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Split-Klima Wärmeeintragsoptimerung - Sinn und Unsinn

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Win
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(@win)
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Mich beschäftigt seit längerer Zeit eine Frage, wo ich gerne mal eure Meinungen zu hören wollte.

Es gibt oft so Aussagen, dass man die Wärme im Raum tiefer einbringen sollte, damit die Wärmeverteilung besser wird. Man will die Wärme also fußbodennah haben und nicht unter der Decke hängen. Also ist die Idee, die Wärme weiter unten einzubringen. Entweder durch ein Truhengerät oder in dem man das Wandgerät z.B. in 1m Höhe recht tief montiert.

Ich äußere mal eine These, um es auf den Punkt zu bringen: "Es ist vollkommen egal, ob ich die Wärme oben oder unten in den Raum einbringe! Das Resultat ist das Gleiche."

Hintergrund: Es wird immer einen Temperaturfall von oben nach unten in den Raum geben. Das ist reine Physik, weil warme Luft nach oben steigt. Dieses Temperaturgefälle ist nur wenig zu beeinflussen, was ich aus praktischen Tests herausgefunden habe. Ob ich die Split-Klima mit hoher Lüfterstufe oder niedriger Lüfterstufe betreibe, macht kaum einen Unterschied vom Temperaturgefälle. Ebenso ändert sich nicht viel, wenn ich zusätzlich noch einen leistungsstarken Luftreiniger laufen lasse, der nach oben ausbläst und so auch für viel Luftumsatz/Luftdurchmischung sorgt.

Wenn das so ist, ist es egal, wo die Wärme in den Raum kommt. Die Wärme verteilt sich nach einem recht festgelegten Muster, oben deutlich wärmer, als unten. Wärme kann sich auch nicht oben stauen oder sammeln, die verteilt sich immer im gesamten Raum, nur eben mit dem bekannten Temperaturgefälle. Wie soll das auch gehen, dass viel Wärme oben in der Luft hängen soll? Luft speichert kaum Wärme, also kann oben auch nicht die Wärmemenge in der Luft hängen.

Jede zugeführte Wärmemenge führt entweder zu einer Erhöhung der Temperatur vom Fußboden bis zur Decke. Oder sie geht als Verlust nach draußen.

Kleinere Unterschiede gibt es aber schon: Wenn die Split-Klima recht warme Luft direkt Richtung Fußboden auswirft, wird der Fußboden im Umfeld dort deutlich wärmer. Damit hat man die Wärme dann doch mehr nach unten befördert, die dann in der Bausubstanz gespeichert ist. Aber das sind eher kleine Effekte. Vor allem auch dann, wenn die Klima im effizienten Bereich läuft und die Auswurftemperatur nur bei z.B. 30 Grad liegt. Wenn die am Fußboden ankommt, ist sie vielleicht nur noch 22 Grad.

Was meint ihr?

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(@schup011)
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Beigetreten: Vor 2 Jahren
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Ich habe bisher (das ändert sich bald!) keine praktische Erfahrung, aber ich meine, das man ganz erheblich die dynamischen Vorgänge (Aufheizvorgänge, Abkühlvorgänge) von dem stationären Zustand unterscheiden muss.

Im stationären Zustand würde ich Dir voll zustimmen. Hier erwarte ich nur eine moderate Luftbewegung und die Temperaturschichtung dürfte sich sehr ähnlich einstellen, egal, wo die Wärme eingebracht wurde. 

Im dynamischen Zustand (Raum war kalt, wird aufgeheizt) kann die Behaglichkeit sehr unterschiedlich beurteilt werden: Der eine mag es, von warmer Luft angeblasen zu werden. Der zweite möchte mit Socken den warmen Fußboden spüren. Der dritte von einer Strahlungs-Wärmequelle angestrahlt werden. Hier eine generelle Aussage zu machen, finde ich schwierig. Man wird am Ende auf die persönliche Erfahrung angewiesen sein. (In meinem Fall bin ich besonders gespannt, wie sich das 35er Wand-Innengerät im 38qm Wohnzimmer so macht.)

Bei einem bin ich mir aber sicher: Wer von der Fußbodenheizung kommt und dann stattdessen mit Split-Klimas heizen will, wird die Kälte des Bodens feststellen. Wenn man von Heizkörpern kommt, ist man daran sowieso schon gewöhnt.


   
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Win
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(@win)
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Veröffentlicht von: @schup011

Im dynamischen Zustand (Raum war kalt, wird aufgeheizt) kann die Behaglichkeit sehr unterschiedlich beurteilt werden: Der eine mag es, von warmer Luft angeblasen zu werden. Der zweite möchte mit Socken den warmen Fußboden spüren. Der dritte von einer Strahlungs-Wärmequelle angestrahlt werden. Hier eine generelle Aussage zu machen, finde ich schwierig. Man wird am Ende auf die persönliche Erfahrung angewiesen sein. (In meinem Fall bin ich besonders gespannt, wie sich das 35er Wand-Innengerät im 38qm Wohnzimmer so macht.)

Bezogen auf unterschiedliche Wärmequellen auf jeden Fall. Wir haben Bekannte, die haben einen Kamin. Wenn der an ist, ist das schon irre, wie der mit Wärme in den Raum strahlt. Das merke ich selbst in 4m Abstand noch deutlich. Behaglichkeit durch Strahlungswärme kann ich nachvollziehen.

Wenn man es nur auf Split-Klima bezieht: Man kann die Anlagen durchaus so hochheizen lassen, dass die 50 Grad warme Luft auswerfen. Und wenn man sich davon direkt anblasen lässt, ist das auch behaglich. Besonders, wenn man ausgekühlt ist. Ich hab mich im Winter manchmal direkt darunter gestellt.

Allerdings muss man jetzt sehr einschränkend sagen: Dieser Betrieb der Anlage ist sehr ineffizient. Üblicherweise arbeitet eine effiziente Anlage bei 25-35 Grad Auswurftemperatur. Und diese Luft kühlt sich schon nach wenig Abstand deutlich weiter ab. So war es dann sehr ernüchternd, was selbst bei 1 Meter Abstand direkt unter der Anlage noch an Wärme rauskam. Das war schon nicht mehr in einem behaglichen Bereich, wo man gerne drunter steht.

Der Radius, wo man überhaupt eine Erwärmung spüren kann, ist auch sehr klein. Da müsste man schon direkt drunter sitzen. Wo ich es mal deutlich gemerkt habe: Wenn die Anlage auf hoher Lüfterdrehzahl läuft, waren vielleicht 2m² Bodenfläche deutlich wärmer, so dass ich das barfuss sofort spüren konnte. Aber was will man in der Praxis damit? Zumal dieser Effekt wieder weg ist, wenn der Lüfter auf eher niedriger Stufe läuft.

Wenn die Anlage in einem effizienten Bereich arbeitet, ist es sogar oft so, dass die direkte Luft vom Gerät eher als unangenehm empfunden wird, weil nach 2-3 Metern schon wieder so kühl, dass es sich eher wie ein kühler Luftzug anfühlt.

Und was auch noch dazu kommt: Strahlungswärme mögen viele. Aber eine Art Fön, der einem warme Luft um die Ohren bläst, mögen viele schon nicht mehr. Zumindest nicht für längere Zeit, höchstens mal zum kurzen Aufwärmen. Auch der Geräuschpegel ist ja dann auch recht hoch, wenn wirklich hinreichend Luft bei einem ankommen soll.

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ted
 ted
(@ted)
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Beigetreten: Vor 10 Monaten
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Veröffentlicht von: @win

Mich beschäftigt seit längerer Zeit eine Frage, wo ich gerne mal eure Meinungen zu hören wollte.

Es gibt oft so Aussagen, dass man die Wärme im Raum tiefer einbringen sollte, damit die Wärmeverteilung besser wird. Man will die Wärme also fußbodennah haben und nicht unter der Decke hängen. Also ist die Idee, die Wärme weiter unten einzubringen. Entweder durch ein Truhengerät oder in dem man das Wandgerät z.B. in 1m Höhe recht tief montiert.

Ich äußere mal eine These, um es auf den Punkt zu bringen: "Es ist vollkommen egal, ob ich die Wärme oben oder unten in den Raum einbringe! Das Resultat ist das Gleiche."

 

 

Hallo, mein Name ist Marcus und ich komme aus dem Saarland. Dieser Post ist quasi mein Einstand hier im Forum.

Ich experimentiere auch schon seit einiger Zeit rund um das Thema Luftheizung.

Nicht nur mit Klimageräten sondern auch mit einen selbst gebauten 14 KW starken Heizkamin. Da verteile ich die Luft seit Jahren ganz einfach mit temperaturgesteuerten, aber auch gedrosselten Ventilatoren von Honeywell bzw. Vornado. Das ich E-Dampfer bin kommt mit dabei sehr entgegen. So ist immer schnell herausgefunden was "die warme Luft" macht und wo die Ventilatoren hin mussten.

 

Zumn eigentlichen Thema ...

Es macht meiner Meinung sehr wohl einen Unterschied in welcher Höhe das Innengerät angebracht ist bzw. kann einen machen. 😉 

So schaut das bei mir im mittlerweilen unbewohnten EG aus.

Diese 1200 btu Dimstal ist erst seit Mitte Februar installiert und lief dann den Rest der Heizperiode 3 x 90 Minuten tagsüber und je einmal 45 Minuten morgens gegen 4 Uhr.

Eingestellt auf 17 Grad und höchster normaler Lüfterstufe, kein Turbo. Zeitschaltung weil im Heizbetrieb die Dimstal nicht weiter runter kann als 17 Grad.

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Durch die niedrigere Position des Innengerätes schafft es das Teil mit dieser Einstellung das komplette EG mit ca. 65 m² auf 15 bis 17 Grad zu halten.

Ein Teil der ausgeworfenen Luft schafft es so nämlich direkt durch einen Rundbogen ins ehemalige Wohnzimmer und Flur des Erdgeschosses.

 wo sich die Wärme dann weiter verteilt.

Selbst das an den Flur angrenzende ehemalige Schlafzimmer wird noch mit ca. 15 Grad ausreichend versorgt.

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Nachdem sich die erreichbaren Temperaturen im EG nach 3 Tagen etwas "eingeschwungen" hatten blieb die Gasheizung dann einfach aus, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet,

trotz mildem Winter. 🤗 

Stromverbrauch bis etwa Anfang April, ich weiß es leider nicht mehr genau, waren dabei 74,88 kWh.

Gemessen mit shelly und erfasst in HomeAssistant ... Peanuts im Vegleich zum Gas.

 

Eine kleinere 9000 btu Dimstal werkelt schon seit ca. 18 Monaten im 32 qm Wohnzimmer meines OG und schafft es auch dort locker mit moderatem Verbrauch das Wohnzimmer bei Bedarf auf 21 Grad zu bringen und zu halten. Die Gasheizung liefert aber bis jetzt immer die Grundwärme von 18 Grad. Auf meinem 30 minütigem Nachhauseweg per Internet die Klima zuschalten empfinde ich als sehr komfortabel. Zu Hause angekommen werfe ich dann den Kamin an. Nach ca. 2 Stunden ist dann die Gasheizung und auch die Klima wieder aus da überall mindestens 22 grad. Hab ich keine Lust zum "Holzen" läuft die Klima halt weiter.

Und da mein OG, 115 m2 mit Anbau, ebenfalls sehr offen gestaltet ist verteilt sich dort die Wärme vom Innengrät zwar auch etwas in angrenzende Räume, dort ist nämlich auch ein großer Rundbogen, aber bei weitem nicht so gut wie hier oben gezeigt im EG. Das IG hängt hier nämlich unter der Decke da es im Sommer auch ausgiebig zum Kühlen verwendet wird. So bekomme ich leider keine direkte warme Luft in die angrenzenden Räume. Beim Kühlen funktioniert das natürlich besser.

 

Durch meine sicher etwas ungewöhnliche Art zu heizen habe ich es aber geschafft meinen Gasverbrauch von 15000 bis 18000 kWh je nach Winter teilweise um bis zu 70% zu reduzieren. Je nachdem was an Holz und wie auch die Lust dazu vorhanden ist. Aber auch durch die Klimageräte allein ist schon eine große Einsparung drin, weswegen auch noch ein dritte Anlage einziehen wird.

 

Ich bin zufrieden in meinem 1910er Altbau mit zum Teil 1 Meter dicken Wänden und nur mit 16 cm gedämmter oberster Geschossdecke und relativ guten Fenstern.

Die Klimageräte bedeuten für mich einfach nur mehr Komfort und das bedarfsgerechte schnelle Aufheizen ist einfach unschlagbar.

 

Wer die Möglichkeit und Lust hat zu experimentieren sollte das meiner Meinung nach auf jeden Fall tun.

Ich habe zb. auch 2 bis 3 Heizperioden gebraucht um heraus zu finden das ein zu starkes auskühlen bei meinem mauerwerk eher kontraproduktiv ist beim Verbrauch und Behaglichkeit. Damals noch nur mit der Gasheizung.

 

Aber vieles ist möglich.

 

Lieben Gruß, Marcus (ted)

 

 

Edit:

Leider habe ich diesen Beitrag vor meiner Vorstellung geschrieben weshalb die Bilderlinks entfernt wurden.

Vielleicht kann ein Mod das gerade rücken, vielen Dank.

 

 

 

 

 

 

 

Liebe Grüße, Marcus
dampf-piraten.de

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Win
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(@win)
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Veröffentlicht von: @ted

Ein Teil der ausgeworfenen Luft schafft es so nämlich direkt durch einen Rundbogen ins ehemalige Wohnzimmer und Flur des Erdgeschosses.

 wo sich die Wärme dann weiter verteilt.

Die Frage ist, wie sich die Sache verändern würde, wenn du die Anlage ganz normal auf 2 Meter Höhe montiert hättest. Dass es günstig ist, ausgeworfene Luft direkt durch eine Tür zu "werfen", kann ich mir sinnvoll und nützlich vorstellen. Da hat man den Spezialfall, mehrere Zimmer damit heizen zu wollen. Wobei man ja auch bei hoch hängenden Anlagen den Luftauswurf schräg nach unten einstellen kann.

Warmluftverteilung auf mehrere Räume bleibt auf jeden Fall keine einfache Sache. Wenn es nicht direkt der Lüfter der Anlage machen kann, braucht es in der Regel zusätzliche Lüfter.

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ted
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Und selbst mit zusätzlichen Lüftern kommt man um das herumprobieren nicht herum, selbst bei einem großen Rundbogen. Ich hab zb. 2 Lüfter gebraucht in meinem OG um das ordentlich hin zu bekommen, und das bei 80 Grad heißer Luft vom Kamin. Da hatte ich sonst einen extremen  Wärmestau am Sturz.

 

Bei unseren Klima-Innengeräten zur besseren Wärmeverteilung diese möglichst tief ausblasen lassen ist auf jeden Fall schon mal ein guter Anfang. 

 

 

 

Liebe Grüße, Marcus
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