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Heizdiskussion [ausgelagert]

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(@solar-dau)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 187
Themenstarter  

Hallo belzig,

so ganz einfach ist es leider nicht. Ja, Robert der Klimarächer kommt nicht nachts in den Heizungskeller und reißt jetzt bei allen die Öl- und Gasheizungen heraus. So übel wird es nicht. Alle Altgeräte die 30 Jahre auf dem Buckel haben müssen jetzt aber zwingend raus. Bisher konnte man sie weiterbetreiben, wenn alle Abgaswerte eingehalten wurden. Außerdem wird nun die Betriebsdauer auf 20 Jahre eingeschränkt, wobei im Betrieb befindliche Geräte pro drei Jahre Betrieb nur ein Jahr Bonus bekommen. Lustig ist das für die betroffenen nicht, zumal die Preise gerade durch die Decke gehen und Wärmepumpen einfach nicht zu beschaffen sind. Unser Nachbar sollte im August nach einem Jahr Wartezeit eine WP bekommen, die ist bis heue noch nicht angekommen und niemand kann sagen wann es so weit sein wird. Und nein, es ist keine spezielle WP, sondern eine ganz stinknormale Luft-Wasser WP.

Das Balkonkraftwerke bisher noch nicht als normales Elektrogerät eingestuft worden sind hat einzig und allein nur damit zu tun, dass sonst ziemlich schnell einiges an "Verlusten" bei den Stromanbietern und Netzbetreibern ankommen würde. Das möchte man doch wenn es geht verhindern, deshalb der Aufstand der da bisher gemacht wurde. Hoffentlich hat das nun ein Ende ...

Was das Klima angeht, so muss da schon was gemacht werden, aber ich fürchte das Klima hat sehr wenig von dem Übereilten Kauf von Wärmepumpen, denn wirklich effizient laufen die nur, wenn die Hütte vorher ertüchtigt wurde. In diesem Sinne wäre ich jetzt für eine deutliche Beschleunigung der Bemühungen um Verbrauchsreduktionen und erst im Anschluss für einen Austausch der Geräte. In der Zwischenzeit könnte unsere, ach so ums Klima besorgte, Regierung sich ja mal für den Ausbau der Netze kümmern und darum, dass die Leute nicht auf Wärmepumpen umstellen müssen, sondern wollen. Der Hebel dazu wäre der Strompreis, aber ich habe arge Zweifel, das jemand auch nur darüber nachdenkt diesen Hebel auch nur anzuschauen.

 

Grüße


   
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(@belzig)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 226
 

Veröffentlicht von: @alexx

Wegen Heizungsaustausch: Die auf dem Markt verfügbaren Wärmepumpen dafür zu verwenden, um Öl- und Gasheizungen zu substituieren, ist eigentlich nur 2. Wahl. Vorrangig sollte man die eigentlich da einbauen, wo momentan rein elektrisch geheizt wird. Also rein Ohm'sch mit Heizstab, wo Strom 1:1 in Wärme umgewandelt wird. Ist bei uns eher selten (vgl. Nachtspeicheröfen), aber in Frankreich noch sehr weit verbreitet. Alle Franzosen, die so heizen, auf WP oder Split-Klima umzustellen, hätte den stärksten Impact. Stromverbrauch ginge entsprechend dem COP nach unten. Dann wäre es auch nicht mehr so schlimm, wenn dort im Winter die Hälfte der Kernreaktoren nicht geht...

 

In Frankreich gibt es die Split-Klima als Alleinheizung auf dem Land schon sehr häufig, in den Städten tun sie sich halt schwer, wenn jede Wohnung in einem Hochhaus eine eigen Anlage bekommen soll.

Nur der Deutsche mag keinen Luftzug, nichtmal einen warmen......
 
Nachdem es aber im Sommer immer heißer wird, werden sich auch hier viele Leute eine Split-Klima-Anlage anschaffen.
Die Dinger könnten wirklich für viele Häuser, der Hebel für eine schnellere Wärmewende sein.

Wahrscheinlich könnte man damit jetzt schon, selbst die ältesten Heizungen auf 50% Erneuerbare bekommen.

Ich heize mit der Mitsu-Split jetzt schon fast seit 10 Jahren, war wie Alters-Teilzeit für meine  Ölheizung 😉
 
Aber du hast völlig recht, jetzt eine funktionierende, halbwegs  effiziente fossile Heizung gegen WP auszutauschen, treibt nur die Preise für Wärmepumpen in die Höhe, für Leute, deren Heizung verreckt ist und die jetzt dringend eine brauchen.
 
Die Nächste Heizung wird aber mit Sicherheit eine WP, deswegen sollte man heute schon seine Hütte darauf vorbereiten. Siehe nächster Post.
 

 

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(@belzig)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 226
 

@solar-dau "Alle Altgeräte die 30 Jahre auf dem Buckel haben müssen jetzt aber zwingend raus. Bisher konnte man sie weiterbetreiben, wenn alle Abgaswerte eingehalten wurden."

Das stimmt so nur bedingt: Geräte die Brennwert oder Niedertemperaturtechnik hatten durften drin bleiben, Konstanttemperaturkessel und solche ohne Außensteuerung mußten auch schon bisher nach 30 Jahren raus. Deswegen war es sehr gefährlich, wenn die Steuerung die Grätsche gemacht hat und man kein Ersatzteil mehr bekommen hat.

Die Ertüchtigung für WP, ist eigentlich nicht so umfangreich wie immer durch die Medien hochgejazzt wird.

i.d.R reicht: Dämmung oberste Geschoßdecke, Tausch der Fenster (bzw. wenn Rahmen noch gut der Scheiben, gegen solche mit besserem Dämmwert), Austausch von Heizkörpern in Räumen  wo die Solltemperatur nicht erreicht wird gegen 3-Lagige und ggf. sogenannte Heizkörper-booster (Sind nur einfache Lüfter)

Einzige Ausnahme sind Häuser mit Einrohrheizung, aber selbst da kann man noch was machen.

Wenn Du mit 35-40°C Vorlauftemperatur die Hütte warm bekommst, geht eine WP immer.

Jetzt hör ich aber mit dem Haustechnikgelaber auf, sonst kommt noch die Off-Topic-Polizei

 

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(@solar-dau)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 187
Themenstarter  

Hallo belzig,

die Konstanttemperaturkessel habe ich jetzt nicht genannt, weil die wirklich schon Asbach sind und viele außerdem umgerüstet werden konnten. Bei den uralten Dingern habe ich eigentlich auch nichts gegen den Austausch, aber man hätte den Leuten wenigstens ein oder zwei zusätzliche Jahre Zeit lassen können, dann gäbe es kein Geschrei.

Natürlich hält sicher der Aufwand beim Umrüsten oft in gewissen Grenzen, aber es ist dennoch besser es vorher zu planen, zumal jetzt ja auch noch die EU mit ihren Vorschriften kommt. Nach deren Willen sollen wir 2050 sollen wir ja angeblich nur noch in Gebäuden der Kategorie A oder A+ leben. Wenn man da jetzt ohne Plan ran geht, dann wird es unnötig teuer und man muss vielleicht gewisse Dinge doppelt machen, was dann auch noch viel Müll produziert. Im schlimmsten Fall ist dann in ein paar Jahren die sauteure WP auch über, weil die Hütte inzwischen so gut gedämmt werden muss, dass sich das arme Ding kaputt taktet.

Heizkörper mit 35/30°C ist übrigens auch in einem anständig gedämmten Haus gar nicht so leicht. Bei 30/25°C wird es zu einer richtigen Kunst. Die Heizkörper werden halt sehr schnell sehr groß. In der Wohnstube überlege ich daher irgendwie zu tricksen ...

 

Grüße


   
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(@belzig)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 226

   
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(@solar-dau)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 187
Themenstarter  

Hallo,

kenne ich alles schon, aber es reicht halt nicht. Mal sehen ob ich mich dazu durchringe vielleicht einen Teil der Decke beheizbar zu machen.

 

So jetzt aber zurück zum Thema. 😉

 

Grüße


   
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sonnenhut
(@sonnenhut)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 50
 

Flir ONE für Handy oder andere Wärmebildkamera besorgen. Dann damit die größten Probleme erkennen und beseitigen.

keine Werbung.

hat mir nur gut geholfen.

die Ratschläge von „ Fachfirmen“ und Energieberatern waren alle extrem teuer. 

Gruß
Klaus

PV: 22kwp an Huawei 30kw, 4kwp an Hoymiles600HM und 4kwp an Hoymiles2250HMT


   
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(@alexx)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 613
 

Ich lagere meinen Teil-Beitrag aus einem anderen Thread auch mal hierher aus:

Wärmepumpen sind auf dem Markt momentan ja eher knapp. Die gerade verfügbaren Wärmepumpen jetzt dafür zu verwenden, um Öl- und Gasheizungen zu substituieren, ist eigentlich nur 2. Wahl. Das sollte man nach meinem Dafürhalten erst machen, wenn man genügend WPs zur Verfügung hat. Zudem steigert es im Winter die elektrische Last im Netz.

Vorrangig sollte man die gerade knappen WPs eigentlich da einbauen, wo momentan rein elektrisch geheizt wird. Also ich meine rein Ohm'sch mit Heizstab, wo Strom 1:1 in Wärme umgewandelt wird. Ist bei uns inzwischen eher selten (vgl. Nachtspeicheröfen), aber in Frankreich noch sehr weit verbreitet. Alle Franzosen, die so heizen, auf WP oder Split-Klima umzustellen, hätte den stärksten Impact. Der Stromverbrauch ginge entsprechend dem COP nach unten. Dann wäre es auch nicht mehr so schlimm, wenn dort im Winter die Hälfte der Kernreaktoren nicht am Netz ist 🙂


   
DocEmmettBrown and Win reacted
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(@belzig)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 226
 
Jetzt eine funktionierende, halbwegs effiziente Pellet, Öl oder Gasheizung rauszuwerfen wäre natürlich  Irrsinn.

Zur Zeit gibt es zu wenige Handwerker, zu wenige Wärmepumpen, absurd hohe Preise und ewig lange Lieferzeiten.

Sinnvoll ist es die Altanlagen solange weiterzubetreiben, bis sich der Markt wieder halbwegs normalisiert hat, damit die Leute die wirklich dringend eine neue Heizung brauchen, auch eine Wärmepumpe bekommen und nicht Mondpreise bezahlen müssen.

Es muß aber jedem klar sein, daß seine nächste Heizung wahrscheinlich eine Wärmepumpe sein wird.
Bis dahin sollte man:
1) Wenn die Fassade neu gemalert werden muss, diese Dämmen lassen um den Wärmebedarf zu senken.
2) Wenn ein Heizkörper undicht wird, diesen gleich durch einen Dreilagigen ersetzen.
3) Wenn man die Bodenbeläge tauscht (Fließen oder Parkett), gleich eine FBH mit planen
4) Wenn an den Wänden größere Veränderungen vorgenommen werden, gleich eine Wandflächen Heizung mitbedenken.

Davon profitiert man jetzt schon.
Wenn dann die WP kommt, muß man dann auch gleich 50.000€ auftreiben.

 
 

 

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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 5680
 

Veröffentlicht von: @belzig

Wenn dann die WP kommt, muß man dann auch gleich 50.000€ auftreiben.

50.000 Euro für eine Wärmepumpe? Wir kommst du auf solche horrenden Summen?

Ich hoffe ja eher, dass man in Zukunft für 10-15 kEuro sich eine Anlage einbauen lassen kann, insofern es wirklich nur um eine Wärmepumpe geht, ohne die Heizkörper tauschen zu müssen.

Schon jetzt bekommt man doch Wärmepumpen ab 5000 Euro, Kleinkram an Material vielleicht nochmal 1000 Euro. Da bleiben noch 4000 Euro für den Einbau, um auf 10.000 Euro zu kommen.

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(@bennyb21)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 547
 

@win Vergiss die Förderung nicht. Die muss auch noch untergebracht werden um auf 50K zu kommen... 😉

Im grunde ist bei so einer Aktion dann meist schon noch mehr nötig oder wird gemacht. Es sind ja meist schon alte Anlagen... Das läppert sich insbesondere beim Material ganz schnell. Hier einen Mikroblasenabscheider, da nen Magnetitfilter, da noch nen Kugelventil oder auch zwei, dann ist meist auch das Ausdehungsgefäß mal fällig und dann ist der WW-Speicher u.U. auch schon 20 Jahre alt. Dann hast an Material mal eben noch mal 5k auf der Rechnung stehen. Bei dem Zeug wird ordentlich schnitt gemacht und es ist selbst wenn man es selbst besorgt verdammt teuer... 

Ich habe an Material und Kleinkram trotz selbst besorgen und WW-Speicher übernehmen bei einer 7 Jahre alten Anlage trotzdem noch 2K gelegt. Das ist echt krass was alleine eine erklägliche Anzahl an Fittingen kostet... 


   
Win reacted
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(@belzig)
Batterielecker
Beigetreten: Vor 1 Jahr
Beiträge: 226
 

@win Es wird in den Medien immer behauptet der Umstieg auf WP würde 50.000 € kosten.

Man verschreckt damit die Leute, weil die dann Angst bekommen, daß sie sich den nächsten SUV nicht mehrl leisten können.

Die 50k können zusammen kommen, wenn man einen Vollwärmeschutz am Haus anbringt, oder alle Fußböden rausreist oder alle Heizkörper tauscht.

Aber das ist alles i.d.R. nicht notwendig, zumindest muß man nicht alles auf einen Schlag machen.

Für die meisten Leute reicht die berühmte Panasonic Jeisha mit 5-9 KW für 4000-7000 Euro um die Hütte warmzubekommen, allerdings findet man selten einen Handwerker der sie einem einbaut.

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Win reacted
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 5680
 

Veröffentlicht von: @belzig

Für die meisten Leute reicht die berühmte Panasonic Jeisha mit 5-9 KW für 4000-7000 Euro um die Hütte warmzubekommen, allerdings findet man selten einen Handwerker der sie einem einbaut.

Genau so und meine Hoffnung ist ja, dass nach der Goldgräberzeit wir dann wieder in ein normales Marktgeschehen kommen mit realistischen Preisen und Handwerker, die von ihrem hohen Ross runterkommen und gerne die Kundenwünsche bedienen.

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(@alexx)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 613
 

Veröffentlicht von: @belzig

Für die meisten Leute reicht die berühmte Panasonic Jeisha mit 5-9 KW für 4000-7000 Euro um die Hütte warmzubekommen

Von der scheinen inzwischen ein paar China-Klone auf den Markt zu kommen, die noch ein Stück billiger sind, z.B. dieser hier für 2,7 k€ zzgl. Versand. Von den Spezifikationen her kommt mir die recht ähnlich vor, ist auch ein Inverter-Gerät.

Das hilft dem Endverbraucher aber nicht so viel, wenn sich kein Handwerker für den Einbau findet. Und wenn sich doch einer findet, dann werden das Betonieren des Wärmepumpen-Fundaments, die Kernborhungen durch die Außenwand und jedes einzelne Pressfitting mit Gold aufgewogen...

Wenn man eine Qualifikation als Heizungsbauer oder Kälteanlagentechniker hätte, dann könnte man in der Branche momentan wohl gut Geld machen.

 


   
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DocEmmettBrown
(@docemmettbrown)
Heroischer Stromgenerator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 1409
 

Veröffentlicht von: @alexx
Das hilft dem Endverbraucher aber nicht so viel, wenn sich kein Handwerker für den Einbau findet.
Genau das ist des Pudels Kern. Und es gibt viel zu wenig Fachbetriebe, deren Auftragsbücher sind randvoll und trotzdem können sie nichts machen, weil die Liefersituation derzeit dermaßen desolat ist, daß man bei einer neuen Anlage zwar irgendwelche Bestandteile bekommt, aber nicht alles, um diese erfolgreich in Betrieb zu nehmen - mit anderen Worten: Irgendwas fehlt dann immer. (Und da kann ich ganz persönlich ein Lied von singen.)

In der jetzigen Situation das neue Gesetz mit der Brechstange durchzupeitschen halte ich für hochproblematisch. Ich halte es auch für komplett absurd, eine ab 2024 frisch reparierte Öl- oder Gasheizung innert drei Jahren gegen eine WP tauschen zu müssen, die speziell bei Altbauten eigentlich nur mit einer Vollsanierung der ganzen Hütte Sinn ergibt. Während der Sanierung können die Bewohner natürlich schlecht darin wohnen bleiben (incl. Mobiliar), wodurch sich weitere Probleme ergeben. Zum Glück haben wir hier in Deutschland Wohnraum im Überfluß, aber hoffentlich irre ich mich mit diesem Satz nicht.

Das nächste ist der Unfug mit dem Betrieb über 65% erneuerbare Energien: Wenn ich eine bestimmte Menge Kohlestrom und Ökostrom habe, dann ist diese Menge an Strom einfach vorhanden. Ob nun die Hütten mit Ökostrom betrieben werden oder die Fabriken, oder umgekehrt, das ist völlig Jacke wie Hose. Am Ende des Tages ist der Kohle- und der Ökostrom verbraucht. Wer nun welches Elektron bekommen hat ist doch sowas von schnurz. Ich warte schon auf die PK von der Deutschen Bahn: "Leider können wir unsere Züge jetzt nur noch mit Kohlestrom fahren lassen, weil die WP-Besitzer uns den ganzen Ökostrom weggekauft haben." Geht's noch?

Darf ich nochmal zusammenfassen?

  1. Die Umrüstkosten sind so astronomisch hoch, daß sie selbst mit Fördergeldern kaum gestemmt werden können. Außerdem zahlt man dann die eigene Umrüstung halt mit den Steuern, also am Ende ja wieder doch.
  2. Fachbetriebe und Fachkräfte für den Einbau sind nicht da und werden auch so kurz- und mittelfristig nicht da sein.
  3. Die Lieferketten sind jetzt schon arg gestört. Am Ende wird es nicht genügend WPn und andere Teile, die zum Einbau nötig sind, geben.
  4. In der Umrüstzeit müssen die Bewohner und ihre Möbel ja irgendwo hin. Wohin denn? Entsprechender Raum ist nicht da. Schon jetzt können die Kommunen nicht mal mehr die Flüchtlinge verteilen, weil es einfach keinen Raum für sie gibt. Und dann diese angespannte Wohnraumsituation noch künstlich verschärfen? Na, ob das eine schlaue Idee ist...
  5. Das mit den 65% Erneuerbaren ist glatter Unfug, weil es letztendlich völlig egal ist, wer welche Elektronen bekommt. Gekaufter Wind- und Sonnenstrom ist ohnehin teurer und wer kann, dübelt sich sowieso seine eigene PV-Anlage auf's Dach. Nur kann das halt nicht jeder, schon gar nicht Mieter oder Bewohner von Hochhäusern.
  6. Durch das neue Gesetz wird speziell bei neuen Häusern folgendes erreicht: Die Investitionskosten steigen, die Betriebskosten dagegen fallen. In neuen Mehrfamilienanlagen müssen die höheren Investitionskosten vom Bauherren aber erst einmal wieder hereingefahren werden, bevor irgendwann mal ein Spareffekt eintritt. (Das ist wie beim E-Auto, welches erst ca. 100.000 km laufen muß, bis es kosten- und klimagünstiger als der Benziner/Diesel wird.) Damit der Bauherr die Kosten einfahren kann, muß er die Mieten deutlich höher ansetzen, wodurch der Mietenspiegel allgemein deutlich steigen wird. Bei Altbauten wird das ähnlich sein. Am Ende des Tages wird so für längere Zeit weniger neuer Wohnraum entstehen. Das wird sich natürlich irgendwann in sehr ferner Zukunft egalisieren, aber bis dahin ist Saure-Gurken-Zeit.
  7. Wer sich die Umrüstung nicht leisten kann, wird verkaufen müssen - das wurde medial ja schon kommuniziert. Dadurch steigen in jedem Fall die Anzahl von Gebäuden, die durch Notsituationen verkauft werden müssen, und es entsteht ein Überangebot und ein Preisverfall. Vielleicht bekommt man bald ein unsaniertes Einfamilienhaus für 100.000 € zum Schnäppchenpreis. Der neue Besitzer muß aber auch sofort sanieren und dafür braucht er Geld, womit private Käufer eher ausscheiden. Bei solchen Notverkäufen sind immer die "Big Player" (Wohnungskonzerne, Banken, Investoren) die Gewinner, das ist einfach ein Gesetz der Marktwirtschaft.
  8. Wer aber einen Altbau kauft und nicht augenblicklich sanieren kann (Geld, Fachbetriebe, Lieferketten), nun, der läßt die Hütte einfach leerstehen, denn er kann die fertige Sanierung ja nicht in einer Sekunde aus dem Hut zaubern. Also werden statistisch gesehen einfach mehr Häuser leerstehen und in der Schlange warten, bis sie mit der Sanierung dran sind. Bei der derzeitigen Situation auf dem Wohnungsmarkt nicht sehr zielführend.
  9. Und letztendlich zeigen wir Deutschen allen Völkern der Erde, wie man es nicht macht. Wir haben für längere Zeit statistisch weniger Wohnraum, greifen tief in die Kreditschublade, die Förderungen fallen nicht vom Himmel, sondern werden durch Steuern gegenfinanziert, die am Ende ja doch alle Bürger wieder zahlen, und büßen am Ende nur Wohlstand und Versorgungssicherheit ein. Damit werden wir weltweit dem Klimaschutz einen Bärendienst erweisen und implizit eher dem Klima noch Schaden zufügen.

Man hätte das anders machen sollen mit weniger Brechstange: Je besser der Energieausweis, desto weniger Steuern, je schlechter, desto mehr Steuern. Hätte man mit der Grundsteuer erledigen können und den Rest einfach der Marktwirtschaft überlassen. Meinetwegen noch mit begrenzten Fördergeldern, aber sonst nur mit Steuern. Dann würde sich die ganze Geschichte vermutlich fünf Jahre länger hinziehen, aber dafür erfolgreich sein und für den Rest des Planeten tatsächlich ein Vorbild. So aber, wie es die Ampelmänner und -frauen gemacht haben, haben sie das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Meinen herzlichen Glückwunsch! 🤬

Daniel

 

 


   
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