerweile sind mir doch ein paar Dinge aufgefallen welche mich stören.

 

Aktuelle Probleme:

In den Wintertagen / Monaten (überhaupt wenn die PV Panele längere Zeit mit Schnee bedeckt sind) schaffe ich an manchen Tag nicht den Akku voll zu laden da der Eigenverbrauch wie in Modus 1 beschrieben priorisiert wird. Wenn nun 3-4 Tage hintereinander nicht voll geladen wird, laufen mir die Zellen auseinander (bis zu 0,3V) da das Batrium ja nur Top Balancing macht. Einmal habe ich schon 4 Zellen bei 2,54V händisch nachladen müssen wo andere Zellen bei 2,7V waren. Nun stellt sich mir die Fragen wie ich das in Zukunft verhindern kann bzw. ob dieses Phänomen nur bei diesen kleinen Zellen auftritt weil sie einerseits so wenig Kapazität haben, und weil sie nun mal gebraucht sind und manche schneller entladen als andere. Außerdem kann es ja auch passieren des nicht nur 4-5 Tage keine vollständige Ladung der Batterie erfolgt, sondern das es mal 1-2 Wochen bzw. in den Wintermonaten nie zu einer vollen Ladung und entsprechendem Balancing kommt.

Nun meine Frage, wie löst ihr solche Probleme? Kann man dem Wechselrichter mitteilen das er bei kritischem Batteriestatus mit dem Netz voll lädt, oder gibt es da andere Möglichkeiten? Hab schon gesehen das manche das Batrium mit aktiven NEEY Balancern unterstützen, das würde ich aber gerne vermeiden. Oder sind meine Sorgen unbegründet wenn mal die richtigen Zellen (EVE LF90K) verwendet werden ?

Außerdem bin ich mir nicht sicher aus welchem Material ein Gehäuse eines Akkupacks gebaut werden soll, viele machen das als Holz, ich würde mich aber gerne Absichern falls doch mal was passiert. Meine Gedanken gehen Richtung geschlossene Stahlbox mit Steinwollmatten zur Dämmung.

 

Ich denke das waren mal die meisten Infos, über Unterstützung würde ich mich freuen.

Gruß Face  


   
Zitat
(@hmeyer_do)
Newbie
Beigetreten: Vor 11 Monaten
Beiträge: 4
 

Hi Reactz.

Wir uns ein echt spannendes Thema ausgesucht.

Mein 64s (204 V) Projekt läuft seit circa 4 Wochen am gw10k-et Inverter.

Und wie beim deti-Projekt habe ich das Batrium mit CellMate-K9 im Einsatz. Als Unterstüzung kommt ein NEEY-Balancer je 16 Zellen zu Einstatz (siehe "Ingos Tipps" auf YouTube).

Die LFE-Zellen sind die LF105 von EVE.

Der Weg zu einem lauffähigen Batterei-System war allerdings sehr steinig. 

Der Zeitaufwand war auch enorm, obwohl es "nur" 64 Zellen sind.

 

In den nächsten Monaten kommen noch 48 Zellen hinten dran. Dann kommt das System auf 358 V bzw. 8,9 kW (max. Dauerlast).

 

Fortsetzung und Ergänzung folgt....

Gruß

Holger


   
AntwortZitat
(@reactz)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 7
Themenstarter  

@hmeyer_do 

Hallo Holger!

 

Schön zu sehen das ich mit meinem Anliegen nicht alleine war/bin. Smile

Coole Sache, habe ziemlich die gleiche Konstellation wie du, (Batrium, K9, 64s, etc..) jedoch "nur" mit den LF90 Zellen und ohne Neey Balancer. 

Hintergrund dafür war die höhere Zyklenzahl der LF90, Neey Balancer benötigst du im Normalfall nicht wenn die Zellen passen habe meine Zellen 1x Topbalanced und nun seit 4 Monaten kein auto Balancing mehr aktiv. Mittlerweile gibt es ja genug Youtube Content hierzu.

Wollte dann auch noch dazu bauen damit ich auf mehr Leistung komme, hab aber so gut wie nie ein Bottlneck bei dem 64s Verbund. Somit wurde der Plan auf Eis gelegt.

 

Baue gerade noch einen Akku aber diesmal mit 160AH Catl Zellen, diesmal aber nicht für mich.

Vl eine Info welche auch dich als GW-ET Besitzer freuen dürfte....bei einem Verbund von 2 WR wobei hier nur ein GW-WR am Smart Meter hängt und nur dieser einen Akku hat, zieht sich der WR mit der Batterie dann auch die Leistung des 2 Wechselrichters über das Hausnetz (3xPhasig AC-Seitig)! Bin gerade noch dabei dies mit einem Microwechselrichter nachzubauen (1-Phasig), hoffentlich zieht er sich dann auch den Überschuss über nur 1-Phase. Wenn das klappt werden noch ein paar Micro-WR bzw. Balkonkraftwäre zugebaut und mit ca. 75° ausgerichtet damit ich im Winter noch mehr raus holen kann!

Kurze Frage am Rande, Hast du dich mit der DOD Funktion vom Goodwe schon auseinander gesetzt ?

 

Gruß 


   
AntwortZitat
(@hmeyer_do)
Newbie
Beigetreten: Vor 11 Monaten
Beiträge: 4
 

Hi.

Danke für die fixe Antwort mit viel Inhalt.

Akku-Stichpunkte:

- Zyklenzahl: im Netz kursieren verschiedene Theorien. Ich schließe mich dem deti an (Der Youtuber mit 128s). Er ist vermutlich beruflich mit der Materie betraut. Er sagt: in einem Jahr werden nur wenige Zyklen vollumfänglich durchlaufen. Das kann ich bestätigen.

Beispiel: Am Vor-Abend ist der Speicher bei 100% SOC. Über Nacht wird er sehr langsam auf 80% SOC entladen. Heute wird der Akku wieder ganz langsam auf 100% hochgezogen.

- Zellen 1x Topbalanced: wie hast Du das gemacht? Alle parallel? Oder seriell? Welche Ladekurve? Welcher Zeitraum? Welche Youtube Suchworte?

Ich habe es erst mit seriell versucht. Das ist mir nicht gelungen. Dann ich verschiedene Hilfsmittel gekauft: DPM8624 (kann 24A laden), EBC-A20 (20A entladen, 5A laden, Kapazitätstest). Damit habe ich die 64s parallel 10 Tage lang balanziert. Spannung: 3,55 V

- kein auto Balancing mehr aktiv: Rückfrage: welche Parameter (Ramp) hast Du im Batrium/Remote im Ladebereich eingestellt?

 

GW-Stichpunkte:

- Verbund von 2 WR: das klappt mit dem GW-WR ganz gut. Ich hatte zu Testzwecken zum GW-WR noch einen Hoymiles HM-1500 im Betrieb. Den Überschuss hat der GW-WR in die Batterie geschoben.

- der GW-WR kann fünf verschiedene Betriebsarten. Leider konnte ich dazu noch nichts verständliches Lesen. Die "alte" Internet-Doku beschreibt nur vier Betriebsarten.

- DOD: damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. Habe gerade mit Google gesucht. Konnte auf die schnelle nichts gutes finden. Einige male wurde ein DOD von 80% erwähnt (scheint die Lebensdauer zu steigern). Da wären bei der Frage: welche Parameter (Ramp) hast Du im Batrium/Remote im Entladebereich eingestellt? Ich bin der Meinung, dass diese Dinge einen Einfluss auf den DOD haben.

 

Gruß

Holger

PS: Am Montag geht es in den Urlaub....dann ist bei mir Pause....


   
AntwortZitat
(@hmeyer_do)
Newbie
Beigetreten: Vor 11 Monaten
Beiträge: 4
 

Hi. Nachtrag: das Thema iobroker und das Thema Modbus-TCP beim GW-WR werden ich bei nächsten Mal beleuchten.... Face  


   
AntwortZitat
Teilen: