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JK-BMS parallel schalten mehrere 16s Poweralls (4x16s parallel)

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(@minimalist)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 36
Themenstarter  

Servus liebe Akku Community,

 

ich habe aus einen Recycling Projekt 16s LiFePo4 Akkus bekommen können, die ich gerne zu parallelen Blöcken für eine 16s 48V Victron Insel verwenden möchte.

Es handelt sich um Q-Cells Hochvolt Akkus mit 3,1kwH. Intern sind es 2x16s Akkus, welche mit einem großen Balancer in Serie verschalten sind. 32s.
Ich habe also die Einzelbänke geerntet, diese sind perfekt sauber verschweißt - deshalb möchte ich diese ungern auseinander reißen, um damit einen großen 16s4p Akku zu bauen.

 

Meine Überlegung ist nun folgende:

Ich verwende die 16s Einzelbänke mit 4 JK-BMS (JK-BMS mit 60A), die ich dann alle parallel schalte und auf eine große Busbar + und - hänge.
Ich habe bereits zwei Einzelblöcke am laufen, das funktioniert auch perfekt und ich kann mit meinem Victron MPPT 150/35 laden.

Meine Vermutung wäre gewesen, wenn ich diese beiden Powerwalls auf eine Busbar hänge, sollte sich die Spannung angleichen und ich kann diese laden und entladen. Leider war ein erster Test erfolglos. Die Spannungen der Einzelbänke war 52,59V und 52,45V - leider hat sich hier keine Spannung angeglichen.

Einen Ladeversuch mit den zwei parallel geschalteten Blöcken habe ich nicht unternommen. Mir war die Sache dann suspekt.

Habe ich etwas übersehen oder einen Denkfehler drin?
Kann mir hier jemand weiterhelfen?

 

VG und Danke,

Tobias


   
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stromsparer99
(@stromsparer99)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 3760
 

Du hast wohl nicht lange genug geladen.

Die Spannungskurve von Lifepo4 ist sehr flach, und wird erst oberhalb 3,45V je Zelle sehr steil.

9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20
2,7KWp Axitec AC-300M, Victron BlueSolar 150/60-Tr
4,235KWp an Hoymiles
48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS
2 Victron MP2
Panasonic Aquarea 9KW Split
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Smart Forfour EQ


   
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(@minimalist)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 36
Themenstarter  

also ansich sind die Blocks noch im aktuellen Zustand - diese wurden kurzgeschlossen beim Einbau und die interne Sicherung von 50A ausgelöst.
Bis jetzt haben die noch keine große Ladung bekommen....

Deshalb technisch laut Hersteller ein Totalschaden / selbst habe ich sie noch garnicht geladen der SOC sollte um die 40-50% liegen.

Geladen wurde nicht aktiv, sondern nur ganz kurz zu Testzwecken.

 

Das heißt ich sollte die beiden Zellbänke jeweils auf mind. 3,5V laden und dann parallel schließen und dann klappts?
Hab ich das so richtig verstanden? - kannst du es näher erklären?

Falls das so funktioniert gebe ich ein Bier aus - ich mach da schon stundenlang rum und zerbreche mir den Kopf 😀

Anbei mein Konzept, unten rechts sind die 4 Einzelakkus mit jeweils einem JK-BMS auf dem Minus-Pol.

Auf der Plus Seite jeweils eine 58V-60A Einzelsicherung, von dort geht es dann auf eine Busbar. Plus-seitig dann auf eine 125A Mega Fuse und auf einen Multiplus II 48/3000VA und auf der Minus-Seite auf den Smart Shunt und dann in den Multiplus. Eigentlich sollte das so alles klappen, sobald ich das Problem mit der Ladung lösen kann.

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 8 Monaten von Minimalist

   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6962
 

Veröffentlicht von: @minimalist

Habe ich etwas übersehen oder einen Denkfehler drin?

Nein. Kein Denkfehler.

- Die Regel lautet: Beim Zusammenschalten von Blöcken ungleicher Spannung ergeben sich Ausgleichsströme. Und zwar je mehr Unterschied in der Spannung, umso mehr Strom.

- Der Strom an sich ist nicht schädlich, und er sorgt von alleine dafür, dass sich die Zellen ausgleichen.

- Vorausgesetzt: Der Strom ist (anfangs) nicht zu hoch.

Das ist schon alles.

 

Daraus ergeben sich deine Möglichkeiten:

- entweder gleichst du die Spannung solange mit Laden oder Entladen gut genug an.

- oder du sorgst dafür dass der Strom nicht zu hoch wird.

Letzteres geht z.B. indem dur statt einer Verbindung der Plusleitung.... eine Fernlicht-Autobirne anschliesst. Dann siehst du in den BMS den Ausgleichsstrom. Entweder mit Geduld nen Tag stehen lassen.

Oder statt der Glühbirne einen 1 m langen 1,5 qm Draht zum verbinden nehmen. Entweder wird der so schnell warm, dass du es merkst, oder du schaust nach dem Strom im BMS....

Einfach stehen lassen, bis der Strom runter ist, dann an der Brücke anschliessen und nach dem Strom schauen.

Alles, was weit unter den Auslöseströmen des BMS oder von Sicherungen liegt, ist erlaubt.

 

Ein Hinweis noch:

"Eigentlich" entladen sich parallel geschaltete Blöcke gleichmässig bezüglich der Kapazität.

Will heissen - auch Blöcke verschiedener Kapazität sind gleichzeitig voll ( denn sie haben ja immer gleiche Spannung).

 

Aber:

Bei sehr hohem Strom ergibt sich der Strom eines Akkus nicht durch seine Kapazität oder seinem Ladezustand, sondern durch seinen "Innenwiderstand" bis zum Verbindungspunkt mit dem anderen Akku. Dabei zählen Übergangswiderstände, Verbinder und Kabel mit, und der Widerstand des Schalters im BMS auch.

Das ganze geht nach dem Kirchhoffschen Gesetz.

Kann also sein, dass gleiche Blöcke bei niedrigem Strom fast gleiche Ströme haben, je mehr strom umso ungleicher wird die Verteilung. Nimmt man dann den Strom weg, sind "eigentlich" die Spannungenunterschiedlich, was zum Ausgleichsrom führt, bis die Spannungen wieder gleich sind. Das ist zwar kein problem, aber lästig.

Im Notfall kann man es beseitigen, indem man die "Innenwiderstände" angleicht. Also dem Akku, der zu hohen Strom gibt, zusätzlichen Innewiderstand gibt. Dazu kann ein Stück längeres zuleitungskabel ausreichend sein.

Oder man findet schlechte Verbinder im schlechteren Akku .... je nachdem.

Das Thema wird interessanter und schwieriger, wenn man mehr als 2 Akkus parallel schaltet. Weil wahrscheinlich der gesamtstrom so hoch wird, dass einer alleine es nicht schafft, und demnach einer, der sich mit grösserem strom beteiligt, sich nächer an  die Abschaltgrenze des BMS annähert. In dem Fall sollte man sich darum kümmern.

 

Die Moral von der Geschichte: Erstmal macht man von Den Akkus bis zum Verbindungspunkt möglichst alles gleich, oder im Verhältnis der Kapazität. Querschnitte kabel, länge Kabel.

Und wenn dann der Strom sich nicht schön aufteilt, dann bosselt man das hin. Wie oben gesagt.

(Das ist genau das Thema wegen dem man parallel geschaltete LiFePo "diagonal" anschliessen soll.)

 

Und wenn ich deine BMS Auslegung so ansehe - mir scheint deine Wahl des 60 A BMS eine genau gleiche Verteilung des Stroms vorauszusetzen. Da solltest du ggf. - ich habs nicht genau nachgerechnet - etwas Luft einbauen. Oder eben angleichen.

 

 

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
Bürokratie schafft man nicht durch neue Regeln oder Gesetze ab.


   
tecfreak reacted
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(@minimalist)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 36
Themenstarter  

Vielen Dank für die sehr ausführlche Antwort.
Das mit dem Ausgleichsstrom sollte soweit passen dachte ich, hab ich jedoch komplett unterschätzt!

 

Ich habe eine Differenz von DeltaV = 0,14V
Bei einem Innenwiderstand von 0,2mOhm - ergibt sich 0,14V / 0,0002V/A = 700A (theoretisch)

 

- Vorausgesetzt: Der Strom ist (anfangs) nicht zu hoch.

Da haben wir das Problem 🙂
Genauere Angaben zur Zelle habe ich nicht, es lässt sich zurückrechnen, dass eine Zelle ca. 30Ah hat.
Wenn ich mich bei EVE orientiere komme ich auf einen Innenwiderstand von ~1,5mOhm.

 

Die Ladung so genau angleichen ist also garnicht so einfach, die Idee mit der Glühbirne kenne ich noch aus CarHifi Zeiten (Kondensator laden).
So werde ich es machen. Meine Idee es einfach mit einer 40A Sicherung zu begrenzen hat nicht funktioniert und nicht den Erfolg gehabt.

 

Vielen Dank auch für den Hinweis und die weiterführende Info.
Das mit den Übergangswiderständen inkl. BMS klingt absolut plausibel.
Der spätere Plan ist ja 4 Akkus parallel zu schalten (je Akku 1,5kwH)

Allerdings werden keine hohen Ströme fließen, ich habe nur ein Multiplus II 48/3000VA.
Gehe ich von 3000W bei ~48V aus fließen 62,5A --> das macht je Bank ~16A.
Sollte also entspannt klappen, ein Feldversuch steht allerdings noch aus.

 

ISt jetzt Mutmaßung - aber die Luft nach oben sollte reichen?

 

Vg und Danke schonmal!

Tobias

 

 


   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6962
 

Ein Fehler in deiner Rechnung: du hast die innenwiderstände einer Zelle genommen. Du musst aber mit dem des ganzen Akku rechnen... Plus Verbinder, plus Kabel, plus BMS.

Ich bin kein Amateur, aber ich lerne trotzdem noch.
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(@minimalist)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 36
Themenstarter  

Okay stimmt!

Für das BMS habe ich keinen Anhaltspunkt,das macht die Rechnung aber deutlich besser.
Wenn ich mit 16s rechne ohne das BMS ergibt es 0,00015Ohm *16=0,0024Ohm.

 

0,14V/0,0024V/A= 58A // wäre also fast im Rahmen.

Ich sehe mal zu, dass ich da eine Birne in ie Plusleitung reinhänge und es nochmal probiere.


   
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(@jo911)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 10 Monaten
Beiträge: 19
 

Kleiner Rechenfehler : 1,5mOhm sind 0,0015Ohm. Du kommst also bei 0,14V auf 5,8A.

Du brauchst eigentlich keine Birne, nur Geduld Wink  

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 7 Monaten von Jo911

   
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Carolus
(@carolus)
Famous Member Admin
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 6962
 

Hab's auch überlesen... Sorry.

Aber eine Zehnerpotenz ist ne Menge, stellt euch das mal beim Gehalt vor... Smile  

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(@gerhard75)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 394
 

Hallo 

Das habe ich noch vor mir.....ich möchte auch einen zweiten Akku Parallel schalten.

Hängt bei mir auch alles an einem MP2 5000

Jeder Pack hat jeweils eine 70 A Schmelsicherung ( Megafuse)

Ich dachte ich mache das so:

 1.Ich fahre zuerst beide Akkublöcke auf 0% SOC runter um den Energiegehalt falls was in die Hose geht zu Reduzieren

2. Messung der Spannungen der Beiden Blöcke ( ggf einen a bissel nachladen je nachdem wie gross der Unterschied ist sollte ja eigentlich klein sein )

3.Beide Minuspole auf die Gleiche Sammelschiene Auflegen + Pole bleiben getrennt

4.Plus Pole über 12 Volt Birne oder sonst eine Last Verbinden ( Messen des Ausgleichstromes )

5. Wenn Ausgleichstromkleine 0,5 A ist beide Auf die + Sammelschiene Auf klemmen

6.Den Wechselrichter mal mit Voller Leistung Laden Lassen und dabei Die Amperezahlen beobachten ( Zangenampermeter )

7. Das Gleicht beim Entladungsfall

Beide Packs bestehen aus gebrauchten 18650 und der erste Pack ist jetzt dann ein Jahr in Betrieb.

Was ich hier allerdings als ein Problem sehe ist das ich ja nicht sagen kann ob beide Packs gleichmäßig altern darum denke ich sollte man immer mal wieder die Lade bzw Entladeamperezahlen vergleichen um ggf nach zu steuern.

Würdet Ihr sagen das passt so ?

Gruss

 

 


   
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stromsparer99
(@stromsparer99)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 3760
 

Ich würde die Blöcke voll laden und dann die Blöcke verbinden.

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(@mobilesinmobile)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 3 Jahren
Beiträge: 430
 

Habe auch 18650 Zellblöcke und ich hatte Blöcke mit 3,5 und welche mit 3,7V (warum ist eine andere Geschichte)

Ich habe die einen zusammengeschlossen und geladen und die anderen zusammengeschlossen und Entladen bis sich eine fast identische Spannung 0,03V unterschied eingestellt hat. Danach habe ich alle Parallel zusammengeschalten, ne Woche gewartet.

Wenn ich meinen Akku verdopple auf 15s400p werde ich es gleich machen. Weitestgehend angleichen und dann Parallel.

Anm: Du hast ja bestimmt so ein schönes Milliommeter dass dir auch den Widerstand anzeigt. Naja und wenn du den Widerstand der Blöcke kennst und den Spannungsunterschied kannst du leicht den Strom ausrechen und anhand von dem entscheiden wie viele mV Spannungsdifferenz Ok sind. Hab das zu spät gemacht und mir viel zu viel Aufwand angetan um die Spannungen anzugleichen.


   
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