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eScooter Iconbit - Meine Negativ-Erfahrung mit der E-Mobilität...

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(@alexx)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 626
Themenstarter  

Hallo Leute,

nachdem ja heute alle von der e-Mobility reden, dachte ich mir vor etwa einem Jahr, dass ich damit auch mal in kleinem Maßstab meine Erfahrung sammeln möchte. Um den Einsatz niedrig zu halten, habe ich mir einen eScooter (20 km/h Elektrokleinstfahrzeug) gekauft. Nicht neu, sondern gebraucht mit etwa 320 km auf dem Tacho. Einen Iconbit IK-1969K. Der hat einen 36V / 7,5 Ah Akku und so um die 20 km Reichweite. Dank Vollgummibereifung kann er keinen Platten bekommen, dafür ist der Federungskomfort nicht sonderlich hoch.

Hat soweit auch erst mal alles gut funktioniert, wenn auch das Tragen über Treppen an den diversen S-Bahn-Stationen so mühsam ist, dass ich letztlich doch gar nicht so viel damit gefahren bin.

Dieses Jahr im Oktober fingen dann die Probleme an. Anfangs schien er plötzlich erhöhte Akku-Selbstentladung zu haben. Dann bin ich mal zum Einkaufen gefahren, habe ihn mit halbvollem Akku abgestellt, nach 10 min ließ er sich plötzlich nicht mehr einschalten. Komplett tot. Nach ca. 100 Meter Schieben ging er dann wieder an. im Weiteren ging er manchmal gar nicht einzuschalten, oder ging während der Fahrt aus. Auch oft war zu beobachten, dass er sich zwar zunächst einschalten lässt, aber nach dem Einschalten des Lichts binnen weniger Sekunden ausgeht und sich dann nicht mehr einschalten lässt. Zuletzt fiel auf, dass er manchmal auch das Laden verweigerte. Echt ärgerlich - keine 3 Jahre alt, erst 460 km gelaufen, und schon hinüber! In dem Zustand war er nicht mehr sinnvoll benutzbar.

Da half dann alles nichts, ich habe ihn aufgeschraubt. Intuitiv hätte ich eher den Controller verdächtigt, genauer den darin befindlichen DC-DC-Wandler, der aus den 36V Akkuspannung die kleinere Spannung (5V? 12V?) für das Licht und die Eigenversorgung des Controllers generiert. Das häufige Ausgehen nach Einschalten des Lichts schienen mir sehr auf den DC-DC-Wandler hinzudeuten. Dann habe ich aber das hier in einem Internetforum entdeckt:

https://www.escooter-treff.de/threads/iconbit-ik-1969k-modding-und-tuning.614/page-4

Das hat mich, wegen des gelegentlichen Lade-Verweigerns, dann dazu gebracht, doch mal den Akku zu öffnen. Es ist ein 3P10S-Akku aus 18650er Zellen. Ohne den Hinweis aus dem o.g. Forum hätte ich mir die Balancer-Leitungen bestimmt nicht genauer angeschaut, die waren auf den ersten Blick unauffällig. Ein Draufdrücken offenbarte dann aber doch einen Haarriß - siehe Bild mit rotem Pfeil. Eine zweite Balancer-Leitung war auch bereits halb durch. Ich habe das durch Einlöten einer Drahtbrücke gefixed. Die Maßnahme war offenbar erfolgreich, der Roller läuft seither ohne Auffälligkeiten.

Für den Durchschnitts-Benutzer wäre das aber ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen - Garantie abgelaufen, keine kostengünstige Reparaturmöglichkeit in einer Werkstatt. Nach gerade mal 460 km Laufleistung echt ein Trauerspiel. Selbst mit einem Auto, das 25 Liter auf 100 km verbraucht, wäre man diese 460 km dann wesentlich billiger gefahren als durch Kauf dieses e-Rollers.

Fazit: Von einem E-Auto zum 100-fachen Preis des Rollers lasse ich erst mal die Finger. Zu groß das finanzielle Risiko, wenn kurz nach Garantieablauf der Akku schlapp macht...

 


   
Zitat
 Fabi
(@fabi)
Vorsichtiger Stromfühler
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 112
 

Puh...ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Von dem Akku eines eScooters Rückschlüsse auf ein E-Auto ziehen zu wollen ist so hanebüchen, da fällt mir wenig zu ein und sollte eigentlich bei einer Selbstreflexion des Geschriebenen bemerkt werden. Auch die Rechnung nach 460km kaputt und die daraus geschlossene Verallgemeinerung ist völlig unzulässig und in keinster Weise aussagekräftig.

Nur als Hinweis: ich bin der Überzeugung, dass jeder seine eigene Meinung zu dem etwaigen Risiko der Haltbarkeit eines E-Autos haben muss. Bei meinem Fisker Karma sind in 10 Jahren und 128.000km 2 Zellen kaputt gegangen (von 315!). Es gibt Statistiken dazu, aber die endgültige Entscheidung des für und wider ist für jeden Menschen immer subjektiv. Die o.g. Gründe sind allerdings völlig daneben...

Beste Grüße,

Fabi


   
AntwortZitat
(@alexx)
Autarkiekönig
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 626
Themenstarter  

Für Kritik an den von mir verfassten Beiträgen bin ich natürlich offen, aber in dem Fall muss ich ganz klar kontern:

Was ich hier geschildert habe, ist mein persönlicher Erfahrungsbericht über meinen Erstkontakt mit der E-Mobilität. Das ist auch ganz klar ersichtlich. Im Titel des Beitrags steht ganz klar "*Meine* Negativ-Erfahrung mit der E-Mobilität", und unten im Fazit steht: "Von einem E-Auto zum 100-fachen Preis des Rollers lasse *ich* erst mal die Finger."

Ich verallgemeinere meine Erfahrungen nicht und rate auch nicht anderen vom Kauf eines E-Fahrzeugs ab. Das muss klargestellt sein!

Wenn es um neue Technik geht, die auf den Markt kommt, dann lese ich Artikel in den Medien und auch mal in Internetforen, aber am Ende haben für mich eigene Erfahrungswerte doch den höchsten Stellenwert. E-Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Akkus zählen zu neuer Technik, und ich habe mich nun eben entschlossen, mit geringem finanziellem Einsatz und Risiko eigene Erfahrung zu sammeln.

Zur Übertragbarkeit meiner Erfahrungswerte auf E-Autos: Auf ältere E-Fahrzeuge, die Bleiakkus oder NiCd-Akkus nutzten (letztere waren z.B. bei elektrischen betriebenen Citroen Saxo um die Jahrtausendwende herum zu finden), ist das natürlich nicht übertragbar. Bei E-Autos mit Lithium-Ionen-Akkus dagegen ist die Technik nun mal die gleiche: Es stecken Akkupacks aus vielen kleinen Einzelzellen darin, manchmal sogar aus welchen mit dem Formfaktor 18650 wie in meinem eScooter. Und auch diese Akkupacks benötigen Balancer-Leitungen, ohne die geht es nicht. Somit kann prinzipiell der Fehler, der meinen eScooter außer Gefecht gesetzt hat (Bruch einer Balancer-Leitung), auch beim Auto-Akku auftreten, und er wird auch dort einen Ausfall zur Folge haben. Was soll das BMS sonst auch machen, wenn die Spannungsinformation von einer Zelle fehlt? Damit ist kein sicherer Ladevorgang mehr möglich. Man kann nicht per se ausschließen, dass ein solcher Fehler einen Auto-Akku lahmlegt.

Dass ich mit meinem Iconbit IK1969-K eine maximale "Niete" gezogen habe und die Mehrzahl der E-Fahrzeuge sich besser verhält, ist durchaus möglich. Dass man mit N=1 keine repräsentative Statistik hat, sollte klar sein. Der Fall meines Rollers für sich genommen ist aber der ökonomische wie auch ökologische Worst Case. OK - in meinen Händen hoffentlich nicht, denn ich konnte ihn mit eigenen Mitteln reparieren und er wird hoffentlich noch viele Kilometer fahren. Aber was macht der Durchschnittsbürger, der sich nicht an die Reparatur eines Akkupacks herantraut? Garantie ist abgelaufen. Und welche Werkstatt repariert einem so einen Defekt schon kostengünstig? Wenn man eine KfZ- oder Fahrradwerkstatt findet, die so einen Iconbit-Roller repariert, dann wird die aus Haftungsgründen wahrscheinlich einen neuen Akkupack einbauen. Dass die den Akku aufschneiden, darin herumlöten und ihn dann (wie ich) mit Silikon wieder halbwegs dicht verschließen, erwarte ich eher nicht, eben wegen der Haftungsfrage. Und damit ist es für den Durchschnittsbürger ein wirtschaftlicher Totalschaden nach gerade mal 460 km.

Ökonomischer Worst Case, weil 460 km Lebensdauer bezogen auf den einstigen Neupreis des Rollers Kosten von etwa 1€ pro gefahrenem Kilometer bedeuten.

Ökologischer Worst Case, weil die 30 Stück 18650er Zellen in dem Akkupack in Anbetracht von etwa 20 km Reichweite mit einer Akkuladung bei einer Laufleistung von 460 km erst 23 vollständige Lade- und Entladezyklen hinter sich haben. Dass Lithium-Ionen-Akkus bei ihrer Herstellung einen großen ökologischen Footprint hinterlassen, insbesondere wegen knapper Rohstoffe, die darin stecken, ist ja allgemein bekannt. Wenn 18650er Zellen nun nach gerade mal 23 Zyklen schon im Schrott landen, ist das einfach jenseits von Gut und Böse. Ob die Zellen ggf. den Weg in eine PowerWall gefunden hätten, ist fraglich. Wir lesen im entsprechenden Unterforum ja, dass man an alte E-Bike und eScooter-Akkus gar nicht so leicht herankommt.

Aber jetzt mal etwas ganz Grundsätzliches: Ich möchte hier keine Generaldebatte über den Sinn oder Unsinn von E-Fahrzeugen lostreten, sondern vielmehr denjenigen eine Hilfestellung bieten, deren E-Bike- oder eScooter-Akku mit ähnlichem Fehlerbild wie meiner ausfällt. Deswegen habe ich die Symptome und die Reparatur meines Rollers hier im Detail beschrieben. So hoffe ich, andere Akkupacks mit noch guten Zellen vor dem Schrott zu retten und zur Ressourcenschonung beizutragen.


   
AntwortZitat
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