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Überspannungsschutz - ich kapier's nicht!

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Win
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(@win)
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Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Veröffentlicht von: @docemmettbrown

Die beste Lösung wäre eine DC-Stromüberwachung, diese Idee schleppe ich schon länger mit mir herum. Problem: Dafür braucht man ein Ampèremeter (Drehspulinstrument?) und einen Shunt (der ist oftmals schon eingebaut).

Gibts doch fertig digital für kleines Geld.Verluste am Shut sind sehr gering, da fallen typisch nur 100-200mV bei Volllast ab.

 

Hier zum Beispiel:

https://www.amazon.de/diymore-Voltmeter-Farbanzeige-Amperemeter-Multimeter/dp/B09TP2MNS1

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Jahr von Win

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Regulus
(@regulus)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 169
 

@Doc, wegen den noch offenen Fragen zwischen uns.

 

Aus der Praxis:

- Geprüft wird gegen Fremdspannung - d.h. 220V AC und dem "Normblitz".

Der Normblitz ist das Maximale was nach dem Blitz - Grobschutz noch durchkommem kann.

 

- Diese Normblitzgeneratoren (ca 1m3/ 200kg) haben 10/700us bzw 1,2/50 us bei 1500V DC. Selbst entwickelt.

Geprüft wird natürlich jeweils mit beiden Polaritäten ! Ohne  Grobschutz natürlich wessentlich höher in der Spannung.

 

- Die defekten (halb leitenden) Suppressordioden werden durch eine dauernde Spannungsüberwachung mittels OPs auf beiden Adern alarmmässig detektiert.

(hmmm - schwierig bei wanderten MPPT Punkten der PV+ und PV- ?)

 

- bei den erwärmten bzw kurzgeschlossenen Suppressordioden oder vorallem bei Fremdspannung dient ein auswechselbarer Hybridwiderstand als Schmelzsicherung - mit ebenfalls Alarmanschluß.

 

- Isolationswächter braucht es nicht - ein Vielfachmessinstrument hat doch einige 100Mohm. Wie gesagt in beiden Richtungen prüfen.

 

Ich würde auf keinen Fall Varistoren verwenden (ich gebe kein öffentlicher Kommentar dazu). m.M ein absolutes NOGO.

 

Du bist auf dem richtigen Weg  - bist m.M. schon weiter als manche Instutitionen....

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Jahr 3 mal von Regulus

   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 5840
 

Veröffentlicht von: @regulus

Ich würde auf keinen Fall Varistoren verwenden (ich gebe kein öffentlicher Kommentar dazu). m.M ein absolutes NOGO.

Wäre aber sinnvoll zu wissen, was deiner Meinung nach gegen Varistoren spricht. Ist doch ein Forum, wo man voneinander lernen möchte.

Was befürchtest du, wenn du dein Wissen teilst?

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 1 Jahr von Win

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DocEmmettBrown
(@docemmettbrown)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Themenstarter  

Veröffentlicht von: @regulus
Ohne  Grobschutz natürlich wessentlich höher in der Spannung.

[...]

Ich würde auf keinen Fall Varistoren verwenden (ich gebe kein öffentlicher Kommentar dazu). m.M ein absolutes NOGO.

Aber die kommerziellen, zertifizierten DEHNguards (Grobschutz Typ-2), die ich draußen auf dem Balkon installieren möchte, haben doch MOVs eingebaut. 🤔 Wenn irgendwann mal etwas wäre, ist es nicht schlecht, auf etwas Zertifiziertes zeigen zu können, denke ich.

Veröffentlicht von: @regulus
- Die defekten (halb leitenden) Suppressordioden werden durch eine dauernde Spannungsüberwachung mittels OPs auf beiden Adern alarmmässig detektiert. (hmmm - schwierig bei wanderten MPPT Punkten der PV+ und PV- ?)

- bei den erwärmten bzw kurzgeschlossenen Suppressordioden oder vorallem bei Fremdspannung dient ein auswechselbarer Hybridwiderstand als Schmelzsicherung - mit ebenfalls Alarmanschluß.

Hybrid-R sagt mir nichts und der Händler mit dem großen, blauen C hat sowas auch nicht. 🤔

Da hier Gewitter speziell in den letzten Jahren wirklich sehr selten geworden sind und ich für eine manuelle Abschaltung ohnehin oftmals daheim bin, denke ich, daß das Risiko doch überschaubar ist und ich mir eine relativ aufwendige Schutz- und Überwachungsschaltung vermutlich sparen kann. Also ein Kompromiß zwischen Risiko, Kosten und erzieltem Schutz.

Nach derzeitigem Stand wollte ich im Haus (also nicht auf dem Balkon) einen TVS-Feinschutz mit den 1.5KE100CA in Dreieckschaltung auf einer Lochrasterplatine verwirklichen in einem Metallgehäuse. Wegen des Metallgehäuses (Danke für den Tip, Win!) kann ich mir den Quarzsand wohl doch sparen und das Metallgehäuse dürfte jetzt auch nicht die Welt teurer werden als ein Plastikgehäuse.

Die TVSs sollten dabei in eingelöteten WAGO-Klemmen stecken, wobei die leider nicht diese praktischen Hebelchen haben. 🙁 So ließen sich die TVSs für eine Prüfung relativ schnell entnehmen und danach wieder einsetzen. 😉

Veröffentlicht von: @regulus
- Isolationswächter braucht es nicht - ein Vielfachmessinstrument hat doch einige 100Mohm.
Falsche Antwort! Die richtige Antwort wäre gewesen: "Doch, Du brauchst einen Isolationstester, eine Stromzange und einen Spectrum Analyzer." Ok, gut, den letzten wird mir der Finanzminister wohl leider nicht bewilligen. 🙁

Nächstes Problem Nr. 1:

Das Metallgehäuse mit den WAGO-Klemmen und den TVSs muß ja im Verteiler angeschlossen werden. Damit man das zum Prüfen der TVSs leicht entnehmen kann, wollte ich das steckbar lösen. Dafür gibt es Rundsteckverbinder von Amphenol und Hirschmann. Die Amphenol hatten früher mal 16 A, jetzt nur noch 12 A. Und die Hirschmänner sind ohnehin nur auf 10 A begrenzt. Aber wieviel Ampère fließen da eigentlich dauerhaft überhaupt durch eine niederohmig gewordene TVS hindurch, bis diese sich final in Asche auflösen?

Ansonsten, wenn ich keine anderen Rundsteckverbinder mit 16 A finde, müßte ich notfalls im Gehäuse nochmal je eine Schmelzsicherung mit 12  bzw. 10 A einbauen, sonst gibt's Mecker mit dem VDE.

Nächstes Problem Nr. 2:

Wenn die TVSs und die WAGO-Klemmen auf der Lochraster platziert werden, was für Trennungsabstände muß man da eigentlich beachten? Gerade Zerobrain hat doch immer wieder bei den geöffneten Netzteilen das Thema mit den Leitungsabständen und Kriechstrecken, sobald es über die Kleinspannung hinausgeht. Oder spielt das in diesem Fall überhaupt gar keine Rolle, weil der Überspannungsimpuls sowieso nach PE geleitet wird? 🤔

(Und was für Leitungsabstände braucht man im Alltag bei 85 V DC ganz ohne Gewitter?)

Daniel

 


   
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DocEmmettBrown
(@docemmettbrown)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Themenstarter  

Zwischenstand:

Ich habe mich bzgl. TVS nochmals kundig(er) gemacht: Die Dinger können nach der Zerstörung alle möglichen Widerstände zwischen 0 bis ∞ Ω einnehmen. Bei 0 Ω bleiben sie kalt und bei ∞ Ω auch. Dazwischen kann's brandheiß werden. Ich bin am überlegen, anstelle einer Thermosicherung vielleicht besser einen NTC zu nehmen und den Arbeitspunkt einer Folgeschaltung mit einem Trimmer so einzustellen, daß diese irgendwo zwischen 40-45 °C bistabile DC-Leistungsschütze (aus)schaltet. Da brauche ich aber noch weitere Infos und das dauert.
Bistabile AC-Leistungsschütze gehen nicht wegen Lichtbogengefahr.

Fortsetzung folgt...

Daniel


   
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DocEmmettBrown
(@docemmettbrown)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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...Fortsetzung folgt: Hier wäre die erste Idee zum Bau einer NTC-Thermosicherung, die mit einem Relais ein bistabiles Schütz (Stromstoßrelais) ansteuert und bei Übertemperatur (in diesem Beispiel mal auf 40 °C eingestellt) das Stromstoßrelais kurz ansteuert, die Solarmodule dadurch abtrennt und sich dann selbst ausschaltet, damit die Elektronik nicht den 24 V-LFP-Akku leerlutscht. Je nach Halbleiter müßten die Widerstände noch geringfügig angepaßt werden. Wahrscheinlich sperre ich entgegen der ursprünglichen Planung alle TVSs in ein einziges mit PE verbundenes Metallgehäuse und messe dessen Gesamttemperatur mit nur einem einzigen NTC. Wenn's innen drin brennt, wird der NTC das schon früh genug melden.

Ich werde die Schaltung aber erst später aufbauen, weil es bald Frühling wird und ich lieber endlich mal die PV-Anlage aufbauen will (und Gewitter hier so selten sind, daß es auf ein paar Wochen Verzögerung nicht ankommt).

Die Schaltung kann man auch auf 12 V adaptieren, aber bei 48 V wird's aufwendiger.

Viel Erfolg wünscht
Daniel

PS: Bedient wird die Schaltung mit den drei Tastern "Ein", "Aus", "Test" und dem NTC-Schieber auf der rechten Seite des Browsers.


   
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DocEmmettBrown
(@docemmettbrown)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Themenstarter  

Ich habe mich gerade etwas festgefahren. Die Wahl der ÜSS-Komponenten und das DC-Installationsmaterial sind nahezu abgeschlossen, aber ich hänge immer noch an dem Teil fest, wenn ein EMP-Impuls ("naher Blitz") und gleichzeitig ausreichend Sonne vorhanden sind: Durch die kurze Überspannung kann ein Überschlag zünden und durch die Solarmodule zusammen mit der Sonne als Störlichtbogen "am Leben gehalten" werden. Nachdem, was ich gelesen habe, soll man nach DIN-VDE für einen ausreichenden Luft-Abstand mit 1 cm je kV (andere Quellen sprechen von 1 mm je kV) rechnen.

1. Frage: Die TVS-Dioden werden schon im Bereich von ps leitend, MOVs erst in ns. Die Frage ist aber: Kann nun so ein Störlichtbogen bereits "unterwegs", also z.B. ganz speziell an den Verschraubungen/Klemmen entstehen und vor allem bei fehlender Entdeckung defekter TVS-Dioden von den PV-Modulen genährt dort munter vor sich brennen?

2. Frage: Gibt es irgendwie eine Art von Lack, mit dem man die fertige, gut gesäuberte Platine, in dem die TVS-Dioden eingelötet sind, überziehen kann, um Überschläge gleich zu Beginn zu erschweren?

Mir fehlen hier einfach die ganzen Grundlagen, um sicherzustellen, daß Überspannungsspitzen nur und auch wirklich nur in den MOVs und TVS-Dioden abgebaut werden und nicht schon irgendwo "unterwegs" an irgendwelchen Verschraubungen oder Klemmen an ionisierter Luft. Ich weiß auch nicht, wie lange es dauert, bis nach einer kurzen Überschlagsentladung ein Störlichtbogen erst entsteht. (Wikipedia spricht hier von einigen 10 ns.)

Daniel


   
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(@leverkusen3)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 928
 

Hallo Doc

Bevor du anfängst, deine Platinen zu lackieren, ist vorher ein sauberer Aufbau der Verkabelung davor dran.

Dazu gehört, das kein Kabel ungeschützt herumbaumelt, an scharfen Oberflächen scheuert oder im Wasser liegt.

Steckverbinder sind besonders empfindlich. Neben einem mechanischen Schutzrohr habe ich die aussen liegenden MC4 Verbindungen mit selbstvulkanisierendem Kautschukband abgedichtet.

Die Überspannungsableiter müssen nah an den Modulen angebracht sein um ihre Funktion erfüllen zu können.

Der Generator Anschlusskasten gehört deshalb aufs Dach und nicht in den Keller, wo die Leitung mit Überspannung schon viele Meter neben anderen Leitungen parallel geführt wurde.

Über die Probleme, die eine wettersichere Aufstellung des GAK aufwirft bin ich mir bewusst.

Die Mechanik dazu hat bei mir einen Großteil der Arbeitszeit verschlungen. 

mit freundlichen Grüßen

Thomas


   
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Win
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(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 5840
 

Lack: Da gibt es z.B. Kontakt 70 Plastikspray. Allerdings hast du damit recht geringe Schichtdicken. Wenn es dicker werden soll, würde ich spezielle Vergussmassen für Elektronik verwenden. Es gibt auch Silikone mit spezifizierten Eigenschaften für elektrische Komponenten. Epoxy ginge grundsätzlich auch, aber weil das recht hart wird, kann es zu mechanischen Spannungen kommen, müsste man genauer checken, ob es möglich ist.

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DocEmmettBrown
(@docemmettbrown)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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@leverkusen3

Das ist alles nicht das Problem, das ist alles längst geplant, wetterfest, UV-beständig (alle äußeren Komponenten, wird oft gerne vergessen), mechanisch stabil und in UV-beständigem Wellrohr geschützt. Die Kabel werden verdrillt, die MC4-Stecker liegen nicht im Regenwasser ertränkt, das Gestell ist mit 16 mm² geerdet usw.

Selbstverständlich ist der GAK (schon wieder UV-beständig!) draußen, aber die Klarsichttür läßt UV-Licht passieren (was mag sich Schneider electric nur dabei gedacht haben?) und diese muß hinter der Tür noch mit einem Stück Pappe abgeblendet werden. Aber darum geht es nicht.

Ich denke halt immer an den Wurstkäs', das ist bei mir anerkannte Berufskrankheit. Realistisch betrachtet wird vermutlich in den nächsten 20 Jahren kein einziger Fall vorkommen, bei denen ich einen ÜSS physikalisch brauche. Allerdings war man bei der letzten Eigentümerversammlung etwas zurückhaltend, als ich um die Erlaubnis für ein BKW bat. Wenn ich bei der nächsten dann eine Anlage mit allen nur erdenklichen Schutzmaßnahmen vorstellen kann, wird das die Gemüter beruhigen.

Physikalisch gesehen könnte unter besonderen Umständen eine Überspannung entstehen, die an je einem DEHN SPD Typ-2 und -3 je Strang in Richtung PE abgeleitet werden muß. Das tun die genannten MOVs aber erst deutlich oberhalb von 150 V, die der MPPT aber schon ab 100 V nimmer verträgt. Daher soll eine TVS-Dioden-DIY-Lösung die Lücke schließen. Aber es kann leider noch in der Verkabelung (genauer Verschraubung und Klemmen) Störlichtbögen geben. Bei einem Gewitter bei Dunkelheit kein Problem, da verlöschen die nach dem Ereignis wieder. Bei einem Gewitter bei Tage aber wird der Störlichtbogen weiterhin von den PV-Modulen mit Energie "gefüttert" und genau hier entsteht die Brandgefahr trotz MOVs und TVSs. Die genannten Lichtbögen entstünden durch ionisierte Luft. Wäre alles luftdicht verpackt, also auch keine Ritzen, dann wäre die Gefahr gebannt - natürlich auch, wenn die Abstände der Pole einfach weit genug entfernt sind. Aber das kann ich Stand heute leider nicht garantieren und genau das ist mein Problem.

@Win

Das klingt auf einer Platine noch irgendwie machbar, aber bei Schraubkontakten (z.B. bei einem mir noch unbekannten Industriestecker) wird's kompliziert: Je nach Ausführung der Löcher für die Schraubklemmen könnte es je nach Höhe der Überspannung zu einem Überschlag kommen oder auch nicht. Mit der bisherigen Planung kann ich das leider nicht sicher ausschließen, ob es an irgendeiner Stelle bei einem Taggewitter eben nicht doch zu einem Störlichtbogen kommen könnte. 🙁


Das war noch Stand vorgestern.

Gestern kam mir nun eine obskure Idee (noch roh und nicht ausgegoren!), wie man das Problem doch noch lösen könnte: Einfach bei einem Überspannungsereignis die Geschichte rund um die TVS-Dioden stromlos schalten. Dazu müßte eine winzige Elektronik von einem solchen Ereignis nur Kenntnis erlangen. Die Idee ist furchtbar einfach: Man nehme eine Antenne, die einen Überspannungsimpuls empfängt/meldet, Spannungsteiler, Graetz-Brücke mit BY255(P) oder ähnlich, Z- oder TVS-Dioden, Optokoppler und schließe das an meine bereits geplante Elektronik an. Selbst wenn sich da eine Überspannung durchmogelt, wird spätestens beim Optokoppler (bis 5 kV) Schluß sein. Die Elektronik schaltet dann die Schütze ab und alles dahinter rund um die 3*3 1.5KE100CA wäre stromlos. Die "Antenne" ist nichts anderes als eine weitere Ader im Kabel bis zum GAK, auf der sich eine Überspannung induktiv einkoppeln kann. Testen und abgleichen müßte man das mit dem Isolationstester.

Die Idee ist noch ganz neu, völlig bekloppt und aufwendig, könnte aber möglicherweise (!), vielleicht, eventuell unter Umständen funktionieren.

Daniel


   
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Win
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(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 5840
 

Je komplexer man so eine Sache aufbaut mit begrenztem Know-How, um so größer die Chance, dass es im Fehlerfall leider nicht so funktioniert, wie man sich das gedacht hat. 😉 

Ist so meine Erfahrung aus vielen Jahren Elektronikentwicklung.

Persönlich halte ich Blitzschutz für so komplex, dass ich da nur auf fertige Lösungen zurückgreifen würde. Die fertigen Lösungen wurden über viele Jahre mit vielen Rückschlägen im Labor getestet, bis man endlich eine gut funktionierende und robuste Lösung gefunden hat. Und weil das wirklich langwierig erarbeitetes Spezial-Knowhow ist, gibt es auch nur so wenige Firmen, die das können.

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(@flexiblebird)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 28
 

Veröffentlicht von: @docemmettbrown

Bei der Planung meines BKWs wollte ich eigentlich muß ich seit Dezember 2018 auch einen Überspannungsschutz integrieren,  Wie genau funktioniert dieser Überspannungsschutz?

Dezember 2018 gab es noch keine Balkonkraftwerke mit europaweit einfacher Installation ohne Elektriker durch einstecken in die Steckdose und daher nur (in vernünftigen Ländern) 800W.

Nur in Deutschland hat die unkontrollierte Lobby Sonderregeln durchgesetzt, die bisher die Installation so erschweren, dass zumindest die Amortisation auf der Strecke bleibt, aber das korrupte Verhalten ist inzwischen auch der Aufsichtsbehörde aufgefallen. Gehen wir mal davon aus, dass Vernunft einkehrt.

Es geht beim Überspannungsschutz einer (ausgewachsenen) PV Anlage um die Netzspannung  z.B. mit https://www.amazon.de/%C3%9Cberspannungsableiter-%C3%9Cberspannungsschutz-Schutz-4-polig-Schelinger/dp/B07TKTGMDX/ref=asc_df_B07TKTGMDX/

Die kommen in den Sicherungskasten falls sie nicht sowieso schon drin sind und alle Anforderungen sind damit erfüllt.

Fur BKW ist die Idee, sie einfach einstecken zu können, also nichts im Sicherungskasten nachrüsten zu müssen.

Überspannung im DC Kreis zwischen plus und minus der Solarmodule gibt es nicht, Solarmodule sind Dioden hoher Leistung, die Überspannungen jenseits der Leerlaufspannung besser begrenzen als jede TVS oder Varistor, und in Gegenrichtung sind Bypass-Dioden drin die auch sehr leistungsfähig sind. 

Auch Akkus sind extrem niederohmig, fast wie ein Kabel, und erlauben keine Spannungsabweichung zwischen den Klemmen

Lediglich der gesamte DC Stromkreis (plus und minus zusammen) ist oftmals galvanisch getrennt vom 230V~ Netz  hat keine elektrische Verbindung irgendwohin, darf aber keine höhere Spannung gegenüber den Teilen haben als die Isolationsspannung der Trafos in Wechselrichtern, so 1500 bis 4500V je nach Modell.

Manche Wechselrichter lösen das Problem in dem die DC Seite (plus oder minus aber nicht beide) mit dem Potentialausgleich verbunden wird an dem auch der Schutzleiter hängt, PELV. Das kann man auch bei galvanisch getrennten SELV  machen. Man kann auch mit einem VDR oder Gasableiter verhindern, dass sich die DC Seite um mehr als eben diese 1500 bis 4500V vom Erdpotential verschiebt. Letztlich ist jede Begrenzung oberhalb der Leerlaufspannung der Modulstrings ok, denn im Normalbetrieb sollte es keine höhere Spannung geben und letztlich sind Gasableiter besser als VDR weil sie viel mehr Strom aushalten.

Fraglich ist  ob man sich bei Blitzschlag den Blitz ins Haus holen will oder nicht. Wer einen Blitzableiter hat, ist gut beraten  die Rahmen der PV Module damit zu verbinden. Ob man sie mit dem Schutzleiter verbinden sollte, ist im Blitzfall zweifelhaft, nein, kontraproduktiv, es verhindert aber zumindest, dass sich 230V auf die Anlage schleichen (Potentialausgleich).

Also: neben Überspannungsableitern im Sicherungskasten, die auch ohne PV eine sinnvolle Ergänzung wären, geht es nur um die Spannungsdifferenz des galvanisch getrennten DC Kreis zim Schutzleiter, so weit die Verbindung nicht schon im WR erfolgte.

Am Solarmodul bzw. Akku gibt rs keine Überspannung, aber es kann von einem nahegelegenen Blitz Strom in die Leitungen indiziert werden, der was beschädigt. Daher Hin- (plus) und Rück(minus) Leitung immer direkt parallel nahe nebeneinander fuhren (z.B. gemeinsam in einem Mantel oder Rohr, leicht verdrillt) und keine grossen Leiitersschleifen aufmachen, z.B. minus nach Ost aus dem Haus fuhren, PV Module rundrum ums Haus bauen und plus von West wieder rein wäre doof, da legt man plus besser nah an den Modulen zurück zum minus Anschluss auch wenn damit das Kabel länger und die Verluste höher werden, dafür der Schaden beim Blitz geringer.

 

 

 

 

 


   
sinoxyd reacted
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DocEmmettBrown
(@docemmettbrown)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Veröffentlicht von: @win
Je komplexer man so eine Sache aufbaut mit begrenztem Know-How, um so größer die Chance, dass es im Fehlerfall leider nicht so funktioniert, wie man sich das gedacht hat. 😉 

Ist so meine Erfahrung aus vielen Jahren Elektronikentwicklung.

Persönlich halte ich Blitzschutz für so komplex, dass [...]

Das stimmt, aber in meinem Fall würde ein "nicht funktionieren" immer zu einer Abschaltung führen. Ich habe das so geplant, daß bei jedem Ereignis immer alles automatisch abgeschaltet wird. Nur das Einschalten geschieht nicht automatisch. 😉

Es geht übrigens nicht um Blitzschutz (der ist hier sowieso nicht vorhanden, dann bräuchte ich auch einen SPD Typ-1 und da hätte ich ohnehin nichts verloren), sondern nur um einen Überspannungsschutz.

Daniel

 


   
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DocEmmettBrown
(@docemmettbrown)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1409
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Veröffentlicht von: @flexiblebird
Gehen wir mal davon aus, dass Vernunft einkehrt.
Optimist! 🤣

Veröffentlicht von: @flexiblebird
Es geht beim Überspannungsschutz einer (ausgewachsenen) PV Anlage um die Netzspannung  z.B. mit https://www.amazon.de/dp/B07TKTGMDX/

Die kommen in den Sicherungskasten falls sie nicht sowieso schon drin sind und alle Anforderungen sind damit erfüllt.

Fur BKW ist die Idee, sie einfach einstecken zu können, also nichts im Sicherungskasten nachrüsten zu müssen.

Das ist natürlich absolut richtig, aber auch bei einem BKW steckbaren Haushaltsgerät, welches Strom erzeugen kann, würde ich auf einen ÜSS nicht verzichten wollen; erst recht nicht, wenn da noch ein LFP-Akku dranhängt, der bei irgendeiner Fehlfunktion des WRs nach einem EMP-Ereignis möglicherweise (!) zu qualmen anfangen könnte.

Veröffentlicht von: @flexiblebird
Überspannung im DC Kreis zwischen plus und minus der Solarmodule gibt es nicht
Das ist leider nicht ganz korrekt. Wären + und - unendlich dicht beieinander, hättest Du natürlich recht, aber in der Praxis ist das nicht so. Da bilden mindestens die PV-Module eine Schleife und genau dort kann sich auch alleine schon wegen der Laufzeit (das ist ganz ähnlich wie bei einer Umwegleitung bei einer Funkantenne) ein Potentialunterschied aufbauen. Denn auch, wenn die PV-Module ein DC-Kreis sind, so wirkt ein EMP-Ereignis physikalisch gesehen eher wie AC.

Allerdings hättest Du natürlich recht, wenn Du einwendetest, daß da zwar ein Potentialunterschied wäre, der aber bei einem Blitz in mehreren hundert Metern Entfernung wahrscheinlich vernachlässigbar gering wäre. (Deswegen hat es da ja auch keine MOVs.) Aber die TVS-Dioden sind so billig und das Lötzinn für die paar Lötbatzen ebenfalls, das frißt kein Brot.

Veröffentlicht von: @flexiblebird
Lediglich der gesamte DC Stromkreis (plus und minus zusammen) ist oftmals galvanisch getrennt vom 230V~ Netz  hat keine elektrische Verbindung irgendwohin, darf aber keine höhere Spannung gegenüber den Teilen haben als die Isolationsspannung der Trafos in Wechselrichtern, so 1500 bis 4500V je nach Modell.
Also Victron nennt bei meinem Wunsch-WR eigentlich ein Limit von 100 V beim MPPT. Und da ich mir den MPPT darin nicht zu Asche braten will, ...

Veröffentlicht von: @flexiblebird
Man kann auch mit einem VDR oder Gasableiter verhindern, dass sich die DC Seite um mehr als eben diese 1500 bis 4500V vom Erdpotential verschiebt. Letztlich ist jede Begrenzung oberhalb der Leerlaufspannung der Modulstrings ok, denn im Normalbetrieb sollte es keine höhere Spannung geben und letztlich sind Gasableiter besser als VDR weil sie viel mehr Strom aushalten.
Richtig! Aber MOVs und GDTs sind leider relativ träge und reagieren erst im ns- bzw. µs-Bereich. TVS-Dioden sind schnell und sprechen schon im ps-Bereich an. Aber klar, die MOVs (in meinem Fall von DEHN) werde ich einbauen, alleine schon deswegen, weil sie zertifiziert sind.

Veröffentlicht von: @flexiblebird
Fraglich ist  ob man sich bei Blitzschlag den Blitz ins Haus holen will oder nicht. Wer einen Blitzableiter hat, ist gut beraten  die Rahmen der PV Module damit zu verbinden.
↯ Um Gottes Willen, auf gar keinen Fall! ↯ Guckst Du hier!

Veröffentlicht von: @flexiblebird
Ob man sie mit dem Schutzleiter verbinden sollte, ist im Blitzfall zweifelhaft, nein, kontraproduktiv, es verhindert aber zumindest, dass sich 230V auf die Anlage schleichen (Potentialausgleich).
Der SPD Typ-2 wird mit dem Balkongeländer verbunden und dieses hat Verbindung mit der Potentialausgleichsschiene. Dessen Energie hole ich mir nicht unnötig ins Haus. Der Typ-3 (DC- und AC-seitig) dagegen, der wird innerhalb des Hauses mit PE verbunden.

Veröffentlicht von: @flexiblebird
Daher Hin- (plus) und Rück(minus) Leitung immer direkt parallel nahe nebeneinander fuhren (z.B. gemeinsam in einem Mantel oder Rohr, leicht verdrillt) und keine grossen Leiitersschleifen aufmachen
Das ist ohnehin klar, das sagt einem ja schon die Vernunft. 🙂

Daniel

 


   
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voltmeter
(@voltmeter)
Yoda
Beigetreten: Vor 4 Jahren
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eine frage,

ich habe gelesen dass man einen überspannungschutz durch tvs dioden realisieren kann, weiß von euch jemand wie das funktioniert oder wie man das anschließt?

so ne kleine zeichnung wäre hilfreich.

welche eigenschaften müssen die dioden haben in punkto größe spannungsbereich usw...

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Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh.


   
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