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Effizienzoptimierung Split-Klima beim Heizen

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Win
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(@win)
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@Donpepe23: Ok, klingt logisch. Wenn man 24/7 heizt, braucht man ja nur die Wärmeverluste nach außen nachzuheizen. Dann heizt man mit relativ wenig Leistung. Bei wenig Leistung braucht der Wärmetauscher innen nur wenig über der Zimmertemperatur liegen. Damit hat man wenig Temperaturhub und damit einen hohen COP.

Was dem entgegen läuft, wurde ja auch schon benannt. In der Nacht sinkt der COP, weil es kälter draußen wird. Das zweite Problem wäre das Takten bei geringer Wärmeabnahme. Das dritte Problem wäre, dass der Kompressor im unteren Drehzahlbereich arbeitet, was auch den COP senkt.

Es bleibt ein komplexes Zusammenspiel, wo man nur schwer sagen kann, wo das Optimum liegt.

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Win
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(@win)
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Hab gestern mal mit meiner Mitsubishi SRC/SRK20-ZS-W rumgespielt, um das Verhalten zu verstehen. Ein paar Erkenntnisse:

Bedingungen waren: Außentemperatur 9,5 Grad, Innentemperatur am Anfang 18 Grad, Raum ca. 16 m²

* wenn ich nur wenig über Zimmertemperatur stelle, z.B. 20 Grad, taktet die Maschine recht bald im Muster 5 min an und 3 min Pause. Dieses Taktmuster hab ich jetzt schon öfter beobachtet. Wenn die erstmal warm gelaufen ist, dauert es vom Standby bis Warmluft innen nur 20s. In diesen ersten 20 s zieht die Maschine ca. 600 Watt. Im folgenden Betrieb arbeitet sie dann erstmal auf 600 W und geht dann nach ca. 50s auf etwa 440-470 Watt. Im Standby geht sie zuerst so auf 25 Watt, dann auf 15 Watt. Wenn man sich die unproduktiven Zeiten hier anschaut bzw. den Mehrverbrauch am Anfang, würde ich mal grob von 10-20 % Mehrverbrauch durch das Takten ausgehen.

* Es macht Sinn, den Lüfter hochzustellen. Man kann ihn ja auf Automodus stellen oder auf Stufe 1-4. Stufe 4 scheint so zu sein, dass das Gerät dann grundsätzlich auf voller Lüfterleistung läuft und wohl auch die Leistung des Kompressors hochfährt. Das muss ich nochmal genauer testen. Bei Stufe 1-3 verhält sich das Gerät hingegen anders: Man sagt dem Gerät damit, welche Stufe es maximal anfahren darf. Wählt man 3, darf das Gerät also bis Stufe 3 hochfahren. Diese Stufe 3 wählt es aber nur bei entsprechender Wärmeleistung. Bei geringer Wärmeleistung bleibt das Gerät auf Stufe 1 oder 2. Eine höhere Stufe führt nicht zu höheren Stromverbräuchen, ist also kein Leistungseinsteller. Das ist günstig, weil eine höhere Lüfterdrehzahl dann ja die Maschine effizienter macht, weil mehr Wärme vom Wärmetauscher in den Raum gebracht wird und dieser damit bei gleicher Leistung kühler sein kann. Mein Fazit hier: Stufe 3 könnte die effizienteste Einstellung sein.

* Das kurze Takten lässt sich beim Hochheizen gut unterdrücken, wenn man die Temperatur deutlich höher stellt, als Zieltemperatur bzw. deutlich höher als aktuelle Zimmertemperatur. Wo oben bei 20 Grad Einstellung die Maschine im 5min/3min Takt arbeitete, lief sie durch, als ich auf 23 Grad hochgestellt habe. Die Leistungsaufnahme blieb bei den 440-470 Watt.

* Die 440-470 Watt könnte Nennleistung sein. Bei der Außentemperatur von 9,5 Grad hat die Maschine einen COP von etwa 6,5. 450 Watt * 6,5 = 2925 Watt. Nennleistung liegt offiziell bei 2,7 kW. Passt also so ungefähr.

* Nach vielleicht 30min stellte ich mal von 23 Grad auf 22 Grad, da sank die Leistungsaufnahme auf 230 Watt und lief so bestimmt 1 Stunde durch. Dann hab ich von Hand abgeschaltet. 230 Watt wäre dann aktuell bei 9,5 Grad in etwa die halbe Nennleistung von 1,35 kW Wärmeleistung.

* Wenn man es mit der Übertemperatur übertreibt, fährt die Maschine auf deutlich mehr Leistung hoch. Ich hatte es mal mit 25 Grad probiert, da ging der Stromverbrauch von 440-470 auf 780 Watt hoch. Die Maximalleistung des Gerätes ist mit 4,2 kW Heizleistung angegeben 4200 / 780 = 5,4. Wäre die Maschine also hier auf der offiziell angegeben Maximalleistung gewesen, wäre der COP 5,4. Das könnte stimmig sein, weil die Maschine hier nicht mehr im optimalen Arbeitspunkt ist. So sinkt der COP von 6,5 auf 5,4. Das wäre also keine so effiziente Betriebsart. Die Maschine geht aber einfach davon aus: "Wer so hohe Temperaturen einstellt, will alle Power habe, die geht, also heize ich jetzt kräftig hoch. Egal was es kostet." In etwa so, wie Vollgas beim Auto, wo das Gemisch dann angefettet wird und so mehr Leistung abgerufen werden kann.

Fazit:
* Arbeit bei Nennleistung scheint sinnvoll. Da geht die Maschine von selbst auch gerne hin. In diesem Fall bei 440-470 Watt. Je kälter es draußen wird, um so höher geht natürlich die elektrische Aufnahmeleistung, um die Wärmenennleistung zu erreichen. Dann wird es spannend, ob die Maschine weiterhin die 440-470 Watt bevorzugt oder eher die Wärmenennleistung.
* Auch wenn die 230 Watt nicht ganz so effizient sind, erscheint mir es deutlich besser, wenn das Gerät so durchläuft, anstatt ständig zu takten. In diese Betriebsart scheint das Gerät zu kommen, wenn es merkt, dass nicht mehr so viel Wärme benötigt wird, weil man sich der Zieltemperatur nähert. Erst wenn es bei 230 Watt noch zu einer Überhitzung des Raumes kommt, kommt es zum Takten.
* Stufe 3 für den Lüfter scheint sinnvoll für effizientes Heizen. So gibt man dem Gerät die Möglichkeit, hochzufahren mit dem Lüfter, wo es Sinn macht. Bei geringer Wärmeleistung wird aber weiterhin auf Stufe 1 oder 2 gearbeitet.
* Zum Hochheizen besser 2-3 Grad über aktueller Raumtemperatur einstellen, damit man nicht ins Takten kommt. Evtl. später nochmal etwas erhöhen.
* Nicht zu viel über aktuelle Raumtemperatur einstellen, weil die Maschine sonst den Turbo einlegt. In diesem Hochleistungsbetrieb geht vermutlich der COP um ca. 15-20 % runter.

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(@powersupply)
Vorsichtiger Stromfühler
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Hi
Wenn man den Faden hier zusammenfasst würde es, wenn die Anschaffung und Montage nicht wäre, Sinn machen zwei Geräte zu betreiben.
Für die Grundlast und insbesondere zu Beginn der Heizsaison wo einfach nicht so viel Leistung benötigt wird, ein Kleines das dann im Regelbereich ohne zu takten durchlaufen kann und für die kalten Tage ein Weiteres das dann zusammen mit dem Kleinen der Raumgröße angemessen ist.
Theoretisch könnte man das wohl mit zwei Duosplit für zwei Räume realisieren...
Weis eigentlich jemand wieviel Verlust das Takten mit sich bringt? Wegen 5 - 10% braucht man da glaub ich nicht rummachen wenn ansonst die Bude kalt bleibt.

PS

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diy_stromer
(@diy_stromer)
Autarkiekönig
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Soweit ich weiß geht das Takten auch auf die Mechanik.

- PV: SW 6,48kWp + 3x4,86kWp (O,S,W)
- BAT: 16x 280 Ah mit JK BMS
- WR: 3xVictron MP2 5k, 2xMPPT 250/70, 9xHoymiles HM1500


   
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voltmeter
(@voltmeter)
Yoda
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Beiträge: 6891
 

ich habe den internen timer jetzt in betrieb und probiere von 10-20uhr zu heizen mal sehen wie sich die anlage verhält.
den lüfter habe ich jetzt auf 2 gestellt 3 ist mir zu laut und unangenehm, 2 ist schon grenzwertig.

am tag sind auch die temperaturen höher als nachts und die anlage arbeitet so effezienter außerdem belaste ich dadurch den akku nicht nachts.
viel wärme geht bei mir über nacht anscheinend nicht verloren da massive kalksandstein wände als wärmespeicher mit 140mm außendämmung

Projekt 48kWh / 12kWp Inselanlage - SMA Sunny Island
Sind Photovoltaik-Inselanlagen meldepflichtig?
Warum braucht man keinen 3phasen Batteriewechselrichter?
-- Sammelthread PV Anlagen Beispiele Umsetzung --
Die "Energiewende" kostet eine Kugel Eis..... pro kWh.


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
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Hi
Wenn man den Faden hier zusammenfasst würde es, wenn die Anschaffung und Montage nicht wäre, Sinn machen zwei Geräte zu betreiben.
Für die Grundlast und insbesondere zu Beginn der Heizsaison wo einfach nicht so viel Leistung benötigt wird, ein Kleines das dann im Regelbereich ohne zu takten durchlaufen kann und für die kalten Tage ein Weiteres das dann zusammen mit dem Kleinen der Raumgröße angemessen ist.
Theoretisch könnte man das wohl mit zwei Duosplit für zwei Räume realisieren...
Weis eigentlich jemand wieviel Verlust das Takten mit sich bringt? Wegen 5 - 10% braucht man da glaub ich nicht rummachen wenn ansonst die Bude kalt bleibt.

Beim Takten kommt es vor allem darauf an, wie lang die Einschaltdauer ist. Ist ähnlich wie beim Auto, was kalt noch wesentlich mehr Verbrauch hat. So als Faustformel vermute ich: 1 min Verlust. Wenn also 5 min Einschaltzeit, hat man 20% Verlust, bei 10min 10% Verlust. Das ist zumindest derzeit so meine Arbeitshypothese gestützt auf ein paar Beobachtungen und Messungen.

Danach könnte man sagen: Wenn die Maschine nur 2-3 mal pro Stunde taktet, ist es Peanuts.

Mechanische Belastung beim Takten: Ich denke, die Dinger sind so robust gebaut, dass man sich da keine Sorgen machen braucht. Die laufen ihre 10-15 Jahre, vielleicht sogar deutlich länger. Bis dahin will man eh was Neues, weil die Technik veraltet ist.

Zwei Geräte: Ich denke, damit kann man die Effizienz noch erhöhen, gerade in der Übergangszeit, wo man nicht viel Heizleistung braucht. Wobei mir da auch die Daten fehlen, ob z.B. ein 3,5 kW Gerät deutlich mehr Energie bei niedriger Heizleistung zieht, als ein 2,0 kW Gerät. Beide können oft den Kompressor genauso tief herunterfahren.

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(@purplepony)
Vorsichtiger Stromfühler
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Ich verstehe anhängende Tabelle von Mitsubishi Electrics so, dass die Drehzahl des Innengerätes einen Einfluss auf die Effizienz und auf die Heizleistung (Capacity) hat.

Nimmt man als Beispiel 2 Grad Außentemperatur und 20 Grad gewünschte Innentemperatur, dann ist der COP wie folgt:

max frequenzy: 3,20
rated frequenzy: 4,61
min frequenzy: 5,00

Das setzt voraus, dass der Hersteller mit "frequenzy" auch den Luftstrom meint.


   
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(@Anonym 3021)
Batterielecker Gast
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 371
 

Moin,

"frequency" wird hier die Kompressorfrequenz meinen... rated frequency sollten dann 50hZ sein, muss du mal schauen was da verbaut wurde...

Wichitg ist hier auch die DB (dry bulb) und WB (wet bulb) Angaben, da diese die rel. LF angeben. Die Kondensationensenergie (Wasser in der Luft) am Verdampfer ist beim Heizen nicht zu unterschätzen... Hier ein Umrechner: https://www.kwangu.com/work/psychrometric.htm

Kondensationenergie von Wasser ist: 0,626kWh / kg, bzw l. Wenn über einen Tag 10l Wasser zusammenkommen, wurde 6,2 kWh daraus gewonnen und mussten nicht aus der Luft entnommen werden -> Verdampfungstemp ist höher -> höherer COP.

Grüße


   
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Win
 Win
(@win)
Mitglied Moderator
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 5965
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@PurplePony: Sehr interessant die Daten. Ich gehe auch davon aus, dass es die Kompressorfrequenz ist und damit die Drehzahl des Kompressors oder die Leistung des Kompressors.

Hast du einen Link zum Original-Dokument? Vielleicht kann man da noch weitere interessante Infos herauslesen.

Was ich sehr interessant finde: Bei niedrigster Drehzahl des Kompressors ist der COP am Höchsten. Bisher dachte ich, das Optimum an Effizienz des Kompressors liegt im mittleren Drehzahlbereich.

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(@purplepony)
Vorsichtiger Stromfühler
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@PurplePony: Sehr interessant die Daten. Ich gehe auch davon aus, dass es die Kompressorfrequenz ist und damit die Drehzahl des Kompressors oder die Leistung des Kompressors.

Hast du einen Link zum Original-Dokument? Vielleicht kann man da noch weitere interessante Infos herauslesen.

Was ich sehr interessant finde: Bei niedrigster Drehzahl des Kompressors ist der COP am Höchsten. Bisher dachte ich, das Optimum an Effizienz des Kompressors liegt im mittleren Drehzahlbereich.

Hier das Dokument. Seite 276 wird die Mitsubishi LN35 beschrieben.

https://www.mitsubishi-les.info/database/servicemanual/files/M_Series__Europe_DATABOOK_2022_M_0856_.pdf

Hier ggf. auch mal schauen: https://www.mitsubishi-les.info/broschsuche.php

Der COP ist nicht immer bei niedrigster Drehzahl am höchten. Schau dir mal die AP25 auf Seite 286 an. Da ist der COP z.B. niedrigen Außentemperaturen bei rated frequency höher als bei min frequenzy.

Was das praktisch bedeutet kann ich nicht beurteilen.
LG


   
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Win
 Win
(@win)
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Danke für den Link, sehr interessant.

Bei der LN25 auf Seite 273 ist es auch so, dass COP bei niedrigen Kompressordrehzahlen schlechter ist.

Beispiel 2/20 Grad außen/innen bei der LN25:
* COP bei min: 4,45
* COP bei rated: 5,04
* COP bei max: 3,22

Es scheint einen Zusammenhang zu geben: Je höher die Leistung der Geräte, um so effizienter wird der COP bei min gegenüber rated. Bei der LN50 ist es sehr deutlich:

* COP bei min: 5,56
* COP bei rated: 3,83
* COP bei max: 2,60

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(@purplepony)
Vorsichtiger Stromfühler
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Danke für den Link, sehr interessant.

Bei der LN25 auf Seite 273 ist es auch so, dass COP bei niedrigen Kompressordrehzahlen schlechter ist.

Beispiel 2/20 Grad außen/innen bei der LN25:
* COP bei min: 4,45
* COP bei rated: 5,04
* COP bei max: 3,22

Es scheint einen Zusammenhang zu geben: Je höher die Leistung der Geräte, um so effizienter wird der COP bei min gegenüber rated. Bei der LN50 ist es sehr deutlich:

* COP bei min: 5,56
* COP bei rated: 3,83
* COP bei max: 2,60

In dem Zusammenhang habe ich für die Mitsubishi LN Serie einschließlich der erwähnten LN35 noch das "Performance Data Heat operation at rated frequency.

Kann ich denn davon ausgehen, dass die Geräte alle hier in Deutschland alle rated sind?


   
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HarryHP
(@harryhp)
Batterielecker
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Hab gestern mal mit meiner Mitsubishi SRC/SRK20-ZS-W rumgespielt, um das Verhalten zu verstehen. Ein paar Erkenntnisse:

Bedingungen waren: Außentemperatur 9,5 Grad, Innentemperatur am Anfang 18 Grad, Raum ca. 16 m²

* wenn ich nur wenig über Zimmertemperatur stelle, z.B. 20 Grad, taktet die Maschine recht bald im Muster 5 min an und 3 min Pause. Dieses Taktmuster hab ich jetzt schon öfter beobachtet. Wenn die erstmal warm gelaufen ist, dauert es vom Standby bis Warmluft innen nur 20s. In diesen ersten 20 s zieht die Maschine ca. 600 Watt. Im folgenden Betrieb arbeitet sie dann erstmal auf 600 W und geht dann nach ca. 50s auf etwa 440-470 Watt. Im Standby geht sie zuerst so auf 25 Watt, dann auf 15 Watt. Wenn man sich die unproduktiven Zeiten hier anschaut bzw. den Mehrverbrauch am Anfang, würde ich mal grob von 10-20 % Mehrverbrauch durch das Takten ausgehen.

* Es macht Sinn, den Lüfter hochzustellen. Man kann ihn ja auf Automodus stellen oder auf Stufe 1-4. Stufe 4 scheint so zu sein, dass das Gerät dann grundsätzlich auf voller Lüfterleistung läuft und wohl auch die Leistung des Kompressors hochfährt. Das muss ich nochmal genauer testen. Bei Stufe 1-3 verhält sich das Gerät hingegen anders: Man sagt dem Gerät damit, welche Stufe es maximal anfahren darf. Wählt man 3, darf das Gerät also bis Stufe 3 hochfahren. Diese Stufe 3 wählt es aber nur bei entsprechender Wärmeleistung. Bei geringer Wärmeleistung bleibt das Gerät auf Stufe 1 oder 2. Eine höhere Stufe führt nicht zu höheren Stromverbräuchen, ist also kein Leistungseinsteller. Das ist günstig, weil eine höhere Lüfterdrehzahl dann ja die Maschine effizienter macht, weil mehr Wärme vom Wärmetauscher in den Raum gebracht wird und dieser damit bei gleicher Leistung kühler sein kann. Mein Fazit hier: Stufe 3 könnte die effizienteste Einstellung sein.

* Das kurze Takten lässt sich beim Hochheizen gut unterdrücken, wenn man die Temperatur deutlich höher stellt, als Zieltemperatur bzw. deutlich höher als aktuelle Zimmertemperatur. Wo oben bei 20 Grad Einstellung die Maschine im 5min/3min Takt arbeitete, lief sie durch, als ich auf 23 Grad hochgestellt habe. Die Leistungsaufnahme blieb bei den 440-470 Watt.

* Die 440-470 Watt könnte Nennleistung sein. Bei der Außentemperatur von 9,5 Grad hat die Maschine einen COP von etwa 6,5. 450 Watt * 6,5 = 2925 Watt. Nennleistung liegt offiziell bei 2,7 kW. Passt also so ungefähr.

* Nach vielleicht 30min stellte ich mal von 23 Grad auf 22 Grad, da sank die Leistungsaufnahme auf 230 Watt und lief so bestimmt 1 Stunde durch. Dann hab ich von Hand abgeschaltet. 230 Watt wäre dann aktuell bei 9,5 Grad in etwa die halbe Nennleistung von 1,35 kW Wärmeleistung.

* Wenn man es mit der Übertemperatur übertreibt, fährt die Maschine auf deutlich mehr Leistung hoch. Ich hatte es mal mit 25 Grad probiert, da ging der Stromverbrauch von 440-470 auf 780 Watt hoch. Die Maximalleistung des Gerätes ist mit 4,2 kW Heizleistung angegeben 4200 / 780 = 5,4. Wäre die Maschine also hier auf der offiziell angegeben Maximalleistung gewesen, wäre der COP 5,4. Das könnte stimmig sein, weil die Maschine hier nicht mehr im optimalen Arbeitspunkt ist. So sinkt der COP von 6,5 auf 5,4. Das wäre also keine so effiziente Betriebsart. Die Maschine geht aber einfach davon aus: "Wer so hohe Temperaturen einstellt, will alle Power habe, die geht, also heize ich jetzt kräftig hoch. Egal was es kostet." In etwa so, wie Vollgas beim Auto, wo das Gemisch dann angefettet wird und so mehr Leistung abgerufen werden kann.

Fazit:
* Arbeit bei Nennleistung scheint sinnvoll. Da geht die Maschine von selbst auch gerne hin. In diesem Fall bei 440-470 Watt. Je kälter es draußen wird, um so höher geht natürlich die elektrische Aufnahmeleistung, um die Wärmenennleistung zu erreichen. Dann wird es spannend, ob die Maschine weiterhin die 440-470 Watt bevorzugt oder eher die Wärmenennleistung.
* Auch wenn die 230 Watt nicht ganz so effizient sind, erscheint mir es deutlich besser, wenn das Gerät so durchläuft, anstatt ständig zu takten. In diese Betriebsart scheint das Gerät zu kommen, wenn es merkt, dass nicht mehr so viel Wärme benötigt wird, weil man sich der Zieltemperatur nähert. Erst wenn es bei 230 Watt noch zu einer Überhitzung des Raumes kommt, kommt es zum Takten.
* Stufe 3 für den Lüfter scheint sinnvoll für effizientes Heizen. So gibt man dem Gerät die Möglichkeit, hochzufahren mit dem Lüfter, wo es Sinn macht. Bei geringer Wärmeleistung wird aber weiterhin auf Stufe 1 oder 2 gearbeitet.
* Zum Hochheizen besser 2-3 Grad über aktueller Raumtemperatur einstellen, damit man nicht ins Takten kommt. Evtl. später nochmal etwas erhöhen.
* Nicht zu viel über aktuelle Raumtemperatur einstellen, weil die Maschine sonst den Turbo einlegt. In diesem Hochleistungsbetrieb geht vermutlich der COP um ca. 15-20 % runter.

Hallo,

ich habe meine Hantech HNT-WP09VMCL-HPRO (2,1 kW Heizleistung="Auslegungslast Heizbetrieb") jetzt seit dem 28.09. in Betrieb.
Noch bin ich am Experimentieren, und habe noch keine verlässlichen Zahlen.
Insbes. da es scheinbar auch wirklich einen Unterschied macht, ob ich den Lüfter im Automatik-Modus (hatte ich anfangs) oder gar im Turbo-Modus (aktuell - noch einiges lauter als Stufe 5) laufen habe, und ob ich den I-Feel-Modus aktiviert habe, wo die Raumtemperatur an der FB gemessen wird statt am IG.
Insbes. Letzteres scheint einen erheblichen Einfluss auf die Taktungsfrequenzen zu haben.

Im Automatik-Modus anfangs war es grob so, dass sie morgens (nachts wird abgeschaltet) meist mit rel. konstanter Leistungsaufnahme von 340-380 W für 10-15 min lief, und dann anfangs 15-20 min Pause machte. Im Laufe des Tages (wenn der Raum aufgeheizt war) hat sich das Aus-Intervall tw. auf Stunden verlängert.

Situation nicht unähnlich: 17 qm Büro, DG mit mittelmässiger Dämmung, Fenster: Nord-Ost, rundherum z.Zt. ungeheizt.

Heute morgen mit Lüfter im Turbo-Modus bei gut 19° Raumtemperatur gestartet (8-9° Aussentemp. - niedrigste bisher)
Einstellung: 19° (macht lt. meinem Therḿometer im Raum locker 20°)

Sie startete dann erst mit ca. 800 W, und ging dann schnell auf 350-400 W runter
Nach ca. 15 min ging sie aus.

Habe dann die Temp. auf 20° hochgestellt, worauf sie nach 2-3 min wieder an ging, und dann 40 min bei einer Stromaufnahme von ca. 200 - 250 W (das Wattmeter zeigte Schwankungen von 40 W - 300 W - ist aber auch ein nerviges Sensibelchen, das empfindlich auf Cos.Alpha-Schwankungen reagiert) durchgängig lief.

Dann folgten wieder 10 min Pause.
Im nächsten Anlauf schien der Verbrauch nochmal etwas niedriger: Ich habe als Höchstwert zwar (selten) auch die 250-280 W gesehen, aber auch sehr viel öfter nur 40 W, und würde den Durschschnitt auf unter 250 W schätzen.
Diesmal lief sie nur 15 min durch.

Pause diesmal 14 min
Die durchschnittliche Leistungsaufnahme scheint sich in der Heizphase auf knapp 250 W einzupendeln ... diesmal für 14 min.
Die Raumtemperatur liegt (Einstellung: 20°) bei molligen 21,2°
Jetzt wäre der Zeitpunkt, wo ich gefühlt mal mind. 1° absenken würde ... aber soll ja ein Test sein ... also erstmal weiter:

Pause: 16 min
Betrieb: 19 min

Pause: 12 ḿin
Betrieb: 13 min

-----
Nach insgesamt 3 Std. Betrieb liegt die Raumtemp. bei 21,3°, Aussentemp. ist auf 13-14° geklettert, und es wurden in diesen 3 Std. 470 Wh verbraucht => gemittelte Aufnahme: 156,7 W
Die Anlage hat lt. Angabe eine Leistungsaufnahme Heizen von 240-1550 W, und scheint sich im Lüfter-Turbo-Mode tatsächlich (bis auf's morgentliche Hochfahren) bei den aktuellen Aussentemperaturen dauerhaft am unteren Limit zu bewegen.
Bei Lüfter im Automatic-Mode zieht sie scheinbar meist um die 350 W
-----

Pause: 23 min (hab kurz f. 5 min Fenster auf gemacht - FB im Luftzug, währenddessen ist sie angesprungen, ggf. wäre die Pause sonst noch länger ausgefallen?)
Sorry ... wird jetzt zu warm ... und Engerieverschwendung muss ja nicht => habe während des Betriebs auf 19° runter geschaltet.
=> Betrieb: nur 8 min

Pause: aktuell knapp 50 min (werde heute Abend nochmal ein Update geben)

(Zwischen-)Fazit:

  • Die Anlage läuft bei Lüfter auf Turbo (bis auf's Hochfahren) bei den aktuellen Temperaturen (6-12° Temperaturdifferenz innen:aussen) an der unteren angegebenen Leistungsgrenze von 240 W, und schaltet erst ab, wenn die eingestellte Temperatur erreicht/überschritten wurde, und schaltet wieder an, wenn diese Temp. wieder unterschritten wurde (die Hysterese scheint gering)

  • Im Lüfter-Automatik-Modus zieht sie >100 W mehr, und ich vermute!!! (Beobachtung aus dem Gedächtnis ohne konkretes Logging, dass die Taktung dabei nicht nennenswert anders war), dass auch zur Erzielung der eingestellten Temperatur dabei deutlich mehr verbraucht wird.
    Es ist jetzt hoch spekulativ, aber ich halte es für gut möglich, dass diese 100 W Mehrverbrauch zu einem grossen Teil verloren gehen.

  • Es scheint mir auf jeden Fall ratsam, die Temperaturmessung über die FB zu aktivieren, und die FB weiter weg von dem IG (und insbes. ausserhalb des Luftstroms) zu deponieren, um die Intervalle zu verlängern.
  • Greetz Harry


       
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    Win
     Win
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    Hört sich ganz vernünftig an, wie deine Anlage läuft. Die Taktzeiten sind deutlich länger. Mich stört diese kurze Taktung bei meiner Anlage von gerade mal 5min an und 3min aus im Automatikmodus.

    Was mich interessieren würde: Du schreibst Turbomodus des Lüfters. Läuft der dann wirklich ständig mit Turbo-Geschwindigkeit und entsprechender Lautstärke? Bei meiner Anlage ist das ja nicht so, da heißt z.B. Stufe 3, dass die Anlage maximal bis Stufe 3 laufen darf, aber sie läuft oft nur auf Stufe 1 oder 2.

    Automatikmodus: Was mir da bewusst geworden ist: Ein Automatikmodus muss bestimmte Ziele verfolgen, nach denen er optimiert. Und die Ziele widersprechen sich oft, z.B. Komfort vs. Effizienz. Komfort bedeutet niedrige Lautstärke und gute Temperaturregelung. Will man die Temperatur gut einhalten, muss man oft takten, was wieder ungünstig für die Effizienz ist.

    Und jetzt darf man raten, wonach die Hersteller optimieren im Automatikmodus. Die orientieren sich natürlich an der Mehrheit der Menschen und da gewinnt meist Komfort und nicht Effizienz. Man will als Hersteller ja keine Anlage auf den Markt bringen, wo die Leute sich über den Komfort beschweren. Effizienz hingegen ist nur wenig greifbar und messbar. Also werden die Hersteller natürlich nach Komfort optimieren.

    So kann ich mir auch erklären, warum meine Anlage im Automatikmodus gerne mal 5min heizt und 3min Pause macht und dann das Spiel von vorne. Die will einfach die Zimmertemperatur möglichst konstant halten. Warum sie dann aber gleich wieder mit 460 Watt nachheizt und nicht mit 230W, ist mir noch unklar.

    Was man auch noch bedenken sollte: Angeblich ist der Regler von vielen Anlagen nicht ein statisches System, sondern ein selbstlernendes System. Das bedeutet: Was man heute an Verhalten feststellt, kann morgen schon wieder anders sein.

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    Win
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    Kann ich denn davon ausgehen, dass die Geräte alle hier in Deutschland alle rated sind?

    Ich verstehe es so: Der Kompressor ist ja ein Inverter, hat also einen Drehzahlbereich, in dem er läuft von Minimum bis Maximum. Und diese Drehzahlanpassung geschieht über die Frequenz.

    Das hat also nichts mit Deutschland und unserer 50 Hz Netzfrequenz zu tun. Es ist einfach die Modulationsmöglichkeit des Inverters von langsam bis schnell.

    Min ist die kleinste Geschwindigkeit, Max die maximale Geschwindigkeit und Rated die Geschwindigkeit in einem Nennbereich, also bei Nennleistung unter bestimmten Bedingungen. Wo Rated liegt, kann man an den Heiz-Leistungen (Capacity) etwa erkennen.

    Beispiel LN35 bei 2/20 Grad:
    * Min 0,79 kW
    * Rated 3,52 kW
    * Max 5,58 kW

    Passt hier recht genau, dass bei 2/20 Grad bei Rated die Nennleistung von 3,5 kW erreicht wird.

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